Predigt vom 2. September - Evangelische Michaelskirche
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Ist das die reine Willkür Gottes Ist es ein bewusstes Auf<br />
die Probe-Stellen Kains – wie wird er reagieren Ist es<br />
die klare Botschaft Gottes: ich bin nicht käuflich Oder<br />
Liegt es am Opfer Kain bringt nur Früchte, Abel bringt<br />
Fleisch <br />
Mir leuchtet am meisten die Erklärung ein, dass Gott sich<br />
nicht kaufen lässt.<br />
Die These ist, dass Kain als Erstgeborener<br />
möglicherweise versucht, Gott mit seinem Opfer wieder<br />
gnädig zu stimmen - nachdem seine Eltern, Adam und<br />
Eva, ja gerade aus dem Garten Eden verbannt wurden.<br />
Kain versucht sozusagen eine Rückansiedlung ins<br />
Paradies. Das Opfer geschieht also nicht zweckfrei,<br />
sondern um Gott für sich zu gewinnen.<br />
Gut protestantisch gelesen, beginnt hier die<br />
Werkgerechtigkeit – d.h. der Gedanke: Wenn ich dies<br />
und jenes tue oder wenn ich so oder so viel opfere, dann<br />
stehe ich vor Gott besser da. Dann bin ich der Erste im<br />
Paradies, dann werde ich von Krankheit verschont, dann<br />
bin ich ein guter Mensch.<br />
Dieses Denken ist sicher sehr menschlich und<br />
verständlich, entspricht aber wohl nicht dem Wesen<br />
Gottes.<br />
Bei Abel ist es anders: er opfert einfach, weil’s sein<br />
Bruder auch macht. Er verfolgt keinen weiteren Zweck<br />
damit.<br />
Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer,<br />
aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an.<br />
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