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Die Flusskönigreiche - Ulisses E-Books

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<strong>Die</strong> Flusskönigreiche<br />

Auch Jahrtausende später hat sich das Land seine Schönheit<br />

erhalten. Unglücklicherweise ebenso das Chaos. Weniges<br />

in den Flusskönigreichen ist von Dauer. Über Jahrhunderte<br />

haben die langsam dahinf ließenden Flüsse die Grenzen<br />

verschoben, während die Führungsriege der Königreiche jährlich<br />

wechselt. Banditentum ist ein nationaler Zeitvertreib;<br />

Sicherheit ist für das gemeine Volk nur eine weit entfernte<br />

Hoffnung, die für die Bewohner anderer Länder reserviert ist.<br />

Oftmals sind die Flusskönigreiche eine Ansammlung zersplitterter<br />

Nachbarländer, die nur durch ihre gemeinsame<br />

Geographie und anarchisch anmutende Unabhängigkeit vereint<br />

werden. Da mancher Orts Fürsten jedes Jahr wechseln<br />

können, ist derjenige, welcher der nächste „König“ ist, derzeit<br />

ein Bandit mit Größenwahn. Das einzige, was den Viehbestand<br />

eines Bauern schützt, ist seine Fähigkeit mit einem Schwert<br />

umzugehen. <strong>Die</strong> Starken lernen, sich auf sich selbst zu verlassen<br />

und denen zu misstrauen, die ihr Wort brechen und andere<br />

ausnutzen. Obwohl die politischen Führer der Flusskönigreiche<br />

unterschiedlich sind und ständig wechseln, zeigt sich im Volk<br />

(so widerspenstig und gegensätzlich seine Vertreter auch sind)<br />

der Charakter der Flusskönigreiche: Überlebenskünstler mit<br />

Anpassungsfähigkeit und sturem Durchhaltevermögen.<br />

Der erste Teil dieses Buches befasst sich mit der Geographie<br />

der Flusskönigreiche und wie diese Region als politisches<br />

Ganzes überlebt, auch wenn es keinen gemeinsamen Herrscher<br />

gibt. Zudem deckt es die vielen Regierungsarten ab, welche die<br />

Flusskönigreiche ausmachen, sowie die Beziehungen zu anderen<br />

Ländern und wie das Leben in diesem Land aussieht. Natürlich<br />

muss sich jedwede Abhandlung über die Flusskönigreiche<br />

mit dem Banditenproblem, den seltsamen lokalen Gottheiten<br />

und den Sechs Flussfreiheiten beschäftigen, die in allen<br />

Königreichen Allgemeingültigkeit haben.<br />

Desweiteren ist dieses Buch ein geographisches Lexikon der<br />

22 wichtigsten Territorien innerhalb der Flusskönigreiche.<br />

Acht von ihnen sind die größten und stabilsten: Dolchenmark,<br />

Gralton, Lambreth, Mivon, Pitax, Siebentor, Tymon und<br />

Uringen. Obwohl sie wenig mehr als Stadtstaaten mit unklaren<br />

Grenzen sind, führen diese acht großen Königreiche Handel<br />

und unterhalten diplomatische Beziehungen zu benachbarten<br />

Ländern, während kleinere oder jüngere Königreiche von<br />

Kauf leuten und ausländischen Herrschern verlacht werden. <strong>Die</strong><br />

übrigen Territorien sind kleinere, stärker isolierte Königreiche.<br />

Eventuell gelingt es ihnen lange genug zu überleben, um einen<br />

festen Standort ähnlich wie Dolchenmark und die anderen großen<br />

Akteure zu etablieren. Andernfalls liegen sie nach Kriegen,<br />

Plagen oder unbekannten Ereignissen brach. <strong>Die</strong> Raublande sind<br />

Schauplatz des Abenteuerpfades Königsmacher. Ob du nun eine<br />

Kampagne mithilfe des Abenteuerpfades planst oder nicht; diese<br />

Ländereien sind reif für Erforschungen und können ohne weiteres<br />

als Schauplatz einer selbstgeschaffen Eroberungskampagne<br />

durch ehrgeizige SC dienen.<br />

<strong>Die</strong> Ge o g r a p h i e d e r<br />

Fl u s s k ö n i g r e i c h e<br />

<strong>Die</strong> Aufteilung des Landes hängt direkt mit dem Sellen und<br />

seinen vielen Nebenf lüssen zusammen. Der reiche, feuchte<br />

Erdboden versorgt uralte Bäume und fängt Wasser für Dutzende<br />

von isolierten, sumpfigen Gebieten ein. <strong>Die</strong>se besitzen eine eigene<br />

Ökologie und Nischen für heimische Kreaturen.<br />

Der Sellen<br />

<strong>Die</strong>ser breite, träge Fluss f ließt durch die sanften Gefälle des<br />

