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Heft 4 / 2013 - Tierschutz: Pro Tier

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4/<strong>2013</strong><br />

STIFTUNG FÜR TIERSCHUTZ UND ETHIK<br />

• <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> hilft! So engagierten<br />

wir uns für die <strong>Tier</strong>e<br />

• Die Würde des <strong>Tier</strong>es –<br />

was bedeutet sie


Impressum<br />

Zeitschrift der Stiftung für <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong> und<br />

Ethik / <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>, Zürich<br />

Ehemals « Schweizerische Gesellschaft<br />

für <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong> / <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> »<br />

Nr. 4, November <strong>2013</strong><br />

42. Jahrgang<br />

Erscheint 4x jährlich<br />

Abonnement :<br />

Gönner erhalten die Zeitschrift kostenlos.<br />

Jahresabonnement CHF 25.–<br />

Einzelnummer CHF 7.–<br />

Redaktion :<br />

Nathalie Dubois (nd)<br />

Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der<br />

Weiterverwendung der Artikel und Bilder<br />

nur mit ausdrücklicher, schriftlicher<br />

Genehmigung der Redaktion.<br />

Die Beiträge decken sich nicht zwingend<br />

mit der Meinung der Redaktion.<br />

«Stopp Pelz!»-Standaktion<br />

Inhalt<br />

«Stopp Pelz!»-Standaktion 4<br />

Pelzdeklaration – kaum ein Geschäft deklariert <strong>Pro</strong>dukte richtig 6<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> hilft! News aus Durmin zum Bärenwaisenprojekt 9<br />

Unsere Anliegen – unsere <strong>Pro</strong>jekte 10<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> hilft! <strong>Tier</strong>geschichten vom Gnadenhof zum Regaboga 12<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> hilft! SOS <strong>Tier</strong> & Mensch 13<br />

Weiss oder rot Zank um Kalbfleisch – auf dem Buckel der <strong>Tier</strong>e 14<br />

Serie <strong>Tier</strong>-Ethik: Die Würde des <strong>Tier</strong>es 17<br />

Schafe unter Weihnachtsbäumen 18<br />

Serie <strong>Tier</strong> und Recht: Was bedeutet <strong>Tier</strong>würde 20<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>-Brennpunkt: Circus Knie-Gutachten ohne Substanz 21<br />

Serie <strong>Tier</strong>e und Geschichte: die Mensch-Hund-Beziehung 22<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> hilft! Kastrationsaktion in der Westschweiz 23<br />

Werden Sie Gönnerin, Gönner von <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 24<br />

Pelzdeklaration – kaum ein Geschäft<br />

deklariert <strong>Pro</strong>dukte richtig<br />

Bilder Hunde auf Seite 11:<br />

Fotos © Pascale Pineroli<br />

Titelbild : Hundewelpe<br />

Foto © Regina Kaute / pixelio.de<br />

Layout : Feldner Druck AG, 8618 Oetwil a.S.<br />

Konzept und Design: Urs Widmer / provista<br />

Umsetzung: Anita Estermann / aedesign.ch<br />

Druck : Staffel Druck AG, 8045 Zürich<br />

News aus Durmin<br />

zum Bärenwaisenprojekt<br />

4<br />

SOS <strong>Tier</strong> & Mensch<br />

6<br />

STIFTUNG FÜR<br />

TIERSCHUTZ<br />

UND ETHIK<br />

Weiss oder rot Zank um Kalbfleisch<br />

– auf dem Buckel der <strong>Tier</strong>e<br />

9 13<br />

Schafe unter<br />

Weihnachtsbäumen<br />

Alfred Escher-Strasse 76<br />

CH-8002 Zürich<br />

Telefon : 044 201 25 03<br />

Telefax : 044 201 26 23<br />

Postcheck : 60-455782-5<br />

E-Mail : tierschutz@protier.ch<br />

Web: www.protier.ch<br />

14<br />

18<br />

2 <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13


Liebe<br />

<strong>Tier</strong>freundinnen<br />

und <strong>Tier</strong>freunde<br />

Editorial<br />

Die vorliegende Ausgabe von<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> ist vielseitig. Genau<br />

so, wie es auch unsere <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>arbeit<br />

ist.<br />

Foto © Th. Haug<br />

«<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> hilft!» – nach diesem Motto<br />

haben wir dieses Jahr verschiedene<br />

<strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>projekte und Institutionen<br />

unterstützt, oder Direkthilfe geleistet.<br />

Die Beispiele aus unserer <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>arbeit<br />

zeigen, wo und wie wir<br />

uns konkret für die <strong>Tier</strong>e engagieren.<br />

Auch unsere eigene, laufende Kampagne<br />

«Stopp Pelz!» hat ein grosses<br />

Echo ausgelöst. Sie können uns dabei<br />

weiterhin aktiv unterstützen und<br />

kostenlos Informations-Flyer zum<br />

Verteilen bestellen (mehr dazu ab<br />

Seite 4).<br />

Die beiden Artikel zum Thema Pelzdeklaration<br />

und zum Kalbfleisch appellieren<br />

an die Eigenverantwortung<br />

jedes Einzelnen. Wir alle haben es,<br />

als Konsumentinnen und Konsumenten,<br />

in der Hand, ob wir <strong>Tier</strong>leid<br />

unterstützen wollen oder nicht. Nur<br />

der konsequente Verzicht auf tierquälerisch<br />

hergestellte <strong>Pro</strong>dukte, kann<br />

das Leiden der <strong>Tier</strong>e stoppen.<br />

Die Serien <strong>Tier</strong>ethik und <strong>Tier</strong> und<br />

Recht befassen sich mit dem Thema<br />

<strong>Tier</strong>würde. Ein Begriff, der heutzutage<br />

selbstverständlich unser<br />

Handeln im Umgang mit <strong>Tier</strong>en bestimmen<br />

sollte, der sich aber, bei<br />

genauerem Hinsehen, gar nicht so<br />

leicht in Worte fassen lässt. Die Serie<br />

<strong>Tier</strong>e und Geschichte erzählt uns<br />

diesmal von der interessanten Entwicklung<br />

des Zusammenlebens von<br />

Mensch und Hund.<br />

Zum Schluss haben wir für alle, für<br />

die zu Weihnachten ein Weihnachtsbaum<br />

gehört, einen Tipp: Ökologisch<br />

produzierte Schweizer Tannen, gepflegt<br />

von einer ganz speziellen<br />

Schafrasse.<br />

Allen, die uns dieses Jahr finanziell<br />

unterstützt haben, danken wir von<br />

Herzen. All das, was wir für die <strong>Tier</strong>e<br />

erreicht haben, wäre ohne Spenden<br />

nicht möglich.<br />

Alle, die uns mit dieser Ausgabe<br />

neu kennenlernen, hoffen wir, mit<br />

unserem Einsatz und Engagement<br />

für die <strong>Tier</strong>e zu überzeugen, sodass<br />

wir im nächsten Jahr auch auf Ihre<br />

unentbehrliche Spendenhilfe zählen<br />

können.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

und allen Vierbeinern einen friedvollen<br />

Jahresausklang.<br />

Nathalie Dubois,<br />

Geschäftsführerin<br />

Herzlichen Dank fürs «Pfötchen geben»!<br />

Auch dieses Jahr hat Fressnapf die Sticker-Aktion<br />

«Gib Pfötchen!» zugunsten von <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> durchgeführt.<br />

Ein grosses und herzliches Dankeschön an Fressnapf<br />

und an alle Spenderinnen und Spender, für die tolle<br />

Unterstützung und für's «Pfötchen geben»!<br />

Mehr zum Stand der Aktion auf Seite 8.<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> ist neu<br />

auch auf Facebook!<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

Facebook und teilen Sie<br />

uns mit Ihren Freunden!<br />

www.facebook.com/<br />

Stiftung.<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong><br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13<br />

3


Bewusstsein für unsere gese lschaftliche Verantwortung gegenüber <strong>Tier</strong>en und Natur zu stärken.<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> treibt den Diskurs über einen ethischen Umgang mit <strong>Tier</strong>en voran, mit dem Ziel, das<br />

des <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>es in der Praxis und kämpft gegen Missstände im Umgang mit <strong>Tier</strong>en und<br />

gegen <strong>Tier</strong>leid, wie zum Beispiel dasjenige der Pelztiere.<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> setzt sich aktiv ein für die Verbesserung und die nachhaltige Umsetzung<br />

› Unterstützen Sie <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> im Kampf gegen das Leid der Pelztiere!<br />

› Wir Alle tragen Verantwortung! Helfen Sie mit, <strong>Tier</strong>leid zu verhindern.<br />

Die Stiftung ist als gemeinnützig anerkannt und steuerbefreit.<br />

Ihre Spende ist deshalb von der Steuer absetzbar.<br />

Jeder verkaufte Pelz ist einer zu viel.<br />

VIELEN DANK!<br />

«Stopp Pelz!»-Standaktion<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> infomierte<br />

auf der Strasse<br />

über das Leid<br />

der Pelztiere<br />

Fotos © <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong><br />

Am 5. Oktober <strong>2013</strong> fand die erste unserer «Stopp Pelz»!-<br />

Standaktionen auf dem Zürcher Hirschenplatz statt. Ziel des<br />

Standes war es, Passanten fundiert über die tierquälerische<br />

<strong>Pro</strong>duktion von Pelz zu informieren. Nur wer richtig informiert<br />

ist, kann sich bewusst für oder gegen den Kauf von Pelz entscheiden.<br />

Im Gespräch mit Passantinnen und Passanten stellte<br />

sich schnell heraus, dass den meisten Menschen nicht klar ist,<br />

wie viel <strong>Tier</strong>leid hinter jedem Stückchen Pelz steckt, das – sei<br />

es auch noch so klein – Kapuzen, Mützen und Accessoires ziert.<br />

Von Barbara Kerkmeer<br />

Verschiedene freiwillige Helfer<br />

in blutverschmierter Pelzkleidung,<br />

die uns freundlicherweise<br />

von Caritas zur Verfügung<br />

gestellt worden war, mischten sich<br />

unter die Passan ten, verteilten Flyer<br />

und suchten das Gespräch. Am<br />

In formationsstand lagen zudem<br />

«Stopp Pelz!»-Kleber und -Buttons<br />

auf, sowie unsere Stiftungszeitschrift<br />

mit vielen Hintergrundinformationen<br />

zum Thema Pelztierhaltung, Pelzhandel<br />

und Pelzproduktion. Das am<br />

Stand gezeigte Filmma terial unse-<br />

rer tschechi schen Partnerorganisation<br />

Svoboda zvirat (Freiheit für<br />

<strong>Tier</strong>e), welche 2012 die Zustände<br />

auf verschiedenen tschech ischen<br />

Pelzfar men gefilmt hatte, führte eindrücklich<br />

vor Au gen: Es gibt keine<br />

artgerechte Pelz tierhaltung!<br />

Immer wieder blieben Passanten<br />

kopfschüttelnd stehen. Wiederholt<br />

hörten wir: «Was, so schlimm sind<br />

die Zustände auf diesen Farmen»,<br />

und: «Das haben wir nicht gewusst!»<br />

Die aufgestellten Nerz käfige<br />

in Origi nalgrösse veranschaulichten<br />

die tierquälerischen Zustände<br />

auf den Pelztierfarmen zusätzlich.<br />

«Mitflyern» gegen<br />

das Pelztragen!<br />

Wer möchte, kann <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> aktiv<br />

im Kampf gegen das <strong>Tier</strong>leid der<br />

Pelztiere unterstützen. Je mehr<br />

Menschen um die Hintergründe<br />

der Qualen von Pelztieren und<br />

die Machenschaften der Pelzlobby<br />

wissen, desto besser. Darum<br />

mithelfen und «Stopp Pelz!»-Info-<br />

Flyer verteilen.<br />

Ganzen Flyer anschauen auf<br />

unserer Webseite:<br />

www.protier.ch<br />

oder auf Facebook:<br />

www.facebook.com/<br />

Stiftung.<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong><br />

Kostenlose «Stopp Pelz!»-Flyer<br />

bestellen über Tel. 044 201 25 03<br />

oder Mail: tierschutz@protier.ch.<br />

www.protier.ch<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong><br />

Stiftung für <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong> und Ethik<br />

Alfred Escher-Strasse 76<br />

CH-8002 Zürich<br />

Telefon 044 201 25 03<br />

E-Mail tierschutz@protier.ch<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>_Flyer_Stopp_Pelz_<strong>Tier</strong>li1.indd 1 16.09.13 11:30<br />

Mehr Informationen finden Sie<br />

auf unserer Webseite<br />

www.protier.ch<br />

PC 60-455782-5<br />

Stopp Pelz!<br />

› Verzichten Sie auf Echtpelz oder Kleidung<br />

mit Pelzbesatz in jeder Form!<br />

› Informieren Sie sich und ihr Umfeld über<br />

das <strong>Tier</strong>leid in der Pelzproduktion!<br />

› Lassen Sie sich Pelz nicht von der Mode<br />

diktieren!<br />

› Fragen Sie als Konsument/In bewusst nach<br />

und äussern Sie ihre Meinung!<br />

› Anerkennen Sie <strong>Tier</strong>e als leidensfähige,<br />

fühlende Wesen!<br />

Danke fürs Mitmachen!<br />

«STOPP PELZ!»<br />

Es gibt KEINE artgerechte Pelztierhaltung!<br />

› Über 65 Mio. <strong>Tier</strong>e werden jährlich für ihren Pelz<br />

getötet.<br />

› Pelztiere stehen in der intensiven Käfighaltung<br />

unter enormem Stress.<br />

› Wildtiere müssen im Fallenfang oft tagelang leiden,<br />

bis sie getötet werden.<br />

› Es kommt vor, dass <strong>Tier</strong>e bei der Häutung noch leben.<br />

› Pelzverbrämungen an Kleidern und Accessoires<br />

stammen nicht aus Schlachtabfällen.<br />

Stopp Pelz!<br />

Stiftung für <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong> und Ethik · www.protier.ch<br />

