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Aller Ehren wert – das Ehrenamt - Schlänger Bote

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klassizistische Säulen, die einen<br />

Giebel trugen.<br />

Nach dem Tod von Fürst Leopold<br />

III. übernahm sein jüngerer<br />

Bruder, Fürst Woldemar, die Regierung.<br />

Er ließ <strong>das</strong> Jagdschloss<br />

noch einmal im Stil der Neorenaissance<br />

umbauen und neu<br />

einrichten. Dabei wurde er von<br />

dem Münchner Architekten<br />

Prof. Franz Brochier beraten.<br />

Auch Fürst Woldemar hatte mit<br />

dem Problem der Wasserknappheit<br />

zu kämpfen. So ließ<br />

er sich verschiedene Pläne und<br />

Kostenvoranschläge für eine<br />

Wasserleitung vom Donoper<br />

Teich nach Lopshorn machen,<br />

die aber aus Kostengründen<br />

nicht realisiert wurden. Wünschelrutengänger<br />

veranlassten<br />

den Fürsten zu mehreren Probebohrungen<br />

– ohne Erfolg.<br />

Fürst Woldemar starb ohne Erben.<br />

Aus dem lippischen Thronfolgestreit,<br />

in den sich sogar<br />

Kaiser Wilhelm II. und <strong>das</strong><br />

höchste deutsche Reichsgericht<br />

einschalteten, ging schließlich<br />

<strong>das</strong> Haus Lippe-Biesterfeld als<br />

Sieger hervor. Der neue Herr auf<br />

Schloss Lopshorn war damit<br />

Fürst Leopold IV. Um mehr<br />

Wohnraum für seine Familie und<br />

die Bediensteten zu erhalten,<br />

ließ er den Dachstuhl des Jagdschlosses<br />

umbauen. Dies führte<br />

zu teilweise ungewöhnlichen<br />

baulichen Konstruktionen. So<br />

lagen die Mansardenfenster so<br />

hoch, <strong>das</strong>s kleine Hochsitze gebaut<br />

wurden, von denen man einen<br />

herrlichen Blick in die Senne<br />

hatte. Schon früh hatte Fürst<br />

Leopold ein Haustelefon installieren<br />

lassen, <strong>das</strong> durch eine eigene<br />

Leitung mit der Försterei<br />

Kreuzkrug verbunden war. So<br />

konnte der Fürst unmittelbar erfahren,<br />

wo der Förster Dam-<br />

Schlänger <strong>Bote</strong> Nr. 335 · September 2009<br />

Von Süden im März 1959.<br />

Foto: Heinrich Heuer (FRD)<br />

oder Rothirsche aufgespürt hatte.<br />

Nach der Revolution von 1918<br />

musste Fürst Leopold IV. wie<br />

alle anderen Reichsfürsten abdanken.<br />

Drei Monate später, im<br />

Januar 1919, starb seine erste<br />

Frau, Fürstin Berta. Der „Dominialvertrag“<br />

vom 31. Oktober<br />

1919 regelte die Aufteilung der<br />

Besitztümer des Fürstenhauses.<br />

Leopold wurden <strong>das</strong> Residenzschloss<br />

mit „Zubehörungen“,<br />

<strong>das</strong> Jagdschloss Lopshorn und<br />

die Oberförsterei Berlebeck zugesprochen.<br />

Aufgrund dieses<br />

Vertrages musste der ehemalige<br />

Landesfürst dem „Verband der<br />

Lippischen Pferdezüchter zu<br />

Lopshorn e.G.m.b.H.“ die Gestütsgebäude<br />

gegen einen „billigmäßigen<br />

Pachtschilling“ zur<br />

Verfügung stellen. Die Formulierung<br />

eines entsprechenden Vertrages<br />

erwies sich als schwierig.<br />

Ein Problem bestand darin, <strong>das</strong>s<br />

der Motor für die Wasserpumpe<br />

aus Woldemars Brunnen defekt<br />

war und man sich nun einigen<br />

musste, wer für die Reparatur<br />

zuständig war. Ironie der Geschichte:<br />

Bei allen Verhandlungen<br />

saß Leopold nun seinen<br />

ehemaligen Verwaltungsbeamten<br />

gegenüber, die in den Dienst<br />

des Landes Lippe übernommen<br />

worden waren.<br />

1922, im Jahr der Vertragsunterzeichnung<br />

mit den Pferdezüchtern,<br />

heiratete der Fürst in zweiter<br />

Ehe Anna zu Ysenburg und<br />

Büdingen, verwitwete Prinzessin<br />

zu Lippe-Weißenfeld. Aus<br />

dieser Ehe stammt Armin Prinz<br />

zur Lippe. Bereits sechs Jahre<br />

später wurde dieser Vertrag<br />

durch den Pferdezuchtverband<br />

wieder gelöst. Die verbliebenen<br />

Senner lebten nun im Detmolder<br />

Tiergarten, dem Gelände des<br />

heutigen Freilichtmuseums. Damit<br />

endet die Geschichte des<br />

Senner-Gestüts auf Lopshorn –<br />

jedenfalls bis auf Weiteres. �<br />

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