Forum Nr. 35.2 - Gymnasium Altenholz

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66 IRRLICHTER FORUM 35 cys gesehen hatten. Nach der lehrreichen und informativen Stadtrundfahrt hatten wir Freizeit und konnten tun und lassen, was wir wollen, mit einer Bedingung: wir sollten mit unserem Austauschpartner zusammen bleiben, nur leider waren diese etwas dabei. Zurück ging es abends dann in getrennten Bussen. schon weit hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen. Jeder konnte sein Tag individuell gestalten, ob shopping oder einfach nur auf dem Platz chillen, für jeden war Fazit: Die französische Bahn ist bei weitem zuverlässiger als die Deutsche, die auch auf der Rückfahrt wieder mehrere Verspätungen hatte. Was den kulturellen Austausch angeht, können wir nur sagen, dass er wirklich unbezahlbar ist. Man schließt neue Freundschaften, erkundet ein fremdes Land und verbessert zugleich noch seine Sprachkenntnisse. Wir hatten wirklich eine schöne und lustige Zeit, die wir nicht mehr missen möchten. Alles in allem, können wir diese Erfahrung nur weiter empfehlen und wollen wir uns bei allen Teilnehmern und Organisatoren bedanken! Von Marissa ZAVAZAVA, 11d Ein Jahr in Amerika ist eigentlich nichts Besonderes mehr. Jedes Jahr verlassen tausende Schüler und Schülerinnnen ihr Heimatland, um im Ausland für einige Monate zur Schule zu gehen. Vor knapp einem Jahr war das auch bei mir so. Der einzige Unterschied: Ich zog in die USA um, zusammen mit meiner gesamten Familie. Mein Vater arbeitet in Iowa City, einem mittelgroßen Ort im Bundesstaat Iowa und Where Excellence is a Tradition - Ein Jahr in Amerika an der West Senior High School – 9th Grade Center&Courtyard nur vier Stunden von Chicago entfernt. Meine neue Schule war die West Senior High School, 5 Meilen von meinem Zuhause entfernt, von dem ich jeden Tag von einem typischen gelben Schoolbus abgeholt wurde. Der Campus der Schule ist riesig, West High besitzt 95 Klassenräume, ein Musikauditorium mit über 850 Plätzen und eine Sporthalle mit einer Tribüne, auf der mehr als 2500 Menschen Platz finden können. Die Neuntklässler haben ein riesiges Gebäude alleine für sich und die gesamte Schule hat 3 Stockwerke. West High hat über 2000 Schüler der Klassen 9 bis 12, also ziemlich groß. Ich war zu der Zeit ein Freshman, 9. Klasse. Der Unterricht dauert für alle Schüler von 8.05am bis 3.20 pm. Danach kann man zu den verschiedenen Clubs oder Sport AG’s gehen. Zwischen den Stunden hat man immer 4 Minuten Zeit, um zu seinem Locker zu rennen, die Sachen für die nächste Stunde zu holen und zum nächsten Raum zu flitzen. Bei einem so großen Gebäude wie ‚meiner’ High School ist es beinahe unmöglich, pünktlich zu kommen. Aber 4 Minuten sind 4 Minuten. Kommt man später als 5 Sekunden nach dem Klingeln in die Klasse, hat man einen Tadel sicher. Kein Scherz! Und die Lehrer sind gnadenlos. Hat man mehr als 6 Tadel in einem Kurs, wird man zum Direktor zitiert und bekommt ein F. Also durchgefallen. Diesen Kurs musste man dann im nächsten Trimester wiederholen. Ich gebe zu, dass ich auch mal mehrere Tadel in einem Fach hatte, aber das passiert sehr schnell.