WAS KANN ICH TUN<br />

Pelztierhaltung!<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>_Flyer_Stopp_Pelz_Titel.indd 1 16.09.13 11:29<br />

WER SIND WIR<br />

Bildque le: Svoboda Zvirat<br />

4 <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13


Bedeckt mit blutigen Pelzmänteln<br />

führten sie jedem den unmittelbaren<br />

Zusammenhang zwischen <strong>Tier</strong>leid<br />

und Pelzkleidung unmissverständlich<br />

vor Augen.<br />

Unser Anliegen, die Auf klärung<br />

über das Leid der wehrlosen <strong>Tier</strong>e,<br />

für einen völlig überflüssigen und<br />

tierquälerischen Modetrend, stiess<br />

auf grosses Interesse. Mitte November<br />

<strong>2013</strong> wiederholt <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> die Aktion<br />

und geht noch einmal im Namen<br />

der <strong>Tier</strong>e auf die Strasse.<br />

Solange Pelz die Herbst-/Wintermode<br />

dominiert, werden wir nicht<br />

aufhören, auf die Missstände in der<br />

Pelzproduktion aufmerksam zu machen!<br />

■<br />

Ausführliche Infos und<br />

Fakten sowie Filmmaterial<br />

zu Pelz und zum Leid von<br />

<strong>Tier</strong>en auf Pelztierfarmen<br />

finden Sie auf unserer<br />

Webseite: www.protier.ch<br />

Dankeschön an Caritas<br />

Caritas Zürich hat die «Stopp Pelz!»-Kampagne<br />

unterstützt und uns für unsere Standaktionen alte<br />

Pelzmäntel zur Verfügung gestellt.<br />

Denn Caritas Zürich verkauft aus Überzeugung<br />

keine an sie abgegebenen Pelzmäntel weiter:<br />

«Auch wir von Caritas Zürich sind der Meinung, dass<br />

man Pelzkleidungsstücke nicht auf tierfreund liche<br />

Weise produzieren kann – egal in welcher Ecke der<br />

Welt. Deshalb distanzieren sich unse re Secondhandläden<br />

vom Pelzver kauf. Wir verzichten auch auf die<br />

kleinen Pelzstücke, die oft billiger und somit unter<br />

noch schlechteren Bedingungen für die <strong>Tier</strong>e produziert<br />

werden. So kann man in den Caritas-Secondhandläden<br />

ohne Bedenken ‹lädele›».<br />

Herzlichen Dank an<br />

Kampagnenpartner LUSH!<br />

Die Charity Week in verschiedenen Schweizer LUSH-<br />

Filialen von Ende September stand ebenfalls ganz<br />

im Zeichen von «Stopp Pelz!». LUSH hat dabei mit<br />

eigenen Aktivitäten zum Thema Pelz informiert und<br />

auch Flyer von <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> aufgelegt.<br />

Der Erlös des Charity-Pot-<strong>Pro</strong>duktes Karma Komba<br />

ging an drei <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>organisationen, darunter<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>.<br />

Ein grosses Dankeschön dafür!<br />

www.caritas-secondand.ch<br />

www.lush-shop.ch<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13<br />

5


Pelzdeklaration<br />

Kaum ein Geschäft<br />

deklariert <strong>Pro</strong>dukte<br />

richtig<br />

Foto © Pavel Losevsky/fotolia.com<br />

Von welchem <strong>Tier</strong> ist der Pelz, woher kommt er Und stammt das <strong>Tier</strong> aus einer Zucht Seit<br />

März sollten die Läden dies deklarieren. Ein Augenschein von saldo in 80 Geschäften in Bern<br />

und Zürich zeigt: Fast niemand hält sich daran.<br />

Von Sabine Rindlisbacher (saldo 18/13)<br />

Flauschiger Pelz säumt die<br />

schwarzen Handschuhe. Das<br />

Paar liegt sanft beleuchtet bei<br />

Chanel an der Zürcher Bahnhofstrasse.<br />

Die Etikette verrät nur den Preis:<br />

1810 Franken. Die Verkäuferin ist begeistert.<br />

«Sehr, sehr spezielle Kaninchen<br />

seien das gewesen». Sie eilt davon,<br />

kommt zurück und entschuldigt<br />

sich: «Nein, keine Kaninchen, aber<br />

sehr, sehr spezielle Chinchillas.»<br />

Und fügt im Brustton der Überzeugung<br />

hinzu: «Die <strong>Tier</strong>e werden mit<br />

klassischer Musik aufgezogen».<br />

Ein paar Häuser weiter, bei Modissa.<br />

Die Verkäuferin ist verlegen:<br />

«Wir haben so viel Pelz». Ihre Wangen<br />

röten sich. Hilfesuchend dreht sie<br />

die Etiketten einer Jacke mit Pelzkragen<br />

hin und her. «Racoon» steht dort.<br />

Rätselraten: Was ist ein Raccoon<br />

Foto: zvg<br />

Damit kann die junge Frau nichts<br />

anfangen. Sie fragt eine Kollegin.<br />

«Waschbär», meint diese. Mehr wisse<br />

sie nicht. «Aber», sagt sie leise, «ich<br />

habe gehört, der meis te Pelz kommt<br />

aus China.» Wer in der Schweiz Pelz<br />

oder Pelzprodukte kauft, hat Anspruch<br />

auf detaillierte Auskunft (siehe<br />

Box in diesem Artikel). Die Läden<br />

sollten anhand spe zieller Etiketten Informationen<br />

geben über <strong>Tier</strong>art, Herkunft<br />

und, ob das <strong>Tier</strong> gejagt oder<br />

gezüchtet wurde. Ungenügend beschriftete<br />

Waren dürfen sie nur noch<br />

bis Ende Februar 2014 verkaufen.<br />

Wenn der Fuchs zum<br />

Waschbär wird und das<br />

Kaninchen zum Biber<br />

Der Pelzkragen an der Jacke von<br />

Kookaï ist so pompös, dass er beina-<br />

6 <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13


Pelzkennzeichnung<br />

«Kann aus jeder Haltungsart<br />

stammen»<br />

Für Pelz und Pelzprodukte gilt<br />

seit dem 1. März <strong>2013</strong> eine Deklarationspflicht.<br />

Konsumenten<br />

sollen erfahren, woher und von<br />

welchem <strong>Tier</strong> der Pelz stammt<br />

und ob das <strong>Tier</strong> gejagt oder gezüchtet<br />

wurde. Bei Zuchttieren<br />

soll unter anderem ersichtlich<br />

sein, ob die <strong>Tier</strong>e in Käfigen auf<br />

Gitterböden oder mit Einstreu<br />

gehalten wurden.<br />

Dank der Kennzeichnung sollen<br />

Konsumenten laut Bundesamt<br />

für Veterinärwesen, beim Kauf<br />

von Pelz und Pelzprodukten «eine<br />

bewusste Entscheidung» treffen<br />

können. Doch die Verordnung<br />

sieht Ausnahmen vor – und öffnet<br />

so Herstellern und Geschäften<br />

Schlupflöcher. Lässt sich die<br />

Herkunft nicht einem Land oder<br />

geografischen Raum zuordnen,<br />

darf die Angabe «Herkunft unbekannt»<br />

verwendet werden.<br />

Ist die Art der Gewinnung unbekannt,<br />

gilt die Deklaration «Kann<br />

aus Fallenjagd oder Jagd ohne<br />

Fallen oder aus jeder möglichen<br />

Haltungsart stammen».<br />

Pelzprodukte, welche die neuen<br />

Vorschriften nicht erfüllen, dürfen<br />

bis 28. Februar 2014 verkauft<br />

werden. <br />

■<br />

he den Kopf der Kundin verschluckt.<br />

«Ein wunderschöner Fuchs», lobt<br />

die Verkäuferin. Das irritiert, steht<br />

doch auf der Etikette «Racoon» –<br />

was bei Modissa noch Waschbär<br />

war. Die Angestellte deutet die Verunsicherung<br />

als fehlendes Kaufinteresse<br />

und präsentiert ein anderes<br />

Modell. «Hier haben wir Waschbär.»<br />

«Nein, keine Zucht.» Sie strahlt. Die<br />

<strong>Tier</strong>e würden in der Wildnis der USA<br />

leben. «Dort werden sie gefangen,<br />

geschoren und wieder freigelassen,<br />

bis der Pelz nachwächst.» Was steht<br />

auf der Etikette zur Herkunft Nichts.<br />

Gleich auch bei Burger an der Zürcher<br />

Bahnhofstrasse: Zwei Mäntel<br />

mit Pelz kragen hängen an einer Stange,<br />

ohne Deklaration. Chanel, Modissa,<br />

Kookaï und Burger sind nur 4 von<br />

vielen Läden, welche die Pelzdeklaration<br />

noch nicht umgesetzt haben.<br />

saldo hat sich in 80 Kleiderläden umgesehen,<br />

die Hälfte davon verkauft<br />

Pelz. Da hängen Fuchs, Waschbär,<br />

Nerz, Marderhund, Kojote, Kaninchen,<br />

Zobel, Chinchilla, Bison, Biber,<br />

Murmeltier. 39 Läden bezeichnen<br />

ihre Ware nicht nach der neuen Vorschrift.<br />

Jeder zweite Laden erwähnt<br />

nicht einmal die <strong>Tier</strong>art.<br />

Der Verkäufer von Louis Vuitton<br />

betrachtet ein 725 Franken teures mit<br />

Pelz gefüttertes Paar Schuhe ratlos.<br />

Auch hier kein Hinweis zur Art des<br />

Pelzes. «Kaninchen», vermutet er.<br />

Und dieses Paar für 1690 Franken<br />

«Auch Kaninchen, sicher.» Die Kundin<br />

will mehr wissen. Der <strong>Pro</strong>duktkatalog<br />

muss her. «Beaver», heisst<br />

es da. Also Biber, nicht Kaninchen.<br />

In Pelzfachgeschäften<br />

ist die Auskunft<br />

professioneller<br />

«Eine herrliche Tasche, das letzte<br />

Stück.» Die Mitarbeiterin des Edelladens<br />

Tod’s streicht über den Pelz<br />

des 2510 Franken teuren Modells.<br />

Die Kundin sucht nach Etiketten, erfolglos.<br />

Ein erstklassiger Nerz, versichert<br />

die Verkäuferin. Ihre Kollegin<br />

korrigiert: Bison, das sei doch Bison.<br />

Die Zürcher Boutique Vestibule verkauft<br />

viele Kleider mit Pelzkrägen.<br />

Eine Jacke für 1200 Franken Die<br />

Angestellte zupft am Pelz: «Das ist<br />

Noch fehlt beim Verkauf<br />

von Pelz die Tranparenz<br />

bezüglich Deklaration der<br />

<strong>Tier</strong>art, Haltungsform<br />

und Tötung methode.<br />

Foto © Pavel Losevsky/fotolia.com<br />

Kojote, gezüchtet.» Die Kundin geht<br />

in die Knie, sucht erneut nach Etiketten.<br />

Made in Poland. «Murmansky»<br />

steht da auch noch. Das Internet klärt<br />

auf: Murmansky heisst Marderhund.<br />

Von Kojoten keine Spur.<br />

Eine Strasse weiter bei Dee Cee<br />

Style. Der Pelz an einer Herrenjacke<br />

sticht heraus. Der Angestellte tippt<br />

auf Polarfuchs, der sei besonders<br />

warm. «Finnish Marmotte » steht auf<br />

der Etikette, klingt nicht nach Fuchs.<br />

Die Lösung folgt via Internet: Marmotte<br />

ist Murmeltier. Auf mehr Fachkenntnis<br />

stösst saldo in Pelzgeschäften.<br />

Doch auch hier hapert es mit der<br />

Deklaration.<br />

Bei A.C. Bang an der Zürcher<br />

Bahnhofstrasse schlüpft die Kundin<br />

in einen Mantel für 35'000 Franken.<br />

In der Tasche findet sie eine Etikette.<br />

Nerz und Zobel. Die Geschäftsführerin<br />

weiss mehr: «Die Zuchttiere<br />

stammten aus Skandinavien<br />

und Russland. Dort würden sie gut<br />

behandelt. Pelztiere reagieren gleich<br />

wie Hunde und Katzen: Werden sie<br />

nicht gut behandelt, wird ihr Fell<br />

stumpf. So etwas liesse sich nicht<br />

verkaufen.»<br />

Deklaration:<br />

Neue Vorschriften lassen<br />

viel Spielraum<br />

Nur eines der 40 Geschäfte mit Pelzen<br />

im Angebot beschriftete sämtliche<br />

<strong>Pro</strong>dukte, wie es die Deklaration<br />

verlangt: Krause Fashion im<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13<br />

