Ausgabe 3 Juli 2013 - Arbeitsgemeinschaft Binnenfähren in ...
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<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 1<br />
Newsletter für Fährleute, Fährbetreiber und Freunde der Fähren<br />
Herausgegeben von der <strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong> <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
Foto: Dieter König
Willkommen<br />
Wenn ich die Nachrichten überdenke,<br />
die im Laufe der letzten drei Monate auf den<br />
Redaktionsschreibtisch geflattert s<strong>in</strong>d,<br />
dann fällt mir auf, dass an vielen Stellen<br />
daran gearbeitet wird, dass Fähren fahren<br />
können und dass sie es noch besser als<br />
bisher können. Die Akteure reichen vom<br />
Fährbetreiber, der sich Gedanken über e<strong>in</strong>en<br />
Kunden- oder umweltfreundlichen Betrieb<br />
macht, über Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger, die<br />
sich ehrenamtlich engagieren, um ihre Fähre<br />
zu betreiben oder zu unterstützen, bis h<strong>in</strong> zu<br />
den Stadt- und Geme<strong>in</strong>deräten, die im rechten<br />
Moment die Hand heben, weil sie wissen,<br />
dass sie ohne ihre Fähre vielleicht etwas<br />
mehr Geld im Haushalt übrig hätten, dass<br />
damit aber auch regionale Identität und touristische<br />
Attraktion verloren gehen können.<br />
Hat sich me<strong>in</strong>e Wahrnehmung verschoben<br />
oder hat sich wirklich etwas verändert Ich<br />
me<strong>in</strong>e mich er<strong>in</strong>nern zu können, dass mir<br />
noch vor zehn Jahren, wenn ich von Fähren<br />
sprach, sofort Eigenschaften wie langsam,<br />
teuer, unzuverlässig und altmodisch<br />
entgegen gehalten wurden. Vielleicht ist<br />
gerade letzteres der Schlüssel dafür, warum<br />
man dieses Relikt aus alten Zeiten heute nur<br />
noch so ungern gehen lassen mag.<br />
In diesem S<strong>in</strong>ne<br />
Ihr Dieter König<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
So nutzen Sie die L<strong>in</strong>ks<br />
Die Darstellung der L<strong>in</strong>ks zur näheren Information<br />
ist auf den ersten Blick ungewöhnlich.<br />
Aber es funktioniert!<br />
Entweder so:<br />
Mit der Maus auf die blaue Zeile gehen,<br />
es ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Hand,<br />
e<strong>in</strong>mal mit der l<strong>in</strong>ken Taste klicken,<br />
bei der Sicherheitsabfrage „Allow“ klicken,<br />
die gewünschte Seite öffnet sich*.<br />
Oder, wenn ke<strong>in</strong>e Hand ersche<strong>in</strong>t oder die<br />
gewünschte Seite nicht angezeigt wird, so:<br />
Mit der Maus die blaue Zeile markieren,<br />
die markierte Zeile kopieren,<br />
den kopierten Inhalt <strong>in</strong> die Browserzeile<br />
e<strong>in</strong>fügen,<br />
bestätigen,<br />
die Seite öffnet sich*.<br />
* Die Seite öffnet sich natürlich nur, sofern<br />
sie nicht <strong>in</strong>zwischen vom Betreiber der Seite<br />
aus dem Internet herausgenommen wurde.<br />
Zum Titelbild<br />
Fährschiff PUSDORP auf dem Weg vom<br />
Anleger am Pier 2 <strong>in</strong> Bremen-Gröpel<strong>in</strong>gen<br />
zum Zollanleger <strong>in</strong> Bremen-Walle, dah<strong>in</strong>ter<br />
der Molenturm, dah<strong>in</strong>ter die Hallen und<br />
Kräne des Neustädter Hafens<br />
Mehr dazu ab Seite 23<br />
Impressum<br />
Seite 2<br />
Fährmann<br />
Newsletter für Fährleute, Fährbetreiber<br />
und Freunde der Fähren<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003, <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Redaktionsschluss 22.7.<strong>2013</strong><br />
Direktversand dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
an ca. 480 Adressen<br />
Herausgegeben von der<br />
<strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong> <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong><br />
<strong>in</strong> Deutschland, e<strong>in</strong>em Arbeitskreis am<br />
Deutschen Schiffahrtsmuseum,<br />
Bremerhaven<br />
Verlag und Anzeigenverwaltung:<br />
Dieter König<br />
Buntentorste<strong>in</strong>weg 262<br />
28201 Bremen<br />
Telefon (0421) 55 90 03 05<br />
Fax (0421) 55 90 03 00<br />
E-Mail: faehrmann@b<strong>in</strong>nenfaehren.de<br />
oder koenig.dieter@nord-com.net<br />
Redaktion und Layout: Dieter König<br />
Lektorat: Textdienstleister Dirk Bake<br />
Verantwortlich im S<strong>in</strong>ne des Presserechts:<br />
Dieter König<br />
Die angebotenen L<strong>in</strong>ks bieten zusätzliche<br />
Informationen zum jeweiligen Thema zum<br />
Zeitpunkt der Erstellung der Beiträge. Der<br />
Verlag übernimmt ke<strong>in</strong>e Verantwortung für<br />
die Inhalte der verl<strong>in</strong>kten Seiten und ke<strong>in</strong>e<br />
Gewähr für deren dauerhaftes Bestehen.
Inhaltsverzeichnis<br />
Willkommen ................................................. 2<br />
Impressum .................................................. 2<br />
Inhaltsverzeichnis ........................................ 3<br />
Anzeigenpreise............................................ 4<br />
Veranstaltungskalender ............................ 4<br />
Verbände und Vere<strong>in</strong>e ............................... 5<br />
AG <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong> <strong>in</strong> Konstanz ..................... 5<br />
Fährleutetreffen <strong>2013</strong><br />
Geschichte und Denkmale ....................... 6<br />
Stahlkahn auf dem Trockenen ..................... 6<br />
Zw<strong>in</strong>genberger Fährprahm im Museum ...... 6<br />
Betrieb ........................................................ 7<br />
Teures Leugnen der Kenntnis e<strong>in</strong>er Gefahr . 7<br />
Wegweiser <strong>in</strong> der falschen Farbe ................ 8<br />
Fortbildungssem<strong>in</strong>ar für Fährleute............... 9<br />
Tempolimit nicht für Fähren ......................... 9<br />
Schiff und Ausrüstung ............................... 10<br />
Jetzt elektrische Selbstbedienungsfähre ... 10<br />
Arnis: Nachrüstung erforderlich ................. 10<br />
Betriebe und Personen.............................. 11<br />
Schottel-Reparaturzentrum <strong>in</strong> Wismar ...... 11<br />
Werft Laubegast <strong>in</strong> neuen Händen ............ 11<br />
He<strong>in</strong>z Zimmer verstorben .......................... 11<br />
Neuer Fährmeister <strong>in</strong> Pritzerbe ................. 12<br />
HADAG fährt seit 50 Jahren <strong>in</strong>s Alte Land 12<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Schiffsum- und -neubauten ....................... 13<br />
Neues Fährschiff für Hamburg .................. 13<br />
Anleger schnell saniert .............................. 13<br />
Fünf Millionen für neue Anleger ................. 13<br />
Erstes deutsches LNG-Schiff wird Fähre .. 14<br />
Neues Schiff für L<strong>in</strong>z – Kripp im Bau ......... 17<br />
Schwebefähre fährt bald wieder ................ 17<br />
Schiffsverkäufe .......................................... 17<br />
Dresdener Fährschiffe <strong>in</strong> Brandenburg ..... 17<br />
Übungen und Unfälle................................. 18<br />
Angelschnüre beschädigen Hafenfähren .. 18<br />
Tödlicher Unfall ......................................... 18<br />
B<strong>in</strong>nenschiff fährt gegen Wagenfähre ....... 18<br />
Fähre losgerissen ...................................... 18<br />
Kollision mit Tanker ................................... 19<br />
Vandalismus auf Weserfähre..................... 19<br />
Karambolage mit Segelboot ...................... 19<br />
Verkehr ..................................................... 20<br />
Sommerhochwasser schadete Fähren ...... 20<br />
Bessere Anb<strong>in</strong>dung des Fähranlegers ...... 21<br />
Sorgenk<strong>in</strong>d setzt weiter über ..................... 21<br />
Seilbahn <strong>in</strong> Koblenz darf bleiben ............... 22<br />
Neue Fährverb<strong>in</strong>dungen ............................ 23<br />
Mit LUPIA über die Lippe........................... 23<br />
Neue Fährverb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Bremen<br />
überraschte mit großem Erfolg .............. 23<br />
Neue Fährideen......................................... 28<br />
Mit dem Wasserbus durch Bonn ............. 28<br />
Wieder e<strong>in</strong>e Seilfähre über den Rhe<strong>in</strong>..... 28<br />
Zweifel an Wirtschaftlichkeit<br />
Potenzial für Elbfähre Cuxhaven –<br />
Brunsbüttel schwer e<strong>in</strong>zuschätzen ........ 29<br />
Seite 3<br />
Gescheiterte Fährideen ............................. 31<br />
Ke<strong>in</strong>e Fähre über die Lenne ...................... 31<br />
Vorübergehende Fähren ........................... 31<br />
Mit Dampf auf die Insel.............................. 31<br />
Bedrohte Fährdienste ................................ 32<br />
Fähre L<strong>in</strong>kenmühle unter Beschuss .......... 32<br />
Berl<strong>in</strong>er Ruderfähre soll erhalten bleiben .. 32<br />
Hoher Zuschuss für Fähre Aalbude ........... 33<br />
Noch ke<strong>in</strong>e Zukunft für Kyritz .................... 33<br />
Weitere „Gasthausfähre“ e<strong>in</strong>gestellt .......... 33<br />
Gnadenfrist für Moselfähre Lay ................. 34<br />
E<strong>in</strong>gestellte Fährdienste ............................ 37<br />
Fähre Guntersblum fährt nicht mehr.......... 37<br />
Ke<strong>in</strong>e Fähre zum Moorbauern ................... 38<br />
Zeitweise außer Betrieb ............................ 38<br />
Fähre ohne Zuwegung .............................. 38<br />
Veränderte Verkehre ................................. 39<br />
Verlängerte Fährzeiten<br />
während Brückenreparatur .................... 39<br />
Fähre ersetzt Brücke ................................. 39<br />
Buntes ...................................................... 40<br />
Freie Fährfahrt für Museumsbesucher ...... 40<br />
Teure Fundsache....................................... 40<br />
Mord auf Bodenseefähre ........................... 40
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 4<br />
Anzeigenpreise<br />
Veranstaltungskalender<br />
1/3 Seite<br />
85 x 165 mm<br />
40 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />
1/6 Seite<br />
85 x 80 mm<br />
25 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />
2/3 Seite<br />
175 x 165 mm<br />
70 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />
1/9 Seite<br />
85 x 50 mm<br />
20 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />
2/9 Seite<br />
85 x 105 mm<br />
30 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />
1 Seite<br />
265 x 165 mm<br />
100 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />
Anzeigenberatung:<br />
Dieter König, Verlagsbüro<br />
Buntentorste<strong>in</strong>weg 262, 28201 Bremen<br />
Telefon: (0421) 55900305<br />
Telefonzeiten: mo - so 9:00 - 22:00<br />
Fax: (0421) 55900300<br />
faehrmann@b<strong>in</strong>nenfaehren.de<br />
voraussichtlich bis zum 31. Oktober <strong>2013</strong><br />
Schifffahrtsmuseum Spitz an der Donau,<br />
Österreich<br />
Ausstellung<br />
„Überführn – Zille, Fähre, Donaubrücke“<br />
täglich 10:00 - 12:00 und 14:00 - 16:00<br />
Sonn- und Feiertage 10:00 - 16:00<br />
durchgehend<br />
Anfang September <strong>2013</strong><br />
Redaktionsschluss für den Fährmann 004<br />
voraussichtlich 8. November <strong>2013</strong><br />
<strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong> <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong><br />
<strong>in</strong> Deutschland<br />
Tagung <strong>in</strong> Witten an der Ruhr (<strong>in</strong>tern)<br />
8. bis 10. November <strong>2013</strong><br />
Fährleutetreffen<br />
<strong>in</strong> Witten an der Ruhr<br />
Anfang Dezember <strong>2013</strong><br />
Redaktionsschluss für den Fährmann 005<br />
2014<br />
27. bis 29. Januar 2014:<br />
Gefährdungsbeurteilung – Verantwortung<br />
– Kommunikation im Arbeitsschutz<br />
Fortbildungssem<strong>in</strong>ar für Fährleute<br />
Berufsgenossenschaft Verkehr,<br />
Sem<strong>in</strong>arnummer BS-13-134 56154<br />
https://www.bg-verkehr.de/arbeitssicherheit-und-gesundheitsschutz/aus-und-fortbildung/sem<strong>in</strong>are-der-bg-verkehr/b<strong>in</strong>nenschifffahrt-<strong>2013</strong>-2014/fortbildungssem<strong>in</strong>ar-fuer-faehrleute-gefaehrdungsbeurteilung-<strong>2013</strong>-verantwortung-<strong>2013</strong>-<br />
kommunikation-im-arbeitsschutz/<br />
Mitte Mai bis Ende Oktober 2014<br />
(nicht schon <strong>2013</strong>, wie versehentlich im<br />
Fährmann 001 angegeben)<br />
Stadtmuseum Trier<br />
Ausstellung<br />
50 Jahre Großschifffahrtsstraße Mosel<br />
voraussichtl. 31. Oktober bis 2. November 2014<br />
Fährleutetreffen<br />
<strong>in</strong> Pünderich an der Mosel<br />
Haben Sie e<strong>in</strong>en<br />
fährbezogenen<br />
Term<strong>in</strong>h<strong>in</strong>weis<br />
Die Redaktion bittet um Nachricht an<br />
faehrmann@b<strong>in</strong>nenfaehren.de .
