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Quelle(n), Lizenz(en) - Omnia vincit Amor

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Kernkraftwerk 22<br />

Hauptkühlmittelpumpe (DWR) und Zwangsumwälzpumpe (SWR)<br />

Die Hauptkühlmittelpumpe im Falle des DWR hat die Aufgabe das Kühlmittel zwisch<strong>en</strong> Reaktor und<br />

Dampferzeuger umzuwälz<strong>en</strong>. In westlich<strong>en</strong> Kernkraftwerk<strong>en</strong> wird der Kernreaktor mit vier redundant<strong>en</strong> Pump<strong>en</strong><br />

(Loops) bespeist, die jeweils im Sinne der Redundanz baulich getr<strong>en</strong>nt im Reaktorgebäude untergebracht sind. Die<br />

Ausführung der Pumpe <strong>en</strong>tspricht dabei einer Z<strong>en</strong>trifugalpumpe mit einem einteilig geschmiedet<strong>en</strong> Gehäuse. Der<br />

Durchsatz beträgt bis zu 10.000 l/s bei einem Druck von bis zu 175 bar und einer zulässig<strong>en</strong> maximal<strong>en</strong> Temperatur<br />

von 350 °C. [13] Die Druckerhöhung durch die Hauptkühlmittelpumpe beim DWR <strong>en</strong>tspricht dem Druckverlust im<br />

Reaktor, Dampferzeuger und des Rohrleitungssystems. Auch nach Ausfall der Hauptkühlmittelpump<strong>en</strong> (RESA ist<br />

die Folge) ist die Umwälzung und somit die Wärmeabfuhr durch sog. Naturumlauf gewährleistet.<br />

Im Falle des Siedewasserreaktors sind im Reaktordruckbehälter Zwangsumwälzpump<strong>en</strong> zur Vermeidung von<br />

Kernschwing<strong>en</strong> angebracht, der<strong>en</strong> Auslegung etwa d<strong>en</strong><strong>en</strong> in einem gleich groß<strong>en</strong> DWR <strong>en</strong>tspricht. Sie sind für die<br />

Sicherheit des Kraftwerks nicht unbedingt notw<strong>en</strong>dig.<br />

Neb<strong>en</strong> dies<strong>en</strong> Hauptkühlmittelpump<strong>en</strong> verfügt ein Kernkraftwerk üblicherweise noch über mehrere<br />

Notfalleinspeisung<strong>en</strong> auf unterschiedlich<strong>en</strong> Druckniveaus, die bei Störung<strong>en</strong> (siehe Auslegungsstörfall) die Kühlung<br />

des Reaktorkerns aufrechterhalt<strong>en</strong>.<br />

Sicherheitsv<strong>en</strong>tile<br />

Um d<strong>en</strong> Druck im Reaktordruckbehälter bei einem Störfall nach ob<strong>en</strong> zu begr<strong>en</strong>z<strong>en</strong>, sind zwei voneinander<br />

unabhängige Sicherheitsv<strong>en</strong>tile vorhand<strong>en</strong>. Die Druckbegr<strong>en</strong>zung verhindert dabei ein Berst<strong>en</strong> von Rohrleitung<strong>en</strong><br />

oder dem Reaktor. Die V<strong>en</strong>tile sind in ihrer Kapazität so ausgelegt, dass sie alle zugeführt<strong>en</strong> Volum<strong>en</strong>ströme bei nur<br />

geringem Druckanstieg ableit<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. Im Falle des SWR wird der Dampf in die Kond<strong>en</strong>satkammer geleitet und<br />

dort kond<strong>en</strong>siert. Die Kammern sind über Wärmetauscher mit dem Zwisch<strong>en</strong>kühlkreislauf verbund<strong>en</strong>.<br />

Sollt<strong>en</strong> die Sicherheitsv<strong>en</strong>tile nicht schließ<strong>en</strong>, sind in unmittelbarer Nähe nochmals Sicherheitsabsperrv<strong>en</strong>tile<br />

vorhand<strong>en</strong>, die im Bedarfsfall ein<strong>en</strong> Kühlmittelstörfall vermeid<strong>en</strong> soll<strong>en</strong>. Das Nicht-Schließ<strong>en</strong> eines<br />

Sicherheitsv<strong>en</strong>tils führte zu einem folg<strong>en</strong>schwer<strong>en</strong> Unfall im Kernkraftwerk Three Mile Island.<br />

Speisewasserpump<strong>en</strong><br />

Die Speisewasserpump<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> die Aufgabe das Wasser aus dem Speiswasserbehälter auf d<strong>en</strong> Dampfdruck im<br />

Reaktor und im Dampferzeuger zu bring<strong>en</strong> und eine das Wasser etwa mit ca. 2200 kg/s zu fördern. Die b<strong>en</strong>ötigte<br />

Leistung beläuft sich dabei auf ca. 20 MW pro Pumpe. Über das Speisewassersystem wird der Wasserstand im<br />

Dampferzeuger und Kernreaktors geregelt.<br />

Notstromversorgung<br />

Die Notstromversorgung eines Kernkraftwerks ist mehrfach redundant durch Dieselaggregate sichergestellt und<br />

batteriegepuffert. Die Batteriepufferung stellt die unterbrechungsfreie Einkoppelung der Dieselaggregate in das Netz<br />

sicher. W<strong>en</strong>n nötig, erlaubt die Notstromversorgung das sichere Herabfahr<strong>en</strong> des Kernreaktors. W<strong>en</strong>iger wichtige<br />

Hilfssysteme wie bspw. Begleitheizung<strong>en</strong> von Rohrleitung<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> dabei nicht versorgt. Der Großteil der<br />

b<strong>en</strong>ötigt<strong>en</strong> Leistung di<strong>en</strong>t der Versorgung der Speisepump<strong>en</strong> und Notspeisepump<strong>en</strong>, um nach dem Herunterfahr<strong>en</strong><br />

des Kernreaktors die Nachwärme auch bei einem Ausfall des Stromnetzes, einem Blackout dauerhaft abzuführ<strong>en</strong>.

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