7


Die Bezeichnungen auf den<br />

Deklara tionsetiketten gleichen einer<br />

«Auswahlsendung».<br />

Zürcher Shoppingcenter Sihlcity.<br />

Die Etiketten geben Auskunft über<br />

<strong>Tier</strong>art, Herkunft, Aufzucht oder<br />

Jagd. Doch selbst diese Angaben<br />

sind nicht wirklich erhellend. Zur<br />

Jacke mit Kragen steht auf der Krause-Fashion-Etikette:<br />

«Kann aus Fallenjagd<br />

oder Jagd ohne Fallen oder<br />

aus jeder möglichen Haltungsart,<br />

insbesondere auch aus der Käfighaltung,<br />

stammen.» Ja, was denn<br />

nun Auch bei Bata liest die Kundin<br />

auf den speziel len Etiketten: «Von<br />

Bauern gezüchtet». Klingt idyllisch.<br />

Doch die restlichen Angaben wecken<br />

Misstrauen. Waschbär bei der<br />

Jacke, Kaninchen bei den Handschuhen.<br />

Herkunft: China. Ein Blick in<br />

die Deklarationsverordnung zeigt:<br />

Die Angabe «von Bauern gezüchtet»<br />

ist nicht erlaubt. Bei Zuchttieren<br />

müsste Bata angeben, ob Herdenhaltung,<br />

Rudelhaltung, Käfighaltung<br />

Foto: zvg<br />

mit Naturböden oder Käfighaltung<br />

mit Gitterböden. Big und Transa verkaufen<br />

nur wenige Kleider mit Pelz.<br />

Hier liefern die Hersteller die nötigen<br />

Angaben. Manor, Jelmoli und<br />

Pasito deklarieren ihre Pelzprodukte<br />

zumindest teilweise nach der neuen<br />

Vorschrift.<br />

Von den 36 Geschäften, welche<br />

die Pelze nicht oder nur mangelhaft<br />

anschrieben, reagierten 21 auf die<br />

Fragen von saldo. Alle versichern<br />

hoch und heilig, ihre Ware in den<br />

kommenden Monaten vollständig<br />

zu deklarieren. <br />

■<br />

Dieser Artikel erschien in saldo<br />

Nr. 18, vom 6. November <strong>2013</strong>.<br />

Wir danken für die freundliche<br />

Genehmigung des Nachdrucks.<br />

FRESSNAPF-Spendenaktion zugunsten von <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong><br />

Haben Sie auch schon «Pfötchen gegeben»<br />

Die Spenden-Aktion «Gib Pfötchen» zum Welttierschutztag in den Filialen und erstmals auch im<br />

Online-Shop ist toll gestartet. Bereits nach 2 Wochen waren die Sticker vereinzelt ausverkauft und<br />

es mussten neue nachbestellt werden. Bis Ende Oktober haben über 6‘000 KundInnen mit dem<br />

Kauf der Sticker ihr Engagement für den <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong> gezeigt.<br />

Nun hoffen wir, dass bis Ende November <strong>2013</strong> mit<br />

Ihrer Unterstützung auch noch die restlichen Sticker<br />

verkauft werden!<br />

Der Erlös zugunsten<br />

der «<strong>Tier</strong>patenschaften»<br />

von <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> wird Ende <strong>2013</strong><br />

bekannt gegeben.<br />

8 <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13


News aus Durmin zum Bärenwaisenprojekt<br />

hilft!<br />

Von Reno Sommerhalder<br />

Zuerst einmal ein<br />

herzlichstes Dankeschön<br />

an alle für<br />

die eingegangenen<br />

Spenden!<br />

Ich schreibe Ihnen direkt aus Durmin.<br />

Die farbigen, fallenden Blätter<br />

und die sinkenden Temperaturen<br />

kündigen deutlich den Herbst an.<br />

Bei meinen täglichen Spaziergängen<br />

mit den Jungbären zeigt<br />

mir die Bärenwelt viel Span nen des.<br />

Die kugelrunde Miss Piggy wird<br />

jeden Tag selbständiger und ihr<br />

schmalerer Bruder Kermit versucht<br />

angestrengt, mit ihr mitzuhalten.<br />

Varia und Nanook entwickeln<br />

sich ebenfalls prächtig. Diese<br />

beiden sind einiges kleiner und<br />

leichter als ihre Kollegen. Dieser<br />

Unterschied ermöglicht ihnen,<br />

beim Klettern bis auf die dünnsten<br />

Äste hinaus zu kommen, um<br />

an die Eicheln zu gelangen, die<br />

für grössere und schwerere Bären<br />

unerreichbar sind.<br />

Vor kurzem stürzte Varia während<br />

ihren Turnübungen in den Baumwipfeln<br />

aus einer Höhe von 15<br />

Metern auf den Waldboden. Überraschenderweise<br />

hat sich bisher<br />

noch keiner der Waisen verletzt.<br />

Auch Nanook liess die Äste öfter<br />

knacken und purzelte einige Male<br />

aus den Eichen. Nun sind sie aber<br />

bereits viel geübtere Kletterer und<br />

fallen nur noch selten von den<br />

Bäumen. Sergey und ich müssen<br />

nun glücklicherweise nicht mehr<br />

vor Schreck den Kopf einziehen<br />

und die Augen zukneifen, sobald<br />

wir ein Knacken hören.<br />

Zurzeit stopfen sich alle vier<br />

Jung bären, jeden Tag, mit den<br />

reifen Eichelnüssen genüsslich<br />

den Bauch voll. Diese fettreiche<br />

Nahrung wird ihnen den überlebenswichtigen<br />

Reservespeck für<br />

den kommenden Winterschlaf liefern.<br />

Je nach Ent wicklung werden<br />

wir diese Gruppe Jungbären<br />

ebenfalls noch dieses Jahr in Freiheit<br />

entlassen. Falls sie jedoch<br />

die nötigen Fettreserven nicht erreichen<br />

sollten, werden wir uns<br />

überlegen, die pelzigen «Kugeln»<br />

in ihrem jetzigen Zu hause<br />

auf dem umzäunten Ge lände in<br />

einen «künstlichen» Winterschlaf<br />

zu bringen, um sie dann im kommenden<br />

Frühling auszu wildern,<br />

wenn sie besser gewapp net sind<br />

für ein Leben in der Wild nis.<br />

In der Zwischenzeit gaben wir drei<br />

Braunbären vom letzten Jahr und<br />

zwei Braun- und Schwarzbären<br />

von diesem Jahr der Wildnis zu rück<br />

– die <strong>Tier</strong>e sind nun wieder dort, wo<br />

sie hingehören – was schlussendlich<br />

das Ziel unserer Arbeit ist.<br />

Der Pick-up, den wir durch Spenden<br />

finanziert haben, dient uns allen<br />

in vielerlei Hinsicht. Er bringt<br />

uns und unsere Waren durch die<br />

löchrigen Schlammtrassen, ohne<br />

steckenzubleiben, und verein facht<br />

allgemein das Kommen und Gehen<br />

um ein Vielfaches.<br />

Dies alles ist nur möglich, weil<br />

Sie und <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> unser «Bärenwaisenprojekt<br />

Durmin» unterstützen!<br />

Mit Ihrer Hilfe wird es uns<br />

weiterhin möglich sein, uns intensiv<br />

um das Wohl der jetzigen<br />

und der zukünftigen Schützlinge<br />

zu küm mern.<br />

Einen ausführlicheren Jahres bericht<br />

werde ich Ende Jahr bereithaben.<br />

Bis dahin: bärige Grüsse<br />

aus der russischen Taiga und nochmals<br />

herzlichsten Dank, auch im<br />

Namen der Bärenwaisen Miss<br />

Piggy, Kermit, Varia und Nanook.<br />

Ihr Reno Sommerhalder ■<br />

Fotos © Reno Sommerhalder<br />

Ihre Spende hilft!<br />

Unser Engagement und unsere <strong>Pro</strong>jekte kosten Geld.<br />

Unterstützen Sie uns mit einer Spende, damit wir <strong>Pro</strong>jekten, wie dem der Bärenwaisen,<br />

helfen oder Kampagnen, wie «Stopp Pelz!», durchführen können.<br />

Verwenden Sie für Ihre Spende bitte den Einzahlungsschein in der <strong>Heft</strong>mitte.<br />

Herzlichen Dank!<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13<br />

9


PRO<br />

Unsere Anliegen –<br />

Katzenkastrationen<br />

Seit über 30 Jahren gibt <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> Kastrationsgutscheine<br />

an Bauern ab, damit sie ihre <strong>Tier</strong>e kastrieren lassen. Wir<br />

unterstützen auch <strong>Tier</strong>freunde, die sich um wildlebende<br />

Katzenpopulationen kümmern und sich aktiv einsetzen<br />

im Kampf gegen die sinnlose Vermehrung und Verwahrlosung<br />

von Katzen. <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> beteiligt sich sowohl an den<br />

Kosten für Kätzinnen als auch an denjenigen für Kater.■<br />

«Stopp Pelz!»-Kampagne<br />

Pelz an Billigkleidung ist zum erschwinglichen Massenprodukt<br />

geworden. Kaum eine Winterjacke ohne<br />

Kapuze oder Bordüren aus Fellbesatz. Viele Konsumenten<br />

und Konsumentinnen sind sich nicht einmal bewusst,<br />

dass sie Echtpelz tragen.<br />

Pelz als Verzierung, sogenannte Verbrämungen, oder<br />

gefärbter Pelz wird oft gar nicht als «richtiger Pelz»<br />

wahrgenommen. Doch auch für jedes noch so kleine<br />

Stückchen Pelz musste ein <strong>Tier</strong> leiden und getötet<br />

werden. Gerade bei kleinen Pelzbesätzen ist<br />

das <strong>Tier</strong>leid dahinter oft noch grösser, da in der <strong>Pro</strong>duktion<br />

auf die Gesamtqualität des ganzen Felles weniger<br />

Wert gelegt werden muss.<br />

Hinter dem traurigen Modetrend steckt unverändert<br />

unsägliches <strong>Tier</strong>leid von Millionen von Pelztieren! Hinzu<br />

kommt, dass die Pelzproduktion auch ökologisch<br />

bedenkliche Folgen für die Umwelt hat. Deshalb gibt<br />

es nur eines: den konsequenten Verzicht auf Kleidung<br />

mit Pelz! <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> kämpft gegen das Pelztragen und klärt<br />

auf.<br />

■<br />

SOS <strong>Tier</strong> & Mensch<br />

Was kann denn ein <strong>Tier</strong> dafür, wenn Frauchen oder<br />

Herrchen in finanzielle Not gerät Schicksalsschläge wie<br />

Stellenverlust, Scheidung, Krankheit, Unfälle können<br />

jeden treffen und sie können sozial und finanziell bereits<br />

schlecht gestellte oder alte Menschen endgültig in<br />

den finanziellen Abgrund reissen. Was aber, wenn das<br />

geliebte <strong>Tier</strong> krank wird oder einen Unfall hat Es von<br />

seinem/r Besitzer/in trennen oder es gar einschläfern<br />

lassen, weil er oder sie sich die tierärztliche Behandlung<br />

schlicht nicht leisten kann SOS <strong>Tier</strong> & Mensch hilft in<br />

Notfällen, wenn <strong>Tier</strong>halter mit geringem Einkommen<br />

unverschuldet in einen finanziellen Engpass geraten<br />

und vorübergehend die Kosten für dringend notwendige<br />

tierärztliche Behandlungen ihres Vierbeiners nicht<br />

bezahlen können.<br />

■<br />

<strong>Tier</strong>patenschaften<br />

Mit Ihrer Patenschaft unterstützt <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> <strong>Tier</strong>heime und<br />

-asyle, die verstossene und «überflüssig» gewordene<br />

Haus- und Hoftiere aufnehmen, sich um sie<br />

kümmern und ihnen einen Ort der Zuflucht bieten.<br />

Schwer vermittelbare, alte oder traumatisierte<br />

<strong>Tier</strong>e sollen ihren Lebensabend in Würde verbrin gen<br />

dürfen. Doch die Pflege dieser Schützlinge, das Futter<br />

und wenn nötig tierärztliche Versorgung verursachen<br />

Kosten. Die <strong>Tier</strong>patenschaften helfen diese zu decken<br />

und ermöglichen, <strong>Tier</strong>en, die niemand mehr will, ein<br />

Zuhause zu geben, sie zu umsorgen und ihnen das<br />

zurückzugeben, was ihnen zusteht: Achtung, Respekt<br />

und ein artgerechtes Leben, bis zu ihrem letzten Tag.■<br />

10 <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13


unsere <strong>Pro</strong>jekte<br />

PRO<br />

Kooperationen und Allianzen<br />

Es gibt so viele Themenbereiche, <strong>Pro</strong>blemfelder und<br />

Arten, sich im <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong> zu engagieren – wir können<br />

unmöglich alle davon abdecken. Deshalb unterstützt<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> immer wieder auch andere <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>organisationen<br />

in ihren Anliegen. Da die finanziellen Mittel<br />

beschränkt sind, tun wir dies vor allem aktiv und «praxisnah»:<br />

Beispielsweise durch Mithilfe bei Unterschriftensammlungen<br />

für Petitionen und Initiativen, Austausch<br />

von Know-how, das Vorstellen von <strong>Pro</strong>jekten<br />

in unserer Zeitschrift oder auf unserer Webseite. Es<br />

ist wichtig, miteinander gegen <strong>Tier</strong>leid zu kämpfen –<br />

denn gemeinsam sind wir stärker!<br />

■<br />

Aufklärung und Beratung<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> nimmt Stellung zu <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>fragen und ist<br />

bestrebt, den öffentlichen Diskurs über den ethischen<br />

Umgang mit <strong>Tier</strong>en voranzutreiben. Es ist wichtig, aufzuklären,<br />

denn nur wer richtig informiert ist, kann im<br />

Alltag und in seinem Umfeld gezielt etwas zum Schutz<br />

der <strong>Tier</strong>e und gegen <strong>Tier</strong>leid tun. Ob als Konsument/<br />

in, als Nachbar/in, im Freundes- und Bekanntenkreis,<br />

in den Ferien im Ausland oder auf politischer Ebene –<br />

wir alle können uns für <strong>Tier</strong>e einsetzen! <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> bietet<br />

