Ausgabe 33 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG
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Sonderbeilage<br />
Fürstengraben Löbstedter<br />
Gute Filme im Februar 2012<br />
Liebes Publikum, das<br />
war ein satter Start ins<br />
neue Jahr: „Ziemlich<br />
beste Freunde“ hat sich<br />
aufgeschwungen, einer<br />
der erfolgreichsten<br />
Schillerhof-Filme aller<br />
Zeiten zu werden. Und<br />
im Februar legen wir<br />
nochmals nach: <strong>Das</strong><br />
Programm wird künstlerisch<br />
und nervenaufreibend,<br />
nachdenklich<br />
und bezaubernd,<br />
dramatisch, romantisch<br />
und voller Action. Jede<br />
Minute voll dieser (un-)<br />
sichtbaren Faszination,<br />
die dem Kino innewohnt,<br />
seit die Bilder<br />
laufen lernten. Bleiben<br />
Sie uns gewogen …<br />
dann seh‘n wir uns im<br />
Schillerhof!<br />
Kino im Schillerhof · Helmboldstr. 1<br />
Ankommen: Tram 2, 3, Bus 14<br />
Infos: www.schillerhof.de<br />
Telefon: (03641) 52 36 53<br />
tägl. ab 16 Uhr, Sa/So ab 14 Uhr<br />
Saalbahnhofstr.<br />
Löbdergraben<br />
Am Anger<br />
Wenigenjenaer Ufer<br />
Helm-<br />
boldstr.<br />
Schenkstr.<br />
Schulstr. S SSchhenkkkstt<br />
Karl-Liebknecht-Str.<br />
The Artist<br />
2011 in Cannes erhielt<br />
Jean Dujardin die Palme<br />
als bester Darsteller.<br />
2012 Drei Golden Globes<br />
Dame König As Spion<br />
Startet im Schillerhof am 26.1.<br />
Startet im Schillerhof am 2.2.<br />
Als die Bilder laufen lernten und das<br />
Kino noch eine ganz besondere Fas- Extrem laut und<br />
Einer muss es sein, einer von fünf<br />
Männern in der obersten Chefetage<br />
zination besaß, eroberten Stars wie<br />
Emil Jannings, Pola Negri oder Errol unglaublich nah<br />
des „Circus“ – wie der Geheimdienst<br />
MI6 intern genannt wird. Einer von<br />
Flynn die Herzen des Publikums. Der<br />
Stummfi lm war das Medium jener<br />
Zeit, in der sich das heutige Studiosystem<br />
Hollywoods zu formieren<br />
begann. Auch George Valentin ist<br />
ein gefeierter Star. Ende der 1920er<br />
Jahre, die Filme mit ihm gehören<br />
zu den absoluten Straßenfegern,<br />
Blockbuster würde man heute dazu<br />
sagen. Mit der Einführung des Tonfi<br />
lms, den die Zuschauer begeistert<br />
aufnehmen, steht Georges Karriere<br />
dann jedoch vor dem Aus. Während<br />
das von ihm entdeckte Starlet Peppy<br />
Miller in Hollywood Karriere macht,<br />
entwickelt sich sein neuer Film zu einem<br />
veritablen Flop. George ist am<br />
Boden zerstört. Seine Ehe steht vor<br />
dem Aus, als Schauspieler ist er nicht<br />
mehr gefragt und allein der Alkohol<br />
vermag ihn noch zu trösten.<br />
Michel Hazanavicius’ mutiges Experiment,<br />
im Jahr 2011 mit den Mittel<br />
des Stummfi lms von der Ära des<br />
Stummfi lms zu erzählen, versprüht<br />
unglaublich viel Witz, Charme und<br />
gute Laune. Insbesondere Jean Dujardin<br />
in der Rolle des gescheiterten<br />
Leinwandhelden ist Herz und Seele<br />
des Films, in dem sich Refl exionen<br />
über das Kino ebenso wie pure Albernheiten,<br />
feine Ironie und die Seele<br />
eines leidenschaftlichen Cineasten<br />
wiederfi nden. Dieser Typ, eine Mischung<br />
aus Errol Flynn, Fred Astaire<br />
und George Clooney, ist auf der Suche,<br />
wobei ihn Versagensängste und<br />
Wehmut stets begleiten.<br />
Dabei spielt Hazanavicius immer<br />
wieder auf sehr fantasievolle Art mit<br />
Startet im Schillerhof am 16.2.<br />
Der Film basiert auf dem gleichnamigen<br />
Erfolgsroman von Jonathan<br />
Safran Foer von 2005, und erzählt<br />
vor dem Hintergrund der tragischen<br />
Ereignisse vom 11. September 2001<br />
die Geschichte des elfjährigen Oskar,<br />
dessen Vater Thomas Schell Jr. den<br />
Anschlägen zum Opfer fi el.<br />
Während sich seine Mutter in ihrer<br />
Trauer dem Leben verschließt, sucht<br />
Oskar Trost in der Gewissheit, dass<br />