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 5<br />
Verbände und Vere<strong>in</strong>e<br />
AG <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong> <strong>in</strong> Konstanz<br />
Konstanz - Zu ihrer 36. Sitzung traf sich die<br />
<strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong> <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong> <strong>in</strong><br />
Deutschland vom 12. bis 14. April <strong>2013</strong> <strong>in</strong><br />
Konstanz-Staad.<br />
Schon am Vorabend gab es für die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer Gelegenheit,<br />
am monatlich stattf<strong>in</strong>denden „Fährehock“ des<br />
Vere<strong>in</strong>s „Rettet die Meersburg ex Konstanz<br />
e. V.“ im Gasthaus Zur Traube teilzunehmen.<br />
Für die Sitzung der <strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong><br />
hatten die Stadtwerke Konstanz ihren<br />
Besprechungsraum im Verwaltungsgebäude<br />
an der Anlegestelle der Bodenseefähren<br />
bereitgestellt. Der Geschäftsbereichsleiter<br />
des Fährebetriebs Stefan Ballier und der<br />
nautische Inspektor Oliver Hermann begrüßten<br />
die Teilnehmer der AG und führten <strong>in</strong> die<br />
aktuelle Situation der größten B<strong>in</strong>nenfähre<br />
Deutschlands e<strong>in</strong>.<br />
Nach den <strong>in</strong>ternen Beratungen und<br />
Berichten stand am Nachmittag e<strong>in</strong>e Überfahrt<br />
nach Meersburg auf dem Programm.<br />
Oliver Hermann führte durch den Masch<strong>in</strong>enraum<br />
und den Führerstand der LODI, des<br />
neuesten und größten Fährschiffes der Stadtwerke.<br />
Zurück g<strong>in</strong>g es nach e<strong>in</strong>em Bummel<br />
durch Meersburg mit e<strong>in</strong>em Personenschiff<br />
der BSB nach Konstanz.<br />
Am Samstagvormittag wurden die Mitglieder<br />
der AG auf dem im Konstanzer Hafen<br />
liegenden ehemaligen Fährschiff KONSTANZ<br />
von den Mitgliedern des Vere<strong>in</strong>s „Rettet die<br />
Meersburg ex Konstanz“ sehr herzlich begrüßt.<br />
Das Schiff wurde unter fachkundiger<br />
Führung ausgiebig erkundet. Anschließend<br />
wurden Filme über die Restaurierung und<br />
den Stapellauf des 85 Jahre alten Fährschiffs<br />
gezeigt.<br />
Am Nachmittag besuchte die AG die Insel<br />
Reichenau. Leider kam es wegen des stürmischen<br />
Wetters nicht zu e<strong>in</strong>er Fahrt über den<br />
Untersee mit der Solarfähre nach Mannenbach-Salenste<strong>in</strong>.<br />
Dafür konnten <strong>in</strong> Mittelzell<br />
das e<strong>in</strong>en fährähnlichen Schiffsverkehr über<br />
den Gnadensee anbietende Fahrgastschiff<br />
GNADENSEE besucht und e<strong>in</strong>ige Worte mit<br />
dem Schiffsführer gewechselt werden.<br />
Am Sonntag nutzten e<strong>in</strong>ige Teilnehmer die<br />
Rückfahrt <strong>in</strong> den Norden noch zu e<strong>in</strong>em<br />
Abstecher zur Fähre Obereisenheim am<br />
Ma<strong>in</strong>, um sich das ungewöhnliche Antriebskonzept<br />
mit zwei mittig angebrachten Ruderpropellern<br />
(Fährmann 002, S. 8) e<strong>in</strong>mal<br />
selbst anzusehen.<br />
Die nächste Tagung der AG <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong><br />
soll voraussichtlich am Freitag, 8. November<br />
<strong>2013</strong> <strong>in</strong> Witten an der Ruhr im Rahmen des<br />
nächsten Fährleutetreffens stattf<strong>in</strong>den. dk<br />
Foto: Karsten Meyer<br />
Mitglieder des Vere<strong>in</strong>s „Rettet die Meersburg<br />
ex Konstanz e. V.“ und der AG <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong><br />
an Bord der Meersburg ex Konstanz<br />
Fährleutetreffen <strong>2013</strong> erst<br />
am zweiten Novemberwochenende<br />
Witten - Das Fährleutetreffen f<strong>in</strong>det dieses<br />
Jahr erst am zweiten Novemberwochenende,<br />
also vom 8. bis 10. November, im Parkhotel<br />
<strong>in</strong> Witten an der Ruhr statt. Das Programm<br />
soll <strong>in</strong> den nächsten Wochen auf<br />
www.Ruhrtalfaehre.de veröffentlicht werden.<br />
Wer e<strong>in</strong>geladen werden möchte, kann schon<br />
jetzt se<strong>in</strong>e Post- und E-Mail-Adresse an den<br />
Organisator Christoph Heemann<br />
(Christoph@Heemann.net) senden. dk
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 6<br />
Geschichte und Denkmale<br />
Stahlkahn auf dem Trockenen<br />
Regglisweiler - Bis zum Beg<strong>in</strong>n der 50er Jahre konnte man sich <strong>in</strong><br />
Regglisweiler nur mit e<strong>in</strong>em Fährkahn über die Iller setzen lassen.<br />
Es gab viele Gründe, von Württemberg nach Bayern oder <strong>in</strong> Gegenrichtung<br />
den Fluss zu queren. Zum Bahnhof, zum Gasthof, zum<br />
E<strong>in</strong>kaufen – vor allem sonntags war viel los. Der Kahn wurde an<br />
Seilen geführt und von den Fährleuten <strong>in</strong> anstrengender Arbeit mit<br />
vier Meter langen Stangen über den manchmal reißenden Fluss<br />
gestakt. Da konnte der nur 100 Meter lange Weg vom e<strong>in</strong>en Ufer<br />
zum anderen auch schon mal fünf bis zehn M<strong>in</strong>uten dauern.<br />
Anfang der 50er Jahre baute die Untere Iller AG (UIAG) dann<br />
e<strong>in</strong>en Fußgängersteg, der <strong>in</strong>zwischen durch e<strong>in</strong>e Betonbrücke ersetzt<br />
wurde. Die Fähre verschwand und wurde vergessen.<br />
Erst 2012 wurde der letzte Fährkahn zufällig auf dem Gelände<br />
e<strong>in</strong>es UIAG-Kraftwerks zwischen Illertissen und Au wiedergefunden.<br />
Die UIAG schenkte ihn der Stadt Dietenheim, die das rund 400 Kilogramm<br />
schwere und fast zehn Meter lange Gefährt bergen ließ.<br />
Der verrostete Schiffskörper wurde abgestrahlt, wobei sich e<strong>in</strong><br />
erstaunlich guter Zustand herausstellte. Der Kahn wurde mit e<strong>in</strong>em<br />
orig<strong>in</strong>algetreuen Farbanstrich versehen und schließlich <strong>in</strong> der<br />
Geme<strong>in</strong>de nahe dem Kloster Brandenburg, <strong>in</strong> Sichtweite e<strong>in</strong>es<br />
Standbildes des Brückenheiligen Nepomuk, aufgestellt. dk<br />
Ausführlicher Beitrag mit historischem und aktuellem Foto,<br />
Südwest Presse, 25.5.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.swp.de/ulm/lokales/alb_donau/art4299,2020636<br />
Zw<strong>in</strong>genberger Fährprahm im Museum<br />
Leopoldshafen - Mit Errichtung e<strong>in</strong>es Steges 2011 <strong>in</strong> Zw<strong>in</strong>genberg<br />
am Neckar war die alte Fähre überflüssig geworden. Die Bemühungen<br />
der Geme<strong>in</strong>de, das Schiff zu verkaufen, um es vor der Schrottpresse<br />
zu bewahren, schlugen fehl. Im August 2011 ist es dann nach<br />
Leopoldshafen am Rhe<strong>in</strong> überführt und vom dortigen Heimatvere<strong>in</strong><br />
wieder <strong>in</strong>stand gesetzt worden. Die E<strong>in</strong>weihung konnte am 29. September<br />
2012 unter Beteiligung e<strong>in</strong>er Zw<strong>in</strong>genberger Abordnung<br />
gefeiert werden. Damit soll an die Fährtradition im Bereich der<br />
heutigen Geme<strong>in</strong>de Eggenste<strong>in</strong>-Leopoldshafen er<strong>in</strong>nert werden.<br />
Die Fähre liegt unter ihrem neuen Namen SOPHIE im Altrhe<strong>in</strong> im<br />
Alten Hafen. (Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sophie von Holste<strong>in</strong>-Gottorp war übrigens<br />
die Gemahl<strong>in</strong> des Großherzogs von Baden. Se<strong>in</strong>en Namen trät das<br />
Beiboot: LEOPOLD.) dk<br />
Bericht über die Restaurierung des Zw<strong>in</strong>genberger Fährprahms:<br />
http://www.katzenpfad.de/p=119205<br />
Seite der Museumsfähre im Karlsruher Stadtwiki:<br />
http://ka.stadtwiki.net/Museumsf%C3%A4hre_Leopoldshafen<br />
Das Foto vom Juni 2012<br />
zeigt den<br />
Zw<strong>in</strong>genberger Fährprahm<br />
noch im Zustand<br />
vor der Renovierung<br />
Foto: Erhardt Vortanz
Betrieb<br />
Teures Leugnen der Kenntnis e<strong>in</strong>er Gefahrenquelle<br />
Schleswig - E<strong>in</strong>e Gefahr zu kennen, die<br />
Fahrgäste nicht vor ihr zu warnen und vor<br />
Gericht die Kenntnis der Gefahr zu bestreiten,<br />
das kann teuer werden. Das musste die<br />
Stadtverkehr Lübeck GmbH durch e<strong>in</strong> Urteil<br />
des Schleswig-Holste<strong>in</strong>ischen Oberlandesgerichts<br />
erfahren.<br />
E<strong>in</strong> Schiff der Priwallfähre hatte e<strong>in</strong>en<br />
neuen Anstrich des Fahrbahndecks erhalten.<br />
E<strong>in</strong> Motorradfahrer, der die örtlichen Verhältnisse<br />
kannte, fuhr bei Nässe auf das Schiff<br />
auf, folgte den Anweisungen des Personals<br />
und wechselte auf der Fähre die Spur. Dabei<br />
brach das H<strong>in</strong>terrad aus, der Motorradfahrer<br />
stürzte auf die l<strong>in</strong>ke Schulter und erlitt e<strong>in</strong>e<br />
Schultergelenkssprengung mit Abriss von<br />
Bändern. Er musste operiert und mehrere<br />
Wochen lang nachbehandelt werden. Die<br />
Verkehrsbetriebe ließen die Fähre mit e<strong>in</strong>em<br />
rutschfesteren Anstrich versehen.<br />
Der Motorradfahrer klagte auf Schadenersatz<br />
und Schmerzensgeld, weil der neue<br />
Belag se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach bei Feuchtigkeit<br />
zu glatt und damit ungeeignet gewesen sei.<br />
Die Verkehrsbetriebe erwiderten, dass es<br />
bisher ke<strong>in</strong>e Probleme mit dem neuen Belag<br />
gegeben habe. Der Motorradfahrer habe<br />
wohl zu viel Gas gegeben und sei deshalb<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
gestürzt. Das Landgericht Lübeck ließ ihn<br />
dann auch abblitzen.<br />
In der nächsten Instanz forderten die Richter<br />
des Oberlandesgerichtes die Verkehrsbetriebe<br />
auf, das Bordbuch der Fähre vorzulegen.<br />
Dort stießen sie auf e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>trag vom<br />
Vortag des Unfalls: „Deck bei Regen und Tau<br />
sehr glatt!!! Unfallgefahr“. Damit war erwiesen,<br />
dass dem Betrieb – anders als behauptet<br />
– die Gefährlichkeit des Anstrichs zum<br />
Unfallzeitpunkt bereits bekannt war. „Es steht<br />
fest, dass das frisch gestrichene Fahrdeck<br />
der Fähre bei Feuchtigkeit und Nässe mehr<br />
als zu erwarten sehr glatt war. Es hätte<br />
m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>es deutlichen Warnh<strong>in</strong>weises<br />
an die Benutzer der Fähre bedurft, wenn die<br />
Fähre trotz der Gefährdung der Nutzer<br />
weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gesetzt wurde. Der Kläger durfte<br />
als ständiger Fährnutzer davon ausgehen,<br />
dass der Fahrbahnbelag die übliche Beschaffenheit<br />
aufwies. Erschwerend und<br />
schmerzensgelderhöhend berücksichtigt der<br />
Senat (die Richter) zusätzlich das nicht<br />
h<strong>in</strong>nehmbare Verhalten der Beklagten, die im<br />
ersten Rechtszug angesichts des Dienstbuche<strong>in</strong>trags<br />
wider besseres Wissen bestritten<br />
hat, dass das Fährpersonal um die<br />
besondere Glätte bei Feuchtigkeit wusste.“<br />
Seite 7<br />
Das Gericht verurteilte die Verkehrsbetriebe,<br />
dem Motorradfahrer die entstandenen Schäden<br />
zu ersetzen und e<strong>in</strong> Schmerzensgeld zu<br />
zahlen. Angemessen sei dafür e<strong>in</strong> Betrag<br />
von 500 Euro. Wegen des Verschweigens <strong>in</strong><br />
der ersten Instanz erhöhte das Gericht das<br />
Schmerzensgeld aber um 5 000 Euro auf<br />
<strong>in</strong>sgesamt 5 500 Euro. dk<br />
Pressemitteilung 18/2012 des Schleswig-<br />
Holste<strong>in</strong>ischen Oberlandesgerichts:<br />
http://www.schleswig-holste<strong>in</strong>.de/OLG/DE/Service/Presse/Pressemeldungen/201218Schmerzensgeld.html<br />
Textdienstleister Dirk Bake<br />
Hannover<br />
Lektorat, Korrektorat, Recherche, Medienbeobachtung<br />
etc.<br />
Durchsicht von Texten auf Grammatik,<br />
Rechtschreibung, Zeichensetzung,<br />
gutes Deutsch, Aufbau, Stil,<br />
Verständlichkeit, E<strong>in</strong>deutigkeit,<br />
Zielgruppenorientierung, E<strong>in</strong>heitlichkeit,<br />
Wiederholungen, Layout und<br />
Silbentrennung – auch kurze Texte s<strong>in</strong>d<br />
willkommen<br />
Näheres gern auf Anfrage:<br />
textdienstleister@posteo.de
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 8<br />
Wegweiser <strong>in</strong> der falschen Farbe<br />
Siebeneichen - Zwischen Siebeneichen und<br />
Fitzen im Kreis Herzogtum Lauenburg gibt es<br />
<strong>in</strong> den Sommermonaten e<strong>in</strong>e Fähre, deren<br />
Zufahrt von Verkehrsteilnehmern nicht immer<br />
gleich gefunden wird. Um dem abzuhelfen<br />
haben die Bürgermeister der Geme<strong>in</strong>den<br />
Siebeneichen und Fitzen, letzterer gleichzeitig<br />
Amtsvorsteher des Amtes Büchen, im<br />
Frühjahr 2012 e<strong>in</strong>en Wegweiser mit dem<br />
Wort „Fähre“ an der Landesstraße zwischen<br />
Büchen und Roseburg aufhängen lassen. In<br />
den W<strong>in</strong>termonaten, wenn die Fähre nicht<br />
fährt, sollte er wieder abgenommen werden.<br />
Da die Fähre überwiegend touristisch genutzt<br />
wird, wurde das Schild mit weißer<br />
Schrift auf braunem Grund ausgeführt, so<br />
wie es bei touristischen Zielen <strong>in</strong>ternational<br />
üblich ist. Die Kosten <strong>in</strong> Höhe von 300 Euro<br />
wurden von der Herzogtum Lauenburg Market<strong>in</strong>g<br />
und Service GmbH getragen, also aus<br />
Mitteln des Kreises. So war der <strong>in</strong> ihrem<br />
Fortbestand gefährdeten Fähre ebenso<br />
geholfen wie den Durchreisenden.<br />
So weit so gut, nur die Kreisverwaltung<br />
war nicht e<strong>in</strong>verstanden. Sie beschied, der<br />
Wegweiser müsse nicht braun, sondern grün<br />
se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Saison dürfe er noch hängen<br />
bleiben, aber <strong>2013</strong> dürfe der braune Wegweiser<br />
nicht wieder aufgehängt werden. Als er <strong>in</strong><br />
dieser Saison wieder dort h<strong>in</strong>g, ließ ihn die<br />
Kreisverwaltung kurzerhand ersatzlos abschrauben.<br />
Braune Schilder seien laut Richtl<strong>in</strong>ie<br />
für die touristische Beschilderung (RtB)<br />
nur „für touristisch bedeutsame Ziele mit<br />
wegweisender Funktion und für die Kennzeichnung<br />
von Touristikstraßen zulässig.“<br />
Die Fähre <strong>in</strong> Siebeneichen sei aber ke<strong>in</strong><br />
so wichtiges Ziel. Deshalb sei hier nur e<strong>in</strong><br />
grünes „H<strong>in</strong>weisschild mit werbendem<br />
Charakter“ möglich.<br />
Dem hielt der Siebeneichener Bürgermeister<br />
entgegen, die Fähre sei durchaus e<strong>in</strong>er<br />
der touristischen Anziehungspunkte im Amt<br />
Büchen. Er sehe deshalb nicht e<strong>in</strong>, noch mal<br />
e<strong>in</strong> zweites Schild <strong>in</strong> Grün zu kaufen. H<strong>in</strong>zu<br />
komme, dass das grüne Schild nicht an dem<br />
gleichen Mast wie die anderen Wegweiser<br />
hängen dürfte, so dass dafür e<strong>in</strong> weiterer<br />
Mast gekauft und aufgestellt werden muss.<br />
braun - grün - weiß<br />
Der „Fährmann“ hat e<strong>in</strong>mal recherchiert.<br />
Der braune Wegweiser ist im amtlichen<br />
Verkehrszeichenkatalog durchaus vorgesehen.<br />
Zeichen 386.1 ist e<strong>in</strong> rechteckiges<br />
Schild mit weißer Schrift auf braunem Grund.<br />
Es kommt zum E<strong>in</strong>satz als Touristischer<br />
H<strong>in</strong>weis und kann auch als Wegweiser ausgeführt<br />
werden. Demnach haben die Bürgermeister<br />
alles richtig gemacht, wenn denn,<br />
was der Kreis allerd<strong>in</strong>gs bestreitet, die Fähre<br />
e<strong>in</strong> touristisch bedeutsames Ziel ist.<br />
Der Katalog sieht auch e<strong>in</strong> rechteckiges<br />
Schild mit gelber Schrift auf grünem Grund<br />
vor. Für diese „Ortsh<strong>in</strong>weistafel“ (Zeichen<br />
385) ist allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e Ausführung als<br />
Wegweiser vorgesehen. Grüne Wegweiser<br />
mag es irgendwo geben (dem Autoren s<strong>in</strong>d<br />
sie nur von der „Flaem<strong>in</strong>g-Route“ bekannt),<br />
amtlich vorgesehen s<strong>in</strong>d sie nicht. Die Auffassung<br />
des Kreises ist also zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong><br />
