02.01.2015 Aufrufe

FERTIGUNGSTECHNIK - x-technik

FERTIGUNGSTECHNIK - x-technik

FERTIGUNGSTECHNIK - x-technik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zerspanungswerkzeuge<br />

elektrochemischen Entgraten unweigerlich<br />

auftretende, physikalische Materialveränderungen<br />

zu Nachteilen hinsichtlich<br />

gleichbleibender Produktqualität,<br />

weshalb sich Rainer Lauffer und Kollegen<br />

auf die Suche nach alternativen Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

begaben.<br />

Stufenbohrfräser zur reproduzierbar<br />

gratfreien Herstellung von<br />

Querbohrungen<br />

In diesem Zusammenhang bezogen sie<br />

auch die Werkzeuglieferanten mit ein<br />

und formulierten ein Anforderungsprofil<br />

für Bohr- und Reibwerkzeuge zur „gratfreien<br />

Herstellung von Querbohrungen.“<br />

Anlässlich einer Fachmesse wurden Rainer<br />

Lauffer und sein Kollege Michael<br />

Walter auf die Bohrwerkzeuge – genau<br />

genommen auf spezielle Bohrwerkzeuge<br />

mit Vorschneidstufe – des Vorzugslieferanten<br />

HAM Hartmetallwerkzeugfabrik<br />

Andreas Maier GmbH aufmerksam.<br />

Die nicht alltägliche Aufgabenstellung<br />

führte bei HAM zur Entwicklung eines<br />

an die BOSCH-spezifischen Anforderungen<br />

angepassten Vollhartmetall-<br />

Bohrwerkzeugs mit Vorschneidstufe,<br />

nämlich eines sogenannten Stufenbohrfräsers.<br />

Bereits die ersten Versuche mit<br />

dem kombinierten, multifunktionalen<br />

„Bohrfräsreibwerkzeug“ zeigten vielversprechende<br />

Ergebnisse, sodass die Entwicklung<br />

fortgeführt wurde und in quasi<br />

standardisierten VHM-Stufenbohrfräswerkzeugen<br />

mündete. Für Steffen Baur,<br />

zuständig für Projekt-Engineering bei<br />

HAM, stellten die Wünsche von BOSCH<br />

zwar eine große aber doch lösbare Herausforderung<br />

dar: „Zunächst haben<br />

wir auf Basis des Anforderungsprofils<br />

die technische Machbarkeit geprüft. In<br />

die Entwicklung und Konstruktion flossen<br />

dann die Auslegung des Bohrfräsreibwerkzeugs<br />

insgesamt und natürlich<br />

die entsprechenden Geometrien zum<br />

Pilotieren der Vorschneidstufe und der<br />

Aufbohrschneiden ein. Als Schneidstoff<br />

wählten wir ein zähhartes, verschleißfestes<br />

Ultrafeinstkorn-Hartmetall. Die<br />

Musterwerkzeuge wurden harten Feldtests<br />

unterworfen und mussten sich<br />

dabei ohne Anspiegelung sowohl beim<br />

zentralen mittigen Bohren als auch beim<br />

geraden Eintauchen bewähren.<br />

Ausschnitt des Injektorkörpers mit dem Bohrungseintritt für die Kugelverschlussbohrung –<br />

die Bohrung wird je nach Bohrdurchmesser ohne Anspiegelung mit dem<br />

HAM-Stufenbohrfräser in einem Arbeitsgang eingebracht.<br />

Die darauf aufbauenden Serienwerkzeuge<br />

weisen nur noch geringe Optimierungen<br />

auf, womit wir festhalten können,<br />

dass schon der erste Schuss sozusagen<br />

ins Schwarze traf.“<br />

550 „Bohrfräsreibungen“ mit einem<br />

Einwegwerkzeug<br />

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass<br />

die Stufenbohrfräswerkzeuge in der<br />

Vorschneidstufe nur 1,85 mm und im<br />

Endmaß 2,05 mm Durchmesser haben<br />

– bei einem Schaftdurchmesser von 4<br />

mm. Das Ultrafeinstkorn und die spezielle<br />

Konstruktion sorgen für eine hohe<br />

Stabilität, die sich wiederum nachdrücklich<br />

sehr positiv auf die Maßhaltigkeit<br />

der Bearbeitung und die Standzeit auswirkt.<br />

Das Konzept der Vorschneidstufe<br />

und der nachfolgenden Reibschneiden<br />

bewirkt außerdem eine so gut wie gratfreie<br />

Bohrreibbearbeitung – wie es sich<br />

eben der Kunde BOSCH vorgestellt hat.<br />

Nachdem die Produktion bzw. die gratarme<br />

Bohrreibbearbeitung nun schon<br />

über einen längeren Zeitraum absolut<br />

prozesssicher läuft, äußerte sich Rainer<br />

Lauffer sehr lobend über die Zusammenarbeit<br />

mit HAM und die daraus entstandene<br />

Lösung: „Das Projekt „Gratfreie<br />

bzw. gratminimierte Bohrungen erzeugen“<br />

darf ohne jegliche Einschränkung<br />

als Erfolgsstory bezeichnet werden. Wir<br />

haben für die komplette Bohr- und Reibbearbeitung<br />

nur noch ein Werkzeug im<br />

Einsatz. Der Arbeitsgang Reiben entfällt<br />

ebenso wie das Werkzeug und der<br />

Werkzeugwechsel dafür. Außerdem entfällt<br />

der Entgratvorgang und damit auch<br />

das entsprechende Teilehandling samt<br />

den Entgratanlagen. Trotz Bohren ohne<br />

Anspiegelung und 8 mm tiefer Bohrbzw.<br />

Reibbearbeitung kommen wir auf<br />

hohe Standmengen bis 550 Stück, bevor<br />

wir das Stufenbohrfräswerkzeug vorbeugend<br />

wechseln. Wir arbeiten hier<br />

mit 50 bar Kühlmitteldruck und spülen<br />

die Späne zuverlässig aus, was ebenfalls<br />

zur hohen Standzeit beiträgt und darüber<br />

hinaus die Qualität der Bohr- bzw.<br />

Reibflächen unterstützt.“<br />

„Auf Grund der sehr guten Erfahrungen<br />

machen wir heute nach 200 Bearbeitungen<br />

lediglich noch eine Stichprobe und<br />

prüfen dabei alle Verschneidungen am<br />

Werkstück. Da die Kosten für die Stufenbohrfräser<br />

wegen der Prozesssicherheit,<br />

der Bearbeitungsqualität und dank der<br />

hohen Standzeit sowie der erzielten Einsparungen<br />

mehr als nur in Ordnung gehen,<br />

sehen wir sie als nicht nachschleifbare<br />

Einwegwerkzeuge“, erklärte Rainer<br />

Lauffer abschließend.<br />

Hartmetallwerkzeugfabrik<br />

Andreas Maier GmbH<br />

Stegwiesen 2<br />

D-88477 Schwendi-Hörenhausen<br />

Tel. +49 734761-0<br />

www.ham-tools.com<br />

36<br />

<strong>FERTIGUNGSTECHNIK</strong> 1/Februar 2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!