Flusskönigreiches in den Kallassee und mündet schließlich in der<br />

Inneren See. Der Sellen ist die Hauptverkehrsader dieser Region,<br />

da die meisten Königreiche an ihm oder seinen Nebenf lüssen<br />

liegen. Dank der Dritten Flussfreiheit (siehe Seite 7) sind diese<br />

Sample file<br />

Wasserwege frei von allen institutionalisierten Handels- und<br />

Reisebeschränkungen. Allerdings verkehren Banditen und<br />

Piraten überall auf dem Fluss, so dass Reisen und Handel niemals<br />

sichere Angelegenheiten sind. Kaufleute transportieren hauptsächlich<br />

Lebensmittel durch die Königreiche. Der stetige Handel<br />

mit Waffen und Rüstung macht sie zwar zu lohnenswerten Zielen<br />

für die Banditen und Piraten, doch sind sie durch ihre Waren<br />

auch gut auf sie vorbereitet. Reisende nutzen den Sellen ebenfalls<br />

täglich und sowohl der westliche, als auch der Hauptstrom desselben,<br />

sind die Hauptverkehrsadern für Kreuzfahrer, die auf dem<br />

Weg nach Mendev sind. Natürlich fühlen sich die Kreuzfahrer oft<br />

verpf lichtet, Verbrechen entlang ihres Weges Einhalt zu gebieten.<br />

Aber sie halten gelegentlich auch an und sammeln hochgeschätzte<br />

„Schenkungen“ für die Sache.<br />

An den meisten Stellen ist der Fluss weniger als anderthalb<br />

Kilometer breit und etwa 4 Meter tief, also bestens geeignet für<br />

die Fahrt mit einem Frachtkahn. Es gibt kaum Brücken außerhalb<br />

der gefestigten Königreiche, daher sind Fähren entlang der<br />

Wasserwege gebräuchlich.<br />

Fremde finden es oft verwirrend, dass man auf vielen Karten<br />

die Nebenflüssen ebenfalls als „den Sellen“ bezeichnet. Der<br />

Wechsel der Herrschaftsansprüche führt zu einer ständigen<br />

Umbenennung, so dass die meisten Namen nur zeitweilig gelten<br />

und nicht von Nutzen sind. Sollte es nötig sein, teilt man<br />

den Fluss in seine drei Hauptarme ein: den Westlichen Sellen,<br />

den Großen Sellen und den Östlichen Sellen. Besondere<br />

Flussabschnitte werden nach den Königreichen benannt, an<br />

denen sie vorbeif ließen. Wenn man mit einem Einheimischen<br />

über einen dieser verwirrend benannten Flüsse spricht, ist ein<br />

Fertigkeitswurf auf Wissen (Lokales) gegen SG 15 nötig, um die<br />

Einzelheiten über Richtungen und Örtlichkeiten zu verstehen.<br />

Wälder<br />

Über ein Dutzend verschwiegener Waldgebiete bedeckte einst<br />

einen Großteil der Flusskönigreiche. Während der Zeit der<br />

Elfen war das Land von wesentlich mehr Wäldern bedeckt, die<br />

in ein oder zwei Größere aufgeteilt und von ihrer Fläche her mit<br />

dem heutigen Verduran konkurrieren konnten. Jedoch rafften<br />

Rodung, Fäule und Feuer viele dieser Bäume mit der Zeit<br />

hinweg. <strong>Die</strong> größeren Wälder sind immer noch Heimat im<br />

Geheimen lebender Feen; ebenso sind sie allesamt Zuf luchtsorte<br />

für Banditen und andere Ausgestoßene.<br />

Sümpfe<br />

<strong>Die</strong> vielen Wasserwege sind dafür bekannt, dass sie mit der<br />

Zeit gef lutet werden und über die Ufer treten. Was einst eine<br />

fruchtbare Ebene war, kann in einer besonders regnerischen<br />

Jahreszeit zu einem seichten See werden und sich irgendwann in<br />

einen Sumpf verwandeln.Umgekehrt kann die Quelle, die einen<br />

Sumpf mit Wasser versorgt, weiter stromaufwärts driften, so<br />

dass der Sumpf austrocknet und ein Wald oder sogar eine Ebene<br />

zurückkehrt. <strong>Die</strong> meisten Pflanzen in den Flusskönigreichen<br />

können sich an Nässe oder Trockenheit anpassen. Allerdings gedeihen<br />

einige besser unter der einen oder anderen Bedingung;<br />

Konkurrenten treten an ihre Stelle, wenn die Umgebung zu sehr<br />

von ihrer optimalen Lebensweise abweicht.<br />

<strong>Die</strong> Wasser tragen Schlick und Nährstoffe in alle Teile der<br />

Flusskönigreiche. Feldfrüchte gedeihen hier besonders gut,<br />

was einige unternehmungslustige Siedler dazu verführt diese<br />

auf trockenen Gebieten oder kleinen, klar abgegrenzten<br />

Feldern anzubauen. Sie verlegen ihre Parzellen, wenn sie durch<br />

die Veränderungen in der Umgebung dazu gezwungen werden.<br />

<strong>Die</strong>ser konstante Wechsel bedeutet, dass Karten, die vor<br />

einem Jahrzehnt gezeichnet wurden, tiefgreifende Fehler bezüglich<br />

der Wildnis aufweisen. Abgesehen von den Namen der<br />

Siedlungen sind die Aufzeichnungen von vor einem Jahrhundert<br />

kaum wiederzuerkennen.<br />

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