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Geschäftsbericht 2011 Abwasserverband Altenrhein - AVA-Altenrhein

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Kanalnetz<br />

Seite 12<br />

Betrieb und Unterhalt<br />

Kanalisiert und zuverlässig<br />

78’044 Einwohnerwerte und 9.2 Mio.<br />

Kubikmeter Schmutzwasser<br />

Die Gesamtabwassermenge hat sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr um rund 18.9 %<br />

auf 7’456’531 m 3 reduziert. Ursache ist<br />

die mit 1’044 mm deutlich geringere<br />

Niederschlagsmenge im Jahr <strong>2011</strong>. So<br />

hat es beispielsweise im gesamten November<br />

überhaupt keinen messbaren<br />

Niederschlag gegeben. Das übrige Abwasser<br />

aus Haushalten, Gewerbe und<br />

Industrie war bezüglich Menge und Verteilung<br />

nahezu unverändert auf dem Niveau<br />

des Vorjahres.<br />

Messstellen<br />

Die drei Zulaufmessungen zur Kläranlage<br />

(Messstellen Ost, West und <strong>Altenrhein</strong>)<br />

sind allesamt als Venturikanal<br />

ausgebildet. Eine Überprüfung des<br />

gesamten Messbereichs von 0 l / s bis<br />

4’500 l / s hat ergeben, dass vor allem<br />

im oberen Messbereich die Messwerte<br />

tendenziell zu hoch liegen. Vor dem<br />

Hintergrund, dass mit der Bewirtschaftung<br />

des Zulaufkanales ein Einstau der<br />

Kanalisation erfolgt und in diesem Fall<br />

die Venturi-Messtechnik unbrauchbar<br />

ist, werden alle drei Messstellen mit<br />

einer neuen Durchflussmessung ausgerüstet.<br />

Venturi-Messstelle Ost<br />

Niederschlag<br />

Über die letzten 17 Jahre betrachtet, ist<br />

eine sinkende Tendenz der Jahresniederschlagsmenge<br />

zu beob achten (siehe<br />

Grafik).<br />

Dieser Trend ist auch schweizweit<br />

feststellbar und wird sich gemäss den<br />

Erläuterungen zum Klimawandel des<br />

Bundesamtes für Umwelt (BAFU) in Zukunft<br />

fortsetzen. Die Prognose des<br />

BAFU, dass es im Vergleich zu früher<br />

weniger aber intensiver regnet, kann<br />

auf der vorhandenen Datengrundlage<br />

des <strong>AVA</strong> noch nicht belegt werden.<br />

Niederschlagsmenge im<br />

Verbandsgebiet [mm]<br />

2000<br />

1600<br />

1200<br />

800<br />

400<br />

0<br />

94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

Mittelwerte der 6 Messstationen der <strong>AVA</strong><br />

Fremdwasser<br />

Eine neuere Auswertung des Fremdwasseranfalles<br />

nach der Methode des<br />

gleitenden Minimums ergibt eine<br />

Menge von 35 l/s. Dies entspricht<br />

einem Anteil von 25 % des Trockenwetterzuflusses<br />

und ist bezogen auf den<br />

schweizerischen Durchschnitt relativ<br />

gering. Der verbesserte Wert kann auf<br />

einzelne Sanierungsmassnahmen und<br />

die vermehrte Umsetzung des<br />

Trennsys tems zurückgeführt werden.<br />

Abflusssteuerung Kanalnetz<br />

Die Pumpwerke und Entlastungsanlagen<br />

müssen so auf einander abgestimmt<br />

sein, dass ein grösstmöglicher<br />

Gewässerschutz (d.h. möglichst geringe<br />

Entlas tungsmenge) gewährleistet wird.<br />

Mit 82 Pumpwerken, 20 Regenbecken<br />

Klimawandel<br />

Die Fachwelt ist sich einig, dass sich durch<br />

die rasante Zunahme von Treib hausgasen<br />

die Erde weiter erwärmen wird. Die warme<br />

Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen,<br />

demzufolge kommt es zu intensiveren Regenfällen,<br />

wenn Luftmassen aufeinanderprallen.<br />

Zudem wird es eine Zunahme von<br />

Hitzewellen und Abnahme von Frostperioden<br />

geben.<br />

Die Veränderung im Niederschlagsverhalten<br />

hat auch Auswirkungen auf die Siedlungsentwässerung<br />

und damit auf den<br />

Gewässerschutz. Bei der laufenden Nachführung<br />

der Generellen Entwässerungspläne<br />

werden diese Erkenntnisse entsprechend<br />

berücksichtigt, z.B. bei der Wahl des<br />

Dimensionierungsregens für das Kanalnetz.<br />

und 28 Regenüberläufen ist diese Aufgabe<br />

sehr anspruchsvoll und wurde mit<br />

einer Langzeitsimulation erneut durchgeführt.<br />

Als wesentliche Massnahmen haben<br />

sich die Bewirtschaftung des Zulaufkanals<br />

zur Kläranlage und die Vergrösserung<br />

des Regenbeckens Hörlisteg herausgestellt.<br />

Durch den gezielten<br />

Einstau des Zulaufkanales und die Zwischenspeicherung<br />

des Abwassers kann<br />

die gesamte Entlastungsmenge in die<br />

Gewässer um rund 15 % reduziert werden.<br />

Diese Massnahme bedingt allerdings<br />

eine Notentlastung des Systems<br />

zum Schutz der Kläranlage bei einem<br />

extremen Regenereignis vor einer Überflutung.<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt übernimmt<br />

diese Funktion der Zulaufkanal,<br />

weil das vorhandene Volumen noch<br />

nicht genutzt wird. Die Vergrösserung<br />

des Regenbeckens Hörlisteg bringt<br />

eine weitere Reduktion der Entlastungsmenge<br />

um rund 7 %, ist aber aufgrund<br />

der beengten Platzverhältnisse<br />

sehr schwierig umzusetzen. Die Umsetzung<br />

beider Massnahmen wird weiter<br />

intensiv geprüft, zusätzlich erfolgen diverse<br />

Anpassungen der Drosselabläufe<br />

der bestehenden Entlastungsanlagen.<br />

Geschäftsbericht <strong>2011</strong><br />

<strong>Abwasserverband</strong> <strong>Altenrhein</strong>

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