HZ Ormesheim Juli August 2011.pub - Caritas SeniorenHaus ...
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…… Fortsetzung<br />
Heckendalheim liegt wie andere Orte des Grenzgebietes auch in der sogenannten<br />
Roten Zone, die bei Beginn des Krieges von der Zivilbevölkerung geräumt<br />
werden muss.<br />
Diese erste Evakuierung beginnt bereits am 29. <strong>August</strong> 1939, also drei Tage<br />
vor dem eigentlichen Kriegsbeginn. Bis auf die Feuerwehr und einen Notdienst<br />
werden alle Bewohner des Dorfes nach Eulenbis bei Kaiserslautern abtransportiert.<br />
Nach drei Tagen in dem völlig überfüllten Ort geht die Reise mit<br />
dem Zug weiter nach Franken, Kurhessen, Thüringen und Oberfranken (z.B.<br />
Ludwigschorgast und Weidenberg). Auch das zurückgelassene Vieh wird abtransportiert,<br />
teilweise ins Landesinnere, teilweise wandert es auch in die<br />
Schlachthöfe. Die Heckendalheimer Bauern sehen ihr Vieh nicht wieder.<br />
Abriss der Häuser in der Dorfmitte (Mit einem Kreuz markiert durch die Organisation<br />
Todt, mit einem Kreis markiert im Rahmen der Dorfplatzerneuerung in<br />
den 1960er Jahren)<br />
Ab <strong>August</strong> 1940 erhalten die Evakuierten die Erlaubnis zurückzukehren.<br />
Mit dem Näherrücken der Front im Herbst 1944 wird die Bevölkerung ein<br />
zweites Mal evakuiert.<br />
In die Zeit der Rückkehr der Bevölkerung aus der ersten Evakuierung im <strong>August</strong><br />
und September 1940 fällt die „Verschönerung“ des Ortes durch die Organisation<br />
Todt. Die OT hat den Auftrag, mitten in Heckendalheim einen großen<br />
Platz anzulegen. Weil dem Plan aber Häuser im Weg stehen, müssen etliche<br />
bewohnte Gebäude, darunter auch das alte Schulhaus von 1840 (im Bild unten),<br />
abgerissen werden. Dies geschieht unter teilweise dramatischen Umständen<br />
ohne Rücksicht auf die Bevölkerung und führt zum unwiederbringlichen<br />
Verschwinden eines liebenswerten Teils des alten Dorfs.<br />
In den 1960er Jahren werden im Rahmen der Dorfplatzerneuerung weitere<br />
Häuser abgerissen.<br />
Zwischen Weihnachten und Neujahr 1944 werden die Männer aus der Evakuierung<br />
zum Volkssturm nach Heckendalheim zurückbeordert. Die meisten<br />
Volkssturmmänner sind Bergleute und verfügen über keine soldatische Ausbildung.<br />
Dementsprechend werden sie vor allem zum Schanzen, zur Objektsicherung,<br />
im Instandsetzungsbereich und als Wache an der Panzersperre im<br />
Unterdorf und der Straßensperre im Oberdorf in der damaligen Adolf-Hitler-<br />
Straße (heute St. Ingberter Str.) eingesetzt.<br />
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