diesem Punkt nicht begründet.<br />
Symbol für „Hafen, Fährhafen, Fähre“<br />
der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt),<br />
schwarz auf weißem Grund
Beiden Seiten ist offenbar nicht aufgefallen,<br />
dass es für <strong>in</strong>nerörtliche Ziele ja noch<br />
„Pfeilwegweiser zu Zielen mit erheblicher<br />
Verkehrsbedeutung“ mit schwarzer Schrift<br />
auf weißem Grund gibt (Zeichen 432). Auch<br />
diese dürfen nicht <strong>in</strong>flationär aufgestellt<br />
werden, und es ist unsicher, ob der Kreis<br />
e<strong>in</strong>e erhebliche Verkehrsbedeutung anerkennt.<br />
Dass Fähren pr<strong>in</strong>zipiell h<strong>in</strong>reichend<br />
wichtig se<strong>in</strong> können, sieht zum<strong>in</strong>dest die<br />
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) so:<br />
Sie sieht e<strong>in</strong> eigenes Symbol für „Hafen,<br />
Fährhafen, Fähre“ vor. Dieter König<br />
ausführlicher Beitrag mit Fotos<br />
auf LN-onl<strong>in</strong>e, 26.4.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.ln-onl<strong>in</strong>e.de/Lokales/Lauenburg/Schilder-Streit-an-der-Faehre-Irrs<strong>in</strong>nig-oder-vorschriftsmaessig<br />
Informationen<br />
über Touristische H<strong>in</strong>weisschilder:<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Touristisches_H<strong>in</strong>weisschild<br />
Zeichen 386.1: rechteckiges Schild, weiße<br />
Schrift auf braunem Grund, Touristischer<br />
H<strong>in</strong>weis, auch als Wegweiser:<br />
http://www.sicherestrassen.de/VKZKatalog/Kat386.htm<br />
Zeichen 385: rechteckiges Schild, gelbe<br />
Schrift auf grünem Grund: Ortsh<strong>in</strong>weistafel:<br />
http://www.sicherestrassen.de/VKZKatalog/Kat385.htm<br />
Symbole der Richtl<strong>in</strong>ien<br />
für die wegweisende Beschilderung<br />
außerhalb von Autobahnen 2000:<br />
http://www.bast.de/cln_031/nn_42742/DE/Aufgaben/abteilung-v/referat-v1/verkehrszeichen/unterseiten/symbole_20-rwb-2000.html<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Fortbildungssem<strong>in</strong>ar für Fährleute<br />
Boppard - Vom 27. bis zum 29. Januar 2014<br />
bietet die Berufsgenossenschaft für Transport<br />
und Verkehrswirtschaft (BG Verkehr) e<strong>in</strong><br />
Sem<strong>in</strong>ar speziell für Führungskräfte,<br />
Sicherheitsbeauftragte und Beschäftigte aus<br />
Fährunternehmen an. Unter den Schlagworten<br />
Gefährdungsbeurteilung, Verantwortung<br />
und Kommunikation im Arbeitsschutz<br />
geht es zunächst um das Auff<strong>in</strong>den von<br />
Gefahren an den Arbeitsplätzen. Daraus<br />
werden passende Maßnahmen abgeleitet.<br />
Im Schwerpunkt Verkehrs- und<br />
arbeitsschutzrechtliche Verantwortung geht<br />
es um die Verkehrssicherung, das E<strong>in</strong>weisen<br />
von Fahrzeugen, das richtige Verhalten <strong>in</strong><br />
Notfallsituationen und nicht zuletzt um die<br />
Kommunikation im Arbeitsschutz.<br />
Den verantwortlichen Beschäftigten sollen<br />
Handlungshilfen für Sicherheitsgespräche<br />
und die Unterweisung von Mitarbeitern und<br />
das Ansprechen von Fehlverhalten an die<br />
Hand gegeben werden. (Sem<strong>in</strong>arnummer<br />
BS-13-134 56154) dk<br />
Anmeldung unter<br />
https://www.bg-verkehr.de/arbeitssicherheit-und-gesundheitsschutz/aus-und-fortbildung/sem<strong>in</strong>are-der-bg-verkehr/b<strong>in</strong>nenschifffahrt-<strong>2013</strong>-2014/fortbildungssem<strong>in</strong>ar-fuer-faehrleute-gefaehrdungsbeurteilung-<strong>2013</strong>-verantwortung-<strong>2013</strong>-<br />
kommunikation-im-arbeitsschutz/<br />
Tempolimit nicht für Fähren<br />
Seite 9<br />
Hamburg - Das wäre fast schief gegangen.<br />
Ende Mai verkündete die Hamburg Port<br />
Authority (HPA) e<strong>in</strong> Tempolimit für den<br />
Hamburger Hafen. E<strong>in</strong>e Geschw<strong>in</strong>digkeitsbegrenzung<br />
für die Sportschifffahrt auf sechs<br />
Knoten gab es zwar schon. Fortan aber<br />
sollten auch andere Fahrzeuge nicht schneller<br />
als zehn Knoten (18,52 km/h) fahren.<br />
Darauf hatten sich die Behörden des Bundes<br />
und des Landes gee<strong>in</strong>igt. Zwar waren<br />
Schiffsführer schon vorher verpflichtet, e<strong>in</strong>e<br />
angemessene und sichere Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
e<strong>in</strong>zuhalten, auch gibt es im Verhältnis zur<br />
hohen Verkehrsdichte kaum Unfälle, aber<br />
man wollte doch e<strong>in</strong>en verb<strong>in</strong>dlichen Richtwert<br />
e<strong>in</strong>führen. Auch nähmen die Uferanlagen<br />
so weniger Schaden.<br />
Erst im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> wurde deutlich, dass<br />
die Fahrpläne der Hafenfähren auf Basis<br />
höherer Geschw<strong>in</strong>digkeiten erstellt s<strong>in</strong>d. Sie<br />
wären so nicht mehr e<strong>in</strong>zuhalten. Schließlich<br />
e<strong>in</strong>igte sich die Fährreederei HADAG mit der<br />
HPA darauf, dass das Tempolimit für Fähren<br />
nicht gelte. dk
Schiff und Ausrüstung<br />
Jetzt auch elektrische Selbstbedienungsfähre<br />
Dalfsen (Niederlande) - In der Regel werden<br />
Selbstbedienungsfähren mit Ketten über<br />
das Wasser gekurbelt. Überrascht hatte<br />
bereits es e<strong>in</strong>e Selbstbedienungs-Gierfähre<br />
zwischen Wesel und Voerde am Niederrhe<strong>in</strong>.<br />
In den Niederlanden gibt es jetzt auch<br />
e<strong>in</strong>e elektrisch angetriebene Selbstbedienungsfähre.<br />
Östlich des Ortes Dalfsen<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
bei Zwolle <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Overijssel kann<br />
man seit April dieses Jahres mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen<br />
Knopfdruck über die Overijsselse Vecht<br />
setzen. Mit der Fähre werden viele reizvolle<br />
Fahrradtouren möglich.<br />
Fotos und Lageskizze der neuen Fähre:<br />
http://www.voetveren.nl/sub-overzicht/detail/Ov-0021.htm<br />
Foto: Wim Kusee<br />
Das Foto zeigt den<br />
Zustand kurz nach der<br />
Eröffnung. Der Motor<br />
bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> dem<br />
großen schwarzen<br />
Kasten an Land.<br />
Der Seilzug verläuft<br />
unter Wasser,<br />
so dass die<br />
Längsschifffahrt<br />
dadurch nicht<br />
beh<strong>in</strong>dert wird.<br />
Nachrüstung erforderlich<br />
Seite 10<br />
Arnis - E<strong>in</strong>e böse Überraschung erlebten die<br />
Vertreter der Stadt Arnis an der Schlei. Gerade<br />
hatte ihre Seilfähre e<strong>in</strong>e Zulassung für die<br />
nächsten fünf Jahre erhalten, da flatterte e<strong>in</strong><br />
Schreiben der Zentralstelle Schiffsuntersuchungskommission<br />
(ZSUK) mit e<strong>in</strong>er<br />
Mängelliste <strong>in</strong>s Haus. Diese war zwischenzeitlich<br />
beim Fährpächter e<strong>in</strong>gegangen, der<br />
sie an die Stadt als Eigentümer<strong>in</strong> weiterleitete.<br />
„Auf der Fähre ist ke<strong>in</strong>e Ankerausrüstung<br />
vorhanden“, ist der schwerwiegendste Mangel.<br />
Es seien zwei Anker mit e<strong>in</strong>er Gesamtmasse<br />
von 192 Kilogramm erforderlich.<br />
Dafür seien je 40 Meter Ketten oder 48 Meter<br />
Drahtseil für die Anker erforderlich.<br />
Die Stadtvertretung sah die Sicherheit im<br />
Fährverkehr gefährdet und verabschiedete<br />
e<strong>in</strong> ganzes Maßnahmenpaket. Neben e<strong>in</strong>em<br />
technischen Gutachten zu den Ankern wird<br />
es e<strong>in</strong>es zu den Deckspforten geben, die<br />
möglicherweise erneuert werden müssen.<br />
Außerdem wird das Führungsseil überprüft.<br />
Für die genannten Maßnahmen s<strong>in</strong>d<br />
8 000 Euro veranschlagt, 6 000 Euro davon<br />
müssen überplanmäßig bereit gestellt werden.<br />
dk<br />
Bericht mit Bild, Schleswiger Zeitung,<br />
28.5.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.shz.de/nachrichten/lokales/schleswiger-nachrichten/artikeldetails/artikel/sicherheitsleck-auf-der-schleifaehre-1.html
Betriebe und Personen<br />
Neues Schottel-Reparaturzentrum<br />
<strong>in</strong> Wismar<br />
Wismar - Die Schottel-Gruppe mit Hauptsitz<br />
<strong>in</strong> Spay am Rhe<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> weltweit führender<br />
Hersteller von Antrieben und Steuerungen<br />
für Schiffe und Offshore-Anwendungen. Auch<br />
viele B<strong>in</strong>nenfährschiffe s<strong>in</strong>d mit Schottel-<br />
Antriebsanlagen ausgerüstet. Um der seit<br />
Jahren kont<strong>in</strong>uierlich steigenden Nachfrage<br />
nach Schiffsantrieben Rechnung zu tragen,<br />
wurde am bisherigen Fertigungsstandort<br />
Wismar im Juni <strong>2013</strong> auch e<strong>in</strong> neues<br />
Reparaturzentrum mit optimalen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
für die Reparatur von Groß- und Kle<strong>in</strong>anlagen<br />
e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Der bisherige Standort Ellerbek bei<br />
Hamburg konzentriert sich künftig auf den<br />
Ersatzteilvertrieb <strong>in</strong> der Region. Um kurze<br />
Wege, und die damit verbundenen kurzen<br />
Reaktionszeiten für die Kunden zu gewährleisten,<br />
wird zusätzlich e<strong>in</strong> Team von Servicetechnikern<br />
<strong>in</strong> der Niederlassung Hamburg<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Der Reparaturstandort <strong>in</strong> Spay am Rhe<strong>in</strong><br />
bei Koblenz bleibt unverändert bestehen.<br />
Schottel/dk<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Werft Laubegast <strong>in</strong> neuen Händen<br />
Dresden/Siegen - Die Schiffswerft <strong>in</strong> Dresden-Laubegast,<br />
nicht zuletzt bekannt durch<br />
den Neu- und Umbau vieler Fährschiffe,<br />
hat seit Ende Juni e<strong>in</strong>en neuen Eigentümer.<br />
Grundstück, Werkstätten, Masch<strong>in</strong>en und<br />
Boote gehören jetzt der Saal GmbH. Über<br />
den Kaufpreis wurde Stillschweigen vere<strong>in</strong>bart.<br />
Die 1855 gegründete Werft wurde 1898 an<br />
den jetzigen Standort verlegt und baut und<br />
repariert seitdem ununterbrochen Schiffe.<br />
2001 g<strong>in</strong>g sie das erste Mal <strong>in</strong> die Insolvenz,<br />
wurde aber gerettet. Seit 2011 wurde sie<br />
erneut von e<strong>in</strong>em Insolvenzverwalter betrieben.<br />
Ihm gelang es nicht, e<strong>in</strong>en Käufer zu<br />
f<strong>in</strong>den, der bereit war, die von der Ostsächsischen<br />
Sparkasse als Hauptgläubiger<strong>in</strong><br />
geforderten 1,5 Millionen Euro zu zahlen.<br />
Ostern dieses Jahres wurde der Betrieb mit<br />
den letzten 20 Mitarbeitern ganz geschlossen.<br />
E<strong>in</strong> herber Verlust für die Region, denn<br />
die Erhaltung der Dresdner Dampfschiffsflotte<br />
wäre ohne diese Werft kaum möglich.<br />
Für alle Schiffe bot sie <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> weitem<br />
Umkreis die letzte Slipanlage. Mit der Schließung<br />
sah es so aus, dass Inventar und<br />
Grundstücke ause<strong>in</strong>andergerissen und versteigert<br />
werden würden.<br />
Im Juni wurde dann doch noch e<strong>in</strong> neuer<br />
Eigentümer gefunden. Der Siegener Unternehmer<br />
Re<strong>in</strong>hard Saal ist eigentlich<br />
Seite 11<br />
branchenfremd. Er hat sich im Markt für<br />
Fotodienstleistungen und digitale Fotolabore<br />
etabliert. Als Motiv für die Übernahme gab er<br />
an, er habe sich „vor Jahren e<strong>in</strong> bisschen <strong>in</strong><br />
Dresden und se<strong>in</strong>e Menschen verliebt“.<br />
Die Werft soll erhalten und weiter entwickelt<br />
werden. Die Dampfschiffe sollen<br />
auch <strong>in</strong> Zukunft hier gewartet und repariert<br />
werden. Gedacht ist aber auch an e<strong>in</strong><br />
W<strong>in</strong>terlager und Handwerksbetrieb für<br />
private Boote sowie Freizeitangebote im<br />
maritimen Umfeld. dk<br />
Bericht über Schließung der Werft, Bonapart:<br />
http://www.bonapart.de/no_cache/nachrichten/beitrag/schiffswerft-laubegast-schliesst-die-tore.html<br />
Ausführlicher Beitrag über die Rettung,<br />
Siegener Zeitung, 27.6.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.siegener-zeitung.de/a/694270/siegener-kauft-werft-<strong>in</strong>-dresden<br />
He<strong>in</strong>z Zimmer verstorben<br />
Walsum - Der langjährige Betreiber der<br />
Fähre Walsum, He<strong>in</strong>z Zimmer, ist am 18. <strong>Juli</strong><br />
verstorben. Zimmer war seit Ende der 50er<br />
Jahre auf der Fähre, zunächst als Matrose<br />
und Schiffsführer. 1981 übernahm er die<br />
Fähre von se<strong>in</strong>em Arbeitgeber, der Familie<br />
Maul. 2008 übergab er den Betrieb an se<strong>in</strong>en<br />
Stiefsohn Dirk Nowakowski, der seitdem das<br />
Unternehmen im S<strong>in</strong>ne Zimmers weiter führt.<br />
dk
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 12<br />
Neuer Fährmeister <strong>in</strong> Pritzerbe<br />
Pritzerbe - Der langjährige Fährmeister <strong>in</strong><br />
der Geme<strong>in</strong>de Pritzerbe an der Havel, Helmut<br />
Polanik, ist <strong>in</strong> den Ruhestand gegangen.<br />
Se<strong>in</strong> Nachfolger, der 58-jährige Schlossermeister<br />
Re<strong>in</strong>hard Paulick, ist e<strong>in</strong> Seitene<strong>in</strong>steiger.<br />
Der Schritt von der Selbstständigkeit<br />
auf die kommunale Fähre war ihm nicht<br />
unbed<strong>in</strong>gt vorgezeichnet. „Ich hatte mal<br />
e<strong>in</strong>en Angelkahn mit Vier-PS-Motor. Das war<br />
alles“. Als sich die neue Tätigkeit anbahnte,<br />
änderte sich das grundlegend. Er bekam<br />
nach e<strong>in</strong>er ärztlichen Tauglichkeitsuntersuchung<br />
das Schifferdienstbuch, <strong>in</strong> dem die<br />
erforderlichen 180 Fahrtage nachzuweisen<br />
waren. Von se<strong>in</strong>em Vorgänger und se<strong>in</strong>en<br />
beiden heutigen Kollegen Klaus Grunwald<br />
und Berndt Triptow wurde er <strong>in</strong> die Masch<strong>in</strong>e<br />
und die Sicherheitse<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>gewiesen<br />
und durfte unter Aufsicht das Übersetzen<br />
und Anlegen üben. Außerdem machte er<br />
se<strong>in</strong>en Sportbootführersche<strong>in</strong> und schließlich<br />
legte er vor der Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />
Magdeburg mit Erfolg die<br />
Prüfung zum Fährführersche<strong>in</strong> ab.<br />
„Für mich ist der neue Beruf e<strong>in</strong> großes<br />
Glück“, fasst Paulick die Veränderungen <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Berufsleben zusammen. Auch für<br />
kle<strong>in</strong>e Reparatur- und Wartungsarbeiten am<br />
Fährschiff hat sich <strong>in</strong>zwischen mehrfach als<br />
Glücksfall erwiesen, dass Paulick gelernter<br />
Schlosser ist.<br />
Die Fähre Pritzerbe ist zwar kle<strong>in</strong>, gehört<br />
gemessen an ihrer Rolle aber zu den wichtigsten<br />
im Lande. Nur über die Fähre oder über<br />
e<strong>in</strong>en rund 30 Kilometer langen Umweg über<br />
zum Teil schlechte Wege können die E<strong>in</strong>wohner<br />
des Ortsteiles Kützkow zu ihren Häusern<br />
gelangen. Im Sommer kommen die Bewohner<br />
der Wochenendhäuser und des Camp<strong>in</strong>gplatzes<br />
sowie viele Radfahrer h<strong>in</strong>zu.<br />
HADAG fährt seit 50 Jahren <strong>in</strong>s Alte Land<br />
Hamburg - Schon im 11. Jahrhundert gab es<br />
an der Unterelbe zwischen Cranz im Alten<br />
Land und dem heute hamburgischen<br />
Blankenese e<strong>in</strong>e Fähre. Damals bildete sie<br />
e<strong>in</strong>en Teil e<strong>in</strong>er wichtigen Handelsverb<strong>in</strong>dung<br />
im Erzbistum Hamburg-Bremen.<br />
Am 1. März 1963 übernahm die Hamburger<br />
Fährgesellschaft HADAG die damals<br />
eigenständige Hamburg-Blankenese-Este-<br />
L<strong>in</strong>ie. Noch heute ist der Verkehr nicht vollständig<br />
<strong>in</strong> den übrigen Fährverkehr <strong>in</strong>tegriert,<br />
sondern wird als „HBEL“ bezeichnet.<br />
Die Überfahrt dauert rund 25 M<strong>in</strong>uten. Mit<br />
e<strong>in</strong>er Gesamtlänge von rund 3750 Metern<br />
führt sie von Blankenese, vorbei an den<br />
Elb<strong>in</strong>seln Neß- und Schwe<strong>in</strong>esand, durch<br />