Beratung bei tierschutzrelevanten Anliegen und hilft,<br />

die richtigen Anlaufstellen zu finden und nach Lösungen<br />

zum Wohl der <strong>Tier</strong>e zu suchen.<br />

■<br />

Möchten Sie unsere<br />

<strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>arbeit<br />

unterstützen<br />

Sie können Gönnerin oder Gönner<br />

werden, eine <strong>Tier</strong>patenschaft<br />

übernehmen oder mit einer<br />

gezielten Spende eines unserer<br />

<strong>Pro</strong>jekte unterstützen.<br />

Talons zur Anmeldung<br />

❱ für die Übernahme einer <strong>Tier</strong>patenschaft<br />

finden Sie auf Seite 13<br />

❱ für eine Gönnerschaft finden Sie auf Seite 24<br />

oder online auf www.protier.ch<br />

Spenden für <strong>Pro</strong>jekte<br />

❱ Einzahlungsscheine zu den einzelnen <strong>Pro</strong>jekten<br />

finden Sie in der <strong>Heft</strong>mitte – oder online spenden.<br />

Mehr zu unseren <strong>Pro</strong>jekten auf unserer Webseite:<br />

www.protier.ch<br />

Haben Sie Fragen<br />

Schreiben Sie uns eine E-Mail an:<br />

tierschutz@protier.ch<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13<br />

11


hilft!<br />

<strong>Tier</strong>geschichten vom<br />

Gnadenhof zum Regaboga<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> unterstützt im Rahmen des Fonds <strong>Tier</strong>patenschaften den Gnadenhof zum<br />

Regaboga im thurgauischen Neukirch. Wir berichteten darüber ausführlich in<br />

den Ausgaben 1/<strong>2013</strong> und 3/<strong>2013</strong>.<br />

Yuma – kleiner tapferer<br />

Hundemann<br />

Die Tage beginnen oft ruhig auf dem<br />

Hof und überraschen uns dann mit<br />

wundersamen Begebenheiten. Als<br />

Notfall wird uns ein kleiner Hund<br />

angemeldet. Das junge <strong>Tier</strong> wird<br />

uns vom Sozialdienst der Nachbargemeinde<br />

gebracht.<br />

Seine Besitzerin ist gesundheitlich<br />

stark angeschlagen. Aufgrund dessen<br />

darf sie keine Hunde mehr halten.<br />

Wie aber kommt dann der kleine<br />

Yorkshireterrier zu ihr, fragen wir<br />

uns. Sie hat den Junghund unerlaubterweise<br />

erworben und deshalb<br />

in ihrer Wohnung eingesperrt. Der<br />

kleine Hund hat also keine Ahnung,<br />

was draussen in der weiten Welt zu<br />

einem normalen Hundealltag gehört.<br />

Regelmässige Spaziergänge<br />

im Freien, Herumtollen auf der grünen<br />

Wiese mit Artgenossen, Kontakt<br />

zu anderen Menschen – dies<br />

alles blieb dem Kleinen verwehrt!<br />

Nachdem die Frau als Notfall in<br />

die Klinik eingeliefert worden ist,<br />

weiss also niemand vom kleinen<br />

Terrier in der Wohnung. Alleine<br />

bleibt er dort zurück.<br />

Es ist sein Glück, dass die Dame<br />

von der gleichen aufmerksamen<br />

Krankenschwester betreut wird<br />

wie schon bei früheren Aufenthalten.<br />

Die Krankenschwester selber<br />

Fotos © Hof zum Regaboga<br />

wird das Gefühl nicht los, dass die<br />

Patientin nicht von ihren früheren<br />

Hunden spricht, sondern von einem<br />

neuen. Sie nimmt Kontakt zum Sozialdienst<br />

auf. Der sucht die Wohnung<br />

auf und siehe da, im Badezimmer<br />

eingesperrt findet man den kleinen<br />

Hund. Futter- und Wassernäpfe sind<br />

längst leer. So kommt der Kleine<br />

also zu uns. Wenige Wochen zuvor<br />

mussten wir uns von unserer Terrierhündin<br />

verabschieden. Was für<br />

ein Zufall, dass nun gerade dieser<br />

Platz frei geworden ist. Wir taufen<br />

den kleinen Yorkshire auf den Namen<br />

«Yuma», was so viel wie Sohn<br />

des Häuptlings heisst.<br />

Dieser kleine Yuma lebt uns jeden<br />

Tag etwas Wichtiges vor: Es ist<br />

unbedeutend, wie gross du bist,<br />

Hauptsache, du weisst um deine<br />

innere Grösse!<br />

Nayana –<br />

treue Mitstreiterin<br />

Ohne Nayanas Hilfe würde es heute<br />

wohl kein Esel-Trekking auf dem<br />

Gnadenhof geben. Sie ist von der<br />

ersten Stunde an mit dabei. Bald<br />

einmal übernimmt sie die Führung<br />

beim Kinderreiten. Die kleinen Reiterfreunde<br />

lieben diese liebenswerte<br />

und ausgeglichene Eselstute<br />

von ganzem Herzen.<br />

Fonds <strong>Tier</strong>patenschaften<br />

Mit Ihrer Patenschaft unterstützt<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> <strong>Tier</strong>heime und -asyle,<br />

die verstossene und «überflüssig»<br />

gewordene Haus- und Hoftiere<br />

aufnehmen, sich um sie kümmern<br />

und ihnen einen Ort der Zuflucht<br />

bietet. Schwer vermittelbare, alte<br />

oder traumatisierte <strong>Tier</strong>e sollen<br />

ihren Lebensabend in Würde<br />

verbringen dürfen.<br />

Anmeldetalon siehe rechts, Seite 13<br />

Alleine mit der Stimme kann man<br />

sie führen. Nayana hat die Fähigkeit,<br />

in kürzester Zeit zarte Fäden an<br />

Vertrautheit zu schaffen. So manch<br />

einen Skeptiker überzeugt sie vom<br />

wunderbaren Wesen Esel.<br />

Während vieler Weihnachtsfeste<br />

hat Nayana auf dem Hof an Aktivitäten<br />

mitgewirkt. Nun ist sie pensioniert<br />

und geniesst Kurzeinsätze.<br />

Sie liebt es immer noch, für weniger<br />

lange Strecken mit unterwegs<br />

zu sein.<br />

Für uns ist klar: Liebe Nayana, du<br />

hast uns in den letzten Jahren so<br />

viel gegeben – nun sind wir dran.<br />

Wir werden alles tun, damit du<br />

noch ganz viele Weihnachtsfeste<br />

in unserer Mitte geniessen kannst,<br />

liebevoll umsorgt und behütet.<br />

12 <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13


✂<br />

hilft!<br />

SOS <strong>Tier</strong> & Mensch<br />

SOS <strong>Tier</strong> & Mensch<br />

hilft in Notfällen, wenn <strong>Tier</strong>halter<br />

mit nachweislich geringem Einkommen<br />

unverschuldet in einen<br />

fi nanziellen Engpass geraten<br />

und die Kosten für eine dringend<br />

notwendige medizinische Behandlung<br />

ihres Vierbeiners nicht bezahlen<br />

können.<br />

Wie <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> helfen konnte, zeigt der<br />

Dankesbrief von der Besitzerin von<br />

Mike.<br />

Der links abgebildete Brief und die<br />

beiden Fotos wurden uns von ihr<br />

freundlicherweise zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

✂<br />

«TIERPATENSCHAFTEN»<br />

Ich übernehme eine Patenschaft für ein Jahr.<br />

PRO<br />

Mein monatlicher Beitrag: CHF<br />

(Mindestbetrag CHF 20.–/Monat)<br />

Stiftung<br />

für <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong><br />

und Ethik<br />

Ich bezahle meine Patenschaft: monatlich vierteljährlich halbjährlich ganzjährlich<br />

Ich erhalte die entsprechende Anzahl Einzahlungsscheine nach Eingang dieses Talons.<br />

Name : Vorname : Jahrgang:<br />

Strasse : PLZ / Ort :<br />

E-Mail : Telefon :<br />

Datum : Unterschrift :<br />

(bei Minderjährigen Unterschrift des gesetzlichen Vertreters)<br />

Bitte in Blockschrift ausfüllen.<br />

Bitte ausschneiden und einsenden an: <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>, Alfred Escher-Strasse 76, 8002 Zürich 4/13<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13<br />

13


Weiss oder rot<br />

Zank um Kalbfleisch –<br />

auf dem Buckel<br />

der <strong>Tier</strong>e<br />

Foto © Jennifer Kolling/pixelio.de<br />

Weisses Kalbfleisch dürfte bald aus den Fleischauslagen verschwinden. Seit September <strong>2013</strong><br />

schreibt die revidierte <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>verordnung den Bauern vor, ihre Kälber mit genügend Eisen<br />

zu versorgen. Für das natürlicherweise rötliche Fleisch werden die Landwirte aber weiterhin<br />

mit Preisabzügen von den Fleischverarbeitern bestraft. Gewisse Metzger und Fleischverarbeiter<br />

sehen rot, wenn das Kalbfleisch nicht mehr weiss ist.<br />

Von Helen Weiss<br />

Die Mär vom weissen Kalbfleisch<br />

ist genauso alt wie<br />

falsch: Jahrzehntelang war<br />

dunkle res, kräftigeres Fleisch von<br />

<strong>Tier</strong>en, die auf Weiden gross wurden<br />

und dabei auch Grünfutter zu<br />

sich nahmen, in den Schweizer<br />

Fleischauslagen verpönt. Gesundheitsfanatiker,<br />

Ernährungsmediziner<br />

und allen voran die Fleischindustrie<br />

bewarben hingegen das unnatürlich<br />

helle Fleisch als besonders<br />

bekömmlich. Allerdings ist diese<br />

Wunschvorstellung vom angeblich<br />

perfekten Fleisch mit grossem<br />

<strong>Tier</strong>leid erkauft: Wegen extrem<br />

ungesunder Lebensbe dingungen<br />

und der ausgesprochen einseitigen<br />

und unnatürlichen Er näh rung,<br />

leiden die Kälbchen in ihrem kurzen<br />

Leben von der Geburt bis zum<br />

Gang zur Schlachtbank unter zahlreichen<br />

Krankheiten.<br />

Denn erzeugt wird helles Fleisch<br />

durch einen künstlich herbeigeführten<br />

Eisenmangel. Da Eisen für<br />

die Bildung des roten Fleischfarbstoffes<br />

Myoglobin notwendig ist,<br />

wird den Kälbern ausschliesslich<br />

Milch und Stroh verfüttert. Verdauungsstörungen<br />

und Labmagengeschwüre<br />

sind häufige Folgen. Durch<br />

die Schwächung des Immunsystems<br />

leiden die <strong>Tier</strong>e zudem oft an chronischer<br />

Lungenentzündung und<br />

ständigem Durchfall – mit massiven<br />

Dosen an Antibiotika und anderen<br />

Arzneimitteln werden sie am Leben<br />

gehalten. Der Umstand, dass helles<br />

Kalbfleisch als besonders gesund<br />

angepriesen wird, ist entsprechend<br />

paradox und absurd, da es in Wahrheit<br />

von kranken Kälbern stammt.<br />

Gesunde Kälber,<br />

rosa Fleisch<br />

Mit dem von Menschenhand gemachten<br />

Unsinn ist seit dem 1.<br />

Septem ber dieses Jahres Schluss:<br />

Die geltende Schweizer <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>verordnung<br />

schreibt, nach einer<br />

Übergangsfrist von fünf Jahren, neu<br />

vor, dass «Kälbern, die mehr als zwei<br />

Wochen alt sind, Heu, Mais oder an-<br />

14 <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13


deres geeignetes Futter, welches die<br />

Rohfaserversorgung gewähr leistet,<br />

zur freien Aufnahme zur Verfügung<br />

stehen muss». Kälber müssen zudem<br />

je derzeit Zugang zu frischem<br />

Wasser haben. Die Folge sind gesunde<br />

Mastkälber mit – dank genügender<br />

Eisen versorgung – rosa bis<br />

rötlichem Fleisch.<br />

Ein durchaus begrüssenswerter<br />

Entscheid, wie die Branchenorganisation<br />

der Schweizer Fleisch wirtschaft<br />

<strong>Pro</strong>viande findet: «Wenn mit<br />

der Fütterung das Wohlbefinden<br />

der Kälber weiter optimiert wird,<br />

ist dies im Sinne der ganzen Branche<br />

und der Konsumenten», sagt<br />

Peter Schneider, Leiter Innendienst<br />

bei <strong>Pro</strong>viande. Auch Brigitte Meier,<br />

Ge schäftsführerin des Schweizer<br />

Kälbermäster-Verbands (SKMV),<br />

betrachtet die neue Gesetzgebung<br />

optimistisch: «Die Kälber sind durch<br />

die angepasste Fütterung gesünder<br />

und vitaler.»<br />

Preisabzug für dunkles<br />

Fleisch<br />

In der konventionellen Kälbermast wurden bisher nur Stroh und Milch verfüttert,<br />

damit das Fleisch schön hell bleibt.<br />

Doch nicht bei allen stossen die<br />

Futterumstellung und die artgerechtere<br />

Ernährung für die Mastkälber<br />

auf Zustimmung: Gewisse<br />

Metzger und Fleischverarbeiter sehen<br />

rot, wenn das Kalbfleisch nicht<br />

mehr weiss ist. «Die Branche ist sich<br />

einig, dass sich Kalbfleisch in der<br />

Farbe von Rindfleisch unterscheiden<br />

muss», erklärt Peter Schneider<br />

von <strong>Pro</strong>viande. Dunkles Kalbfleisch<br />

wurde bisher von den Metzgern<br />

mit sogenannten Farbabzügen bestraft:<br />

<strong>Pro</strong> Kilo Schlachtgewicht wurden<br />

zwei Franken abgezogen, wenn<br />

das Fleisch zu rot schien. Wäh rend<br />

die Farbabzüge bisher nach individuellem<br />

Augenmass bestimmt<br />

wurden, kann die Tönung des Fleisches<br />

künftig mittels eines Farbmessgeräts<br />

festgestellt werden.<br />

Messungen bei Rindern hätten gezeigt,<br />

dass zur Abgrenzung gegenüber<br />

Rindfleisch ein Messwert von<br />

39 sinnvoll sei, erklärt Schnei der.<br />

Ist der Farbmesswert unter 39, das<br />

Fleisch also dunkler, gibt’s pro<br />

Kilo Schlachtgewicht weiter hin<br />

Preisabzüge. Künftig ist immerhin<br />

auch eine Obergrenze festgelegt:<br />

Im Sinne des <strong>Tier</strong>wohls sollen<br />

laut Schneider von den Fleischverarbeitern<br />

auch zu hohe Messwerte<br />

ab 54 sanktioniert werden,<br />

da zu helles Fleisch auf Blutarmut<br />

hinweist. Kurz: Das <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>gesetz<br />

schreibt den Landwirten vor, ihre<br />

Mastkälber artgerecht zu füttern –<br />

sonst drohen Sanktionen vom Bund.<br />

Die Abnehmer, also Fleischverarbeiter,<br />

bestrafen die Bauern gleichzeitig<br />

mit Preisabzügen für ihr gesundes,<br />

rötliches Kalbfleisch. «Die<br />

neue <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>verordnung wird auf<br />

