1 24 Schwimmen Radfahren Camping Inlineskating Wandern Ski ...
1 24 Schwimmen Radfahren Camping Inlineskating Wandern Ski ...
1 24 Schwimmen Radfahren Camping Inlineskating Wandern Ski ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Eindrücke der Bergtour im Sommer!<br />
Genau an der Grenze zwischen Österreich und Bayern liegt der höchste Punkt des Berchtesgadener<br />
Landes, der Hochkönig mit 2941 Metern, das Ziel unserer heurigen Sommerwanderung.<br />
Unproblematische Anfahrt am Freitag über die Autobahn Salzburg-Villach. Übernachtung im<br />
Hotel hoch über Mühlbach mit weiter Sicht ins Tal – zumindest theoretisch, wenn das trübe<br />
Wetter nicht gewesen wäre. Samstagmorgen beim Frühstück verdrießliche Blicke nach draußen,<br />
vereinzelte Kommentare der Teilnehmer: “könnte ja vielleicht noch aufreißen”. Der Kellner<br />
meint, er war da schon mal in vier Stunden oben – wir werden sehen. Packen der Ausrüstung,<br />
Anfahrt zum Parkplatz in ca. 1500 Metern Höhe dem eigentlichen Ausgangspunkt unserer Runde.<br />
Noch ein Blick auf die Karte. Sieht eigentlich ganz einfach aus – den Berg von Süden nach<br />
Norden umrunden, vorbei an Arthurhaus und Torsäule, kurzer steiler Aufstieg und dann gemütlich<br />
über das Schneefeld zum Matrashaus am Gipfel des Hochkönig.<br />
Die erste Strecke steigen wir flach zwischen Almen und Kühen auf breitem, gut ausgebautem<br />
Weg auf. Nebelreißen und geringe Sicht drücken auf die Stimmung. Der Weg ist stellenweise<br />
schlammig. Bald verschmälert sich der Pfad und geht in einen schmalen Steig hoch, am Hang,<br />
über. Wir überqueren das erste Geröllfeld, der Anstieg wird steiler, Klettersteige und steile Felspassagen<br />
wechseln sich ab. Der Weg ist gut markiert und trotz der schlechten Sicht leicht zu<br />
finden. Wir gewinnen schnell an Höhe, die Luft wird dünner, die Temperaturen fallen. Die Pausen<br />
verkürzen sich. Bei der klammen Bekleidung wird es ohne Bewegung sehr schnell frisch.<br />
Ich krame meine Handschuhe aus dem Rucksack.<br />
Unsere Gruppe hat sich inzwischen in die Länge gezogen, einige gehen es gemütlicher an und<br />
haben sich zurückfallen lassen. Ich halte mich im vorderen Drittel, obwohl ich merke, dass auch<br />
bei mir die Luft langsam und in jeder Hinsicht dünner wird. Das erste Weiß bedeckt den Fels,<br />
Schneeflocken mischen sich in den Wind, ewiges Eis im Hochsommer. Das Schneefeld stellt<br />
sich als schwieriger als gedacht heraus. Der Schnee ist angetaut und sehr rutschig, steile<br />
Schneeflächen wechseln mit Felspassagen ab, nichts von wegen gemütlich.<br />
Unmittelbar unter dem Gipfel ist noch ein ca. 15 Meter hoher Felsabsatz mittels Stahlleitern und<br />
Stegen zu bewältigen - die Hillary Step des Hochkönig. Dann stehen wir an der Hütte.<br />
Im Umkleideraum herrscht reger Andrang, ein Baustellenheizgebläse fördert nur unzureichend<br />
den “Dampf” ins Freie. Erstmal die feuchten Sachen loswerden, dann die Betten belegen – wer<br />
zuerst kommt, malt zuerst. Der Hüttenwirt wiederholt gebetsmühlenartig und mit stoischer Ruhe<br />
seine Informationen bei jedem Neuankömmling. Der hat die Ruhe weg. Die Hütte macht einen<br />
sehr gepflegten Eindruck, alles ist gut organisiert. Das Essen ist in Ordnung. Einziger Wermutstropfen:<br />
Es gibt kein fließend Wasser, oder besser es gibt schon fließend Wasser, jedoch - der<br />
Blick gleitet vom Hahn des Waschbeckens, entlang der Wasserleitung, bis zu einem Magnetventil,<br />
von dort über ein Kabel zu einem Kästchen, in diesem Kästchen befindet sich ein Einwurfschlitz,<br />
darüber steht: „2,-- Euro“! Also, Händewaschen draußen im Schnee.<br />
In der Zwischenzeit ist der Himmel tatsächlich aufgerissen. Wir stehen vor der Hütte und betrachten<br />
ein grandioses 360 Grad Panorama in der untergehenden Abendsonne. Unmittelbar<br />
unter uns der Hochköniggletscher mit einer gewaltigen Eismasse wie eine gefrorene Welle. Im<br />
Norden das Steinerne Meer, das von oben betrachtet seinen Namen zurecht trägt. Rechts der<br />
Watzmann. Im Südosten, in einiger Entfernung, das Dachsteingebirge langgezogen und dominant.<br />
Im Südwesten, Blick auf den Großglockner. Erinnerungen unter den Gruppenmitgliedern<br />
werden wach.<br />
16 9