FORUM 35 IRRLICHTER 67 Der Stundenplan wiederholt sich jeden Tag und ist nur unterbrochen von 4 -Minuten - Pausen und der 25- minütigen Lunch Break am Mittag. Freistunden wie bei uns gibt es keine... Der Sport spielt natürlich auch eine sehr wichtige Rolle an amerikanischen Schulen. An West High gab es über 22 verschiedene Sport AGs von Golfen und Bowlen bis hin zu den typisch amerikanischen Sportarten wie Basketball und American Football. Wenn man in so eine Sport AG eingetreten ist, hat man jeden Tag nach der Schule 2 bis 3 Stunden Training, bei dem Anwesenheit Pflicht ist. Das nehmen die Amerikaner sehr ernst. Es gibt fast jede Woche Wettkämpfe, bei denen man seine Schule natürlich siegreich verteidigen muss. Es gibt aber auch ein paar typisch amerikanische Dinge, die für uns eher ungewöhnlich sind. Unter den Schülerinnen beispielsweise herrscht eine inoffizielle Kleiderregel; man sollte es vermeiden, ein- und dasselbe Outfit mehr als einmal in der Woche anzuziehen. Und die Phrasen ‚Oh my gosh!’, Are you serious’ und ‚That’s amazing’ sollte jeder in dem richtigen Tonfall zu sagen beherrschen. Aber das lernt man schnell, und verlernt es auch nicht mehr; ich jedenfalls kann es immer noch ganz gut...J In der Schule ist Kaugummi kauen erlaubt, was hier ja strengstens verboten ist. Man sieht Amerikaner ständig mit einem Kaugummi im Mund; man könnte meinen, es sei eines ihrer Hauptnahrungsmittel. Es regt die Gehirnzellen an, sagen sie, und das verhilft den Schülern zu mehr Denkvermögen. Sollte es dennoch mal vorkommen, dass fertig gekaute Gums unter Tischen oder Stühlen kleben, gibt es den Staff, der diese entfernt. Als ich wieder nach Deutschland kam, wurde ich bereits an meinem ersten Schultag ermahnt: Hier herrscht Kaugummiverbot! Stimmt, das hatte ich doch glatt vergessen... Lockers Prom-Night Das absolute Highlight für jeden, der an einer amerikanischen High School ist oder war, ist natürlich die Graduation mit dem dazu gehörigen Prom, der Abschlussball für die Seniors (12.-Klässler). Marissa Und der unterscheidet sich wirklich von unserem Abiball. Schon Wochen vorher herrscht viel Aufregung, es müssen Tikkets gekauft und das passende Kleid ausgesucht werden, und natürlich braucht jeder auch ein Date. Teilnehmen dürfen nur Elftklässler und die Abschlußjahrgänge, als Partner darf man jedoch einen Sophomore (10. Klasse) oder Freshman (9. Klasse) einladen. Das Motto an West High für 2008 lautete ‚Under the Stars’, was man an der Dekoration in dem Ballsaal erkannte und an der Kulisse, in der die Promfotos gemacht wurden. Den Prom werde ich wahrscheinlich nicht so schnell vergessen, denn der ist wirklich etwas Besonderes. Der Ball selber dauert bis 11 pm, danach hat man eine Stunde Zeit, um sich umzuziehen, und dann findet die Party after Prom statt. Es gibt free food and drinks for everyone (natürlich alkoholfrei!), und man kann verschiedene Sachen machen wie Airbrush Tatooing und lustige Partygames. Es ist auf jeden Fall ein großes Ereignis, auf das sich alle das ganze Jahr freuen und es lohnt sich, daran teilzunehmen. Meine Zeit in Amerika ging überraschenderweise schneller zu Ende, als anfangs gedacht, aber trotzdem habe ich das Jahr sehr genossen und würde es jederzeit wiederholen. Die Leute, Schüler und Lehrer sind sehr aufgeschlossen und freundlich, und ich habe mich sofort zu Hause gefühlt. Das Schulsystem dort unterscheidet sich sehr von dem deutschen und ich habe ehrlich gesagt lange gebraucht, um mich hier wieder einzugewöhnen. Ich sehe in beiden Systemen Vor-und Nachteile, meiner Meinung nach kann man nicht eines für besser oder schlechter bezeichnen, aber es war für mich und meine Geschwister sehr interessant, ein anderes Schulsystem kennengelernt zu haben. Allerdings denke ich, dass man in vielen Bereichen die positiven Aspekte aus dem amerikanischen Schulsystem in unseren Schulablauf übernehmen könnte. Warum will man nicht auch aus den langjährigen Erfahrungen anderer profitieren Warum nicht Ich habe darauf keine Antwort....vielleicht ist es die Angst vor Unbekanntem, denn allzu häufig höre ich: “Wir sind hier aber nicht in Amerika!“ Na, ja, ich habe inzwischen gelernt, diese Art Satz so stehen zu lassen, und wer weiß, vielleicht wird man ja hier zu Lande doch etwas offener... Jedem, der die Möglichkeit hat, längere Zeit im Ausland an einer Schule zu verbringen, würde ich das auf jeden Fall empfehlen. Für mich war die Zeit an der High School jedenfalls eine der schönsten!
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