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Forum Nr. 35.2 - Gymnasium Altenholz

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72 KULTUR - GEISTER FORUM 35<br />

Mittelstufentheater AG spürt Sehnsüchten nach<br />

Von Katharina MÜLLER, 10 b<br />

Seit der erfolgreichen Aufführung von<br />

„Prometheus“ Mitte letzten Jahres liefen<br />

die Proben für ein neues Theaterstück wieder<br />

auf Hochtouren, bis es am 23.11. und<br />

24.11.2009 im <strong>Forum</strong><br />

des <strong>Gymnasium</strong> <strong>Altenholz</strong><br />

wieder so weit war:<br />

Die Mittelstufentheater<br />

AG führte ihre Szenencollage<br />

„Bis zum Abgrund“<br />

auf.<br />

An beiden Tagen der<br />

Aufführungen herrschte<br />

hinter den Kulissen ein<br />

gemütliches Chaos: Verstreute<br />

Taschen,<br />

schwarze Oberteile, Jakken,<br />

oder auch das eine<br />

oder andere Paar Schuhe<br />

wiesen einem den Weg<br />

zu einem skurrilen Bild:<br />

Neun schauspielende<br />

Schüler und zwei Regie<br />

führende Lehrer, die<br />

kurz vor Aufführungsbeginn, die Köpfe<br />

zusammengesteckt, hinter der Bühne noch<br />

ein letztes mal die Szenen durchgingen,<br />

und dem Stück mindestens so erwartungsvoll<br />

wie aufgeregt entgegensahen.<br />

Und aufgeregt waren sie alle. Der eine<br />

etwas mehr, und der andere – noch etwas<br />

mehr.<br />

Dann, gegen 19 Uhr<br />

waren alle Zuschauer, die<br />

an der Szenencollage<br />

„Bis zum Abgrund“ interessiert<br />

waren, im<br />

<strong>Gymnasium</strong> eingetroffen.<br />

Es herrschte mit<br />

einem mal eine angespannte<br />

Atmosphäre in<br />

der sonst so entspannten<br />

Schule. - Pünktlich<br />

wurde es dunkel. - Und<br />

still. - Was dann folgte,<br />

war ein wahres Feuerwerk<br />

aus den verschiedensten<br />

Szenen,<br />

Musiken, Arten zu<br />

Schauspielern und Gedichten,<br />

und das alles zusammengehalten<br />

und<br />

geführt durch den roten Faden des Leitmotives<br />

„Sehnsüchte“.<br />

Von der Gruppe wurde beschlossen in einfacher<br />

schwarzer Kleidung zu spielen, um<br />

die Betrachter nicht durch aufwendige Kostüme<br />

oder Bühnenbilder von der eigentlichen<br />

Botschaft der Szenen abzulenken,<br />

denn diese Botschaft konnte sich sehen<br />

lassen! Es ging um Sehnsucht, „ein inniges<br />

Verlangen nach einer Person oder<br />

Sache, die man liebt oder begehrt. Sie ist<br />

mit dem schmerzhaften Gefühl verbunden,<br />

den Gegenstand der Sehnsucht nicht<br />

erreichen zu können“, sagt Wikipedia, und<br />

genau dieses Gefühl wurde in jeder Szene<br />

der Collage in einer anderen Form umgesetzt.<br />

Beginnend beim Thema Frieden, gingen<br />

die Zuschauer mit den Schauspielern den<br />

Weg über Reichtum, Perfektion, Liebe,<br />

Sex und Schönheit, und endeten, je nach<br />

Sichtweise, bei dem Thema Freiheit oder<br />

Gefangenschaft. Mit jeder Szene war das<br />

vertreten, was elf verschiedensten Menschen<br />

dieser AG zum Thema „Sehnsüchte“<br />

im Kopf herumschwirrte.<br />

Doch von den Anfängen<br />

bis zu den letzten, fast euphorischen<br />

Vorbereitungen<br />

und den Augenblicken<br />

der Aufführung wurden ein<br />

ganzes Stück Zeit und<br />

damit auch ein nicht zu verachtende<br />

Menge an Arbeit<br />

von den Schülern der achten,<br />

neunten und zehnten<br />

Klassen aufgewendet,<br />

deren Gehversuche auf dem<br />

häufig nicht ganz unbekanntem<br />

Boden des Theaterspielens<br />

von Sabine<br />

Multhaup und Leif Lindbeck<br />

unterstützt, gelenkt<br />

und beobachtet wurden.<br />

Da sich Schauspieler und<br />

Regisseure den Inhalt und<br />

die Umsetzung jeder Szene selbst ausdachten,<br />

lagen die Wurzeln des Stückes in<br />

bedeutungslos erscheinenden Gegenständen<br />

wie Holzpuppen, Fotos von Hochzeiten<br />

oder Streichhölzern. Aber auch<br />

Kurzgeschichten und Gedichte dienten zur<br />

Inspiration für einige Szenen, deren grobe<br />

Form als erstes in kleineren Gruppen erarbeitet<br />

und abschließend zusammengetragen,<br />

weiterentwickelt und aufgeführt<br />

worden ist. Besonders<br />

hilfreich war hierbei<br />

auch eine zweitägige Probenfahrt<br />

nach Westensee,<br />

die der Gruppe außer dem<br />

Spaß auch noch die nötige<br />

Zeit für den nächsten<br />

Schritt gab, nämlich aus<br />

diesem Brei von Ideen die<br />

ausdrucksstärksten herauszusuchen<br />

und schließlich<br />

zu einer fließenden Szenencollage<br />

zu verbinden.<br />

Während dieser Probenfahrt<br />

und den regelmäßig<br />

montags (18 bis 20 Uhr)<br />

stattfindenden Proben<br />

wurde gescherzt, gelacht, geflüstert, an<br />

Grenzen und Abgründe gegangen, gestritten,<br />

gehofft, zugehört und diskutiert, aufgegeben,<br />

geschrien, gespuckt, und wieder<br />

gelacht - kurz: es war herrlich.

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