das Mühlenberger Loch und das Sperrwerk<br />
Neuenfelde bis nach Cranz.<br />
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums wies<br />
die HADAG-Geschäftsführer<strong>in</strong> Gabriele<br />
So pendelt die Fähre im Zwei-Schicht-Betrieb<br />
täglich rund 150 mal die 180 Meter h<strong>in</strong><br />
und her. Die Überfahrt dauert zwar nur drei<br />
M<strong>in</strong>uten, aber im Laufe von vier Jahren<br />
kommt sie doch – re<strong>in</strong> rechnerisch gesehen<br />
– e<strong>in</strong>mal um die Welt.<br />
Ausführlicher Beitrag über den neuen Fährmann,<br />
Märkische Allgeme<strong>in</strong>e, 9.7.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.maz-onl<strong>in</strong>e.de/Lokales/Brandenburg-Havel/Abloesung-auf-der-Havel<br />
Müller-Remer noch e<strong>in</strong>mal auf die Bedeutung<br />
dieser L<strong>in</strong>ie h<strong>in</strong>: „Wir freuen uns, dass<br />
wir die langjährige Tradition dieser Schiffsl<strong>in</strong>ie<br />
fortführen können. Für viele Cranzer und<br />
Blankeneser ist die L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e gute Alternative<br />
zum Auto. Und im Sommer nutzen bis zu<br />
70 000 Fahrgäste diese Möglichkeit der<br />
Elbquerung als Übergang <strong>in</strong>s Alte Land.<br />
Gerade vom Wasser aus lassen sich die<br />
idyllischen Landstriche der Elbufer sowie das<br />
Panorama der sich dort tummelnden Segelboote<br />
besonders genießen.“<br />
Als Dankeschön an alle treuen Pendler<br />
der L<strong>in</strong>ie hat die HADAG vom 15. bis zum<br />
20. April Jubiläumskuchen und Kaffee auf<br />
dieser L<strong>in</strong>ie ausgegeben. Am 20. April gab es<br />
am Alten Fährhaus <strong>in</strong> Cranz, direkt am<br />
Fähranleger, bunte Aktionen, Besichtigungen,<br />
leckeres Essen und e<strong>in</strong>e Fotoausstellung.<br />
HADAG/dk
Schiffsum- und -neubauten<br />
Neues Fährschiff für Hamburg<br />
Hamburg - Seit dem 3. Juni hat die HADAG<br />
e<strong>in</strong> 13. Hafenfährschiff vom Typ 2000 (Bügeleisen).<br />
Es wurde auf der Werft SSB Spezialschiffbau<br />
Oortkaten GmbH gebaut. Taufpat<strong>in</strong><br />
Kathar<strong>in</strong>a Woyda, Prokurist<strong>in</strong> der HADAG,<br />
taufte das Schiff auf den Namen MS<br />
HAMBURGENSIE. Damit wich die HADAG<br />
wieder e<strong>in</strong>mal von ihrer Sitte ab, Schiffe<br />
dieses Typs nach Hamburger Ortsteilen zu<br />
benennen. Der Name war aus Vorschlägen<br />
Hamburger Bürger ausgewählt worden<br />
(Fährmann 002, S. 43).<br />
Die MS HAMBURGENSIE ist zwar das<br />
13. Schiff e<strong>in</strong>er Serie, aber im Laufe der<br />
Jahre gab es immer wieder Modifizierungen,<br />
die durch Erfahrungen mit den vorigen Schiffen<br />
oder durch technische Entwicklungen<br />
angeregt wurden. Wulstbug und Rettungsrutschen<br />
waren schon früher e<strong>in</strong>geführt<br />
worden. Jetzt wurde erstmals e<strong>in</strong> neues<br />
Beleuchtungskonzept mit sparsamen LED-<br />
Leuchten umgesetzt, und es gibt e<strong>in</strong>en leiseren,<br />
modernen Antrieb mit ger<strong>in</strong>gem CO 2<br />
-<br />
Ausstoß. Auf Anregung von Fahrgästen<br />
werden mehr Abstellflächen für K<strong>in</strong>derwagen<br />
und Fahrräder angeboten, und auf dem<br />
Oberdeck wurden 30 zusätzliche Sitzplätze<br />
auf Bänken e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Der Neuzugang wird vor allem auf den<br />
L<strong>in</strong>ien 62 und 72 zwischen Hafencity und<br />
F<strong>in</strong>kenwerder zum E<strong>in</strong>satz kommen. Diese<br />
Fährverb<strong>in</strong>dungen gehören nicht nur zu den<br />
stark frequentierten Pendlerstrecken <strong>in</strong> der<br />
Hauptverkehrszeit, sondern auch zu den<br />
beliebten Ausflugstouren <strong>in</strong> Hamburg.<br />
„Wir freuen uns, mit dem neuen Fährschiff<br />
unsere Kapazitäten erweitert zu haben und<br />
der erfreulich hohen Nachfrage nach unserem<br />
ÖPNV-Angebot im Hafen gerecht zu<br />
werden“, sagte HADAG-Vorstand Gabriele<br />
Müller-Remer anlässlich der Taufe.<br />
HADAG/dk<br />
Anleger schnell saniert<br />
Nordenham-Blexen - Nach dreie<strong>in</strong>halb<br />
Wochen und damit e<strong>in</strong>ige Tage eher als<br />
befürchtet konnte die Weserfähre zwischen<br />
Bremerhaven und Blexen Anfang Mai ihren<br />
Betrieb wieder aufnehmen. Teile des<br />
Blexener Anlegers waren dermaßen brüchig,<br />
dass sie eiligst ersetzt werden mussten<br />
(Fährmann 002, S. 41).<br />
Vor 60 Jahren hatte man e<strong>in</strong>e Anlegebrücke<br />
aus Spannbeton gebaut. Diese wurde<br />
jetzt durch e<strong>in</strong>e 250 Tonnen wiegende Stahlkonstruktion<br />
ersetzt. Man hofft jetzt, dass die<br />
Brücke 80 bis 100 Jahre hält.<br />
Die Kosten der Sanierungsmaßnahme<br />
betrugen rund 2,2 Millionen Euro. Sie wurden<br />
von der Fährgesellschaft getragen, die sich<br />
Seite 13<br />
im Besitz der Städte Bremerhaven und<br />
Nordenham bef<strong>in</strong>det.<br />
Da der Fährverkehr ohneh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gestellt<br />
werden musste, bekam das Fährschiff<br />
BREMERHAVEN <strong>in</strong> der Phase des Neubaus<br />
des Anlegers nach 16 000 Betriebsstunden<br />
e<strong>in</strong>en neuen Dieselmotor. dk<br />
Bericht <strong>in</strong> der Nordsee-Zeitung:<br />
http://www.nordsee-zeitung.de/region/bremerhaven_artikel,-Weserfaehre-nimmt-Betrieb-wieder-auf-_arid,909327.html<br />
Fünf Millionen für neue Anleger<br />
Lübeck-Travemünde - Lastwagen über<br />
sechs Tonnen Gewicht können wieder die<br />
Priwallfähre <strong>in</strong> Lübeck benutzen. Nicht nur<br />
die Versorgung des rechts der Trave gelegenen<br />
Stadtgebietes ist jetzt nicht mehr mit 40<br />
Kilometer langen Umwegen verbunden, auch<br />
die Feuerwehr kann jetzt wieder problemlos<br />
übersetzen. Die 40 Jahre alten Rampen<br />
waren <strong>in</strong> die Jahre gekommen und mussten<br />
für höhere Belastungen gesperrt werden. Die<br />
ersten beiden Fähranleger s<strong>in</strong>d bereits saniert<br />
worden und wurden Anfang Mai nach<br />
neunmonatiger Bauzeit wieder für den Verkehr<br />
freigegeben. Die verbliebenen beiden<br />
Anleger folgen jetzt und sollen im kommenden<br />
Jahr fertig se<strong>in</strong>. Das Kostenvolumen<br />
beträgt <strong>in</strong>sgesamt fünf Millionen Euro. dk<br />
Ausführlicher Bericht auf NDR regional:<br />
http://www.ndr.de/regional/schleswig-holste<strong>in</strong>/faehranleger103.html
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 14<br />
Erstes deutsches LNG-Schiff wird e<strong>in</strong>e Fähre se<strong>in</strong><br />
Emden/Bremen - Als erste deutsche Reederei<br />
hat die AG „EMS“ e<strong>in</strong> Schiff <strong>in</strong> Auftrag<br />
gegeben, das mit verflüssigtem Erdgas<br />
(LNG) angetrieben wird. Die ganzjährig<br />
zwischen Emden und Borkum verkehrende<br />
Auto- und Passagierfähre MS OSTFRIES-<br />
LAND (Baujahr 1985) wird umgebaut und<br />
dabei grundlegend erneuert. Bereits seit zwei<br />
Jahren hat sich die Reederei mit dem E<strong>in</strong>satz<br />
von LNG zum Antrieb ihrer Fähren<br />
beschäftigt. Sie ist auch am Projekt Maritime<br />
Technologien und Innovationen – Modellregion<br />
Deutschland/Niederlande (MariTIM)<br />
beteiligt. Neben dem E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es umweltfreundlicheren<br />
Brennstoffes soll mit dem<br />
Umbau mehr Platz für die Passagiere und<br />
mehr Platz auf dem Wagendeck geschaffen<br />
werden, letzteres <strong>in</strong>sbesondere für den<br />
steigenden Anteil unbegleiteter Fracht, also<br />
Anhänger ohne Zugmasch<strong>in</strong>en. Schließlich<br />
stellen sich weitere Herausforderungen durch<br />
die immer schneller strömende Ems. E<strong>in</strong>e<br />
Fahrt gegen den Tidestrom kann <strong>in</strong>zwischen<br />
e<strong>in</strong>e halbe Stunde länger dauern als mit der<br />
Strömung. E<strong>in</strong>e schnellere Überfahrt bei<br />
ger<strong>in</strong>geren Kraftstoffkosten stand deshalb<br />
auch auf dem Wunschzettel der Reederei.<br />
Ungewöhnliche Schiffsverlängerung<br />
Bei der Formulierung der europaweiten<br />
Ausschreibung dachte die Reederei noch an<br />
e<strong>in</strong>e übliche Verlängerung: Das Schiff wird <strong>in</strong><br />
der Mitte ause<strong>in</strong>andergetrennt, e<strong>in</strong> Segment<br />
e<strong>in</strong>gefügt und dann wieder zusammengebaut.<br />
Mit ihrem ungewöhnlichen Verlängerungskonzept<br />
erhielt aber die im Spezialschiffbau<br />
erfahrene Brenn- und Verformtechnik<br />
Bremen GmbH (kurz BVT) den Zuschlag.<br />
Sie schlug vor, e<strong>in</strong> komplett neues<br />
Achterschiff zu bauen. Dieses soll 15 Meter<br />
länger und außerdem höher als das alte<br />
se<strong>in</strong>. Damit gibt es genügend Raum für die<br />
neue Antriebstechnik, <strong>in</strong>sbesondere für den<br />
speziellen Tank. Auch e<strong>in</strong> über alle Etagen<br />
führender Aufzug und e<strong>in</strong> Kiosk werden <strong>in</strong><br />
den Neubau aufgenommen.<br />
Das neue Achterschiff wird bis Mitte<br />
Januar 2014 auf der Werft auf dem Gelände<br />
der ehemaligen Vulkan-Werft <strong>in</strong> Bremen-<br />
Vegesack gebaut und von April bis Juni <strong>in</strong><br />
Bremerhaven an das vorhandene Schiff<br />
angefügt. Alle neuen technischen E<strong>in</strong>richtungen<br />
s<strong>in</strong>d dann schon getestet und abgenommen.<br />
Durch dieses <strong>in</strong>novative Konzept wird<br />
So sieht die MS OSTFRIESLAND der Reederei AG „EMS“<br />
heute noch aus, ...<br />
... und so wird sie nach ihrer Verlängerung um rund 15 Meter<br />
ab Juni 2014 aussehen.
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 15<br />
die Werftzeit auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum beschränkt, so<br />
dass das Schiff schnellstmöglich wieder<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden kann.<br />
Neues Antriebskonzept<br />
Seeschiffe fahren zwar schon seit den 60er<br />
Jahren mit LNG, und <strong>in</strong> Norwegen ist die<br />
erste mit LNG angetriebene Fähre jetzt – mit<br />
Verspätung – abgeliefert worden. Die<br />
STAVANGERFJORD fasst aber 1 500 Passagiere<br />
und 600 Pkw und fährt mit Bergen –<br />
Stavanger – Hirtshals e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale<br />
Seeroute. Mit e<strong>in</strong>em Schiff <strong>in</strong> der Größenordnung<br />
der MS OSTFRIESLAND beschreitet<br />
die Reederei AG „EMS“ Neuland, zumal <strong>in</strong><br />
Deutschland. Mit LNG als Brennstoff wird die<br />
Umweltbelastung durch am Schiff auf e<strong>in</strong><br />
M<strong>in</strong>imum reduziert. „Wir gehen von e<strong>in</strong>er<br />
Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes von<br />
20 Prozent aus, Stick- und Schwefeloxide<br />
werden um mehr als 90 Prozent reduziert<br />
und Fe<strong>in</strong>staub wird komplett entfallen, also<br />
m<strong>in</strong>us 100 Prozent“, erläutert Dr. Bernhard<br />
Brons, Vorstand der AG „EMS“. „Die Grenzwerte,<br />
die ab 2016 gelten, werden damit<br />
deutlich unterschritten“, freut sich Claus<br />
Hirsch, Technischer Inspektor der AG „EMS“.<br />
Die verbesserte Umweltbilanz sei<br />
<strong>in</strong>sbesondere im H<strong>in</strong>blick auf das E<strong>in</strong>satzgebiet<br />
der Fähre im Weltnaturerbe und Nationalpark<br />
Niedersächsisches Wattenmeer von<br />
Bedeutung. E<strong>in</strong> Teil der Umweltbelastungen<br />
entsteht jetzt freilich bei der Herstellung.<br />
Foto: Cor<strong>in</strong>a Habben<br />
Sie präsentierten das Konzept für den Umbau der MS OSTFRIESLAND anlässlich der<br />
Projektvorstellung am 17. <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong> auf der BVT-Werft <strong>in</strong> Bremen (von l<strong>in</strong>ks nach rechts):<br />
AG "EMS"-Projektmanager Michael Baumfalk, Helmut Zieger vom Germanischen Lloyd,<br />
BVT-Geschäftsführer Arndt Lohner, Peter Stuhrberg vom Germanischen Lloyd,<br />
BVT-Produktionsleiter Götz Dammann, AG "EMS"-Prokurist Knut Gerdes,<br />
Wärtsilä-Manager Mathias Becker, AG "EMS"-Vorstand Dr. Bernhard Brons,<br />
BVT-Geschäftsführer Thörsten Rönner, AG "EMS"-Inspektor Claus Hirsch<br />
und Geschäftsführer Dieter Schröer vom Maritimen Kompetenzzentrum Leer
Das Masch<strong>in</strong>enkonzept basiert auf e<strong>in</strong>em<br />
diesel-gas-elektrischen (Dual Fuel) Antrieb<br />
der Firma Wärtsilä Ship Power. Das Flüssiggas<br />
treibt Generatoren an, deren elektrische<br />
Energie an die Bordelektrik und die Antriebsmasch<strong>in</strong>en<br />
abgegeben wird. Der Antrieb<br />
erfolgt mit um 360° drehbaren elektrischen<br />
Propellern der Firma Schottel, die für e<strong>in</strong><br />
Höchstmaß an Manövrierfähigkeit sorgen.<br />
Der vakuumisolierte Tank an Bord erlaubt<br />
es, den Kraftstoff 60 Tage lang zu lagern. Bei<br />
normalem Betrieb ist aber – wie bisher –<br />
e<strong>in</strong>mal wöchentliches Betanken durch e<strong>in</strong>en<br />
Tankzug – auch das wie bisher – geplant.<br />
Das ist durchaus nicht selbstverständlich.<br />
Noch tun sich die Häfen schwer, die<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Betankung mit LNG zuzulassen. In Deutschland<br />
ist das bisher regulär nur <strong>in</strong> Brunsbüttel<br />
(seit 2011) möglich. Selbst <strong>in</strong> Rotterdam, das<br />
<strong>in</strong>zwischen von e<strong>in</strong>igen LNG-betriebenen<br />
Schiffen angefahren wird, war bis Ende Juni<br />
<strong>2013</strong> immer e<strong>in</strong>e Sondergenehmigung für die<br />
Betankung erforderlich.<br />
Nutzen für Reederei und Kunden<br />
Die Kosten der Umbaumaßnahme s<strong>in</strong>d nicht<br />
unerheblich. Das bald drei Jahrzehnte alte<br />
Schiff sei aber baulich noch „gut <strong>in</strong> Schuss“.<br />
Von den rund 13 Millionen Euro, die der<br />
Umbau kostet, entfällt der größte Teil auf den<br />
LNG-Bereich. Davon profitiert nicht nur die<br />
Umwelt. Die Reederei freut sich über die<br />
Seite 16<br />
Verr<strong>in</strong>gerung des Energiebedarfes und über<br />
e<strong>in</strong>e Fahrzeitverkürzung von mehr als zehn<br />
Prozent. Auf dem Ladedeck steigt die Kapazität<br />
um mehr als 20 Prozent. Unter Deck<br />
haben Fahrgäste und Gepäck mehr Raum,<br />
auf dem Sonnendeck wird es sogar 75 Prozent<br />
mehr Plätze geben. Klimatisierte Salons,<br />
e<strong>in</strong>e Raucherlounge, der neue Aufzug<br />
und e<strong>in</strong> neues Gastronomiekonzept werden<br />
den Fahrgästen das Gefühl vermitteln, auf<br />
e<strong>in</strong>em völlig neuen Schiff unterwegs zu se<strong>in</strong>.<br />
AG „EMS“/dk<br />
Beitrag mit Film von Radio Bremen,<br />
17.7.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.radiobremen.de/nachrichten/verkehr/fluessiggas-faehre100.html<br />
Schnitt durch die umgebaute<br />
MS OSTFRIESLAND
Neues Schiff für L<strong>in</strong>z – Kripp im Bau<br />
Oberw<strong>in</strong>ter - Auf der Werft von Stahlbau<br />
Müller <strong>in</strong> Oberw<strong>in</strong>ter entsteht schon seit<br />
längerer Zeit e<strong>in</strong> neues Fährschiff für die<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
älteren Fährschiffes ST. JOHANNES waren<br />
immer wieder durch Treibgut beschädigt<br />
worden. dk<br />
Schiffsverkäufe<br />
Dresdener Fährschiffe<br />
fahren jetzt <strong>in</strong> Brandenburg<br />
Seite 17<br />
Fotos: Alexander Bohrer<br />
Das neue Fährschiff für die Fähre L<strong>in</strong>z – Kripp auf der Hell<strong>in</strong>g der Werft von Stahlbau Müller<br />
Rhe<strong>in</strong>fähre L<strong>in</strong>z – Kripp. Die bisherige Bauzeit<br />
ist ungewöhnlich lang, aber noch <strong>2013</strong><br />
soll das neue Schiff fertig ausgeliefert werden.<br />
Es wird 61 Meter lang und 17 Meter<br />
breit se<strong>in</strong> und von vier MAN-Motoren mit je<br />
200 kW und Schottel Pumpjets angetrieben.<br />
Für Pumpjets hat sich die Fährgesellschaft<br />
entschieden, weil sie damit mit dem Fährschiff<br />
LINZ – REMAGEN bereits gute Erfahrungen<br />
gemacht hat. Die Ruderpropeller des<br />
Schwebefähre fährt bald wieder<br />
