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Trainingspläne für Triathleten und andere ... - Sportwelt Verlag

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20 tEIl 1: gr<strong>und</strong>lagEn dEs ausdauErsports<br />

bec untersuchten eineiige Zwillinge <strong>und</strong> ließen eine 20-köpfige Gruppe<br />

(also 10 Paare) 20 Wochen lang ein identisches Trainingsprogramm absolvieren.<br />

Die Zwillinge trainierten vier bis fünf Mal pro Woche jeweils<br />

45 Minuten lang bei durchschnittlich 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz.<br />

Das Ergebnis? Die eineiigen Zwillinge sprachen tatsächlich fast<br />

genau gleich auf das Trainingsprogramm an. Ein Paar erhöhte seine maximale<br />

Sauerstoffaufnahme (VO 2max) oder aerobe Kapazität um 10 bzw.<br />

11 Prozent, während ein <strong>andere</strong>s Paar sie um 22 bzw. 25 Prozent erhöhte.<br />

Die größten Unterschiede im Leistungszuwachs bestanden zwischen<br />

nicht miteinander verwandten Einzelpersonen, im Gegensatz zu<br />

genetisch identischen Zwillingen.<br />

Zwar ergab diese Zwillingsstudie, dass 82 Prozent der unterschiedlichen<br />

Sauerstoffkapazitäten auf die Genetik zurückzuführen sind, doch<br />

zeigte sie auch, dass nur 33 Prozent der Unterschiede bei der ventilatorischen<br />

Schwelle (einer weiteren Vergleichsgröße <strong>für</strong> die Verbesserung)<br />

genetisch bedingt waren. Das ist deshalb so wichtig, weil sich anhand<br />

der ventilatorischen Schwelle – <strong>und</strong> der damit eng verb<strong>und</strong>enen Laktatschwelle<br />

– oft die besten Aussagen über die tatsächliche Leistungsfähigkeit<br />

treffen lassen. Das sind gute Neuigkeiten, denn die Laktatschwelle<br />

lässt sich eben leichter trainieren als die VO 2max.<br />

Die Laval-Forscher führten noch weitere Studien durch <strong>und</strong> kamen<br />

zu dem Ergebnis, dass genetische Faktoren nur 20 Prozent der Leistungsunterschiede<br />

bei Ausdauersportlern ausmachen. Demgegenüber<br />

beeinflussen nicht-genetische Faktoren 40 Prozent der Unterschiede.<br />

Dazu gehören unter <strong>andere</strong>m Ernährung, Lebensstil, Trainingsmuster in<br />

der Vergangenheit, Alter, sozialer <strong>und</strong> wirtschaftlicher Status sowie geistige<br />

Fähigkeiten. Das Geschlecht machte weitere 10 Prozent der Leistungsunterschiede<br />

aus. Die letzten 30 Prozent Unterschied waren darauf<br />

zurückzuführen, wie bestimmte Gene auf ein bestimmtes Trainingsprogramm<br />

reagierten. Das bedeutet, dass manche Menschen auf ein Trainingsprogramm<br />

gut ansprechen, aber nicht auf ein <strong>andere</strong>s.<br />

Was lernen wir daraus? Erstens, dass man ungefähr 70 Prozent seiner<br />

Leistung beeinflussen kann <strong>und</strong> zweitens, dass das, was <strong>für</strong> einen selbst<br />

funktioniert, nicht unbedingt <strong>für</strong> einen <strong>andere</strong>n Ausdauersportler zutreffen<br />

muss.

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