Richtigstellung mit Korrekturen - Anthroposophische Gesellschaft in ...
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les. Es entstand e<strong>in</strong>e an Massenhysterie grenzende Stimmung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er wachsenden<br />
Gruppe von Mitgliedern.<br />
Der Vorstand der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Deutschland wurde verteufelt<br />
und als Ursache aller Übel an die Wand gezeichnet, <strong>in</strong> die Autonomie e<strong>in</strong>es Arbeitszentrums<br />
e<strong>in</strong>greifend und dann noch die dort aufgetretene Christus Offenbarung zurückweisend.<br />
Es wurden Mitgliederversammlungen von Mitgliedern e<strong>in</strong>berufen, die<br />
sich fälschlicherweise als beschlussfähig bezeichneten und Anträge reihenweise <strong>mit</strong><br />
großen Mehrheiten der Anwesenden abstimmten, die die Kündigungen von Peter<br />
Tradowsky und Judith von Halle wieder rückgängig machen sollten, dafür aber Mart<strong>in</strong><br />
Kollewijn - ohne Begründung(!) - <strong>in</strong> die Wüste schicken wollten. Auf niedrigste Weise<br />
wurden über ihn Gerüchte <strong>in</strong> die Welt gesetzt. So sollte er z.B. unautorisiert Geld der<br />
Kasse des Ste<strong>in</strong>er Hauses entnommen haben. Gleichzeitig stellte Judith von Halle<br />
Rechnungen für 90% der Spendene<strong>in</strong>nahmen nach ihren Vorträgen im Rudolf Ste<strong>in</strong>er<br />
Haus (wofür sie e<strong>in</strong> Schrieb Tradowskys als Beleg vorlegte, das entweder rückdatiert<br />
oder entgegen jeglichen Absprachen und ohne Kenntnis des Initiativkreises<br />
angefertigt worden war) sowie Rechnungen für Leistungen, die schon längst beglichen<br />
waren. Judith von Halle argumentierte für das Gericht, sie sei eigentlich gar<br />
nicht als Honorarkraft angestellt, sondern sche<strong>in</strong>selbstständig tätig gewesen. Hätte<br />
sie Recht bekommen, wäre das für das Arbeitszentrum teuer zu stehen gekommen.<br />
Pikant ist, dass sie selber vor Beg<strong>in</strong>n ihrer Tätigkeit den Wunsch geäußert hatte,<br />
nicht Angestellte zu se<strong>in</strong> und das nur aus diesem Grund e<strong>in</strong> Honorarvertrag anstelle<br />
e<strong>in</strong>es Angestelltenverhältnisses vere<strong>in</strong>bart wurde. Dieses hatte Geschäftsführer Tradowsky<br />
- nach arbeitsrechtlichen Zweifeln <strong>in</strong>nerhalb des Initiativkreises – bevor der<br />
Arbeitsaufnahme von Halles rechtlich prüfen lassen, <strong>mit</strong> dem Ergebnis, dass es <strong>in</strong><br />
ihrer Situation ke<strong>in</strong>e Bedenken dagegen gebe.<br />
"Es gab nie e<strong>in</strong>e Krise im Arbeitszentrum Berl<strong>in</strong>, bevor nicht der Vorstand, der durch<br />
Nana Göbel bis <strong>in</strong> den Initiativkreis des Arbeitszentrums Berl<strong>in</strong> h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wirkt, gegen die<br />
Interessen und Autonomie der Mitglieder verstoßen hat", schrieben Peter Tradowsky,<br />
Judith von Halle und Edda Lechner im Nachrichtenblatt der Wochenschrift „Das Goetheanum“.<br />
Die Ursprünge der Krise haben <strong>mit</strong> dem Landesvorstand nichts zu tun und<br />
gehen viele Jahre zurück. Die Krise brach richtig aus, weil der Geschäftsführer und<br />
die Sekretär<strong>in</strong> ohne den Ballast e<strong>in</strong>es Initiativkreises nach eigenem Gutdünken handeln<br />
wollten. Das führte letztlich zu deren Kündigungen durch den Vorstand. Man<br />
sollte Ursache und Wirkung nicht verwechseln.<br />
Detlef Hardorp<br />
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