Kosten der Landwirte umgesetzt»,<br />

fasst Brigitte Meier vom SKMV die<br />

Situation zusammen.<br />

Misstrauische<br />

Gastronomen<br />

Foto © Mariocopa/pixelio.de<br />

Verkehrte Welt, möchte man meinen,<br />

doch als wäre diese Praxis seitens<br />

der Fleischverarbeiter nicht bereits<br />

fragwürdig genug, weigern sich laut<br />

«Kassensturz» einige Unternehmen<br />

gar, den Messwert 39 zu akzeptieren,<br />

obwohl man sich branchenintern<br />

darauf geeinigt hatte. Dazu gehört<br />

etwa die Firma Lucarna-Macana im<br />

zürcherischen Hinwil, deren Miteigentümer<br />

Heiner Birrer auch Verwaltungsrat<br />

bei <strong>Pro</strong>viande ist.<br />

Die Lucarna-Macana will weiterhin<br />

nur mit hellem Fleisch mit<br />

einem Messwert von 42 handeln. Die<br />

Branchenorganisation scheint sich<br />

daran nicht zu stören: «Jedes Unternehmen<br />

ist selbstverständlich<br />

frei, seine Einkaufsbedingungen zu<br />

gestalten. Es geht nicht darum, einzelne<br />

Unternehmen an den Pranger<br />

zu stellen», meint Peter Schneider.<br />

Die Frage, weshalb der Branchenverband<br />

<strong>Pro</strong>viande mit der Einführung<br />

der neuen Fütterungsregelung<br />

für Mastkälber nicht gänzlich auf einen<br />

Farbabzug verzichtet, drängt sich<br />

auf. Die Antwort ist simpel: Es geht<br />

ums Geld.<br />

Die Metzger befürchten, dass sie<br />

für dunkleres Kalbfleisch einen geringeren<br />

Preis erzielen, obwohl Umfragen<br />

des «Kassensturz» als auch<br />

von <strong>Pro</strong>viande gezeigt haben, dass<br />

Konsumenten im Detailhandel rosafarbenes<br />

Kalbfleisch weitgehend<br />

akzeptieren. «In der Gastronomie<br />

hat das Umdenken aber noch nicht<br />

vollständig stattgefunden», weiss<br />

Schneider.<br />

Strengere Vorschriften<br />

bei Label-Mast<br />

Die Angst, Konsumentinnen und<br />

Konsumenten könnten rötliches<br />

Kalbfleisch für Rindfleisch halten<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13<br />

15


und deshalb einen günstigeren Preis<br />

verlangen, geht in der Branche um.<br />

Für Brigitte Meier vom SKMV muss<br />

noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet<br />

werden: «Während weisses<br />

Kalbfleisch von der Fleischbranche<br />

jahrelang beworben wurde, sollten<br />

sich die Metzger nun auch anpassen<br />

und bei ihren Kunden entsprechende<br />

Informationsleistungen zum<br />

röt lichen Kalbfleisch erbringen.»<br />

Für Landwirt Martin Grieder ist es<br />

nicht erstaunlich, dass sich röt liches<br />

Kalbfleisch nur langsam durchsetzt.<br />

«Das Vertrauen in die Fleischbranche<br />

fehlt», erklärt er. «Das haben<br />

sich die Grossisten dank der zahlreichen<br />

<strong>Pro</strong>bleme und Lebensmittelskandale<br />

aber selbst zuzuschreiben,<br />

und sie können dies nun nicht<br />

einfach auf dem Rücken der Bauern<br />

austragen.»<br />

Der 42-Jährige, der gemeinsam<br />

mit seiner Frau seit zwölf Jahren<br />

einen Bio-zertifizierten Hof in Peffingen<br />

BL führt, füttert seine Kälber<br />

längst artgerecht mit Rohfasern.<br />

Denn die Vorschriften bei Label-<br />

Fleisch wie Bio Suisse, Demeter<br />

oder Kag-Freiland sind deutlich<br />

strenger als in der konventionellen<br />

Kälbermast.<br />

Landwirte unter Druck<br />

Rund 70 Kühe, Rinder und Kälber<br />

leben auf dem Lindenhof von Grieder,<br />

geschlachtet werden die Kälber<br />

nach Bedarf, und das Fleisch<br />

wird im eigenen Hofladen verkauft.<br />

«Meine Kundin nen und Kunden<br />

vertrauen mir, dass es sich bei<br />

dem Angebot um Kalbfleisch handelt,<br />

auch wenn es rötlich ist», so<br />

Grieder. Die Praxis der Fleischverarbeiter,<br />

für dunkles Kalbfleisch<br />

weniger zu bezahlen, sei für viele<br />

Mastbetriebe eine grosse finan zielle<br />

Belastung. «Es zwingt die Landwirte<br />

geradezu, die neuen Bestimmungen<br />

zu miss achten», so Grieder.<br />

Umgehen lässt sich die Fütterungsvorschrift<br />

der <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>verordnung<br />

leicht: Gibt man dem Kalb<br />

vorgängig genug Milch, hat es kaum<br />

mehr Lust auf Raufutter. Präsentiert<br />

man ihm zusätzlich altes, schlechtes<br />

Heu, darf man sicher sein, dass auch<br />

dies unberührt bleibt. «Grosse Mastbetriebe<br />

lassen sich von der neuen<br />

Bestimmung kaum beeindrucken»,<br />

ist Grieder überzeugt.<br />

Irrsinn der Fleischindustrie<br />

Es erstaunt, dass sich die Landwirte<br />

nicht stärker gegen die Praxis der<br />

Fleischverarbeiter wehren. Denn<br />

während die Bauern vom kantonalen<br />

Veterinärdienst regelmässig<br />

kon trolliert und bei Nichteinhaltung<br />

des <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>gesetzes entsprechend<br />

sanktioniert werden, können<br />

die Fleischverarbeiter diesbezüglich<br />

tun und lassen, was sie wollen. «Das<br />

BVET greift nicht in den Markt ein»,<br />

erklärt Pressesprecherin Regula<br />

Kennel. Kälbermäster und Fleischverarbeiter<br />

würden die Vorschriften<br />

und deren Auswirkung auf die Farbe<br />

des Fleisches kennen – das Angebot<br />

ändere sich und der Fleischverarbeiter<br />

werde keine Wahl mehr haben.<br />

Die Branchenorganisation <strong>Pro</strong>viande<br />

informiere seit einem Jahr<br />

und kläre die Konsumentinnen und<br />

Konsumenten, auch Gastronomen,<br />

Die Kälber von Martin Grieder dürfen<br />

den Sommer über regelmässig auf<br />

die Weide. Im Winter erhalten<br />

sie das gleiche Grünfutter<br />

in getrockneter Form.<br />

Künstliche oder<br />

medikamentöse<br />

Futtermittel werden<br />

nicht verabreicht.<br />

Foto: zvg<br />

auf. Kennel: «Die Konsumenten<br />

wünsch en Fleisch von gesunden<br />

<strong>Tier</strong>en. Sie müssen wissen, dass<br />

gesunde Kälber kein weisses Fleisch<br />

haben, dann wird der Markt spielen.»<br />

Für Nathalie Dubois, Geschäftsführerin<br />

der Stiftung <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong> und<br />

Ethik <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>, ist das Vorgehen der<br />

Fleischabnehmer inakzeptabel:<br />

«Die se Praxis geht sowohl zu Lasten<br />

des <strong>Tier</strong>wohls als auch zu Lasten<br />

derjeniger Land wirte, die sich an die<br />

Verordnung halten.» Für die <strong>Tier</strong>schützerin<br />

ist die Einstellung der<br />

Metzger ein weiteres Beispiel für<br />

den Irrsinn der Fleischindustrie.<br />

Dubois: «Das Festhalten an hellem<br />

Kalbfleisch ist absolut unverständlich<br />

und geht sowohl an den <strong>Tier</strong>als<br />

auch an den Kosumentenbedürfnissen<br />

vorbei. Einmal mehr geht es<br />

nur ums Geld.» Wer nicht auf Kalbfleisch<br />

verzichten will, sollte beim<br />

Einkauf kon sequent weisses Kalbfleisch<br />

links liegen lassen und gegenüber<br />

Metzger und Detailhändler<br />

klar kommu nizieren, dass man<br />

solches Quälfleisch nicht auf dem<br />

Teller will.<br />

■<br />

16 <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13


Serie <strong>Tier</strong>-Ethik<br />

Die Würde des <strong>Tier</strong>es – eine<br />

Annäherung aus ethischer Sicht<br />

Von Dr. Christoph Ammann,<br />

Stiftungsrat <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong><br />

W<br />

er das Wort «Würde» hört,<br />

denkt wohl zuerst an die<br />

Würde des Menschen,<br />

die in der berühmten Formulierung<br />

des deutschen Grundgesetzes von<br />

1949 «unantastbar» ist. Diese Würde<br />

kommt allen Menschen zu, und allen<br />

in gleicher Weise. Aber nicht immer<br />

war die Würde so auf alle gleich verteilt.<br />

In der römischen Welt war Würde<br />

an bestimmte Ämter gebunden,<br />

das Amt des Senators etwa. Der<br />

Amtsträger musste sich in Verhalten<br />

und Gestus dieses Amtes als würdig<br />

erweisen. Zugleich gebührte ihm,<br />

aufgrund seiner Würde, Respekt und<br />

Hochachtung. Die Entwicklung hin<br />

zu universalen Menschenrechten<br />

kann man verstehen als eine Geschichte<br />

der Demokratisierung jenes<br />

Respekts, der ursprünglich nur<br />

einigen Auserwählten galt. Jeder<br />

Mensch soll allein aufgrund seines<br />

Menschseins in seiner Würde unantastbar<br />

sein. Man versteht diese<br />

Worte nur in der nötigen Tiefe, wenn<br />

man sie vor dem Hintergrund der<br />

Gräuel des Dritten Reichs versteht.<br />

<strong>Tier</strong>e gehen uns<br />

moralisch etwas an<br />

Soll die Rede einer Würde des<br />

<strong>Tier</strong>s Sinn machen, so ist auch diese<br />

auf begangenes Unrecht zu beziehen,<br />

welches Menschen ihren tierischen<br />

Mitgeschöpfen antun. Wird<br />

die Würde eines Menschen verletzt,<br />

wenn ihm jene elementare Anerkennung<br />

verweigert wird, die ihm<br />

allein als Mitglied der Menschheitsfamilie<br />

zusteht, so wird die Würde<br />

des <strong>Tier</strong>es verletzt, wenn dieses<br />

nicht in seiner spezifischen Eigenart<br />

wahrgenommen wird, sondern<br />

rücksichts- und oft gedankenlos<br />

menschlichen Zwecken unterworfen<br />

wird. Die Rede einer <strong>Tier</strong>würde<br />

soll also daran erinnern, dass <strong>Tier</strong>e<br />

uns als die Wesen, die sie sind, moralisch<br />

etwas angehen. <strong>Tier</strong>e sollen<br />

mehr sein dürfen als Requisiten in<br />

der Show des Menschen. Spricht<br />

man ganz abstrakt von der Würde<br />

des <strong>Tier</strong>s, bleibt das vage. Anschaulich<br />

wird, was die Achtung der <strong>Tier</strong>würde<br />

impliziert, nur, wenn sie auf<br />

konkrete Fälle der Missachtung der<br />

Natur eines <strong>Tier</strong>s bezogen wird.<br />

Die Würde von <strong>Tier</strong>en<br />

verpflichtet uns,<br />

<strong>Tier</strong>e zu achten<br />

Was viele Verletzungen der <strong>Tier</strong>würde<br />

ausmacht, ist meines Erachtens<br />

das, was im <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>gesetz<br />

als «übermässige Instrumentalisierung»<br />

bezeichnet wird. Pate steht<br />

hier der Philosoph Immanuel Kant,<br />

in dessen Ethik die Idee zentral ist,<br />

dass die Achtung der Würde eines<br />

Wesens eng damit verbunden ist,<br />

dieses «niemals bloss als Mittel» zu<br />

behandeln. Kant hatte dabei freilich<br />

ausschliesslich die Menschheit im<br />

Blick. Der Mensch ist Selbstzweck,<br />

insofern er über die Fähigkeit verfügt,<br />

sich selber Zwecke zu setzen und danach<br />

zu handeln. Aber nichts spricht<br />

dagegen, auch das rücksichtslose<br />

«Verzwecken» von <strong>Tier</strong>en mit dem<br />

Begriff der Instrumentalisierung zu<br />

belegen. Wenn viele Verletzungen<br />

der <strong>Tier</strong>würde sich tatsächlich unter<br />

Rückgriff auf den Begriff der Instrumentalisierung<br />

näher fassen lassen,<br />

dann handelt es sich bei der Aufnahme<br />

der «Würde der Kreatur» in<br />

die <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>gesetzgebung um eine<br />

