Antenne - Ausgabe 61 - SENIOcare

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NEUES AUS DEN HEIMEN Zur heimat antenne <strong>61</strong> | 08 «Zur Heimat» in Stadel stellt sich vor die neue grosse Hauptküche im Haus 1. Alle Mitarbeitenden wirkten wie kleine Heinzelmännchen. Mit Eifer, ruhig und flink wurde eingeräumt, bis alles an seinem Platz war. Wir gönnten uns eine kurze Verschnaufpause vom Umzugsstress, dann planten wir die nächste Phase. Für unser neues Konzept brauchten wir auch neue Strukturen. Wir freuten uns riesig auf die neuen Aufgaben und unseren «neuen» Job. Endlich durften wir wieder arbeiten wie die Profis! Der 1. April 2008 stand auf meiner Prioritätenliste ganz zuoberst. Das erste Mittagessen kochen im neuen Reich! Aber – aller Anfang ist schwer! Das ganze Team musste lernen, mit den neuen Geräten zu arbeiten (die sonst stets gelungenen Wähen missrieten uns das erste Mal ganz gehörig). Wir liessen uns dadurch aber nicht entmu- Reichhaltiges Frühstücksbuffet tigen! Unser Motto lautete: «Weg vom Haushaltkochen – auf zum Gastronomiekochen». Unser neuer Auftrag Haus 1, Angebote wie im Hotel Im Haus 1 steht den Bewohnerinnen und Bewohnern ein wunderschöner, einladender Speisesaal zur Verfügung. Hier haben sie die Möglichkeit, bei jeder Mahlzeit ihr Essen selber zu wählen. Unsere Küche wird im Wahlbuffet-Bereich täglich geöffnet, so dass die Sinne durch Riechen und Schauen angeregt werden. Unser vielfältiges Angebot wird sehr geschätzt. Die Bewohnerinnen und Bewohner kommen gerne in den Speisesaal und freuen sich, wenn sie mit der Küchenmannschaft einen Schwatz machen oder ihnen beim Kochen zuschauen können. Haus 2, wie in einer «Grossfamilie» Im Haus 2 wird mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ressourcenorientiert der Tag gemeinsam gestaltet. Selbstverständlich gehört in den Tagesablauf auch das Zubereiten der einzelnen Mahlzeiten. Der Neubau Haus 2 gibt uns in Kombination mit dem neuen Konzept die besten Voraussetzungen. Nun liegt es an uns, gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern die Theorie mit grosser Freude in die Praxis umzusetzen. Damit dies auch reibungslos funktionieren kann, beliefern wir zurzeit das Haus 2 noch mit den Mahlzeiten. Wir freuen uns jetzt schon auf den Tag, an welchem wir unser Fachwissen und die grosse Rezeptsammlung mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und dem Team des Hauses 2 teilen können. Öffentliches «Kafi Olivenbaum» Im öffentlichen «Kafi Olivenbaum» geniesst man in einem mediterranen Ambiente das kulinarische Angebot. Sei es nun etwas Herzhaftes von unserem täglich wechselnden Buffetangebot oder etwas Süsses aus unserer hauseigenen Patisserie. Unsere neue Kaffeemaschine erfüllt dem Kaffeetrinker fast jeden Wunsch. Ob Latte Macchiato, Capuccino, Café au Lait, Espresso oder einfach 10
antenne <strong>61</strong> | 08 NEUES AUS DEN HEIMEN «nur» ein Café crème – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Auch an die Teetrinker unter unseren Gästen haben wir gedacht. Sie haben die Möglichkeit, ihren Lieblingstee aus dem reichhaltigen Teesortiment, das ihnen in einer formschönen Holzschatulle präsentiert wird, auszuwählen. Unsere Panorama- Terrasse mit Alpenblick lädt besonders in der Sommerzeit zu gemütlichem Verweilen ein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei uns. Heidi Schellenberg Leitung Gastronomie «Kafi Olivenbaum» und Speisesaal Haus 1 Besuch bei einer Bewohnerin Die Zeit vergeht. Auch in einem Haus, in welchem «Zeit keine Rolle spielt». Ich sitze an meinem Schreibtisch und schaue zurück auf die vergangenen drei Jahre der Entwicklung. Jahre des Um- und Aufbruchs. Ich suche nach Worten für diesen Artikel. Ich würde gerne alle meine Erlebnisse und Empfindungen niederschreiben, doch ich merke schnell, dass dies der falsche Weg ist. Es geht nicht um mich. Es geht auch nicht um meine «Zur Heimat». Ich bin hier nur ein Gast. Es geht um die Menschen, die in der neuen «Zur Heimat» ein Zuhause gefunden haben. Ich beschliesse also, mit ihnen und ihren Angehörigen zu sprechen Wer könnte Lust haben, meine Fragen zu beantworten Meine Wahl fällt auf Frau W. Sie lebt seit April im Haus 2. Frau W. räumt gerade auf und freut sich über meinen Besuch. Sie bittet mich herein und bietet mir an, auf ihrem Sessel Platz zu nehmen. Frau W. nimmt mir gegenüber Platz und ich erkläre ihr den Grund meines Besuches. «Ein Interview Ich habe so etwas noch nie gemacht und weiss nicht, ob ich mir das zutraue.» Ich erkläre ihr, dass auch ich so etwas noch nie gemacht habe. Frau W. ist beruhigt, keinen Profi vor sich zu haben und willigt ein. Schnell vergessen wir beide das Interview und beginnen eine sehr heitere und ungezwungene Unterhaltung. Frau W. beginnt zu erzählen. Der Schritt, zu uns zu kommen sei nicht einfach für sie gewesen. Sie zeigte sich erstaunt und froh über die Tatsache, dass sie sich hier mittlerweile heimisch fühlt. Ich frage sie: «Wie fühlen Sie sich in Ihrer neuen Heimat» Sie gibt mir zur Antwort: «Wissen Sie, es ist sehr familiär hier. Ich kann helfen und fühle mich nützlich. Ich kann mit den Schwestern und meiner Nachbarin spazieren gehen. Das gute Essen hier schmeckt so fein, dass ich immer zuviel esse. Ich habe schon ganz furchtbar zugenommen.» Frau W. lacht und fügt hinzu: «Bald passen mir all meine schönen Kleider nicht mehr.» Frau W. huschte schnell für ein Foto noch einmal ins Bad, um die perfekte Frisur noch ein wenig perfekter zu machen. Nach dem Fototermin gehen wir zurück in ihr Zimmer und schreiben gemeinsam einen kleinen Eintrag in ihr Tagebuch. Zusätzlich machen wir mit ihrer neuen Polaroidkamera ein Selbstporträt von uns beiden und kleben es unter den Eintrag. Zurück an meinem Schreibtisch lese ich mir meine Notizen durch und freue mich. Es geht Frau W. anscheinend gut und sie fühlt sich wohl. Ihren beiden Töchtern habe ich ebenfalls Fragen gestellt. Beide gaben mir wertschätzende und ehrliche Antworten. Es wird mir bewusst, dass es die kleinen Alltäglichkeiten sind, welche die «Zur Heimat» zur Heimat machen. Ein Neubau und ein Konzept darf nicht alles sein. Der Bau ist erfolgreich abgeschlossen worden und nun liegt es an uns allen, die neue «Zur Heimat» mit unseren Bewohnerinnen, Bewohnern und Mitarbeitenden gemeinsam zu gestalten. «Wir alle stehen am Anfang eines guten Weges, wir müssen nur loslaufen.» Felix Weiss-Margis Pflegedienstleiter 11
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