Rendsburg – Osterrönfeld - Die Wartungsarbeiten<br />
der Schwebefähre über den Nord-<br />
Ostsee-Kanal zwischen Rendsburg und<br />
Osterrönfeld liegen im Zeitplan. Es gab ke<strong>in</strong>e<br />
unangenehmen Überraschungen, so dass<br />
die Schulk<strong>in</strong>der voraussichtlich ab dem<br />
5. August wieder überfahren und sich weite<br />
Umwege ersparen können. dk<br />
Brandenburg - Die beiden ehemaligen<br />
Personenfährschiffe der Dresdner Verkehrsbetriebe<br />
NIEDERPOYRITZ und PILLNITZ I<br />
fahren seit Mai als ANNA und FRIEDA für die<br />
Nordstern-Reederei <strong>in</strong> Brandenburg an der<br />
Havel.<br />
Auf der „Gaststättentour“ geht es mit der<br />
1986 erbauten und <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> noch e<strong>in</strong>mal<br />
„aufgehübschten“ FRIEDA im Zwei-Stunden-<br />
Takt viermal täglich, freitags bis sonntags<br />
fünfmal täglich, vom Salzhofufer <strong>in</strong> der Stadt<br />
über Buhnenhaus auf den Breitl<strong>in</strong>gsee zur<br />
Malge am Südufer und wieder zurück.<br />
Die 1930 erbaute 15 Meter lange ANNA<br />
mit Plätzen für 40 Fahrgäste bekam <strong>in</strong> der<br />
Magdeburger Werft e<strong>in</strong>e neue Volvo-Masch<strong>in</strong>e<br />
und soll ab der nächsten Saison e<strong>in</strong>e<br />
Museumstour fahren. dk
Übungen und Unfälle<br />
Angelschnüre<br />
beschädigen Hafenfähren<br />
Hamburg - Im Hamburger Hafen darf künftig<br />
nicht mehr auf den öffentlichen Anlegern<br />
F<strong>in</strong>kenwerder, Teufelsbrück, Süderelbe,<br />
Blankenese und Landungsbrücken geangelt<br />
werden. Bis zu zwölf mal jährlich waren<br />
Hafenfähren durch Angelschnüre beschädigt<br />
worden, die sich um die Propeller gewickelt<br />
hatten. „Wir haben nichts gegen Angler, aber<br />
so geht es nicht weiter“, äußerte sich die<br />
Geschäftsführer<strong>in</strong> der HADAG, Gabriele<br />
Müller-Remer. Bis zu 300 000 Euro habe die<br />
HADAG alle<strong>in</strong> Jahre 2012 für die bis zu<br />
e<strong>in</strong>wöchigen Werftaufenthalte ausgeben<br />
müssen.<br />
Zu den Kosten kommen Umweltschäden,<br />
wenn die Nylonschnüre die Wellendichtungen<br />
zerstören, so dass Öl austritt.<br />
Nicht zuletzt entstehen Gefahren, wenn die<br />
Welle blockiert und die Masch<strong>in</strong>e ausgeht.<br />
Dann treiben die Fähren hilflos auf der Elbe.<br />
dk<br />
Kurzbeitrag des NDR vom 19.4.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.ndr.de/regional/hamburg/angler169.html<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
B<strong>in</strong>nenschiff fährt<br />
gegen still liegende Wagenfähre<br />
Wiesbaden - E<strong>in</strong> bergfahrendes Gütermotorschiff<br />
ist am Morgen des 17. April auf<br />
dem Rhe<strong>in</strong> bei Wiesbaden vom Kurs abgekommen<br />
und gegen die am Biebricher Ufer<br />
still liegende Wagen- und Frachtfähre der<br />
Insel Rettbergsaue gekracht. Dabei wurde<br />
auch e<strong>in</strong> an der Fähre festgemachtes Sportboot<br />
beschädigt. An der Fähre wurden die<br />
Aufbauten und der Antrieb beschädigt. Personen<br />
wurden nicht verletzt. Es entstand e<strong>in</strong><br />
Schaden von <strong>in</strong>sgesamt rund 40 000 Euro.<br />
Unfallursache war vermutlich Unachtsamkeit<br />
des Schiffsführers. Die Fähre musste zur<br />
Reparatur auf e<strong>in</strong>e Werft. dk<br />
Tödlicher Unfall<br />
Hamburg - Passanten bemerkten am Abend<br />
des 8. Mai e<strong>in</strong>e am Fähranleger F<strong>in</strong>kenwerder<br />
im Wasser treibende männliche<br />
Leiche. Aufgrund der mitgeführten Papiere<br />
wurde der Verunglückte als 43-jähriger britischer<br />
Airbus-Mitarbeiter identifiziert. Die Art<br />
se<strong>in</strong>er Verletzungen deutete darauf h<strong>in</strong>, dass<br />
er vom Sog <strong>in</strong> die Schiffsschraube e<strong>in</strong>er<br />
Fähre gezogen worden war.<br />
Seite 18<br />
Darüber, ob der Verunglückte mit se<strong>in</strong>em<br />
Fahrrad über e<strong>in</strong>e steil h<strong>in</strong>abführende Rampe<br />
h<strong>in</strong>ab fuhr und auf dem Ponton nicht mehr<br />
rechzeitig bremsen konnte oder ob er noch<br />
mit se<strong>in</strong>em Fahrrad auf dem Ponton herumgekurvt<br />
war, gab es unterschiedliche Berichte.<br />
Der eigentliche Sturz <strong>in</strong>s Wasser wurde<br />
nicht beobachtet. dk<br />
Fähre losgerissen<br />
Bad Münster-Ebernburg - Die Betreiber der<br />
Personenfähre <strong>in</strong> Bad Münster am Ste<strong>in</strong>,<br />
Hans Joachim Gellweiler und Sab<strong>in</strong>e Habenicht,<br />
bekamen am 19. Mai e<strong>in</strong>en gehörigen<br />
Schreck. Gerade waren sie dabei, die<br />
Tretboote, die sie neben dem Fährbetrieb<br />
verleihen, wegen der nach e<strong>in</strong>em Dauerregen<br />
e<strong>in</strong>setzenden starken Strömung zu<br />
sichern, da sahen sie ihr Ersatzfährschiff sich<br />
vom Ankerplatz lösen und die Nahe h<strong>in</strong>ab<br />
treiben. Unverzüglich alarmierten sie die<br />
Feuerwehr, die mit <strong>in</strong>sgesamt 36 E<strong>in</strong>satzkräften<br />
ausrückte und das Boot tatsächlich<br />
f<strong>in</strong>den und gegen weiteres Abtreiben sichern<br />
konnten. Erst nach dem Hochwasser konnte<br />
es an die Fährstelle zurück transportiert<br />
werden. dk
Kollision mit Tanker<br />
Rostock - Am Frühen Morgen des 20. Juni<br />
kollidierte das mit e<strong>in</strong>em Auto und sechs<br />
Fahrgästen beladene Fährschiff WARNOW<br />
auf der Fahrt von Warnemünde nach Hohe<br />
Düne mit e<strong>in</strong>em flussabwärts fahrenden<br />
niederländischen Tankschiff. Dabei wurden<br />
zwei Frauen verletzt und das Fährschiff leicht<br />
beschädigt. Der bis auf e<strong>in</strong>ige Schäden am<br />
Anstrich unbeschädigte Tanker musste bis<br />
zur Freigabe zur Untersuchung auf Reede<br />
liegen.<br />
Zu dem Unfall kam es vermutlich, nachdem<br />
der Fährführer e<strong>in</strong> flussaufwärts fahrendes<br />
Schiff hatte passieren lassen, das für ihn<br />
die Sicht auf das entgegen kommende 7 500<br />
Tonnen schwere Tankschiff verdeckte.<br />
Da der Tanker leer war, ragte se<strong>in</strong> Wulstbug<br />
aus dem Wasser. Beide Schiffe kollidierten<br />
oberhalb der Wasserl<strong>in</strong>ie. Dadurch entstanden<br />
an der Fähre ger<strong>in</strong>gere Schäden als<br />
befürchtet. Dennoch musste es auf der<br />
Thamsenwerft repariert werden, so dass auf<br />
der Verb<strong>in</strong>dung über den Seekanal für rund<br />
e<strong>in</strong>e Woche nur e<strong>in</strong> Fährschiff zur Verfügung<br />
stand. Trotz Dauerpendelns kam es für Fahrgäste<br />
mit Pkw zu Wartezeiten. dk<br />
Bericht des ndr mit Video:<br />
http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/kollision135.html<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Vandalismus auf Weserfähre<br />
Veltheim - Den Kahn der Personen-Gierfähre<br />
Veltheim an der Mittelweser haben Unbekannte<br />
<strong>in</strong> der Nacht vom 6. auf den 7. <strong>Juli</strong><br />
vom Seil gelöst und treiben lassen. Beim<br />
morgendlichen Dienstantritt bemerkte der<br />
Fährmann den Verlust. Am Vorabend hatte er<br />
das Schiff noch mit Kette und Vorhängeschloss<br />
gesichert. Die Wasserschutzpolizei<br />
M<strong>in</strong>den setzte im Rahmen e<strong>in</strong>er Suchaktion<br />
auch e<strong>in</strong>en Polizeihubschrauber e<strong>in</strong>. Gefunden<br />
wurde das Boot aber e<strong>in</strong>ige Stunden<br />
später sechs Kilometer flussabwärts von<br />
e<strong>in</strong>em Sportbootfahrer. Die Polizei ermittelt<br />
gegen Unbekannt. Wegen der Gefährdung<br />
des Schiffsverkehrs, aber auch weil die<br />
Diebe e<strong>in</strong>e Klampe aufgetrennt haben, um<br />
die Kette und das Schloss zu lösen, mit<br />
denen die Fähre gesichert war. Das wird als<br />
Schwerer Diebstahl bewertet. dk<br />
Beitrag mit Fotos im M<strong>in</strong>dener Tageblatt,<br />
7.7.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.mt-onl<strong>in</strong>e.de/lokales/porta_westfalica/8841051_Veltheimer_Faehrendiebstahl_gibt_Raetsel_auf.html<br />
Beitrag mit Foto <strong>in</strong> den Schumburger Nachrichten,<br />
7.7.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.sn-onl<strong>in</strong>e.de/Schaumburg/Landkreis/Aus-dem-Landkreis/Unbekannte-stehlen-historische-Weserfaehre<br />
Karambolage mit Segelboot<br />
Seite 19<br />
Potsdam - Am 11. <strong>Juli</strong> hatte e<strong>in</strong> vorüber<br />
fahrendes Segelboot das Seil der Wagenfähre<br />
Caputh gekappt. Drei Stunden lang<br />
konnte die Fähre nicht übersetzen. Der<br />
Schaden beträgt rund 2 000 Euro. Die Polizei<br />
ermittelt noch den Unfallhergang. Fährmann<br />
Karsten Grunow ärgert sich aber über häufige<br />
Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
von neun Stundenkilometern<br />
durch Wassersportler. Die auf beiden Seiten<br />
der Fährstelle angebrachten Schilder würden<br />
ansche<strong>in</strong>end gar nicht wahrgenommen,<br />
zum<strong>in</strong>dest aber kaum beachtet. dk
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 20<br />
Verkehr<br />
Ab Mitte Mai kam es erneut zu den <strong>in</strong> den<br />
letzten Jahren vermehrt auftretenden<br />
Sommerhochwassern. Vor allem die Donau<br />
und die Elbe mit ihren Nebenflüssen waren<br />
betroffen. Für die an diesen Flüssen liegenden<br />
Fähren bedeutete das Verdienstausfälle<br />
durch die vorübergehende Stilllegung des<br />
Betriebs und Schäden durch Überflutung von<br />
Fährhäusern und technischen E<strong>in</strong>richtungen.<br />
Zum Redaktionsschluss war der Betrieb<br />
noch nicht überall wieder aufgenommen,<br />
zumal Ende Juni e<strong>in</strong>e zweite, wenn auch<br />
kle<strong>in</strong>ere, Hochwasserwelle die Elbe h<strong>in</strong>ab<br />
rollte. Über derartige Schäden h<strong>in</strong>aus hatte<br />
das Hochwasser für e<strong>in</strong>ige Fährbetriebe<br />
gravierendere Folgen. Hier e<strong>in</strong>ige Beispiele,<br />
ohne Anspruch auf Vollständigkeit:<br />
Dehnitz<br />
Besonders schwer hat es wieder die Mulde-<br />
Fähre Dehnitz bei Wurzen getroffen. Hier<br />
stieg das Wasser noch höher als bereits<br />
2002. Es strömte bis <strong>in</strong> den ersten Stock des<br />
Fährhauses h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />
Das Fährschiff g<strong>in</strong>g zunächst ganz verloren,<br />
wurde dann aber e<strong>in</strong>ige Wochen später<br />
von Anglern e<strong>in</strong>ige Kilometer flussabwärts<br />
gefunden. Die Bergung des zwei Tonnen<br />
schweren Schiffes an e<strong>in</strong>er schwer erreichbaren<br />
Stelle war nur mit schwerer Technik<br />
Sommerhochwasser schadete auch den Fähren<br />
möglich. Die Betreiber der Fähre und des<br />
Fährhauses, Sirko und Ronny Wedek<strong>in</strong>d,<br />
gehen von e<strong>in</strong>em Gesamtschaden <strong>in</strong><br />
sechsstelliger Höhe aus.<br />
Das Interesse der Medien und der Bevölkerung<br />
ist groß. Nicht nur weil die Überfahrt<br />
im Verlauf beliebter Radwege nicht möglich<br />
ist. Der Vere<strong>in</strong> Wasser-Stadt-Leipzig e.V. hat<br />
spontan e<strong>in</strong>e Sammlung <strong>in</strong>s Leben gerufen,<br />
deren Ertrag unter anderem der Fähre zu<br />
Gute kommen soll. Bereits nach dem Hochwasser<br />
2002 hatte der Vere<strong>in</strong> diese Fähre<br />
unterstützt. Damals war das Fährschiff mitgerissen<br />
und mehrfach gestaucht und gebrochen<br />
worden. Am Abend des 15. Juni waren<br />
die Fährbetreiber dann zu Gast <strong>in</strong> der ARD-<br />
Fernsehsendung „Günther Jauch“ und berichteten<br />
von den Hochwassertagen und der<br />
Situation rund um das Fährhaus. Direkte<br />
Spenden gab es dafür allerd<strong>in</strong>gs nicht.<br />
Sirko und Ronny Wedek<strong>in</strong>d denken nicht<br />
ans Aufhören. Inzwischen haben die Betroffenen<br />
Bilder von den Schäden auf ihre eigene<br />
Website gestellt und bitten um Spenden.<br />
Website der Fähre Dehnitz:<br />
http://www.faehrhaus-wurzen.de/dehnitz/faehre-mulde.html<br />
Bericht über Schäden an der Fähre Dehnitz:<br />
http://www.muldental-nachrichten.de/<strong>2013</strong>/06/16/fahre-von-dehnitz-gefunden/<br />
Brucke<br />
Auch die Saalefähre Rothenburg - Brucke<br />
hat es schwer getroffen. Fährpächter Ronny<br />
Gneist verlor sowohl se<strong>in</strong>e Arbeit als auch<br />
se<strong>in</strong>e Wohnung. Se<strong>in</strong>e beiden Mitarbeiter<br />
musste er entlassen, er selbst lebt jetzt von<br />
Sozialhilfe. Er ist mit se<strong>in</strong>er vierjährigen<br />
Tochter bei Freunden im Nachbardorf untergekommen.<br />
Die E<strong>in</strong>richtung im Fährhaus wurde zerstört.<br />
Auch Fenster, Türen, Heizung und<br />
Bodenbeläge müssen repariert oder ersetzt<br />
werden. Aufräumen und Lüften ist erst<br />
e<strong>in</strong>mal angesagt.<br />
Das Fährschiff wurde von Treibgut gerammt,<br />
die Kette, mit der es gesichert war,<br />
brach, und die Fähre drohte abzutreiben.<br />
Sie ist <strong>in</strong> Mitleidenschaft gezogen worden.<br />
Für die Reparatur der Seiltechnik waren<br />
e<strong>in</strong>ige Tausend Euro erforderlich. Zunächst<br />
war nicht sicher, wie es weiter gehen kann.<br />
Ohneh<strong>in</strong> war die wirtschaftliche Lage der<br />
Fähre nicht gut (Fährmann 002, S. 26). Seit<br />
dem 27. Mai hatte sie wegen Hochwassers<br />
still gelegen. Und das <strong>in</strong> der Saison, <strong>in</strong> der das<br />
Geld für den W<strong>in</strong>ter verdient werden muss.<br />
Doch seit dem 16. <strong>Juli</strong> fährt die Fähre wieder.<br />
Bericht über die Schäden <strong>in</strong> Brucke mit Foto,<br />
Mitteldeutsche Zeitung, 24.6.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/flut-opfer-<strong>in</strong>-brucke-e<strong>in</strong>-faehrmann-ohne-arbeit-und-wohnung,20641266,23506830.html
Elster<br />
Über Überschwemmung und Betriebsausfall<br />
h<strong>in</strong>aus geschädigt wurde auch die Fähre<br />
zwischen Elster und Wartenburg an der Elbe.<br />
Das stark strömende Wasser hatte die<br />
beiden Anker aus dem Grund gelöst, mit<br />
denen der Fährprahm über das Längsseil<br />
verbunden ist. Die Anker müssen neu gesetzt<br />
werden, was aber erst bei halbwegs<br />
normalem Wasserstand möglich ist. dk<br />
Bericht über die Lage an der mittleren Elbe,<br />
Mitteldeutsche Zeitung, 27.6.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.mz-web.de/jessen/zwangspause-ke<strong>in</strong>e-faehrverkehr-mehr-zwischen-wittenberg-und-torgau,20641004,23522584.html<br />
Bessere Anb<strong>in</strong>dung<br />
des Fähranlegers<br />
Borkum - Die Insel Borkum soll für Bahnfahrer<br />
zukünftig nicht nur über Emden-Außenhafen,<br />
sondern auch über Eemshaven<br />
erreichbar se<strong>in</strong>. Noch fahren die Personenzüge<br />
nur zwischen dem niederländischen<br />
Gron<strong>in</strong>gen und Roodeschool. Die letzten 7,4<br />
Kilometer werden jetzt für 7,4 Millionen Euro<br />
für den Personenverkehr hergerichtet. Das<br />
Land Niedersachsen beteiligt sich daran mit<br />
250 000 Euro. Damit sollen mehr Niederländer<br />
auf die westlichste der niedersächsischen<br />
Nordsee<strong>in</strong>seln gelockt werden.<br />
dk<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Sorgenk<strong>in</strong>d setzt weiter über<br />
Seligenstadt - Seit Jahren ist die Fähre <strong>in</strong><br />
Seligenstadt e<strong>in</strong> Sorgenk<strong>in</strong>d der Stadtverordneten.<br />
Im langjährigen Mittel beträgt das<br />
M<strong>in</strong>us zwischen 150 000 und 200 000 Euro.<br />
In diesem Jahr werden es, bed<strong>in</strong>gt durch die<br />
lange Kälteperiode im Frühjahr, wohl 190 000<br />
Euro se<strong>in</strong>. Dennoch haben sie sich im März<br />
erneut mit klarer Mehrheit für den Fortbestand<br />
ausgesprochen. Schließlich gehöre sie<br />
zum Stadtbild Seligenstadts wie die Basilika<br />
oder die historische Altstadt. Und das Defizit<br />
des Fährbetriebes werde durch die E<strong>in</strong>nahmen<br />
aus der Wasserversorgung ausgeglichen.<br />
Beide Betriebszweige s<strong>in</strong>d im<br />
Besitz des Eigenbetriebs Stadtwerke.<br />
