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der hätten im Zuge der Satellitenüberwachung<br />
keine Chance mehr.<br />
Weiter führt uns eine kleine Straße<br />
direkt an der burmesischen Grenze<br />
entlang durch die bizarre Bergwelt.<br />
Wer nicht am nächsten Tag nach<br />
Burma einreisen will, kann hier gefahrlos<br />
links ein paar Meter in den<br />
burmesischen Urwald gehen und<br />
seine Anwesenheit durch das Pinkeln<br />
hinter einen der Urwaldriesen<br />
markieren, wie wir es während einer<br />
Zigarettenpause dann auch tun.<br />
Wieder im Tal erreichen wir Mae Sai,<br />
eine quirlige Grenzstadt, in der wir<br />
für reichlich Aufregung sorgen. Der<br />
Weg zu unserer Mittagsrast unter<br />
der Grenzbrücke führt direkt durch<br />
den überdachten Markt. Was für uns<br />
das bunte Markttreiben ist, sind für<br />
die Thais die ungewohnt großen<br />
Motorräder und so dauert es etwas,<br />
bis alles wieder im Fluss ist. Wir verzichten<br />
auf die offizielle Einreise<br />
nach Myanmar, da sich dadurch unser<br />
Thailandvisum auf nur noch 15<br />
Tage verkürzen würde und machen<br />
uns auf Richtung Mekong, Richtung<br />
Osten. Nach einigen Kilometern erreichen<br />
wir die Stelle, die der Region<br />
den Namen gegeben hat. Am Zusammenfluß<br />
von Mekong und Mae<br />
Nam Sei treffen Thailand, Myanmar<br />
und Laos aufeinander und geben<br />
dem goldenen Dreieck durch einen<br />
riesigen goldnen Buddha den Namen.<br />
Oberhalb des Ortes kann man beide<br />
Flusstäler und das Treiben auf dem<br />
Fluss gut überblicken. Spielbanken<br />
in Myanmar und Laos ermöglichen<br />
einen unkomplizierten Grenzübertritt<br />
mit Tagesvisum und Boot, für<br />
diejenigen, die was zu verlieren haben.<br />
Wir wollen wenigstens keine Zeit<br />
verlieren und folgen weiter dem Mekong<br />
nach Osten. Die Stimmung am<br />
Fluss mit der hereinbrechenden<br />
Nacht ist beinahe unwirklich. Wir erreichen<br />
Chiang Kong und das Hotel<br />
direkt am Mekong im letzten Dämmerlicht.<br />
Mit einem Leo-Bier auf der<br />
Terasse über dem Fluss lasse ich den<br />
Tag noch mal Revue passieren. Am<br />
nächsten Morgen wartet das Phu Chi<br />
Fah Bergmassiv mit dem Doi Patang.<br />
Das Erlebnis heute besteht fast<br />
nur aus Landschaft, Kurven, hoch<br />
und runter. Alle Sinne saugen sich<br />
voll und man braucht immer wieder<br />
eine Pause um noch weiter aufnahmefähig<br />
zu sein. Der Blick nach Norden,<br />
über die mit Nebel gefüllten<br />
Flusstäler gräbt sich tief ins Gedächtnis<br />
ein. Die Fahrt führt über Nebenstraßen<br />
aller Art und Güte durch<br />
Reisfelder, durch tief eingeschnittene<br />
Täler und an fröhlich geschwungenen<br />
Berghängen entlang<br />
in die alte Kulturstadt Nan.<br />
Der nächste Morgen lädt dazu ein,<br />
sich die Stadt einmal näher zu betrachten.<br />
Einige der Tempel gab es<br />
schon, als zuhause sich die Ritter<br />
noch um ihre Burgen prügelten. Danach<br />
lockt aber wieder die Straße.<br />
Eine alte Saline im Norden wird als<br />
Ziel für die 200-km-Sonderschleife<br />
erklärt. Als wir am Abend wieder im<br />
05/2013/WHEELIES 33