FERTIGUNGSTECHNIK - x-technik
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Zerspanungswerkzeuge<br />
Erstklassige Gewinde verlangen<br />
richtige Strategie und<br />
erstklassige Werkzeuge:<br />
Gewindebohrungen<br />
mit Qualität<br />
Viele Faktoren beeinflussen den Erfolg<br />
und die Qualität von Gewindebohrungen.<br />
Klar ist, dass insbesondere die Wahl des<br />
richtigen Werkzeugs entscheidend für eine<br />
hohe Qualität und Leistung ist. Denn ein<br />
Gewindebohrer, der nicht das richtige Design<br />
für den jeweiligen Werkstoff und Bohrungstyp<br />
(Durchgangs- oder Grundbohrung) aufweist,<br />
kann den Produktionsprozess beeinträchtigen.<br />
Autor: Ing. Mag. Erich Haberler /<br />
Sandvik Coromant<br />
Doch erstklassiges Gewindebohren hängt<br />
nicht allein vom Werkzeug ab. Auch die<br />
Aufspannung des Bauteils spielt eine wichtige<br />
Rolle. Ein stabil gespanntes Bauteil<br />
verhindert ungewollte Bewegungen, die<br />
die Gewindequalität vermindern und sogar<br />
zum Bruch des Gewindebohrers führen<br />
können. Das gilt es vor allem bei wertvollen<br />
Bauteilen zu vermeiden, die einen besonders<br />
hohen Reparaturaufwand erfordern<br />
und in der Regel den Einsatz der Funkenerodier-Technologie<br />
durch einen Experten<br />
notwendig machen. Dies verursacht<br />
nicht nur zusätzliche Kosten, sondern kann<br />
auch zu Produktionsverzögerungen führen.<br />
Darunter leidet letztlich die Reputation<br />
des Unternehmens; auch Folgeaufträge<br />
können ausbleiben.<br />
Den richtigen Durchmesser<br />
für das Gewindekernloch wählen<br />
Ein weiterer wichtiger, oft übersehener<br />
Faktor nimmt bereits vor dem eigentlichen<br />
Gewindebohren Einfluss auf den<br />
Herstellungsprozess: der Bohrerdurchmesser.<br />
Oft wird fälschlicherweise immer<br />
noch davon ausgegangen, dass der<br />
Kernbohrungsdurchmesser für das Gewindebohren<br />
und das Gewindeformen<br />
gleich ist. Nutzt man also die empfohlene<br />
Bohrungsgröße für einen Standard-Gewindebohrer<br />
für einen Gewindeformer,<br />
ist die Bohrung viel zu klein und meist<br />
der Bruch des Gewindeformers die Folge.<br />
Eine falsche Kombination aus Bohrerwahl<br />
und Schnittdaten für die Herstellung der<br />
Kernbohrung kann zu einer unerwünschten<br />
Aufhärtung der Randschicht in der<br />
Bohrung führen – das reduziert die Standzeit<br />
der folgenden Gewindebohrbearbeitung<br />
erheblich. Weitere Faktoren, die<br />
unbedingt kontrolliert werden sollten: der<br />
Einsatz von geeigneten Kühlschmierstoffen,<br />
eine korrekte Schnittgeschwindigkeit<br />
und ein gleichmäßiger Vorschub des Gewindebohrers.<br />
Ein ungleichmäßiger Vorschub<br />
kann Deformationen erzeugen, zum<br />
Beispiel eine trichterförmige Aufweitung.<br />
Passt der Gewindebohrer<br />
zum Bauteilwerkstoff<br />
Entscheidend für die Wahl des geeigneten<br />
Gewindebohrers ist das Material des<br />
Werkstücks. Ein für Stahl entwickelter<br />
Gewindebohrer bietet in Stahl auch den<br />
größtmöglichen Erfolg. Einige Gewindebohrer<br />
aus der CoroTap-Familie von Sandvik<br />
Coromant sind in der Lage, in allen ISO<br />
P-Materialien (Stahl) bei höheren Schnittgeschwindigkeiten<br />
hochwertige Gewinde<br />
herzustellen. Ihre erhöhte Leistungsfähigkeit<br />
verdanken die Werkzeuge einem optimalen<br />
Schneidkanten-Design, das je nach<br />
Durchmesser und Anwendung variiert<br />
– dadurch werden sowohl Drehmoment<br />
als auch Axialkraft reduziert, sodass der<br />
Gewindebohrer gleichmäßiger arbeitet.<br />
Außerdem wird der Span optimal geformt,<br />
was wiederum eine verbesserte Oberflächengüte<br />
und längere Standzeiten ermöglicht.<br />
Auch eine verbesserte Schneidkante<br />
und ein verjüngtes Führungsteil können<br />
Schneidkantenausbrüche und das Drehmoment<br />
reduzieren.<br />
Das Design der CoroTap-Werkzeuge weist<br />
eine Kombination aus verbessertem Drallwinkel<br />
der Spankanäle und innovativer<br />
Spankanalform auf, die auch bei Gewindetiefen<br />
von 3 x D für eine gute Spanabfuhr<br />
sorgt. Die Gewindebohrer bestehen aus<br />
HSS-E-PM; eine zusätzliche CoolTop-Beschichtung<br />
verstärkt die hohe Verschleißfestigkeit<br />
und optimiert die Zähigkeit dieses<br />
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<strong>FERTIGUNGSTECHNIK</strong> 1/Februar 2013