CDU-Fraktionsvorsitzender Joachim Bergmann<br />
betonte das identitätsstiftende Moment<br />
und die positive Wirkung der Ma<strong>in</strong>fähre auf<br />
den Tourismus. Er sprach sich bei den Beratungen<br />
e<strong>in</strong>deutig für die Fähre aus: „Wir<br />
me<strong>in</strong>en, die Fähre tut ihren Dienst und ist e<strong>in</strong><br />
Wahrzeichen der Stadt, deshalb können wir<br />
e<strong>in</strong> Defizit <strong>in</strong> Kauf nehmen.“ Er weiß sich<br />
damit e<strong>in</strong>ig mit der Mehrheit im Rat – lediglich<br />
die FDP-Fraktion stimmte dagegen – und<br />
mit der Bevölkerung. Ex-Bürgermeister Rolf<br />
Wenzel (SPD) er<strong>in</strong>nerte daran, dass sich vor<br />
mehr als zehn Jahren bei e<strong>in</strong>er - unverb<strong>in</strong>dlichen<br />
- Abstimmung <strong>in</strong> der Bevölkerung e<strong>in</strong>e<br />
Mehrheit gegen e<strong>in</strong>e Brücke und für de<br />
Fähre ausgesprochen hatte.<br />
Seite 21<br />
Kontrovers wurde allerd<strong>in</strong>gs diskutiert, ob<br />
die Fähre auch wirtschaftlicher betrieben<br />
werden könne. Fraglich ist allerd<strong>in</strong>gs, ob das<br />
mit dem jetzigen Schiff möglich ist, für das<br />
stets zwei Mann Personal erforderlich s<strong>in</strong>d.<br />
Zum<strong>in</strong>dest die Stadtwerke können es nicht,<br />
aber e<strong>in</strong> privater Betreiber hat sich bisher<br />
auch nicht gefunden. Die Grünen würden<br />
aus Kostengründen gern e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eres Schiff<br />
nur für Fußgänger und Radfahrer e<strong>in</strong>setzten.<br />
Schon jetzt werden die meisten E<strong>in</strong>nahmen<br />
durch Radfahrer und Fußgänger erzielt.<br />
Das Fährschiff STADT SELIGENSTADT<br />
ist seit 1971 im E<strong>in</strong>satz, wurde aber durch<br />
Modernisierungen immer wieder auf e<strong>in</strong>en<br />
zeitgemäßen Stand gebracht. So wurden die<br />
beiden Dieselmotoren ausgetauscht, die<br />
Bordelektrik ersetzt und e<strong>in</strong>e hydraulische<br />
Ruderanlage e<strong>in</strong>gebaut. Bei der jüngsten<br />
Landrevision 2010 haben die Fachleute dem<br />
Schiff e<strong>in</strong>en dem Alter entsprechend hervorragenden<br />
Zustand besche<strong>in</strong>igt. Die nächste<br />
Landrevision ist 2015 fällig. dk<br />
Bericht <strong>in</strong> op-onl<strong>in</strong>e, 26.3.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.op-onl<strong>in</strong>e.de/lokales/nachrichten/seligenstadt/faehre-seligenstadt-darf-trotz-defizits-pendeln-2819972.html
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 22<br />
Seilbahn <strong>in</strong> Koblenz darf bleiben<br />
Koblenz - E<strong>in</strong>e der Infrastrukturmaßnahmen<br />
der Bundesgartenschau 2011 <strong>in</strong> Koblenz war<br />
die Errichtung e<strong>in</strong>er Kab<strong>in</strong>enseilbahn über<br />
den Rhe<strong>in</strong> h<strong>in</strong>weg zwischen dem Deutschen<br />
Eck und der Festung Ehrenbreitste<strong>in</strong>.<br />
Geplant, genehmigt und gebaut wurde sie<br />
als vorübergehende Maßnahme, die mit<br />
Ende der Großveranstaltung wieder zurückgebaut<br />
werden sollte.<br />
Doch nicht nur viele Koblenzer Bürger<br />
wünschten sich den Fortbestand dieser<br />
Touristenattraktion. Auch der Koblenzer<br />
Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig<br />
setzte se<strong>in</strong>e Anstrengungen und<br />
die der Stadtverwaltung dafür e<strong>in</strong>, die Seilbahn<br />
am vorhandenen Standort erhalten zu<br />
können.<br />
Der Internationale Rat für Denkmalpflege<br />
ICOMOS hatte sich zwar dafür ausgesprochen,<br />
die Seilbahn wieder aus dem Welterbe<br />
Mittelrhe<strong>in</strong>tal zu entfernen. Letztlich aber<br />
entschied das Welterbe-Komitee der<br />
UNESCO am 19. Juni dieses Jahres, die<br />
Seilbahn sei für das Mittelrhe<strong>in</strong>tal unschädlich.<br />
Sie dürfe bis 2026 ohne Auflagen <strong>in</strong><br />
Betrieb bleiben.<br />
„Uns bleibt nun e<strong>in</strong>e der größten Attraktionen<br />
der Stadt langfristig erhalten. Die Stadt<br />
rückt mit der Seilbahn noch e<strong>in</strong> Stück mehr<br />
zusammen,“ erklärte Oberbürgermeister<br />
Zeitweise könnte man beim Blick auf die<br />
offizielle Website der Stadt den E<strong>in</strong>druck<br />
gew<strong>in</strong>nen, als gäbe es kaum andere<br />
Themen. Hier e<strong>in</strong> Screenshot von Mitte Juni<br />
<strong>2013</strong> mit den zuletzt herausgegebenen<br />
Pressemitteilungen.<br />
Hofmann-Göttig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ersten Stellungnahme.<br />
Er dankte dem bürgerlichen Engagement<br />
unter anderem der „Freunde der<br />
Bundesgartenschau 2011 e. V.“ mit ihrer<br />
Sammlung von mehr als 105 000 Unterschriften.<br />
Seilbahnbetreiber Doppelmayr freut sich<br />
auf e<strong>in</strong>e lange und gute Zusammenarbeit mit<br />
der Stadt. Sie bekräftigte ihre Bereitschaft,<br />
die Seilbahn auf eigenes wirtschaftliches<br />
Risiko und ohne öffentliche Zuschüsse weitere<br />
zwölf Jahre zu betreiben. dk<br />
Beschreibung der Koblenzer Kab<strong>in</strong>enseilbahn<br />
auf Wikipedia:<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesgartenschau_2011#Kab<strong>in</strong>enseilbahn<br />
Ausführlicher Artikel der FAZ über e<strong>in</strong>e mögliche<br />
Gefährdung des Welterbetitels:<br />
http://www.faz.net/aktuell/rhe<strong>in</strong>-ma<strong>in</strong>/koblenz-seilbahn-koennte-welterbestatus-gefaehrden-12225333.html<br />
Pressemeldung der Stadt Koblenz über das<br />
Fortbestehen der Seilbahn:<br />
http://www.koblenz.de/cgi-b<strong>in</strong>/r30msvcshop_detail_anzeige.plvar_hauptpfad=../r30/vc_shop/&var_fa1_select=var_fa1_select||196|&var_te1=2972
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 23<br />
Neue Fährverb<strong>in</strong>dungen<br />
Mit LUPIA über die Lippe<br />
Neue Fährverb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Bremen<br />
überraschte mit großem Erfolg<br />
Hamm - Radler auf der Römer-Lippe-Route<br />
und andere Nutzer, können jetzt am Schloss<br />
Oberwerries im nordwestlichen Bereich der<br />
Stadt Hamm <strong>in</strong> Westfalen mit e<strong>in</strong>er Selbstbedienungsfähre<br />
übersetzen (Fährmann 002,<br />
S. 19). Das neue Schiff heißt LUPIA. So<br />
nannten die Römer vor 2000 Jahren den<br />
Fluss, den heute die Fähre quert. E<strong>in</strong>e Jury<br />
mit Vertretern des Lippeverbandes, der Stadt<br />
Hamm und des Projektes „Lippeaue“ hat den<br />
Namen aus e<strong>in</strong>er Vielzahl von Vorschlägen<br />
ausgewählt. Mit dem Namen werde auch<br />
sprachlich die Brücke zwischen den Römern<br />
und der Lippe geschlagen, so Jurymitglied<br />
Rüdiger Brand vom Lippeverband.<br />
Im frühen Frühjahr war das Fährboot<br />
schon e<strong>in</strong>mal im Hafen von Wesel ausprobiert<br />
worden. Es folgte der grüne Endanstrich<br />
und am 3. April der Transport über Land<br />
nach Hamm, wo es zu Wasser gelassen<br />
wurde. Den letzten Wegabschnitt bis zur<br />
Fährstelle legte sie flussaufwärts mit e<strong>in</strong>em<br />
Arbeitsboot des Lippeverbandes zurück.<br />
Beitrag <strong>in</strong> Die Glocke onl<strong>in</strong>e:<br />
http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreiswarendorf/ahlen/Lippefaehre-wird-auf-Namen-Lupia-getauft-8b108083-51ff-4a6f-a9b9-3a0d5e77ef75-ds<br />
Seite der Lippefähre Lupia <strong>in</strong> HammWiki.de:<br />
http://www.hammwiki.de/wiki/Lippef%C3%A4hre_Lupia<br />
Bremen - Lange war darüber gesprochen<br />
worden, die alte Fährverb<strong>in</strong>dung zwischen<br />
dem Bremer Stadtteil Gröpel<strong>in</strong>gen auf der<br />
rechten Weserseite und dem gegenüber<br />
liegenden Ufer wieder zu beleben. Dass es<br />
plötzlich am ersten Mai dieses Jahres so weit<br />
war, kam für Außenstehende dann aber doch<br />
überraschend. Dass dann aber die Nachfrage<br />
so unerwartet hoch war, davon waren<br />
selbst die Beteiligten überrascht.<br />
Traditionsreiche Fährverb<strong>in</strong>dung<br />
Dass es überhaupt so lange dauerte, bis das<br />
lang diskutierte Projekt konkret wurde, lag<br />
daran, dass niemand die Erfolgsaussichten<br />
abschätzen konnte und das Risiko übernehmen<br />
mochte. Sicher, es handelt sich um e<strong>in</strong>e<br />
traditionsreiche Fährverb<strong>in</strong>dung. In früheren<br />
Jahrhunderten gehörte das l<strong>in</strong>ks der Weser<br />
liegende Dorf Lankenau zum überwiegend<br />
rechts der Weser liegenden Gröpel<strong>in</strong>ger<br />
Kirchspiel. Seit dem Bau der Überseehäfen<br />
<strong>in</strong> den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts und<br />
der dadurch steigenden Bevölkerungszahl<br />
war die Verb<strong>in</strong>dung fast hundert Jahre lang<br />
stark frequentiert. Werktags fuhren die Arbeiter<br />
aus den l<strong>in</strong>ks der Weser liegenden Ortsteilen<br />
Woltmershausen und Rabl<strong>in</strong>ghausen<br />
mit der Fähre zu den Werften auf der rechten<br />
Weserseite. Am Wochenende fuhren die<br />
Bewohner des Arbeiterstadtteils Gröpel<strong>in</strong>gen<br />
zu den Badestränden und den Kle<strong>in</strong>gärten im<br />
ehemaligen bremischen Dorf Lankenau.<br />
Doch ab 1960 wurden das Dorf und der<br />
Sandstrand für den Bau des Neustädter<br />
Hafens weggebaggert, die Zahl der Arbeitnehmer<br />
auf den Werfen g<strong>in</strong>g zurück und von<br />
den verbliebenen Arbeitern fuhren immer<br />
mehr mit dem Auto über die fünf Kilometer<br />
flussaufwärts gelegene Weserbrücke zur<br />
Arbeit. Schließlich wurde 1981 der<br />
Fährverkehr e<strong>in</strong>gestellt und das damalige<br />
Fährschiff GRÖPELN 1982 nach Nicaragua<br />
verschenkt.<br />
Die alte Fährverb<strong>in</strong>dung wurde nicht vergessen,<br />
und ab 2007 organisierte der Vere<strong>in</strong><br />
„Kultur vor Ort“ mit Bürgern und Vere<strong>in</strong>en<br />
von beiden Seiten der Weser jedes Jahr<br />
e<strong>in</strong>en „Weserwege-Fährtag“ mit Überfahrten<br />
mit verschiedenen Schiffen und Veranstaltungen<br />
an beiden Ufern der Weser. Durchgeführt<br />
wurden die Fahrten jeweils von der<br />
Bremer Reederei „Hal över, Gesellschaft für<br />
<strong>in</strong>novative Stadttouristik mbH“, die seit 1984<br />
die Bremer Sielwallfähre und seit 2002 den<br />
weitaus größten Teil der Fahrgastschifffahrt
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 24<br />
<strong>in</strong> Bremen und Umgebung betreibt. Die<br />
Veranstaltungen lockten stets viele Besucher<br />
an, mit der Folge langer Wartezeiten an den<br />
Anlegern. Auch Ende April <strong>2013</strong> sollte es<br />
wieder so e<strong>in</strong>en Fährtag geben, doch dann<br />
kam es anders.<br />
Wieder echter Fährverkehr<br />
Mitte April dieses Jahres wurde die Bremer<br />
Bevölkerung mit der Nachricht überrascht,<br />
dass vom 1. Mai an an allen Sonn- und<br />
Feiertagen bis zum 29. September wieder<br />
e<strong>in</strong>e Fähre fahren soll. Zwischen 10:30 Uhr<br />
und 18:20 Uhr sollte sie e<strong>in</strong>en Dreieckskurs<br />
vom Gröpel<strong>in</strong>ger Anleger am Pier 2 über den<br />
Zollanleger auf der Landzunge zwischen<br />
Weser und Wendebecken (nahe dem<br />
„Molenturm“) im Ortsteil Überseestadt bis<br />
zum Anleger an der Gaststätte Lankenauer<br />
Höft und von da wieder nach Gröpel<strong>in</strong>gen<br />
fahren. Der Fahrpreis: 1,40 Euro für die<br />
e<strong>in</strong>fache Fahrt, 2,30 Euro für die H<strong>in</strong>- und<br />
Rückfahrt, mit Fahrrädern jeweils 30 Cent<br />
mehr. Das s<strong>in</strong>d – trotz der längeren Fahrzeit<br />
– auch die Fahrpreise der ebenfalls von<br />
Hal över betriebenen Sielwallfähre. Jahresoder<br />
Zehnerkarten werden bei der jeweils<br />
anderen Fähre anerkannt.<br />
Möglich wurde das lange diskutierte, aber<br />
stets wieder verworfene Projekt durch das<br />
Engagement der Vere<strong>in</strong>e, darunter wieder<br />
maßgeblich „Kultur vor Ort“, und des Gröpel<strong>in</strong>ger<br />
Stadtteilmarket<strong>in</strong>gs, ferner durch die<br />
Kartengrundlage: © GeoBasis-DE / BKG <strong>2013</strong><br />
Thematische E<strong>in</strong>tragungen: Dieter König<br />
ehem. Werft<br />
AG „Weser“<br />
Lankenauer E<strong>in</strong>kaufszentrum<br />
Höft „Waterfront“<br />
Pier 2<br />
ehem. Dorf<br />
Lankenau<br />
Ausfallbürgschaften der betroffenen Stadtteilbeiräte<br />
Gröpel<strong>in</strong>gen, Walle und Woltmershausen<br />
<strong>in</strong> Höhe von je 3 500 Euro, e<strong>in</strong>e<br />
weitere Ausfallbürgschaft des Wirtschaftssenators<br />
<strong>in</strong> Höhe von 10 000 Euro und die<br />
Risikobereitschaft der Reederei Hal över.<br />
Der W<strong>in</strong>ter war noch nicht ganz vergangen,<br />
aber gleich am ersten Tag strömten die<br />
Molenturm/<br />
Zollanleger<br />
gewünschter<br />
Anleger<br />
Woltmershausen<br />
ehem.<br />
Überseehafen<br />
Überseestadt<br />
Stadtteil<br />
Woltmershausen<br />
0 1 2 3 4 5 km<br />
Stadtteil<br />
Gröpel<strong>in</strong>gen<br />
Stadtteil<br />
Walle<br />
ehem.<br />
Fährstelle der<br />
PUSDORP<br />
bis 1981
Massen zu den Anlegern. Weder das zur<br />
Verfügung stehende Schiff noch die Anleger<br />
und deren Zuwege s<strong>in</strong>d für so e<strong>in</strong>en Ansturm<br />
e<strong>in</strong>gerichtet. Schon im ersten Umlauf war der<br />
Fahrplan völlig aus dem Ruder gelaufen.<br />
Gegen Mittag beorderte Hal-över-Geschäftsführer<br />
e<strong>in</strong> weiteres Schiff an die Fährstelle<br />
und sorgte an Bord des e<strong>in</strong>gesetzten Fährschiffes<br />
PUSDORP eigenhändig für e<strong>in</strong>en<br />
reibungslosen Fahrgastfluss.<br />
Altes Schiff auf neuem Kurs<br />
Die seit dem 1. Mai an der Fährstelle e<strong>in</strong>gesetzte<br />
1954 erbaute PUSDORP ist e<strong>in</strong><br />
durchaus passendes Schiff, wenn auch nicht<br />
auf der Höhe der heutigen Zeit. Ursprünglich<br />
bediente sie die benachbarte Fährstelle<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
zwischen Woltmershausen und dem Europahafen.<br />
Nach der E<strong>in</strong>stellung des Fährverkehrs<br />
dort im Jahre 1981 wurde das Schiff vom<br />
Baggerunternehmen He<strong>in</strong>rich Hirdes gekauft<br />
und als Versorgungsschiff e<strong>in</strong>gesetzt, bis es<br />
nach 30 Jahren von Hal över gekauft und<br />
wieder für die Personenschifffahrt e<strong>in</strong>gesetzt<br />
wurde.<br />
Mit se<strong>in</strong>em großen freien Achterdeck, den<br />
breiten Pforten und dem nahezu stufenfreien<br />
Übergang vom Anleger zum Schiff ist die<br />
PUSDORP gut für den Fährverkehr mit<br />
vielen Fahrrädern geeignet. E<strong>in</strong> Fahrgastraum<br />
im Vorschiff bietet Schutz vor Regen,<br />
W<strong>in</strong>d und Kälte. Zu viele Fahrgäste dürfen<br />
sich allerd<strong>in</strong>gs nicht auf dem Schiff aufhalten,<br />
denn das große offene Brückendeck ist<br />
Seite 25<br />
eigentlich nicht für Fahrgäste zugelassen.<br />
Am Anfang ist die PUSDORP noch mit<br />
e<strong>in</strong>er vorläufigen Betriebserlaubnis unterwegs,<br />
aber dauerhaft ist das nicht möglich.<br />
Durch die erneute Umnutzung müssen all<br />
jene Auflagen erfüllt werden, denen auch<br />
Neubauten unterliegen. Zu den erforderlichen<br />
Nachrüstmaßnahmen gehören neben<br />
den Rettungsmitteln zum Beispiel auch<br />
Querschotten im Schiffskörper und e<strong>in</strong>e<br />
Spr<strong>in</strong>kleranlage im Fahrgastraum. Die dafür<br />
<strong>in</strong>sgesamt notwendigen Aufwendungen <strong>in</strong><br />
Höhe von rund 50 000 Euro waren e<strong>in</strong>es der<br />
H<strong>in</strong>dernisse auf dem Weg zum Fährverkehr.<br />
Doch auch mit den erforderlichen Nachrüstungen<br />
bleibt das Schiff e<strong>in</strong> typischer<br />
Vertreter se<strong>in</strong>es Baujahres. So gibt es ke<strong>in</strong><br />
Fotos (3): Dieter König<br />
Vor der ersten Fahrt am 1. Mai: Brückendeck<br />
voll, fehlende Sicht, ke<strong>in</strong> Start möglich, ...<br />
... aber den ganzen Tag über ließ<br />
der Andrang an den Anlegern kaum nach ...<br />
... und auf dem Achterdeck<br />
standen die Fahrräder dicht an dicht.
