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KREUZSCHMERZ

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Interdisziplinäres Schnittstellenmanagement mit<br />

Diagnosesicherung<br />

Die interdisziplinäre Kooperation auf der Ebene der Primärversorgung ist der wichtigste<br />

Faktor für das Management spezifischer Ursachen des Kreuzschmerzes, da sie sich<br />

gerade in Anfangsstadien oft schwer von unspezifischen Formen abgrenzen lassen. Im<br />

Falle seronegativer Spondylarthritiden erfolgt die Diagnosefindung primär durch Ärzte<br />

für Allgemeinmedizin, Orthopäden, Fachärzte für Physikalische Medizin und<br />

Radiologen.<br />

Entscheidend für eine frühe und korrekte Diagnose der spezifischen Formen des<br />

Kreuzschmerzes ist das interdisziplinäre Schnittstellenmanagement in der<br />

medizinischen Primärversorgung.<br />

Bei rheumatischen Erkrankungen werden Rheumatologen zur Festlegung der definitiven<br />

Diagnose beigezogen. Im radiologischen Diagnosetext werden unter Bezugnahme auf<br />

die ASAS-Kriterien die Veränderungen des Achsenskeletts graduiert als<br />

0: unauffällig,<br />

1: „wahrscheinlich präradiografisches Stadium“ einer seronegativen<br />

Spondylarthropathie,<br />

2: „radiografisch wahrscheinlich“,<br />

3: „hoch wahrscheinlich bzw. radiografisch positiv“ oder<br />

4: „gesichert im Kontext mit der Zuweisung“, wenn mit dem Zuweisungsformular die<br />

rheumatologische Diagnose übermittelt wird.<br />

Ab einem Diagnosegrad 1 wird eine rheumatologische Abklärung empfohlen.<br />

Wichtig zu beachten ist, dass ein Patient mit einer diagnostizierten nonradiografischen<br />

axialen SpA eine vergleichbare Krankheitsaktivität aufweist wie ein AS Patient.<br />

(19)<br />

Fazit für die Praxis :<br />

Das Bewusstsein für die Sakroiliitis im Rahmen einer axialen SpA muss gestärkt<br />

werden<br />

insbesondere wenn es sich um einen Patienten unter 45 Jahren mit einem<br />

chronischen, mehr als 3 Monate andauernden tiefsitzenden Rückenschmerz<br />

handelt.<br />

In der Diagnostik der axialen SpA ist das Hauptproblem die lange Diagnoselatenzzeit<br />

von durchschnittlich 7 Jahren, da die initiale Projektionsradiografie<br />

häufig unauffällig ist.<br />

Die MRT hat in der bildgebenden Diagnostik eine Schlüsselrolle, da sie als<br />

einziges diagnostisches Verfahren zuverlässig die typischen morphologischen<br />

Zeichen der Frühveränderung der Sakroiliitis darstellt und somit frühzeitig<br />

gemeinsam mit der rheumatologischen Zuweisungsdiagnose die endgültige<br />

Diagnose stellt.<br />

8<br />

KreuzschmerzBroschuereDRUCK-06-12<br />

Mittwoch, 24. Oktober 2012 20:38:15

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