ihm sein Vater eine Botschaft hinterlassen<br />
hat, als er einen geheimnisvollen<br />
Schlüssel in der Wohnung<br />
fi ndet. Er weigert sich hartnäckig,<br />
an das zu glauben, was er nicht mit<br />
eigenen Augen sehen kann. Auf der<br />
Suche nach Informationen über die<br />
Schlüsselbox, zu der der Schlüssel<br />
passt, landet Oskar schließlich in<br />
New York und begibt sich auf eine<br />
Reise durch die traumatisierte Stadt.<br />
Er begegnet Menschen, die sich alle<br />
auf ihre eigene Art mit dem Leben<br />
nach dem großen Unglück arrangieren.<br />
Und Oskar erkennt, dass wie so<br />
häufi g der Weg das eigentliche Ziel<br />
ist. Neben der hochkarätigen Besetzung<br />
ist auch die Crew des Films<br />
extrem Oscar-verdächtig: Regisseur<br />
Stephen Daldry war schon dreimal<br />
nominiert (u.a. für Billy Elliot“ und<br />
„Der Vorleser“), Drehbuchautor Eric<br />
Roth hat ihn für „Forrest Gump“<br />
schon erhalten.<br />
USA 2011, Regie: Stephen Daldry, Darsteller: Tom<br />
Hanks, Sandra Bullock, John Goodmann, Max<br />
von Sydow<br />
ihnen ist der Maulwurf, der Verräter,<br />
der für die Gegenseite arbeitet. Also<br />
macht sich George Smiley ans Werk.<br />
Beharrlich, gründlich und ohne eine<br />
Miene zu verziehen, recherchiert und<br />
ermittelt er. Um ihn herum toben<br />
Intrigen und Gerüchte, aber George<br />
Smiley lässt nicht locker. Nichts ist,<br />
wie es scheint. Der Verräter kann<br />
überall sein.<br />
Die Story ist kompliziert, wie es sich<br />
für einen Thriller gehört. Obwohl<br />
aufwändig produziert, gibt es weder<br />
vordergründige Effekte noch<br />
übertriebene Brutalität. Stattdessen<br />
wird prickelnde Spannung geboten.<br />
Die Charaktere sind ebenfalls großartig<br />
durchdacht: eine Männergesellschaft,<br />
in der kein überfl üssiges Wort<br />
gesprochen wird. George Smiley ist<br />
alles andere als ein glamouröser<br />
Actionheld, der Gegenentwurf eines<br />
James Bond: ein undurchschaubarer<br />
Mann ohne Ideale, voller Skepsis den<br />
Menschen gegenüber, die ihn nicht<br />
mehr enttäuschen können, weil er<br />
jede Art von Enttäuschung schon<br />
erlebt hat.<br />
Den britischen Geheimdienst zeigt<br />
Tomas Alfredson als altmodische<br />
Behörde. Hier arbeitet eine Gemeinschaft<br />
sozial stark defi zitärer Individuen,<br />
meist graue, ältere Männer<br />
in grauen Anzügen, die ständig rauchend<br />
und trinkend den Kalten Krieg<br />
verwalten. Auf der anderen Seite,<br />
beim sowjetischen KGB, sitzen die<br />
gleichen Männer, ebenfalls rauchend<br />
und trinkend, mit derselben Aufgabe.<br />
Einer von ihnen treibt ein falsches<br />
den Gesetzmäßigkeiten des Stumm-<br />
Spiel. Und das darf nicht geduldet<br />
fi lms und dem anstehenden Wechsel<br />
in ein neues Kinozeitalter. Unprätentiöses,<br />
intelligentes Meta-Kino, – ein<br />
Alle Spielzeiten<br />
finden Sie hier:<br />
werden, denn das Gleichgewicht der<br />
Kräfte muss erhalten bleiben, sonst<br />
droht der nächste Weltkrieg.<br />
unkonventionelles, vollauf geglücktes<br />
Experiment. Marcus Wessel www.schillerhof.de<br />
Doch letztlich geht es nicht um die<br />
Person des Verräters, sondern um<br />
F 2011, R & D: Michel Hazanavicius, D: Jean<br />
den, der ihn sucht. Es ist ein Spiel, ein<br />
Dujardin, Bérénice Bejo, Penelope Ann Miller,<br />
John Goodman<br />
Termine im Februar:<br />
gefährliches Spiel … Ein toller Film!<br />
Gaby Sikorski<br />
23.2. 17:00 Film mit<br />
UK/Frankreich/Deutschland 2011, Regie: Tomas<br />
Kokont e.V. und FILM e.V.<br />
28.2. 10:00 Seniorenkino<br />
Weitere Termine fi nden Sie hier:<br />
www.schillerhof.de<br />
Alfredson, Darsteller: Gary Oldman, Colin Firth,<br />
Tom Hardy, John Hurt<br />
Filmkritiker-Preis<br />
FIPRESCI 2011<br />
Filmkritiken aus www.programmkino.de · Mit freundlicher Genehmigung der AG Kino. Fotos: Verleiher · Aufmachung: Panetta & Co. · www.panetta.de