Meraner Weinbauern Die Therme Meran Meraner Höhenweg

Formfrage | 8
Ein Wanderweg auf halber Höhe
zwischen Garten und Himmel
Alle, die schon da waren, sind sich einig: Der
Meraner Höhenweg rund um die Texelgruppe
ist der schönste Höhenweg der östlichen Alpen.
Seit 1976 ist er als zusammenhängender Weg
zu begehen, und er hat sich in diesen 30 Jahren
bereits eine grosse Fangemeinde geschaffen.
Es gibt eine ganze Menge von möglichen Einstiegen
in diesen einmaligen Rundlauf. Einer
der spektakulärsten liegt gleich oberhalb von
Meran. Die Gondelbahn lässt die Wanderer
von Dorf Tirol hinauf gen Himmel schweben
und offeriert ihnen dabei einen grandiosen
Ausblick hinauf in den Vinschgau oder
das Etschtal hinunter in Richtung Bozen.
Die Bergstation heisst Hochmuth, und hier
kommt Hochmuth nicht vor dem Fall, sondern
vor dem Aufstieg – zumindest wenn man
den Meraner Höhenweg im Uhrzeigersinn in
Angriff nimmt. Dann steigt man nämlich zuerst
hinauf zum Gasthaus Steinegg und geht dann
weiter nach Westen, immer den Wegweisern
mit der Nummer 24 folgend, die den Höhenweg
rundherum markieren.
Wichtige Wegmarken sind auch die zahlreichen
Gasthöfe entlang der Strecke, in denen sich
die Wanderer erholen und verpflegen können.
Einige von ihnen bieten auch die Möglichkeit
zum Übernachten. Ganz besonders geschätzt
wird von vielen Höhenweg-Bezwingern die
Stettiner Hütte im Norden. Sie wartet gleich
nach der Überquerung des höchsten Punktes
des Höhenwegs, des auf 2895 Metern über Meer
liegenden Eisjöchls. Hier kann man Bergwanderer
aus ganz Europa treffen. Ihren eher nach
Ostsee als nach Südalpen klingenden Namen
trägt die Stettiner Hütte, weil die erste Unterkunft
an dieser Stelle 1896 errichtet wurde, zu
einer Zeit also, als noch der Deutsche & Österreichische
Alpenverein in dieser Gegend für
die Bergfreunde sorgte. Heute tut dies der Club
Alpino Italiano (CAI), und auf Italienisch heisst
die Stettiner Hütte Rifugio Francesco Petrarca.
Sie trägt den Namen des italienischen Dichters
aus dem 14. Jahrhundert, der mit seinem Bericht
über die Besteigung des südfranzösischen Mont
Ventoux im Jahre 1336 als Vater der Bergwanderungsreportage
gelten darf.
Wer den ganzen Weg zurücklegen
will, ist fünf, sechs Tage
während mehrerer Stunden unterwegs.
Aber auf dem südlichen
Teil sind auch unvergessliche
Wanderungen von ein bis drei
Stunden möglich.