Stadt und Land pdf

ThEMA frEizEiT
Osterbräuche
Ei, hase und feuer – warum eigentlich?
Ostern wird in christlichen Ländern zum
Gedenken an die Auferstehung Christi am
ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond
im Frühling gefeiert. Entsprechend orientieren
sich viele Osterbräuche an der Symbolik
des Frühlings, in dem auch die Natur
zu neuem Leben erwacht.
Schon das deutsche Wort „Ostern“ symbolisiert
die Auferstehung, denn der Begriff
ist von der Himmelsrichtung Osten abgeleitet.
Dort geht die Sonne auf und lässt
täglich neues Leben entstehen.
Auch die Tradition des Osterfeuers verehrt
die Auferstehung: Mit heiligen Feuern
wird seit Jahrhunderten das Erwachen der
Natur nach dem langen Winter und die
Kraft der Sonne gefeiert. Zugleich symbolisiert
das Feuer die Auferstehung Jesu, der
vielen Menschen damals wie ein Licht in
der Finsternis erschien.
Der Osterhasen-Brauch hat sich dagegen
erst im 19. Jahrhundert durchgesetzt: Hasen
bekommen im Frühling bis zu zwanzig
Junge und gelten deshalb als Symbol für
Fruchtbarkeit. Zudem wird das Osterfest
bei Vollmond gefeiert und der Hase gilt in
vielen Ländern als Mondtier.
Ebenfalls Symbolwert haben die Ostereier:
Eier galten bereits in der Urchristenzeit als
Sinnbild neuen Lebens und wurden deshalb
den Gräbern von Toten beigelegt.
Während der vorösterlichen Fastenzeit ist
das Essen von Eiern untersagt, so dass in
dieser Zeit viele Eier übrigblieben, die erst
ab Ostern wieder gegessen werden durften
und deshalb gekocht werden mussten.
Auch das Eierbemalen hat eine lange Tradition:
Das älteste bemalte Ei, das bei Ausgrabungen
entdeckt wurde, stammt aus
dem vierten Jahrhundert nach Christus.
22 STADT UND LAND Journal Nr. 36 • März 2012