Bugstrahlruder und ke<strong>in</strong>e automatische Festmache<strong>in</strong>richtung.<br />
Deshalb darf die PUSDORP<br />
nur mit zwei Besatzungsmitgliedern betrieben<br />
werden. Die ger<strong>in</strong>ge Fahrgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
von rund zehn Kilometern pro Stunde<br />
erlaubt nur e<strong>in</strong>en halbstündigen Umlauf.<br />
E<strong>in</strong>e Ausweitung des Verkehrs <strong>in</strong> Richtung<br />
Blick <strong>in</strong> den Fahrgastraum der PUSDORP<br />
Foto: Dieter König<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
der bewohnten Gebiete Woltmershausens<br />
kommt wegen der längeren Längsfahrt und<br />
der sich dadurch verlängernden Umläufe mit<br />
diesem Schiff überhaupt nicht <strong>in</strong> Frage.<br />
Erste Erfahrungen …<br />
Wie war der Andrang am ersten Betriebstag<br />
zu bewerten Erfüllte die Fähre mit ihrem<br />
Angebot e<strong>in</strong> echtes Bedürfnis oder war es<br />
der übliche Reiz des Neuen<br />
„Wir werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vierteljahr wissen,<br />
ob sich die Fähre von den Zahlen her rentiert<br />
und welche Nutzergruppen da s<strong>in</strong>d“, so hatte<br />
Christiane Gartner, die Geschäftsführer<strong>in</strong> des<br />
Vere<strong>in</strong>s „Kultur vor Ort“, noch kurz vor dem<br />
Start des Projektes vorsichtig angemerkt.<br />
Anhand der Daten des ersten Vierteljahres<br />
könnte dann weitergeplant werden.<br />
Doch schon an den nächsten Betriebstagen<br />
wurde deutlich, dass die Nachfrage<br />
anhielt. Nach e<strong>in</strong>em Monat mit sieben<br />
Betriebstagen (vier Sonn- und drei Feiertagen)<br />
hatten bereits 5 000 Fahrgäste übergesetzt.<br />
Hafensenator Manfred Günthner war<br />
begeistert: „Der große Erfolg freut mich sehr.<br />
Ich b<strong>in</strong> froh, dass wir hier e<strong>in</strong> Modellprojekt<br />
unterstützen konnten, das so gut angenommen<br />
wird.“ Und er fügte angesichts des noch<br />
nicht optimalen Wetters h<strong>in</strong>zu: „Wie wird es<br />
dann wohl erst bei strahlendem Sonnensche<strong>in</strong>“<br />
Die Zählungen und Befragungen des<br />
ersten Monats zeigten auch bereits e<strong>in</strong>e<br />
Seite 26<br />
Abhängigkeit vom Wetter und anderen<br />
E<strong>in</strong>flussfaktoren auf. So schwankten<br />
die Fahrgastzahlen pro Tag zwischen 250<br />
und 1 800. Gut die Hälfte der Fahrgäste kam<br />
mit dem Fahrrad. Das ist bei e<strong>in</strong>er Fähre, bei<br />
der ke<strong>in</strong>er ihrer drei Anleger an das ÖPNV-<br />
Netz angeschlossen ist, unerwartet wenig,<br />
zeigt aber auch, dass das Umfeld für<br />
Spaziergänger attraktiv ist.<br />
Die Fahrgäste kamen nicht nur aus den<br />
angrenzenden Stadtteilen Gröpel<strong>in</strong>gen,<br />
Woltmershausen und Walle, sondern auch<br />
aus weiter entfernten Stadtteilen. E<strong>in</strong> Fünftel<br />
kam gar aus den Nachbargeme<strong>in</strong>den Bremens<br />
– zweifellos e<strong>in</strong> Zeichen für gut gelungene<br />
Öffentlichkeitsarbeit, aber auch dafür,<br />
dass die Fähre selbst e<strong>in</strong>e Attraktion darstellt.<br />
Vorläufig können diese Zahlen nur unter<br />
Vorbehalt betrachtet werden. Im November<br />
soll dann e<strong>in</strong>e genaue Auswertung der ersten<br />
Saison vorgelegt werden.<br />
Häufig geäußerter Wunsch der Fahrgäste<br />
war, die Fähre wenigstens auch an den<br />
Sonnabenden fahren zu lassen, um nach<br />
Gröpel<strong>in</strong>gen zum E<strong>in</strong>kaufen zu kommen.<br />
Dort liegt direkt am Fähranleger, noch vor<br />
der nächsten Straßenbahnhaltestelle, das<br />
riesige E<strong>in</strong>kaufszentrum Waterfront.<br />
… und deren Folgen<br />
Dieser Wunsch wurde schnell erfüllt. Bereits<br />
Ende Juni wurde bekannt gegeben, dass die
Fähre bis zum Ende der Saison auch an<br />
Sonnabenden fährt, und das dann bis 20 Uhr,<br />
also bis zur Schließung der Waterfront.<br />
Ab dem 18. August soll dann auch die<br />
Busl<strong>in</strong>ie auf dem l<strong>in</strong>ken Weserufer um zwei<br />
Kilometer bis zum Restaurant Lankenauer<br />
Höft verlängert werden, an dem sich der<br />
Fähranleger bef<strong>in</strong>det.<br />
Weitere Überlegungen<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Vielleicht verleiht der Erfolg der neuen Fähre<br />
auch der Umsetzung weiterer Überlegungen<br />
e<strong>in</strong>en Impuls. Schon lange beschäftigt sich<br />
Hal-över-Geschäftsführer Dieter Stratmann<br />
mit der Idee e<strong>in</strong>es schnellen Längsverkehrs<br />
zwischen dem noch weiter weserabwärts<br />
gelegenen Stadtteil Vegesack und dem<br />
Weserstadion, mit dem auf e<strong>in</strong>em Zickzackkurs<br />
die Stadtteile beiderseits der Weser<br />
erschlossen werden.<br />
Auch der Stadtteilbeirat Woltmershausen<br />
fordert e<strong>in</strong>e „Weser-L<strong>in</strong>ien-Fähre“ über Woltmershausen/Rabl<strong>in</strong>ghausen,<br />
Gröpel<strong>in</strong>gen,<br />
Walle, die Überseestadt und die Innenstadt.<br />
Dafür müsste auch e<strong>in</strong> neuer Fähranleger<br />
nahe der Woltmershauser Ortsmitte errichtet<br />
werden, weil der vorhandene am Lankenauer<br />
Höft abseits der Wohnbebauung liegt.<br />
Auf der anderen Weserseite, im Stadtteil<br />
Walle, liegt der Anleger ebenfalls weit von<br />
der nächsten Bebauung der Überseestadt<br />
entfernt. Aus dem Waller Stadtteilbeirat wurde<br />
deshalb auch e<strong>in</strong> weiterer Anleger zweie<strong>in</strong>halb<br />
Kilometer weseraufwärts <strong>in</strong> der Nähe<br />
der nächsten Bushaltestelle <strong>in</strong>s Gespräch<br />
gebracht.<br />
Im April haben die Fraktionen der SPD<br />
und von Bündnis 90/Die Grünen der Bremischen<br />
Bürgerschaft e<strong>in</strong>en Antrag e<strong>in</strong>gebracht,<br />
der Senat möge prüfen, ob e<strong>in</strong>e<br />
Nachfrage nach e<strong>in</strong>em Fährverb<strong>in</strong>dungssystem<br />
bestehe und wie man das durch<br />
temporäre Angebote testen könne, wie die<br />
Fähren <strong>in</strong> das ÖPNV-Netz und das Tarifsystem<br />
des Verkehrsverbundes <strong>in</strong>tegriert<br />
werden können und ob das System auch auf<br />
die weiter vom Zentrum entfernt liegenden<br />
Stadtteile ausgeweitet werden könne.<br />
Für die Reederei ist jedoch klar: Das geht<br />
nur mit anderen Schiffen. Solche, die im<br />
E<strong>in</strong>mannbetrieb fahren können, mit Magneten,<br />
die beim An- und Ablegen das Vertäuen<br />
überflüssig machen und die die dann rund<br />
20 Kilometer lange Strecke schneller bewältigen<br />
können. E<strong>in</strong> solches Schiff sei aber mit<br />
rund drei Millionen Euro zu veranschlagen,<br />
die erst e<strong>in</strong>mal f<strong>in</strong>anziert werden müssten.<br />
Der Bau neuer Anleger würde zwar von der<br />
Europäischen Union gefördert, der von Schiffen<br />
aber nicht.<br />
Zunächst aber richten sich die Bemühungen<br />
der Beteiligten darauf, das Angebot der<br />
vorhandenen neuen Fähre über die ganze<br />
Woche und das gesamte Jahr h<strong>in</strong>weg zu<br />
verstetigen. Dieter König<br />
Ankündigung des Fährbetriebs,<br />
Bremer Tageszeitungen, 25.4.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile_artikel,-Weserfaehre-faehrt-regelmaessig-_arid,555474.html<br />
Bericht mit Publikumsreaktionen,<br />
Bremer Tageszeitungen, 2.5.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile_artikel,-Die-Pusdorp-ist-zurueck-_arid,560895.html<br />
Seite 27<br />
Bericht nach den ersten zwei Betriebstagen,<br />
Bremer Tageszeitungen, 16.5.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile_artikel,-Faehrverkehr-ist-e<strong>in</strong>-Publikumserfolg-_arid,571220.html<br />
Bericht nach dem ersten Betriebsmonat,<br />
Bremer Tageszeitungen, 6.6.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile_artikel,-Faehrverb<strong>in</strong>dung-Angebot-hat-alle-Erwartungen-uebertroffen-_arid,585539.html<br />
ausführlicher Bericht<br />
über die geplante Ausweitung des Angebots,<br />
Bremer Tageszeitungen, 27.6.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile_artikel,-Faehre-pendelt-auch-sonnabends-_arid,601944.html<br />
Website der Reederei Hal över:<br />
http://www.hal-oever.de/fahrten/weserfaehre.html<br />
Fahrplan der Fähre ab 29.6.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.hal-oever.de/fileadm<strong>in</strong>/templates/pdf-dateien/Fahrplan_Weserfaehre_neu.pdf<br />
Website des Vere<strong>in</strong>s „Kultur vor Ort“<br />
zur Weserfähre mit vielen weiteren L<strong>in</strong>ks:<br />
http://kultur-vor-ort.com/sixcms/detail.phptemplate=kvo_<strong>in</strong>dex_d&buttonon=317&button_e<strong>in</strong>s_sub=6683&artikel=6708&menue=on<br />
Antrag der Bürgerschaftsfraktionen<br />
vom 11. April <strong>2013</strong>, die Ausweitung<br />
des Fährverkehrs zu prüfen:<br />
http://www.gruene-fraktion-bremen.de/fileadm<strong>in</strong>/media/LTF/fraktionbremen_de/homepage/Antrag_Stadtteile_am_Fluss_ueber_den_Fluss_verb<strong>in</strong>den.pdf
Neue Fährideen<br />
Mit dem Wasserbus durch Bonn<br />
Bonn - Was es woanders längst gibt, könnte<br />
möglicherweise auch <strong>in</strong> Bonn Wirklichkeit<br />
werden: E<strong>in</strong>e Wasserbusl<strong>in</strong>ie. Öffentlicher<br />
Verkehr auf dem Wasser bietet sich für<br />
Städte, die sich an Wasserstraßen erstrecken,<br />
an. Dennoch gibt es so etwas auf den<br />
15 Kilometern zwischen Graurhe<strong>in</strong>dorf im<br />
Norden und Mehlem im Süden des Rhe<strong>in</strong>s<br />
nicht.<br />
Dieses ungenutzte Potenzial ist dem Bund<br />
Deutscher Architekten (BDA) aufgefallen. Er<br />
lud den gebürtigen Bonner Professor He<strong>in</strong>er<br />
Haass zu e<strong>in</strong>em Vortrag e<strong>in</strong>, der sich an der<br />
Hochschule Anhalt mit wasserorientierter<br />
Stadtentwicklung befasst. Es sei verwunderlich,<br />
dass der Rhe<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bonn bislang als<br />
Wasserstraße für den Personenverkehr<br />
ke<strong>in</strong>e Rolle spiele. Immerh<strong>in</strong> seien rund<br />
15 000 Arbeitsplätze entlang des Rhe<strong>in</strong>s<br />
angesiedelt, h<strong>in</strong>zu kämen rund 6 000 Schüler,<br />
die Schulen am Rhe<strong>in</strong> besuchen.<br />
Den Architekten geht es <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie um<br />
e<strong>in</strong>e Aufwertung und Belebung der Uferbereiche.<br />
Die Stadt solle sich wieder ihrer<br />
e<strong>in</strong>stigen Lebensader zuwenden. Aber auch<br />
der Mensch müsse sich ändern: Das<br />
Verkehrsangebot auf dem Wasser wäre nicht<br />
so schnell und nicht so dicht wie an Land.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Es sei auch e<strong>in</strong>e Änderung der E<strong>in</strong>stellungen<br />
der Verkehrsteilnehmer nötig. Aber auf der<br />
anderen Seite sei damit ja auch „e<strong>in</strong> Stück<br />
Lebensqualität und damit e<strong>in</strong> Luxus, den<br />
man sich gönnt“ verbunden. Wichtig für<br />
die Nutzer sei dann natürlich e<strong>in</strong>e gute<br />
Anb<strong>in</strong>dung und Ausgestaltung der Anlegestellen.<br />
dk<br />
Bericht im Rhe<strong>in</strong>-Sieg-Anzeiger, 31.5.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.ksta.de/bonn/rhe<strong>in</strong>-architekt-will-wasserbusl<strong>in</strong>ie,15189200,23079338.html<br />
Wieder e<strong>in</strong>e Seilfähre<br />
über den Rhe<strong>in</strong><br />
Lahr - Früher waren sie am Rhe<strong>in</strong> allgegenwärtig:<br />
Fähren, die an e<strong>in</strong>em Seil über den<br />
Rhe<strong>in</strong> pendelten, angetrieben von der<br />
Strömung. Was aus Gründen der Schiffssicherheit<br />
nach und nach verschwand, kann<br />
demnächst nach Vorstellungen des grenzüberschreitenden<br />
Zweckverbands Vis-à-Vis<br />
wieder Wirklichkeit werden. Allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />
über die Wasserstraße Rhe<strong>in</strong>, sondern über<br />
e<strong>in</strong>en Seitenarm.<br />
Seit langem wird <strong>in</strong> der Region der Bau<br />
e<strong>in</strong>er festen Brücke gefordert, doch die Planung<br />
kommt nicht voran. Jetzt wurde e<strong>in</strong>e<br />
Arbeitsgruppe des Zweckverbands gegründet.<br />
Dar<strong>in</strong> wollen sich die Geme<strong>in</strong>den<br />
Schwanau, Erste<strong>in</strong> und Friesenheim geme<strong>in</strong>sam<br />
Gedanken machen, wie e<strong>in</strong>e Seilfähre<br />
Seite 28<br />
über den Rhe<strong>in</strong> <strong>in</strong> Höhe des Ottenheimer<br />
Wehrs umzusetzen sei. Mit e<strong>in</strong>er Fähre<br />
könnten Radfahrer und Fußgänger wie vor<br />
dem Zweiten Weltkrieg, als es dort e<strong>in</strong>e<br />
Schwimmbrücke gab, direkt von Ottenheim<br />
<strong>in</strong> Baden nach Gerstheim im Elsaß gelangen.<br />
Die Gesamtmaßnahme umfasst den Bau<br />
zweier Landestege, des Fährgefäßes, die<br />
Errichtung e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Unterstandes für<br />
den Fährmann und e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>en Kilometer<br />
langen Radweg zur Staustufe Gerstheim.<br />
Von dort aus können Radfahrer und Wanderer<br />
auf direkter L<strong>in</strong>ie weiter <strong>in</strong>s Innere Frankreichs<br />
gelangen. Das für die Investitionen<br />
erforderliche Geld hoffen die Geme<strong>in</strong>den<br />
über die Fahrgelde<strong>in</strong>nahmen des Fährmannes<br />
zu bekommen. Ob das zu erreichen se<strong>in</strong><br />
wird und ob die Strömung am staugeregelten<br />
Rhe<strong>in</strong>seitenarm überhaupt ausreichen wird,<br />
werden wohl weitere Untersuchungen ergeben<br />
müssen. dk<br />
Beitrag im Lahrer Anzeiger, 5.7.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.bo.de/lokales/lahr/mit-seilfaehre-ueber-den-rhe<strong>in</strong>
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 29<br />
Zweifel an Wirtschaftlichkeit<br />
Potenzial für Elbfähre Cuxhaven – Brunsbüttel schwer e<strong>in</strong>zuschätzen<br />
Cuxhaven / Brunsbüttel - Die im Fährmann<br />
002 (S. 22 - 24) und ungefähr gleichzeitig <strong>in</strong><br />
anderen Medien vorgestellten Überlegungen<br />
für die Neuauflage e<strong>in</strong>es Fährbetriebs zwischen<br />
Cuxhaven und Brunsbüttel an der<br />
Unterelbe haben unterschiedliche Reaktionen<br />
hervorgerufen. Die Projektskizze des<br />
Bremer Ingenieurs Jürgen Grzeskowiak und<br />
des Büros L+P Naval befasste sich ja im<br />
Wesentlichen mit der technischen Machbarkeit.<br />
Offen blieb zunächst die E<strong>in</strong>schätzung<br />
der Nachfrage nach Verkehrsleistungen e<strong>in</strong>er<br />
zusätzlichen Elbfähre.<br />
Nachfrage zu niedrig angesetzt …<br />
Mitte Mai hat das Rostocker Büro Baltic<br />
Mar<strong>in</strong>e Consult (BMC) die Aktualisierung<br />
se<strong>in</strong>er Machbarkeitsstudie für die Elbquerung<br />
aus dem Jahre 2004 vorgelegt und dabei<br />
auch die zu erwartenden Verkehrsmengen<br />
bekannt gegeben. Die Studie sieht für 2014<br />
e<strong>in</strong> Potenzial von 265 000 Pkw, 48 000 Lkw<br />
und 625 000 Passagieren. Im Jahre 2025<br />
sollen es dann 302 000 Pkw, 53 000 Lkw und<br />
600 000 Passagiere sowie 33 000 Fahrräder<br />
se<strong>in</strong>. Dafür seien zwei Schiffe erforderlich,<br />
um täglich 17 Abfahrten von beiden Seiten<br />
zu ermöglichen. In den Augen von Jürgen<br />
Grzeskowiak ist das völlig unrealistisch.<br />
Er hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Konzept deshalb zwar<br />
ungefähr ebenso viele Abfahrten, jedoch<br />
kle<strong>in</strong>ere Schiffe vorgesehen.<br />
… oder doch zu hoch<br />
Doch auch se<strong>in</strong>e Zahlen werden als zu hoch<br />
angezweifelt. Der Bremer Projektentwickler<br />
Christof Schramm (Elbe-Sea-Services), der<br />
selbst an der Entwicklung e<strong>in</strong>er technischen<br />
Studie für diese Fährverb<strong>in</strong>dung beteiligt war,<br />
verweist darauf, dass es ke<strong>in</strong>e belastbaren<br />
Zahlen über das Fahrzeug- und Fahrgastpotenzial<br />
gebe. Die Zahlen der Elbe-Ferry<br />
aus den Jahren 1999 bis 2001 seien nur<br />
lückenhaft veröffentlicht worden, und die<br />
Studie von Baltic Mar<strong>in</strong>e weise methodische<br />
Fehler auf. Aus den vorhandenen Daten der<br />
Elbe-Ferry lasse sich bestenfalls e<strong>in</strong> Jahresumsatz<br />
von vier bis fünf Millionen Euro hochrechnen.<br />
Ohne belastbare Zahlen sei aber ke<strong>in</strong><br />
Investor für e<strong>in</strong> Projekt mit e<strong>in</strong>em Volumen<br />
von 50 Millionen Euro und ke<strong>in</strong>e Bank für die<br />
F<strong>in</strong>anzierung zu f<strong>in</strong>den. Selbst für konventionelle<br />
Projekte <strong>in</strong> der Schifffahrt gebe es<br />
derzeit kaum Kapitalgeber.<br />
Auch sei e<strong>in</strong>e wirkliche politische Unterstützung<br />
für e<strong>in</strong>e zweite Fährverb<strong>in</strong>dung<br />
nicht erkennbar. Statt dessen seien die<br />
Befürworter e<strong>in</strong>er festen Elbquerung bei<br />
Glückstadt immer noch e<strong>in</strong>e starke Gruppe.<br />
Oder zu spekulativ<br />
Die von Schramm angesprochenen methodischen<br />
Fehler der Studie von BMC aus dem<br />
Jahre 2004 waren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stellungnahme<br />
des renommierten Wirtschaftsstatistikers<br />
Prof. Dr. Peter Kuhbier vom Institut für<br />
Statistik und Ökonometrie der Freien Universität<br />
Berl<strong>in</strong> offen gelegt worden.<br />
Obwohl es bereits von 1969 bis 1981 und<br />
von 1999 bis 2001 Fährverkehr auf der<br />
Relation gegeben hat, seien dessen Zahlen<br />
gar nicht <strong>in</strong> die Untersuchung e<strong>in</strong>geflossen.<br />
Durch e<strong>in</strong>e Würdigung dieser Erfahrungen<br />
sei abschätzbar, ob sich die Nachfrage im<br />
Laufe der Zeit erhöht oder verr<strong>in</strong>gert hat<br />
und auf welche Verkehrsarten sie sich<br />
verteilt hat.<br />
Statt potenzielle Fahrgäste dort zu befragen,<br />
wo sie die Wahl zwischen verschiedenen<br />
Verkehrswegen haben, also weit genug<br />
entfernt von der <strong>in</strong>s Auge gefassten Fährstelle,<br />
habe man Fahrgäste der Fähre Wischhafen<br />
– Glückstadt befragt. Diese hätten sich<br />
aber schon für den Weg über die Unterelbe<br />
entschieden. Ihre Antworten hätten demnach<br />
ke<strong>in</strong>e Aussagekraft.
