KREUZSCHMERZ
KREUZSCHMERZ
KREUZSCHMERZ
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Radiologische Zeichen bei seronegativen Spondylarthropathien<br />
Bei dieser Krankheitsgruppe tritt, im Gegensatz zur progredient-destruierenden Rheumatoiden<br />
Arthritis, ein Nebeneinander von destruierenden und proliferierenden Gelenk- und<br />
Knochenveränderungen auf. Anatomisch liegt der Schwerpunkt vor allem im fibrösen<br />
Kapsel-Band-Apparat, dem subchondralen Knochen und den periartikulären Weichteilen.<br />
Daraus erklärt sich das von Dihlmann beschrieben „bunte Bild“ der Sakroiliitis mit einem<br />
Nebeneinander von Erosion, Sklerosierung und verschiedenartigen Gelenkspaltveränderungen<br />
wie auch die Entstehung der Bambusstabwirbelsäule aus Verkalkungen der Bänder<br />
(14)<br />
und anderer fibröser Strukturen der Wirbelsäule .<br />
Für die axiale SpA (= AS + nonradiografische axiale SpA) gibt es zwei häufige Manifestationsorte:<br />
die Sakroiliakalgelenke und der anteriore thorakolumbale Übergang, der meistens den<br />
Ausgangspunkt der Bambusstabwirbelsäule in Form einer Spondylitis anterior darstellt.<br />
Diagnose<br />
Allen nationalen und internationalen Empfehlungen folgend sind Übersichtsaufnahmen<br />
der LWS die primäre bildgebende Maßnahme beim unspezifischen wie auch beim<br />
spezifischen Kreuzschmerz.<br />
Bei der AS (Abb. 5) sind projektionsradiografische Veränderungen im Allgemeinen fünf Jahre<br />
(15)<br />
nach Krankheitsbeginn erkennbar, bei bis zu einem Viertel erst nach 10 Jahren . Die<br />
nonradiografische SpA, die in etwa 50% der Erstdiagnosen ausmacht, wird heute als<br />
Diagnose- und Therapieziel angesehen, um eine schmerzlindernde und die Beweglichkeit<br />
(3, 12)<br />
möglichst erhaltende Behandlung zeitgerecht zu ermöglichen :<br />
Mit Übersichtsaufnahmen der LWS und des Beckens kann im Kontext mit klinischen<br />
Befunden eine axiale SpA diagnostiziert werden. Für die Sakroiliitis gelten die seit 1984<br />
(16)<br />
etablierten modifizierten New-York-Kriterien . Sie sind von allen beschriebenen Kriterien<br />
die mit der höchsten Spezifität, wobei ihre Bedeutung vor allem in der Graduierung der<br />
(17)<br />
Veränderungen liegt (Tab. 2) .<br />
Mit der MRT wird vor allem die akute Krankheitsaktivität beurteilt und wenn als „positiv oder<br />
(18)<br />
hochwahrscheinlich für eine axiale SpA“, in die Klassifizierung einbezogen . Einziges<br />
Kriterium dafür sind Knochenmarködem (STIR) oder Osteitis (T1 mit Fettunterdrückung nach<br />
KM) an typischen Stellen (subchondral, periartikulär). Nicht ausreichend, wenngleich wahrscheinlich,<br />
sind entzündliche Kapsel-Band-Veränderungen oder chronische Veränderungen<br />
(Sklerosierung, Fettmarkkonversion, Erosion, Ankylose).<br />
Im Gegensatz zu früher wird die projektionsradiografische Diagnose einer Sakroiliitis bzw.<br />
eines Wirbelsäulenbefalls nicht mehr als solitärer diagnostischer Parameter angesehen,<br />
sondern als im Kontext mit klinischen Zeichen zu bewertendes Kriterium und als Marker für<br />
den Schweregrad bzw. die Chronizität der Erkrankung.<br />
Somit hat die MRT einen wesentlichen Stellenwert in der Frühdiagnostik. Bei der<br />
Interpretation der MRT Untersuchung muss jedoch das weite Spektrum an Differen-<br />
(19)<br />
zialdiagnosen der Pseudosakroiliitis berücksichtigt werden.<br />
Im Rahmen der Ganzwirbelsäulen – MRT Untersuchung sollte die vordere Thoraxwand,<br />
insbesondere die Synchondrose des Sternums mitbeurteilt werden.<br />
6<br />
KreuzschmerzBroschuereDRUCK-06-12<br />
Mittwoch, 24. Oktober 2012 20:38:15