höchst bedeutsame Perspektivenverschiebung.<br />

Würde ist ein herausgehobener<br />

Status. Was Würde hat,<br />

verdient Achtung, und das ist auch<br />

bei Kant so etwas wie Hochachtung<br />

oder Ehrfurcht. Würde hat etwas mit<br />

Unantastbarkeit zu tun. Was Würde<br />

hat, nötigt mir Zurückhaltung auf und<br />

lenkt meine Aufmerksamkeit von mir<br />

weg auf das, was sich mir da von sich<br />

her präsentiert. Die Würde von <strong>Tier</strong>en<br />

verpflichtet uns, <strong>Tier</strong>e zu achten,<br />

und das geht weit darüber hinaus,<br />

als ihnen lediglich nur keine «unnötigen<br />

Schmerzen» zuzufügen. Wenn<br />

eine Gentech-Maus als Modell für<br />

eine menschliche Krankheit hergestellt<br />

wird, und sie dann nach dem<br />

Versuch schmerzfrei getötet wird,<br />

so besteht das Beklagenswerte an<br />

einer solchen Praxis nicht nur im<br />

zugefügten Quantum an Schmerz.<br />

Genauso relevant ist, dass der einzige<br />

Daseinszweck dieser Maus darin<br />

bestand, für den Menschen und<br />

seine Erkenntnis da gewesen zu sein.<br />

Diese Maus ist lediglich ein Messinstrument.<br />

Ein anderes Leben wird ihr<br />

verwehrt. Hierin kann man durchaus<br />

eine Missachtung der <strong>Tier</strong>würde sehen.<br />

Schmerzen und Leid werden<br />

dadurch keineswegs relativiert, aber<br />

sie rücken in einen weiteren Kontext.<br />

Das ist darum wichtig, weil Verletzungen<br />

der <strong>Tier</strong>würde auch da gegeben<br />

sein können, wo keine Schmerzen<br />

entstehen. Das Feld reicht hier<br />

vom Vermenschlichen von <strong>Tier</strong>en<br />

über das Lächerlichmachen bis hin<br />

zur Schändung toter <strong>Tier</strong>e. Die Missachtung<br />

der <strong>Tier</strong>würde ist also ein<br />

weites Feld. In einer Welt, in der die<br />

Würde von Mensch und <strong>Tier</strong> geachtet<br />

würde, wäre der Würdebegriff<br />

tatsächlich entbehrlich. In unserer<br />

Welt ist er es leider nicht. ■<br />

Porträt Dr. Ch. Ammann<br />

Dr. Christoph Ammann ist Oberassistent<br />

am Institut für Sozialethik<br />

der Universität Zürich. Sein gegenwärtiger<br />

Forschungsschwer punkt ist<br />

<strong>Tier</strong>ethik. Er ist Mitglied der <strong>Tier</strong>versuchskommission<br />

des Kantons Zürich,<br />

verheiratet und Vater von drei<br />

kleinen Kindern.<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13<br />

17


Schafe unter<br />

Weihnachtsbäumen<br />

Es gibt nur eine Schafrasse auf der Welt, die zwischen Gras<br />

und Tannenbaum unterscheiden kann: das Shropshire-Schaf.<br />

Aufgrund ihres selektiven Fressverhaltens ist die aus England<br />

stammende Rasse für die Haltung in Christbaumkulturen beliebt.<br />

Als tierische «Rasenmäher» darf man die Schafe aber<br />

nicht behandeln.<br />

Foto © Franz Hidber<br />

Von Helen Weiss<br />

Mittelgross und robust: Das<br />

Shropshire-Schaf wurde<br />

in der ersten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts als Fleischrasse gezüchtet<br />

und stammt – wie der Name<br />

schon sagt – aus der englischen Grafschaft<br />

Shropshire.<br />

Während das Shropshire-Schaf<br />

1930 noch als «Bauers Liebling» galt,<br />

geriet es, wie manch andere alte<br />

Hausschafrasse, bald in Vergessenheit.<br />

Glücklicherweise wurde das hübsche<br />

Schaf mit den wolligen Backen<br />

jedoch im letzten Moment vor dem<br />

Aussterben bewahrt: «Der Umstand,<br />

dass diese Rasse im Gegensatz zu<br />

anderen Schafen weder die Triebe<br />

von Nadelgehölzen verbeisst, noch<br />

die Rinde von Obstbäumen abschält,<br />

machte das Shropshire-Schaf plötzlich<br />

wieder attraktiv», weiss Franz<br />

Hidber, Aktuar und Sekretär der<br />

Interessengemeinschaft Shropshire-<br />

Schafe Schweiz.<br />

Reinrassige Shropshire-Schafe<br />

sind dank ihres wählerischen Geschmacks<br />

zuverlässige Bewei der von<br />

Nadelgehölz- und Obstbaumplantagen<br />

– und deshalb auch in Christbaumkulturen<br />

entsprechend beliebt.<br />

«In der Schweiz gehören Christbäume<br />

und Shropshire-Scha fe zusammen»,<br />

meint Hidber schmunzelnd.<br />

Alles andere als «grün»<br />

Nur gerade die Hälfte der in der<br />

Schweiz verkauften Christbäume<br />

stammt aus inländischer <strong>Pro</strong>duk tion.<br />

Der Rest wird aus Deutschland, Dänemark<br />

und Schweden importiert.<br />

Der Anbau von Rotfichten, Weiss-,<br />

Blau- und Nordmanntannen, die ab<br />

Dezember als Weihnachtsbäume<br />

verkauft werden, ist pflegeintensiv.<br />

Damit die Christbäume eine hohe<br />

Qualität aufweisen, muss das Gras<br />

zwischen den Tannen und Fichten regelmässig<br />

entfernt werden – nicht<br />

selten wird dafür Chemie verwendet.<br />

Was sich dann an Weihnachten<br />

prächtig grün in der Stube präsentiert,<br />

ist im ökologischen Sinn alles<br />

andere als «grün»: «Im Gegensatz<br />

zu Bäumen aus dem Schweizer<br />

Wald stammen Weihnachtsbäume<br />

aus dem Ausland meist aus intensiv<br />

bewirtschafteten Plantagen», erklärt<br />

Corina Gyssler, Mediensprecherin<br />

beim WWF Schweiz. «Ihr sattes Grün<br />

verdanken sie dem massiven Einsatz<br />

von Dünger, Herbiziden und<br />

Pestiziden.» Die chemischen Substanzen<br />

gelangen durch den Regen<br />

in den Boden und werden von den<br />

Nadelgehölzen aufgenommen.<br />

Gyssler: «Mit einem solchen Weihnachtsbaum<br />

holt man sich das Gift<br />

in die Stube.»<br />

Umfeld und Pflege<br />

müssen stimmen<br />

Die Haltung von Shropshire-Schafen<br />

in Weihnachtsbaumkulturen ist deshalb<br />

eine ökologisch sinnvolle und<br />

natürliche Art der Pflege von Nadelgehölzen.<br />

Nicht selten wird die Rasse<br />

gar als praktischer «Rasenmäher»<br />

angepriesen.<br />

Dominique Schwarzenbach, die<br />

gemeinsam mit ihrem Mann den<br />

Christbaumhof Horgenberg betreibt,<br />

stört sich an diesem Ausdruck: «Die<br />

18 <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13


Massenware: Heute sind Christbäume Massenware: Jährlich werden rund eine Million Tannen zu Weihnachten verkauft.<br />

Foto © Gabi Schoenemann<br />

Schafe sind keine Maschinen, die<br />

man nach dem Gebrauch wieder in<br />

den Schuppen verräumen kann»,<br />

stellt sie klar. «Vielmehr benötigen<br />

sie das ganze Jahr über Pflege.»<br />

14 Auen und 1 Bock leben seit 1998<br />

auf dem Christbaumhof. Die <strong>Tier</strong>e<br />

tun sich an Kräutern, Gräsern und<br />

Blättern gütlich; und obwohl sie<br />

dank ihrer Genügsamkeit als anspruchslos<br />

gelten, sind sie doch<br />

pflegeintensiv. «Damit keine Tannenschösslinge<br />

angeknabbert werden,<br />

müssen das Umfeld und die Pflege<br />

stimmen», erklärt Schwarzenbach.<br />

Haben die <strong>Tier</strong>e Stress, etwa<br />

durch eine Herdentrennung, sind<br />

schlecht entwurmt, leiden unter<br />

Mineralstoffmangel oder sind zu<br />

fett, tun sie sich gern an den Nadelgehölzen<br />

gütlich. Daneben ist ein<br />

gutes Weidenmanagement wichtig,<br />

wie Franz Hidber von der IG Shropshire-Schafe<br />

Schweiz betont: «Zu<br />

einem Verbiss kann es auch kommen,<br />

wenn die Schafe zu lange in<br />

derselben Kultur sind.»<br />

Vierbeinige Alleskönner<br />

Bei guter Pflege sind die Vierbeiner<br />

ideale Helfer: «Seit wir Shropshire-<br />

Schafe in unseren Kulturen weiden<br />

lassen und diese den Boden regelmässig<br />

begehen, haben wir auch<br />

viel weniger Mäuse und damit kaum<br />

Schäden an den Tannenwurzeln»,<br />

sagt Dominique Schwarzenbach<br />

vom Christbaumhof.<br />

Dank der Schafe kann nicht nur<br />

der Einsatz von Herbiziden und Pestiziden<br />

verringert werden, auch<br />

das Ausbringen von Kunstdünger<br />

ist nicht mehr notwendig. Denn der<br />

Dung der Schafe verbessert das<br />

Bodenleben, liefert kontinuierlich<br />

Nährstoffe und führt so zu gleichmässigem<br />

Wuchs und einer verbesserten<br />

Nadelfarbe der Bäume.<br />

Trotz all der Vorteile, welche<br />

die Beweidung durch Shropshire-<br />

Schafe in Weihnachtsbaumkulturen<br />

bringt, lohnt sich die Haltung finanziell<br />

kaum. «Schur, Klauenpflege,<br />

Ablam mung, <strong>Tier</strong>arztkosten und der<br />

Pfle geaufwand rentieren sich nicht»,<br />

sagt Schwarzenbach.<br />

Man müsse Freude an den <strong>Tier</strong>en<br />

haben, ist auch Franz Hidber überzeugt:<br />

«Wenn man die Shropshire-<br />

Schafe nur als billige Arbeitswerkzeuge<br />

sieht, sollte man besser die<br />

Finger davon lassen.»<br />

■<br />

Weitere Informationen:<br />

Weihnachtsbaum-<strong>Pro</strong>duzenten mit<br />

Shropshire-Schafen findet man unter:<br />

shropshire.jimdo.com/mitglieder<br />

Christbaumhof Horgenberg:<br />

www.christbaumhof.ch<br />

Shropshire-Schafe sind in Christbaumkulturen eine ökologische Alternative<br />

zu Herbiziden und Kunstdünger.<br />

Foto © Franz Hidber<br />

Interessengemeinschaft<br />

Suisse-Christbaum:<br />

www.suisse-christbaum.ch<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13<br />

19


CH - 8033 Zürich<br />

Band 11<br />

Claudia V.<br />

Brunner<br />

Dr. iur.<br />

Brunner<br />

TIR 11<br />

Serie <strong>Tier</strong> und Recht<br />

Was bedeutet <strong>Tier</strong>würde<br />

Der Schutz der <strong>Tier</strong>würde stellt eines der Grundprinzipien des Schweizer <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>rechts dar. Damit wird<br />

der Eigenwert des <strong>Tier</strong>es von der Rechtsordnung ausdrücklich anerkannt. Dem Würdekonzept liegt die<br />

Überzeugung zugrunde, dass <strong>Tier</strong>e einen Selbstzweck haben und nicht bloss Mittel für menschliche Zwecke<br />

sind. Unter gewissen Voraussetzungen sind Verletzungen der <strong>Tier</strong>würde aber dennoch zulässig.<br />

