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Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Grosspilze - Bafu - CH

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<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> gefährdeten <strong>Grosspilze</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> BAFU / WSL 2007 60<br />

A1-2 Methodische Schwierigkeiten beim Erfassen <strong>der</strong> <strong>Arten</strong>vielfalt von Pilzen<br />

Der vegetative Teil <strong>der</strong> Pilze, die Myzelien leben im Boden, in an<strong>der</strong>n Substraten o<strong>der</strong><br />

im Innern leben<strong>der</strong> Organismen. Sie können im Gelände nicht direkt beobachtet werden<br />

und unterscheiden sich morphologisch so wenig voneinan<strong>der</strong>, dass eine Bestimmung<br />

auf Artebene nicht gelingt. Mit aufwändigen molekulargenetischen Methoden ist<br />

das zwar möglich, doch lässt sich diese Methode für grossflächige Inventuren nicht<br />

anwenden. Die Bestimmung <strong>der</strong> Art geschieht somit anhand <strong>der</strong> Fruchtkörper. Teilweise<br />

fruktifizieren <strong>Grosspilze</strong> nur sporadisch. Zu einem gegebenen Zeitpunkt ist nur ein<br />

Teil <strong>der</strong> <strong>Arten</strong> sichtbar. Die Saison <strong>der</strong> Fruchtkörperbildung erstreckt sich fast über das<br />

ganze Jahr, hat aber in den Herbstmonaten einen eindeutigen Höhepunkt (Abb. 14).<br />

Einige Pilze erscheinen im Frühjahr, an<strong>der</strong>e im Frühsommer, und einige fruchten übers<br />

ganze Winterhalbjahr.<br />

Saisonalität und jährliche<br />

Fluktuation<br />

Abb. 14 > Erscheinungszeit <strong>der</strong> Pilzfruchtkörper nach Angaben <strong>der</strong> Pilzdatenbank.<br />

Dargestellt ist die Anzahl Fundmeldungen pro Kalen<strong>der</strong>woche. Wochen 38 bis 51 zählen<br />

kalendarisch zum Herbst. Die Hauptsaison für <strong>Grosspilze</strong> ist im langjährigen Schnitt Mitte<br />

September.<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

Anzahl Funde<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

J F M A<br />

M<br />

J A<br />

J<br />

S<br />

O<br />

N<br />

D<br />

Monat im Jahr<br />

Quelle: Datenbank « FUNGUS »<br />

Die Mehrzahl <strong>der</strong> einheimischen <strong>Grosspilze</strong> bildet fleischige Fruchtkörper, welche<br />

ziemlich kurzlebig sind. Pilzarten wie <strong>der</strong> Schopftintling (Coprinus comatus) o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e Tintlinge (Coprinus) bilden so genannt ephemere Fruchtkörper, welche nur<br />

wenige Stunden bis 2 Tage überleben. In Westeuropa zählen zu dieser Gruppe nach<br />

Leusink (1995) ca. 2 % aller <strong>Arten</strong>. Kurzlebige Fruchtkörper leben zwischen 2 und 7<br />

Tagen. Hierzu gehören viele kleinere Streuabbauer und Humuszehrer, wie Helmlinge<br />

(Mycena) o<strong>der</strong> Samthäubchen (Conocybe), die zusammen ca 20 % <strong>der</strong> europäischen<br />

Grosspilzarten ausmachen. Ungefähr 50 % <strong>der</strong> <strong>Arten</strong> gehören in die Gruppe <strong>der</strong> <strong>Arten</strong><br />

mit einer mittleren Lebensdauer <strong>der</strong> Fruchtkörper von zwischen 1 und 4 Wochen. Dazu<br />

zählen grössere streuabbauende <strong>Arten</strong> wie Rüblinge (Collybia) o<strong>der</strong> Trichterlinge<br />

(Clitocybe) sowie viele Mykorrhiza-<strong>Arten</strong> wie Wulstlinge (Amanita) o<strong>der</strong> Täublinge<br />

Kurzlebigkeit <strong>der</strong> Fruchtkörper

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