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<strong>TOP</strong> MEDIZIN VORSORGE <strong>TOP</strong> MEDIZIN VORSORGE<br />

Darmkrebs<br />

Die sieben gefährlichsten Irrtümer<br />

Diagnose Darmkrebs! Jährlich erkranken in<br />

Deutschland über 60.000 Menschen an dieser<br />

heimtückischen Krankheit. Rund 28.000<br />

Menschen sterben daran. Im Laufe ihres Lebens<br />

erkranken in Deutschland 6 von 100 Menschen;<br />

das ist jeder Siebzehnte von uns. Darmkrebs ist<br />

somit die häufi gste Krebsform in Deutschland!<br />

Diese Zahlen sind umso erschreckender,<br />

da Darmkrebs – im Gegensatz etwa zum<br />

Lungenkrebs – durch Früherkennung nahezu<br />

komplett verhindert bzw. geheilt werden kann.<br />

DIE FELIX-BURDA-STIFTUNG<br />

Die 2001 gegründete Felix-<br />

Burda-Stiftung hat sich die<br />

Aufgabe gestellt, die 66 000<br />

Darmkrebs-Neuerkrankungen<br />

pro Jahr durch ihre Aufklärungskampagnen<br />

stark zu reduzieren.<br />

Gemeinsam mit vielen<br />

Partnern, zu denen auch<br />

die Deutsche Krebshilfe, die<br />

Deutsche Krebsgesellschaft<br />

und die Kassenärztliche<br />

Bundesvereinigung gehören, mit Unterstützung<br />

durch zahlreiche Prominente (hier:<br />

Wladimir Klitschko in der neuesten Werbekampagne),<br />

Politiker und Wissenschaftler ruft die<br />

Stiftung zur Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung<br />

auf, um damit Leben zu retten.<br />

Eine Volkskrankheit<br />

Viel wurde in den vergangenen Jahren<br />

über Darmkrebs geschrieben. Vor<br />

allem die Felix-Burda-Stiftung hat hier<br />

wertvolle Aufklärungsarbeit geleistet.<br />

Dennoch bleibt Darmkrebs weiter eine<br />

Krankheit, die über lange Zeit und<br />

auch heute noch mit vielen Missverständnissen<br />

und falscher Peinlichkeit<br />

behaftet ist. Noch immer wissen viele<br />

Menschen nicht, dass Darmkrebs durch<br />

Früherkennung zu verhindern ist, und<br />

gehen auf Basis dieses Fehlverständnisses<br />

nicht zur Vorsorgeuntersuchung. Andere<br />

wiederum meiden das Screening, weil sie<br />

annehmen, bei einer positiven Diagnose<br />

von Darmkrebs unweigerlich sterben zu<br />

müssen. Daneben gibt es auch Frauen,<br />

die nicht zur Vorsorge gehen, weil sie<br />

Darmkrebs für eine männerspezifi sche<br />

Krankheit halten, die sie deshalb nicht<br />

betreff en würde. Neben diesen wenigen<br />

Beispielen gibt es noch zahlreiche Mythen<br />

in der Bevölkerung, die sich um die<br />

Krankheit Darmkrebs und die Darmkrebsprävention<br />

ranken und dringend<br />

einer Klärung bedürfen.<br />

Mythos 1: Ich kann nichts gegen<br />

Darmkrebs tun.<br />

Realität: Darmkrebs kann durch Vorsorge<br />

sehr wirksam bekämpft werden. Die<br />

Heilungschancen von Darmkrebs liegen<br />

zwischen 90 bis 100 Prozent, wenn der<br />

Krebs im Frühstadium entdeckt wird.<br />

Deshalb ist es wichtig, zur Darmkrebsvorsorge<br />

zu gehen und ab dem Alter<br />

von 55 Jahren die empfohlene Darmspiegelung<br />

(Koloskopie) durchzuführen.<br />

Personen, in deren Familie Darmkrebs<br />

oder Darmpolypen (eine Vorstufe von<br />

Darmkrebs) aufgetreten sind, sollten darüber<br />

mit ihrem Hausarzt sprechen und<br />

bereits früher eine Vorsorgekoloskopie<br />

durchführen lassen.<br />

Mythos 2: Darmkrebs? Das kriegen<br />

doch nur alte Leute …<br />

Realität: Viele Menschen glauben, von<br />