Gieri Bolliger / Andreas Rüttimann,<br />

Stiftung für das <strong>Tier</strong> im Recht (TIR)<br />

Der Schutz der <strong>Tier</strong>würde ist<br />

(weltweit bislang einzigartig)<br />

bereits seit 1992 in der<br />

Schweizer Bundesverfassung verankert.<br />

Der Bund ist somit verpflichtet,<br />

der sogenannten Würde<br />

der Kreatur – zu der auch die <strong>Tier</strong>würde<br />

gehört – in der ganzen Rechtsordnung<br />

und in jedem Rechtsanwendungsverfahren,<br />

das die<br />

Mensch-<strong>Tier</strong>-Beziehung betrifft,<br />

Rechnung zu tragen. 2008 ist der<br />

Schutz der <strong>Tier</strong>würde auch in das<br />

<strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>gesetz als Grundprinzip<br />

aufgenommen und weiter konkretisiert<br />

worden.<br />

Schutz der artgemässen<br />

Selbstentfaltung<br />

Der Anspruch auf den Schutz ihrer<br />

Würde kommt <strong>Tier</strong>en aufgrund ihres<br />

Eigenwerts zu. Dessen Anerkennung<br />

verlangt, dass <strong>Tier</strong>e nicht im Interesse<br />

des Menschen, sondern vielmehr<br />

um ihrer selbst willen in ihren<br />

artspezifischen Eigenschaften, Bedürfnissen<br />

und Verhaltensweisen<br />

zu achten und zu respektieren sind.<br />

Dem <strong>Tier</strong> soll ein vom menschlichen<br />

Zweck losgelöstes Dasein zugestanden<br />

werden; es darf nicht nur<br />

Mittel zum Zweck sein.<br />

Die Achtung der <strong>Tier</strong>würde geht<br />

somit weit über das Verbot des ungerechtfertigten<br />

Zufügens physischer<br />

und psychischer Schäden hinaus<br />

und schützt <strong>Tier</strong>e auch vor<br />

menschlichen Eingriffen in ihre artgemässe<br />

Selbstentfaltung (Integrität).<br />

Als Beispiele für eine Verletzung<br />

der <strong>Tier</strong>würde nennt das<br />

<strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>gesetz tiefgreifende Eingriffe<br />

in ihr Erscheinungsbild und ihre<br />

Fähigkeiten, Erniedrigungen und<br />

übermässige Instrumentalisierungen.<br />

Solche Belastungen bedeuten<br />

also auch dann Würdeverletzungen,<br />

wenn dem <strong>Tier</strong> dabei keine Schmerzen<br />

oder Leiden zugefügt werden.<br />

Zu denken ist beispielsweise an das<br />

Lächerlichmachen oder Vermenschlichen<br />

von <strong>Tier</strong>en, etwa durch die<br />

Zurschaustellung in albernen Verkleidungen,<br />

das Einfärben ihres<br />

Fells oder ihrer Federn oder das<br />

Antrainieren widernatürlicher Kunststücke<br />

zu Unterhaltungszwecken.<br />

Würdeschutz gilt nicht<br />

absolut<br />

Der Schutz der <strong>Tier</strong>würde gilt allerdings<br />

nicht absolut. Eine Verletzung<br />

der tierlichen Würde ist unter rechtlichen<br />

Gesichtspunkten zuläs sig,<br />

wenn sie notwendig ist, um überwiegende<br />

Interessen zu wahren.<br />

Als solche kommen insbesondere<br />

die Nahrungsmittelbeschaffung,<br />

die Gesundheit von Mensch und<br />

<strong>Tier</strong> oder wissenschaftliche Mo tive<br />

infrage. Ob eine Belastung eines<br />

<strong>Tier</strong>es als gerechtfertigt gelten kann,<br />

muss jeweils im konkreten Einzelfall<br />

aufgrund einer Güter ab wägung<br />

zwischen den gegenläufigen Interessen<br />

beurteilt werden. Dabei<br />

wird die Schwere der Würdeverletzung<br />

dem angestrebten Nutzen<br />

gegenübergestellt. Ein Eingriff<br />

in die <strong>Tier</strong>würde ist umso strenger<br />

zu bewerten, je schwerer wiegend<br />

er für das betroffene <strong>Tier</strong> und je<br />

belangloser er für den Menschen<br />

ist. So beispielsweise können unter<br />

Umständen <strong>Tier</strong>versuche für die<br />

Erforschung neuer Medikamente<br />

eine Verletzung der tierlichen Würde<br />

rein juristisch betrachtet rechtfertigen,<br />

wenn derselbe Zweck nicht<br />

mit einer milderen Massnahme zu<br />

erreichen ist.<br />

Die Missachtung der<br />

<strong>Tier</strong>würde ist strafbar<br />

Können bei einer Handlung, mit der<br />

die <strong>Tier</strong>würde verletzt wird, keine<br />

überwiegenden Interessen seitens<br />

des Menschen geltend gemacht werden,<br />

liegt eine strafbare Missachtung<br />

der <strong>Tier</strong>würde vor. Diese stellt<br />

eine <strong>Tier</strong>quälerei im rechtlichen<br />

Sinne dar, die mit einer Freiheitsstrafe<br />

bis zu drei Jahren oder einer<br />

Geldstrafe bedroht ist.<br />

Obwohl der Schutz der <strong>Tier</strong>würde<br />

nun schon seit über fünf Jahren<br />

einen zentralen Pfeiler des <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>rechts<br />

darstellt, ist er von den<br />

rechtsanwendenden Be hörden bislang<br />

weitgehend igno riert wor -<br />

den. Diese scheinen davor zurückzuschrecken,<br />

Strafen auszusprechen<br />

für Verhaltensweisen, die für die <strong>Tier</strong>e<br />

nicht notwendigerweise mit Schmerzen,<br />

Leiden, Schäden oder Ängsten<br />

verbunden sind. Dass ein gesetzlich<br />

verankerter Straftatbestand von den<br />

zuständigen Stellen nicht beachtet<br />

wird, ist jedoch inakzeptabel.<br />

Von den Strafbehörden ist daher<br />

zu fordern, dass sie ihre Zurückhaltung<br />

ablegen und sich vermehrt<br />

mit der <strong>Tier</strong>würde auseinandersetzen.<br />

Entsprechende Urteile wären auch<br />

im Hinblick auf eine weitere Konkretisierung<br />

des <strong>Tier</strong>würdebegriffs von<br />

grosser Bedeutung.<br />

■<br />

Neuerscheinung:<br />

Neuer Band in der Schriftenreihe<br />

zum <strong>Tier</strong> im Recht (Band 11):<br />

«<strong>Tier</strong>quälerei im<br />

Pferdesport –<br />

Eine Analyse der<br />

Strafrechtsnormen des<br />

<strong><strong>Tier</strong>schutz</strong> gesetzes»<br />

www.tierimrecht.org<br />

<strong>Tier</strong>quälerei im Pferdesport –<br />

Eine Analyse der Strafrechtsnormen des <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>gesetzes Schriften zum <strong>Tier</strong> im Recht<br />

Die vorliegende Di sertation analysiert anhand de seit 2008<br />

geltenden <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>strafrechts die im Umgang und in der<br />

Ausbildung von Sportpferden angewendeten Vorgehensweisen<br />

und Methoden. Neben der umfa senden Darste lung der<br />

rechtlichen Grundlagen wird insbesondere erläutert, welche<br />

Handlungen strafrechtlich von Bedeutung sind und was für<br />

<strong>Pro</strong>bleme bei der Beurteilung bestehen.<br />

Das Werk richtet sich in erster Linie an die mit dem Vo lzug<br />

von <strong>Tier</strong>quälereien im Pferdesport betrauten Behörden und<br />

damit an die Strafverfolgungsorgane und Gerichte. Darüber<br />

hinau ste lt es aber auch für die mit dem Pferdesport verbundenen<br />

Personen, Vereine und Verbände ein hilfreiches<br />

Nachschlagewerk dar, mit dem zur Beseitigung von Unsicherheiten<br />

in Bezug auf die Zulä sigkeit von umstrittenen Trainingsmethoden<br />

beigetragen werden so l.<br />

ISBN 978-3-7255-6447-7<br />

Schriften zum <strong>Tier</strong> im Recht<br />

Die Stiftung für das <strong>Tier</strong> im Recht (TIR) setzt sich seit 1995 beha rlich und erfolgreich für die Anliegen<br />

der <strong>Tier</strong>e und deren rechtliche Be serste lung ein. Hauptziel der TIR ist die kontinuierliche Verbe serung<br />

der Mensch-<strong>Tier</strong>-Beziehung in Recht, Ethik und Gese lschaft.<br />

Geschäft ste le Sitz<br />

Rigistra se 9 Spitalga se 9<br />

Postfach 2371 CH - 3001 Bern<br />

Tel. +41 (0)43 443 06 43<br />

Fax +41 (0)43 443 06 46<br />

info@tierimrecht.org Spendenkonto<br />

www.tierimrecht.org PC 87-700700-7<br />

<strong>Tier</strong>quälerei im Pferdesport –<br />

Eine Analyse der Straf-rechtsnormen des <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>gesetzes<br />

<strong>Tier</strong>quälerei im Pferdesport –<br />

Eine Analyse der Strafrechtsnormen<br />

des <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>gesetzes<br />

Claudia V. Brunner<br />

Band 11<br />

20 <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13


PRO<br />

– Brennpunkt<br />

Foto © Axel Hindemith<br />

Circus Knie-Gutachten<br />

ohne Substanz<br />

Anfang September informierte das<br />

Bundesamt für Veterinärwesen<br />

(BVET) öffentlich, dass die Untersuchungen<br />

abgeschlossen seien und<br />

das Gutachten zur aktuellen Elefantendressurnummer<br />

des Circus Knie<br />

vorliege.<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> hatte Mitte April, in Zusammenarbeit<br />

mit Elefantenfachleuten,<br />

beim BVET eine Beschwerde eingereicht<br />

und darin die Abklärung<br />

der Nummer auf eine allfällige <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>relevanz<br />

verlangt (wir berichteten<br />

in der Ausgabe 3/<strong>2013</strong>). Das<br />

BVET weigerte sich jedoch, den Inhalt<br />

des Gutachtens zu veröffentlichen<br />

oder auch den Namen des<br />

Gutachters offen zu kommunizieren.<br />

Unter Berufung auf das Öffentlichkeitsgesetz<br />

hat <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> beim BVET<br />

Einsicht in das Gutachten verlangt<br />

und schliesslich auch erhalten.<br />

Keine konkreten<br />

Untersuchungen<br />

Die Aussage des Gutachtens ist<br />

leider sehr vage und basiert fast<br />

ausschliesslich auf «persönlichen Einschätzungen<br />

und Beobachtungen»<br />

des Gutachters. Medizinische Abklärungen<br />

und konkrete Untersuchungen,<br />

wie sie <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> gefordert hatte,<br />

wurden offenbar keine vorgenommen.<br />

Dies ist in Anbetracht der der<br />

Beschwerde zugrundeliegenden detaillierten<br />

Einschätzungen im Bericht<br />

der Elefantenexperten Tobias Dornbusch,<br />

Angelika Wimmer und Marion<br />

Garaï, nicht nachvollziehbar. Eine allfällige<br />

gesundheitliche Schä digung<br />

der Elefantin Delhi kann so nicht mit<br />

Sicherheit ausgeschlossen werden.<br />

Haltlose Vorwürfe und<br />

Unterstellungen<br />

Im Rahmen des Verfahrens wurden<br />

von Seiten des Circus Knie und<br />

vom Amt für Verbraucherschutz<br />

und Veterinärwesen des Kantons<br />

St. Gallen (KVET St. Gallen) die<br />

Behauptungen aufgestellt, <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong><br />

habe mit der Beschwerde einzig und<br />

allein den guten Ruf des Circus Knie<br />

schädigen wollen und versuche damit<br />

ein Wildtierverbot in Zirkussen<br />

durchzusetzen. Diese falschen Unterstellungen<br />

weist <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> entschieden<br />

zurück.<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> hält fest, dass – bei Vorliegen<br />

berechtigter Gründe – die Einreichung<br />

einer Beschwerde zur Abklärung<br />

eines allfälligen Verstosses<br />

gegen das <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>gesetz ein legitimes<br />

