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Ausgabe 33 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG

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58<br />

| Wir FraGen, jena antWortet |<br />

Mit WelCher persönliChkeit<br />

würdest Du Dich gern einmal treffen?<br />

Dirk postler, 26<br />

Student für recht, Politik und Geschichte<br />

Richtig interessant könnte ich mir eine Talkrunde<br />

mit Roosevelt, Kennedy und Churchill<br />

vorstellen. Alle waren herausragende<br />

Köpfe ihrer Zeit und weitsichtige Staatsmänner.<br />

Ich stelle mir vor wie wir in gemütlichen<br />

Sesseln sitzen, mit Zigarre und Whisky<br />

und die »Jungs« erzählen Anekdoten aus<br />

ihrer Amtszeit. Winston würde sich mit der<br />

Enigma-Entschlüsselung brüsten und das<br />

er der eisernen Vorhang als erster erkannte.<br />

FDR betont ständig, das die Amerikaner den<br />

Briten im Krieg den Arsch gerettet hätten und<br />

Johnny erwidert das er es im Gegensatz zu<br />

FDR geschafft habe einen Weltkrieg zu verhindern.<br />

Am Ende stoßen wir darauf an dass<br />

alles irgendwie geklappt hat.<br />

Mi-sun Yi, 40<br />

Medizinstudentin<br />

Wenn überhaupt würde ich mal Ben Carson,<br />

den berühmten Kinderneurochirurgen aus<br />

Baltimore treffen. Carson stammt aus sehr<br />

ärmlichen Verhältnissen und hat es durch<br />

harte Arbeit, Glauben und Können geschafft,<br />

als erster erfolgreich siamesische Zwillinge<br />

am Kopf zu trennen, um ihnen ein ›normales‹<br />

Leben zu ermöglichen und sich damit als eine<br />

Koryphäe auf seinem Gebiet zu etablieren.<br />

Trotz seiner Erfolge und dem dadurch erlangten<br />

Wohlstand blieb er jedoch sehr bescheiden<br />

und steht mit beiden Füßen auf dem Boden.<br />

Solche Entwicklungswege und -chancen<br />

finde ich sehr faszinierend und wären wahrscheinlich<br />

Gegenstand unseres Gesprächs.<br />

heike vester, 29<br />

uni-Absolventin<br />

Spannender als irgendeine Persönlichkeit<br />

fände ich es, einmal mein jüngeres und älteres<br />

Ich zu treffen. Mit meinem jüngeren Ich<br />

würde ich gern reden, um an alte Ideale, Werte<br />

und Ziele erinnert zu werden und vielleicht<br />

wieder ein Stückchen danach zu leben, weil<br />

diese Unbedarftheit von früher doch mit dem<br />

Älterwerden etwas verblasst. Mein älteres<br />

Ich würde ich zu gerne aus Neugierde treffen,<br />

um zu schauen wie ich mich und die Welt<br />

sich verändert hat. Ich wüsste auch gar nicht,<br />

ob ich von mir etwas Konkretes wissen wollen<br />

würde – außer ob ich zufrieden bin, weil<br />

alles andere gar nicht wichtig ist.<br />

anne hösChel, 22<br />

Jura-Studentin<br />

Ich würde mich gerne mal mit Hellmuth<br />

Karasek zum Kaffeetrinken treffen. Er ist<br />

ein Literaturkritiker, der mich so mit seiner<br />

Denk-, Ausdrucks- und Interpretationsweise<br />

beeindruckt hat, dass ich ursprünglich<br />

einmal etwas mit Literatur studieren wollte.<br />

Seine Liebe zur Literatur und zum Lesen, die<br />

der meinen sehr ähnlich ist, verbindet mich<br />

mit ihm und ich könnte mir vorstellen, dass<br />

sich durch unsere gemeinsame Vorliebe auch<br />

unsere Persönlichkeiten ein wenig ähneln.<br />

Außerdem würde mich sein Leseumfeld –<br />

sitzt er dabei in seiner Bibliothek in einem<br />

Ohrensessel? – und seine Leserituale interessieren<br />

– trinkt er beim Lesen Tee oder hat er<br />

Klolektüre?<br />

Februar 2012<br />

Interviews und Schnappschüsse:<br />

Anna-Maria Schmidt<br />

alexanDer WallMann, 25<br />

bWL-Student<br />

Am liebsten würde ich Steven Spielberg<br />

treffen. Er darf mich auch gern zu sich nach<br />

Hause zum Abendbrot einladen. Er fasziniert<br />

mich, weil er schon länger Filme produziert<br />

und Drehbücher schreibt als ich lebe. Ich bin<br />

mit Indiana Jones aufgewachsen und habe<br />

»Den letzten Kreuzzug« bestimmt schon<br />

zwölfmal gesehen. Somit war er immer irgendwo<br />

präsent in meinem Leben.<br />

Ich würde in dem Gespräch herausfinden<br />

wollen, ob er schon immer ein kreatives<br />

Genie war oder seine Ideen mal anpassen<br />

musste, Anekdoten aus seinem Leben und<br />

anderer Stars erfahren und mir vielleicht<br />

einen seiner Filme mit ihm in seinem Heimkino<br />

anschauen.<br />

Feliks FeuerWerk, 26<br />

Hausmann<br />

Ganz klar: Johannes Heesters. Jemanden,<br />

der quasi alles, was in seinem Jahrhundert<br />

geschehen ist mitbekommen hat, muss man<br />

schon mal getroffen haben. Jopi hat den<br />

Einzug von Farbe in Film und Fernsehen<br />

mitgemacht, die Geburt des Computers, des<br />

Internets. Die Entwicklung des Telefons über<br />

Wählscheiben bis zu dem Punkt wo man sie<br />

nur noch ›smartphone‹ nennt. Daneben hat er<br />

jede Art von Konflikt erlebt: Weltkriege, kalte<br />

Kriege, ›Befreiungskriege‹... Und was macht<br />

man mit so einer Persönlichkeit? Ihn alles<br />

fragen, was einem nur einfällt. Schade eigentlich,<br />

dass es dafür zu spät ist. Man muss<br />

halt allein rausfinden, wie das mit dem Leben<br />

und dem Altwerden so funktioniert.

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