Darmkrebs kann man erst ab einem<br />

gewissen Alter betroff en sein. Das ist<br />

zwischen Mythos und Wahrheit<br />

falsch! Leider ist Darmkrebs erblich und<br />

deshalb sind auch immer mehr junge<br />

Leute betroff en. Über 20 000 Menschen<br />

erkranken jedes Jahr allein aufgrund<br />

ihrer familiären Disposition – und dies<br />

oftmals bereits in jungen Jahren.<br />

Mythos 3: Darmkrebs kommt<br />

einem „Todesurteil“ gleich!<br />

Realität: Stimmt nicht! Darmkrebs ist<br />

der einzige Krebs, der durch Früherkennung<br />

zu fast 100 Prozent vermeidbar bzw.<br />

heilbar ist. Das liegt daran, dass dieser<br />

Krebs Vorstufen (so genannte Polypen)<br />

bildet. Nur aus diesen Polypen, die im<br />

Frühstadium noch kein Krebs sind, können<br />

bösartige Adenome (die Vorstufe von<br />

Darmkrebs) entstehen. Werden diese<br />

Polypen frühzeitig bei einer Darmspiegelung<br />

entdeckt, können sie während der<br />

Untersuchung (ohne OP) direkt entfernt<br />

werden und der Untersuchte kann sicher<br />

sein, die nächsten Jahre keinen Darmkrebs<br />

zu bekommen.<br />

Mythos 4: Darmkrebs ist eine „Männer-Krankheit“.<br />

Realität: Fakt ist: Männer gehen seltener<br />

zum Arzt. Achten weniger auf ihre Gesundheit.<br />

Sie rauchen mehr, ernähren<br />

sich ungesünder, trinken mehr Alkohol.<br />

Auch das Th ema „Krebs-Vorsorge“<br />

wird von den Herren der Schöpfung<br />

gern vernachlässigt. Darmkrebs tritt<br />

im Durchschnitt bei Männern mit 69<br />

und bei Frauen erst mit 75 auf. Männer<br />

sind also mehr gefährdet als Frauen. Als<br />

Gesundheitsmanager der Familie sollten<br />

Frauen daher ihre Männer stärker zur<br />

Vorsorge motivieren – und natürlich<br />

selbst zur Vorsorge gehen!<br />

Mythos 5: Eine virtuelle Darmspiegelung<br />

reicht völlig aus!<br />

Realität: Die virtuelle Darmspiegelung<br />

(z. B. mittels Computertomografi e- oder<br />

Magnetresonanzverfahren) kann die<br />

konventionelle Darmspiegelung, auch<br />

Koloskopie genannt, noch nicht ersetzen.<br />

Die Bildqualität der Aufnahmen<br />

ist noch nicht gut genug, um mit ihnen<br />

auch kleinste und fl ache Veränderungen<br />

auf der Darmschleimhaut erkennen zu<br />

können.<br />

Mythos 6: Der Stuhlblut-Test kann<br />

die Darmspiegelung ersetzen.<br />

Realität: Ein jährlicher Stuhlbluttest ist<br />

sehr sinnvoll, um okkultes (verstecktes)<br />

Blut im Darm erkennen zu können, andererseits<br />

kann der Darmkrebs trotzdem<br />

unentdeckt bleiben, weil Polypen,<br />

die die Vorstufen von Darmkrebs sein<br />

können, nur in Intervallen bluten. Nur<br />

eine Darmspiegelung kann wirkliche<br />

Sicherheit bieten.<br />

Mythos 7: Mir geht’s doch gut! Also<br />

brauche ich nicht zur Darmspiegelung!<br />

Realität: Auch wenn Sie sich fi t und<br />

gesund fühlen: Gehen Sie dennoch zur<br />

Vorsorge! Das Tückische am Darmkrebs<br />

ist nämlich, dass man ihn erst<br />

mal nicht „spürt“. Rechtzeitig entdeckt<br />

werden kann Darmkrebs daher nur im<br />

Rahmen einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung.<br />

Die sicherste Methode,<br />

die bösen Krebszellen zu entdecken, ist<br />

daher eine Darmspiegelung.<br />

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Weitere Informationen unter: felix-burda-stiftung.de<br />

Fotos: Getty Images, Felix-Burda-Stiftung

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