Rechtsmittel darstellt, um zu<br />

überprüfen, ob die gesetzlichen Vorschriften<br />

im Umgang mit <strong>Tier</strong>en eingehalten<br />

werden oder nicht. Dies<br />

kann grundsätzlich jede <strong>Tier</strong>haltung,<br />

ob im privaten oder im professionellen<br />

Rahmen, betreffen. Es ist daher<br />

nicht nachvollziehbar, warum der Circus<br />

Knie von solchen Überprüfungen<br />

ausgenommen werden sollte. Die<br />

gewichtige Grundlage war hier die<br />

detaillierte schriftliche Beurteilung<br />

der Dressurnummer durch drei voneinander<br />

unabhängige Elefantenfachleute.<br />

Es sei an dieser Stel le<br />

nochmals auf die nicht nachvollziehbare<br />

rechtliche Ungleichbehandlung<br />

verwiesen, wonach, wer mit<br />

<strong>Tier</strong>en wirbt (z.B. Werbefilm), – richtigerweise<br />

– vorgängig eine Bewilligung<br />

braucht, Zirkusdressurnummern<br />

in der Regel aber keiner<br />

solchen vorgängigen Überprüfung<br />

unterstehen und keine spezielle Bewilligung<br />

benötigen.<br />

Die Haltung von <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> gegenüber<br />

einem schweizweiten Wildtierverbot<br />

in Zirkussen, ist in dem zur<br />

Beurteilung gebrachten Sachverhalt<br />

unerheblich. Das Ziel der Beschwerde<br />

war einzig und allein die Veranlassung<br />

einer unabhängigen Abklärung<br />

der aktuellen Schleuderbrettnummer<br />

auf die mögliche gesundheitliche<br />

Schädigung der Elefantenkuh Delhi<br />

und ihre damit allfällig verbundene<br />

<strong><strong>Tier</strong>schutz</strong>relevanz.<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> hat im Rahmen des Verfahrens<br />

weder den Circus Knie als<br />

solches noch seine <strong>Tier</strong>haltung kritisiert<br />

oder sonst wie gegen Knie Polemik<br />

betrieben. Für <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> stand<br />

und steht allein das Wohl des <strong>Tier</strong>es<br />

im Vordergrund.<br />

Bewilligung für<br />

Zirkusnummern<br />

Grundsätzlich ist es für den <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong><br />

als beachtenswerter Er folg<br />

zu werten, dass auf die Be schwerde<br />

eingegangen und die Dressurnummer<br />

behördlich über prüft wurde.<br />

Wenngleich das Er gebnis des<br />

Gutachtens aufgrund des dabei<br />

angewendeten Vorgehens nicht zu<br />

überzeugen vermag. Wie es Delhi<br />

als Zirkuselefant wirklich geht, weiss<br />

nur sie allein.<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> wünscht sich für Delhi,<br />

dass der Circus Knie, bei der Planung<br />

künftiger Dressurnummern,<br />

vermehrt auf das mit 43 Jahren<br />

doch schon fortgeschrittene Alter<br />

des <strong>Tier</strong>es Rücksicht nimmt und von<br />

solch leistungsstarken Nummern<br />

absieht. Ganz allgemein stellt sich<br />

nun grundsätzlich die Frage nach einer<br />

verbindlichen Bewilligungspraxis<br />

für <strong>Tier</strong>dressurnummern auch<br />

für Zirkusse dringlicher denn je. ■<br />

Weitere Informationen<br />

Das vollständige «Dossier» mit<br />

den Stellungnahmen der Elefantenexperten<br />

sowie das Gutachten<br />

finden Sie auf unserer Webseite:<br />

www.protier.ch<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13<br />

21


Serie <strong>Tier</strong>e und Geschichte<br />

«Als wäre es ein Mensch gewesen» – die<br />

Mensch-Hund-Beziehung in der Vormoderne<br />

«Anno 1530 wart mines fatters hont in der nacht, da er vur der tur uff der<br />

gadern lach, erstochen. … Disser hont war genant Canis, war weis von<br />

farben, nit fast hoich, war ein wonderlich getreu beist, war min fatter<br />

hinzauch, dar ran er mit, und alle nachparn hatten ir kurzweil mit im;<br />

er war einmail … verloren worden und quam widder; wan er gern in war,<br />

sprank er uff die gadder und clapperden wie ein mensch. Es dede mir wol<br />

so leide, das disser hont erstochen war, als were es ein mensch gewest …»<br />

(Hermann von Weinsberg)<br />

Von Dr. Aline Steinbrecher, Konstanz<br />

Diese Textpassage zum Tod des<br />

Hundes seines Vaters stammt<br />

aus den 2500 Seiten Tagebücher<br />

des Kaufmanns und Ratsherren<br />

Hermann von Weinsberg, die<br />

er von 1517 bis 1597 führte. Dort<br />

gibt der Kölner detaillierte Auskünfte<br />

über seine Person, seine Umwelt<br />

und auch über seine Beziehung zu<br />

<strong>Tier</strong>en. Den Namen hatte Canis wohl<br />

der Liebe seines Besitzers zu lateinischen<br />

Texten zu verdanken. Er war,<br />

obwohl er übersetzt ja einfach Hund<br />

bedeutet, individuell für ihn gefunden<br />

worden, denn weitere Hunde<br />

der Familie Weinsberg trugen andere<br />

Namen. Weiter gibt diese Quelle<br />

Auskunft über den gelebten Alltag<br />

einer Hund-Mensch-Beziehung im<br />

16. Jahrhundert (etwa dass der Hund<br />

an die Türe klopfte, um Einlass zu bekommen)<br />

und auch über die affektive<br />

Hinwendung der Familie zu Canis.<br />

Um der Trauer und dem Entsetzen<br />

über die Ermordung von Canis Ausdruck<br />

zu verleihen, zieht Weinsberg<br />

zweimal den Vergleich mit dem Menschen<br />

heran. Es scheint, wie wenn er<br />

seine tiefen Gefühle nur ausdrücken<br />

konnte, indem er den Hund zum Menschen<br />

machte und damit deutlich<br />

machte, in welch enger Beziehung<br />

die Familie zu Canis stand.<br />

Das schon Jahrtausende währende<br />

Mensch-Hund-Verhältnis (vgl. dazu<br />

auch Artikel 1 der Serie, <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>-Ausgabe<br />

2/<strong>2013</strong>) ist durch zahlreiche,<br />

individuelle Mensch-Hund-Beziehungen<br />

geprägt. In der frühen Neuzeit<br />

(also der Zeit von 1500 – 1800)<br />

wird die Popularität der Hunde augenscheinlich.<br />

Der Hund ist, um es<br />

in der zeitgenössischen Sprache zu<br />

sagen, das beliebteste «Lusttier».<br />

Wandel vom Nutzzum<br />

Haustier<br />

Foto: zvg<br />

In Zedlers Universallexikon ist am<br />

Ende des 18. Jahrhunderts unter<br />

dem Eintrag Hund zu lesen: «Ist ein<br />

zahmes fleischfressendes Thier,<br />

welches zu Lust und Nutzen auf mancherley<br />

Weise dienet. Recht wundersam<br />

ist zu ersehen, wie unter allen<br />

Thieren, welche von dem grossen<br />

Gott erschaffen worden, die Hunde<br />

einzig und allein bey den Menschen<br />

wohnen, und sich zu deren Dienst<br />

willig gebrauchen lassen wovon<br />

und wegen ihrer besonderen Treue,<br />

Wachsamkeit, Gehorsam und Liebe<br />

zu den Menschen unzählige Exempel<br />

angeführt werden können».<br />

Dass Hunde die geheizten Räume<br />

mit ihren Haltern teilten, ist gewiss<br />

kein spezifisch frühneuzeitliches Phänomen.<br />

Die Formulierung, dass die<br />

«Hunde einzig und allein bey den<br />

Menschen wohnen», verweist aber<br />

auf eine im 18. Jahrhundert langsam<br />

vollzogene Ausdifferenzierung<br />

der <strong>Tier</strong>haltung in Nutz- und Haustiere.<br />

Der Hund ist aber vorerst noch<br />

beides: Er ist zwar das beliebteste<br />

frühneuzeitliche Haustier, wird aber<br />

in zahlreichen Bereichen auch als<br />

Nutztier eingesetzt.<br />

Die praktischen Funktionen des<br />

Hundes gehen weit über die uns<br />

bekannten Funktionen des Jagdhundes<br />

oder Wachthundes hinaus.<br />

Die Hunde ziehen Wagen, Schlitten<br />

oder Pflüge. Weiter agierten Hunde<br />

als «Bratspiessdreher» und kamen<br />

in Treträdern zur Butterproduktion<br />

zum Einsatz. Zudem wurden sie von<br />

Metzgern, Medizinern und Anatomen<br />

als Aasfresser eingesetzt, woran<br />

sie sicher mehr Gefallen gefunden<br />

haben.<br />

■<br />

Porträt Dr. A. Steinbrecher<br />

Dr. Aline Steinbrecher gilt als «Pionierin»<br />

auf dem Gebiet der <strong>Tier</strong>geschichte.<br />

Sie arbeitete und forschte<br />

an den Universitäten Zürich, Basel,<br />

Freiburg, Münster und London und<br />

ist zurzeit am Zukunftskolleg in<br />

Kons tanz tätig.<br />

Ihr Forschungsprojekt beschäftigt<br />

sich mit der Kulturgeschichte der<br />

Mensch-Hund-Beziehung im städtischen<br />

deutschsprachigen Raum in<br />

der Zeit von 1650 bis 1850. Sie ist<br />

Mutter dreier Kinder und hat selbst<br />

Hund und Katz zu Hause.<br />

22 <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13


<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>-Kalender<br />

Jetzt wieder erhältlich – der beliebte<br />

Postkarten-Kalender 2014<br />

von <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong><br />

Schöne <strong>Tier</strong>fotos von Haus-, Wild- und Bauernhoftieren begleiten<br />

Sie durchs Jahr (Masse 16,5 x 24,0 cm).<br />

Preis CHF 21.50/Ex. (+ Versandkosten; ab 10 Kalender portofrei)<br />

Bestellungen telefonisch oder per E-Mail<br />

Per Telefon 044 201 25 03 oder per E-Mail an tierschutz@protier.ch<br />

Wenn Sie per E-Mail bestellen, sind folgende Angaben zwingend:<br />

Anzahl Exemplare und Ihre Postadresse. Vielen Dank!<br />

Für Weihnachtsgeschenke bitte unbedingt<br />

vor dem 13. Dezember <strong>2013</strong> bestellen,<br />

damit der Kalender rechtzeitig vor Weihnachten<br />

bei Ihnen ankommt. Danke!<br />

hilft!<br />

Kastrationsaktion<br />

in der Westschweiz<br />

Mitte Oktober erreichte uns ein Hilferuf aus der Westschweiz. Engagierte <strong>Tier</strong>freundinnen<br />

sind dort auf einen Hof gestossen, auf dem rund 25 Katzen leben. Die <strong>Tier</strong>e waren<br />

unkastriert und teilweise in gesundheitlich bedenklichem Zustand. Auch tote <strong>Tier</strong>e<br />

wurden gefunden. <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> hat sich sofort bereits erklärt, finanziell zu helfen.<br />

Die engagierte <strong>Tier</strong>freundin<br />

Michèle Gehri berichtet:<br />

«Auf dem tummelten sich nebst<br />

Hühnern und Enten vor allem zahlreiche<br />

Katzen. Drei kleine Kätzchen<br />

befanden sich in sehr schlechtem<br />

Zustand und schnupften heftig. Bei<br />

einem der Katzenwelpen war durch<br />

den Katzenschnupfen ein Auge bereits<br />

stark in Mitleidenschaft gezogen<br />

und musste dringend behandelt<br />

werden. Ein Gespräch mit dem<br />

gesundheitlich angeschlagenen<br />

und völlig überforderten Besitzer<br />

schuf Klarheit: keine der rund 25<br />

Katzen war kastriert!<br />

Mit Fallen und Käfigen zogen wir an<br />

einem Morgen los. Das Ziel war, so<br />

viele Katzen wie möglich einzufangen,<br />

um sie kastrieren, entflohen<br />

und entwurmen zu lassen. Einige<br />

der erwachsenen Katzen liessen<br />

sich von uns streicheln und konnten<br />

so, ohne weiteren Stress, in einen<br />

Tranportkäfig gesetzt werden. Die<br />

scheueren <strong>Tier</strong>e wurden mit Futter<br />

Foto © M. Gehri<br />

in Katzenfallen gelockt, direkt verladen<br />

und sofort zum <strong>Tier</strong>arzt gebracht.<br />

Die Bilanz des Abends fiel<br />

positiv aus, wir erwischten acht erwachsene<br />

<strong>Tier</strong>e und die drei kleinen<br />

Schnupfenkätzchen. In einer<br />

zweiten Runde konnten nochmals<br />

vier Katzen eingefangen und zum<br />

<strong>Tier</strong>arzt gebracht werden. Weitere<br />

Aktionen werden folgen, bis alle<br />

<strong>Tier</strong>e kastriert sind. Die drei kleinen<br />

Kätzchen sind zurzeit in Pflege<br />

bei einer Praxisassistentin des<br />

<strong>Tier</strong>arztes und können bald an liebevolle<br />

Plätze vermittelt werden.<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> unterstützt die<br />

Kastrations-Aktion!<br />

Die Stiftung hat sich sofort bereit<br />

erklärt, die Kosten für die Kastration<br />

und Parasitenbekämpfung der<br />

gesamten Katzenpopulation auf<br />

dem betroffenen Hof zu übernehmen.<br />

Ohne die finanzielle Unterstützung<br />

von <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> wäre es für<br />

uns nicht möglich gewesen in diesem<br />

Fall zu helfen.<br />

Herzlichen Dank!»<br />

■<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/13<br />

23


Die seriöse Planung und der Aufbau<br />

unserer <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong> projekte<br />

brauchen finanzielle Mittel –<br />

bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende!<br />

Werden<br />

Sie jetzt<br />

Gönnerin, Gönner<br />

von <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> !<br />

Foto © ginger007/pixelio.de<br />

<br />

Stiftung für <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong> und<br />

Ethik – Gönnerbeitrag 2014<br />

Alfred Escher-Strasse 76<br />

8002 Zürich, Telefon 044 201 25 03<br />

E-Mail : tierschutz@protier.ch<br />

Web : www.protier.ch<br />

PRO<br />

Stiftung<br />

für <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong><br />

und Ethik<br />

Einzel-Gönnerbeitrag (Minimalbetrag) CHF 40.–<br />

Paar-Gönnerbeitrag (Minimalbetrag) CHF 70.–<br />

Gönnerbeitrag für Jugendliche<br />

unter 16 Jahren CHF 25.–<br />

Firmen-Gönnerbeitrag (Minimalbetrag) CHF 300.–<br />

Ich/wir unterstütze/n die Stiftung für <strong><strong>Tier</strong>schutz</strong> und Ethik / <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> mit einer Gönnerschaft.<br />

Herr Frau (Bitte in Blockschrift ausfüllen.)<br />

Name : Vorname : Jahrgang :<br />

Strasse : Postleitzahl / Ort :<br />

E-Mail : Telefon :<br />

Ort, Datum : Unterschrift :<br />

(bei Minderjährigen Unterschrift des gesetzlichen Vertreters) 4/13<br />

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