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 30<br />
diskutierte Elbfähre<br />
Cuxhaven - Brunsbüttel<br />
vorhandene Elbfähre<br />
Wischhafen - Glückstadt<br />
diskutierter Elbtunnel<br />
<strong>in</strong> Höhe Drochtersen<br />
vorhandener Elbtunnel<br />
<strong>in</strong> Hamburg<br />
Kartengrundlage: © GeoBasis-DE / BKG <strong>2013</strong><br />
Thematische E<strong>in</strong>tragungen: Dieter König<br />
Lage der diskutierten<br />
Elbfähre Cuxhaven – Brunsbüttel<br />
im Fernstraßennetz<br />
BMC habe <strong>in</strong> ihrer Studie die h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der Zeit und der Strecke kürzesten Verb<strong>in</strong>dungen<br />
ermittelt, obwohl es Verkehrsteilnehmern<br />
auch auf andere Faktoren ankomme,<br />
zum Beispiel auf die Berechenbarkeit der<br />
Fahrtdauer und – gerade bei Touristen – auf<br />
die Erlebnisqualität e<strong>in</strong>er Route.<br />
Zur Abschätzung des aktuellen Verkehrs<br />
auf der Fähre Glückstadt – Wischhafen habe<br />
BMC nur an zwei Tagen Zählungen durchgeführt<br />
und diese auf e<strong>in</strong> ganzes Jahr hochgerechnet,<br />
ohne darzulegen ob oder mit welcher<br />
Abweichung diese Tage typisch für das<br />
Verkehrsaufkommen s<strong>in</strong>d. Auch die Heranziehung<br />
der Ergebnisse von sechs Zähltagen<br />
der Straßenverkehrszählung des Bundes aus<br />
dem Jahre 2000 löse dieses Problem nicht.<br />
Die von der Fährgesellschaft ermittelten<br />
monatlichen Verkehrszahlen werden dagegen<br />
von den Gutachtern angezweifelt und als<br />
zu niedrig e<strong>in</strong>geschätzt.<br />
Von den von BMC ermittelten Verkehrszahlen<br />
an der Fähre Wischhafen – Glückstadt<br />
werde auf häufig auftretende Wartezeiten<br />
geschlossen. Nicht berücksichtigt werde<br />
dagegen, dass bei dem von BMC <strong>in</strong>s Auge<br />
gefassten 70-M<strong>in</strong>uten-„Takt“ die durchschnittliche<br />
Wartezeit auch schon 35 M<strong>in</strong>uten betrage,<br />
jedenfalls wenn die Autos gleichmäßig an<br />
der Fähre ankommen.<br />
Schwer zu schätzendes Lkw-Aufkommen<br />
Die Rentabilität der Fähre steht und fällt mit<br />
der Anzahl übergesetzter Lkw. Der Reeder<br />
der früheren Elbe-Ferry, Egon Harms, unterhielt<br />
e<strong>in</strong>e große Flotte Autotransporter. Ihm<br />
dürfen also Branchenkenntnisse unterstellt<br />
werden. Er rechnete vor dem Start mit jährlich<br />
30 000 Lkw-Überfahrten. Tatsächlich<br />
waren es im ersten Monat, dem August<br />
1999, nach Harms’ Auskunft gerade mal 600.<br />
Unterstellt man e<strong>in</strong> über das Jahr gesehen<br />
ungefähr gleichmäßiges Aufkommen an Lkw,<br />
wären das 7 200 pro Jahr. Selbst wenn man<br />
den Disponenten der Speditionen erst e<strong>in</strong>e<br />
Gewöhnungsphase zugesteht, dürfte nicht<br />
mit wesentlich mehr als 10 000 Lkw-Überfahrten<br />
pro Jahr gerechnet werden. Dieser<br />
Umstand dürfte auch die Erklärung dafür<br />
se<strong>in</strong>, dass bei der E<strong>in</strong>stellung des Fährverkehrs<br />
im März 2001 gar nicht erst die<br />
Saison abgewartet wurde. Diese hätte zwar<br />
wieder steigende Zahlen von Fahrgästen<br />
ohne und mit Pkw gebracht, aber die stabile<br />
Grundlage e<strong>in</strong>es ausreichenden Lkw-Aufkommens<br />
fehlte e<strong>in</strong>fach. Dessen ungeachtet<br />
prognostiziert das Gutachten von Baltic<br />
Mar<strong>in</strong>e Consult unglaubliche 48 000 Lkw im<br />
Jahr 2014 und 53 000 im Jahr 2025.<br />
Dieter König<br />
Bericht der Cuxhavener Nachrichten zur<br />
Vorlage der Studie von BMC <strong>2013</strong>, 15.5.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.cn-onl<strong>in</strong>e.de/lokales/news/rechnung-mit-vielen-unbekannten.htmltx_ttnewsextender%5BimgIndex%5D=1&cHash=0717329e3c31198dd8d1faa4f721cfa0<br />
Bericht der Cuxhavener Nachrichten,<br />
26.6.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.cn-onl<strong>in</strong>e.de/lokales/news/faehrbetrieb-ist-machbar-aber.html<br />
Bericht von Dithmarschennews:<br />
http://www.dithmarschennews.de/<strong>in</strong>dex.phppage=Artikel&vid=1300<br />
Stellungnahme von Prof. Kuhbier zur Studie<br />
von BMC aus dem Jahre 2004:<br />
http://www.elbfaehre.de/medien/ProfKuhbier.pdf
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 31<br />
Gescheiterte Fährideen<br />
Ke<strong>in</strong>e Fähre über die Lenne<br />
Altena - Die Planer hatten es sich so schön<br />
gedacht: Auf den 140 Kilometern des Lenne-<br />
Radweges von W<strong>in</strong>terberg bis nach Hagen<br />
sollte es e<strong>in</strong>e Fähre als touristisch <strong>in</strong>teressante<br />
Unterbrechung geben. An der Grenze<br />
zwischen Altena und Werdohl sollte e<strong>in</strong>e<br />
Selbstbedienungsfähre <strong>in</strong>stalliert werden,<br />
mit der sich Radler an Seilen auf das andere<br />
Ufer ziehen können.<br />
Diese Idee hat sich allerd<strong>in</strong>gs zerschlagen.<br />
Denn der Bund als Zahler für den parallel der<br />
B 236 verlaufenden Radweg verlangte<br />
„Alltagstauglichkeit“ der Strecke. Wegen<br />
häufig wechselnder Wasserstände sei das<br />
nicht möglich und bei stärkerer Strömung sei<br />
es auch zu gefährlich. Als Alternative ist jetzt<br />
e<strong>in</strong>e Brücke <strong>in</strong>s Auge gefasst. Diese soll um<br />
e<strong>in</strong>en „touristischen Erlebnispunkt“ ergänzt<br />
werden. dk<br />
Bericht <strong>in</strong> der Westdeutschen Allgeme<strong>in</strong>en:<br />
http://waz.m.derwesten.de/;sl_slide_u4=3;slst=-1/dw/staedte/altena/lenneroute-geht-auf-neuen-kurs-id7273580.htmlservice=mobile<br />
Vorübergehende Fähren<br />
Mit Dampf auf die Insel<br />
Emden/Borkum - E<strong>in</strong> ungewöhnliches<br />
„Fährschiff“ ist vom 26. bis zum 28. <strong>Juli</strong> auf<br />
der Außenems unterwegs. Anlässlich des<br />
125. Jubiläumsjahrs der Borkumer Kle<strong>in</strong>bahn<br />
kommt der Dampfeisbrecher STETTIN nach<br />
Borkum. Die Reederei AG „EMS“ hat e<strong>in</strong><br />
Programm mit Tagesausflugsfahrten ab<br />
Emden, Eemshaven und Borkum zusammengestellt,<br />
<strong>in</strong> denen jeweils auch e<strong>in</strong>e<br />
Strecke mit der STETTIN zurück gelegt wird.<br />
Insgesamt fährt<br />
das 1933 gebaute Foto: Heidi Wiesner<br />
Dampfschiff am<br />
26. <strong>Juli</strong> nachmittags<br />
von Borkum über<br />
Eeemshaven nach<br />
Emden, am 27. <strong>Juli</strong><br />
Der ehemalige<br />
Dampfeisbrecher<br />
STETTIN fährt<br />
vom 26. bis 28. <strong>Juli</strong><br />
zwischen Borkum<br />
und Emden<br />
vormittags von Emden nach Borkum und<br />
nachmittags von Borkum über Eeemshaven<br />
nach Emden und am 28. <strong>Juli</strong> am frühen<br />
Nachmittag von Emden über Eeemshaven<br />
nach Borkum. dk<br />
Programm der Reederei AG Ems:<br />
www.ag-ems.de/ausfluege/dampf-eisbrecher-stett<strong>in</strong>.html<br />
Programmfaltblatt der Borkumer Kle<strong>in</strong>bahn:<br />
http://www.ag-ems.de/fileadm<strong>in</strong>/user_upload/agems/aktuell/PDFs/STETTIN/Flyer_Stett<strong>in</strong>_<strong>2013</strong>_<strong>in</strong>et.pdf
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 32<br />
Bedrohte Fährdienste<br />
Fähre L<strong>in</strong>kenmühle unter Beschuss<br />
Saalburg-Ebersdorf - Nach Redaktionsschluss<br />
des letzten „Fährmannes“ (002, S.<br />
26) haben sich Befürworter des Brückenneubaus<br />
über den Hohenwarte-Stausee und<br />
der Vere<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>ger Meer e. V. an den städtischen<br />
Ausschuss für Tourismus, Natur und<br />
Umwelt der Stadt Saalburg-Ebersdorf gewandt.<br />
Auf Initiative der CDU sollen die<br />
Mitglieder des Stadtrates jetzt e<strong>in</strong> geschlossenes<br />
Me<strong>in</strong>ungsbild zum Brückenbau<br />
abgeben. Die Haltung sei grundsätzlich<br />
wohlwollend, obwohl Land und Bund den<br />
Brückenbau bereits abgelehnt haben.<br />
Die Fähre sei nur e<strong>in</strong> „verkehrstechnisches<br />
Kuriosum“. In den Argumenten der Lokalpolitiker<br />
kommt die Sorge zum Ausdruck, bei<br />
der Verteilung von Investitionen des Landes<br />
im Abseits zu stehen. dk<br />
Berl<strong>in</strong>er Ruderfähre soll erhalten bleiben<br />
Berl<strong>in</strong> - Die bevorstehende E<strong>in</strong>stellung der<br />
Ruderfähre F24 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Rahnsdorf (Fährmann<br />
002, S. 13) ruft Protest hervor. Der<br />
Heimatvere<strong>in</strong> Köpenick und der Fischer<br />
Andreas Thamm haben e<strong>in</strong>e Unterschriftensammlung<br />
<strong>in</strong>itiiert. Bis Ende Juni haben<br />
bereits mehr als 4 000 Menschen unterschrieben.<br />
Bis August werden weitere Unterschriften<br />
gesammelt und dann an den Stadtentwicklungssenator<br />
übergeben. „Die Fähre<br />
ist e<strong>in</strong> historisches Wahrzeichen“, sagt der<br />
Vorsitzende des Köpenicker Heimatvere<strong>in</strong>s.<br />
Fotos (2): Dieter König<br />
Seit 102 Jahren sei<br />
sie zwischen den<br />
Ufern unterwegs.<br />
Viele der Fährmänner<br />
haben e<strong>in</strong>en<br />
legendären Ruf<br />
erworben. dk<br />
Protestplakat<br />
an der Fährstelle<br />
(rechts)<br />
Fährmann Ronald<br />
Kebelmann (unten)<br />
Ausführlicher Beitrag <strong>in</strong> der Thür<strong>in</strong>gischen<br />
Landeszeitung vom 10.4.<strong>2013</strong><br />
mit Foto und Leserdiskussionen:<br />
http://www.tlz.de/web/zgt/politik/detail/-/specific/Saalburg-Ebersdorf-Faehre-nur-e<strong>in</strong>-verkehrstechnisches-Kuriosum-2089068749
Hoher Zuschuss für Fähre Aalbude<br />
Verchen - Am nördlichen Abfluss aus dem<br />
Kummerower See setzt die Personenfähre<br />
„Aalbude“ Radwanderer und Wanderer über<br />
die Peene. Sie erspart ihnen damit e<strong>in</strong>en<br />
Umweg von 30 Kilometern und ermöglicht<br />
ihnen schöne Wege abseits der befahrenen<br />
Straßen durch die Peeneniederung.<br />
Die Fähre wird von der Demm<strong>in</strong>er<br />
Verkehrsgesellschaft betrieben. Der Landkreis,<br />
früher Demm<strong>in</strong>, jetzt Mecklenburgische<br />
Seenplatte, zahlt jedes Jahr zum Ausgleich<br />
der Differenz zwischen Betriebskosten und<br />
Fahrgelde<strong>in</strong>nahmen e<strong>in</strong>en Zuschuss <strong>in</strong> Höhe<br />
von 25 000 Euro, um den Tourismus zu<br />
fördern. Dieser Zuschuss reicht aber nun<br />
nicht mehr aus. Die Verkehrsgesellschaft<br />
bezifferte die E<strong>in</strong>nahmen des vergangenen<br />
Jahres mit 21 000 Euro, die von gut 20 000<br />
Fahrgästen e<strong>in</strong>genommen wurden. Jetzt soll<br />
mit Fahrgastzählungen näherer Aufschluss<br />
über die genaue Anzahl und Zusammensetzung<br />
der Fahrgäste gewonnen werden. dk<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Noch ke<strong>in</strong>e Zukunft für Kyritz<br />
Seite 33<br />
Kyritz - Auf ungefähr halbem Wege zwischen<br />
der Kyritzer Badeanstalt am Westufer des<br />
Untersees und der Ortschaft Bantikow auf<br />
dem gegenüberliegenden Ufer liegt die<br />
„Liebes<strong>in</strong>sel“. Seit dort 1893 e<strong>in</strong> Ausschank<br />
und später e<strong>in</strong> Gasthaus erreichtet wurde,<br />
ist sie e<strong>in</strong> beliebtes Ausflugsziel, das von<br />
privaten Booten, e<strong>in</strong>em Fahrgastschiff und<br />
der zwischen Badeanstalt und Bantikow<br />
pendelnden Personenfähre angesteuert wird.<br />
Eigentlich. Denn wieder e<strong>in</strong>mal hat das<br />
Restaurant geschlossen und wird wohl <strong>2013</strong><br />
nicht mehr wieder eröffnen.<br />
Bereits 2005 hat die langjährige Pächter<strong>in</strong><br />
sowohl des Gasthauses als auch der Fähre<br />
den Betrieb aufgegeben, und die Pacht des<br />
Gasthauses wurde neu ausgeschrieben. Die<br />
Fähre blieb mangels e<strong>in</strong>es Käufers zunächst<br />
<strong>in</strong> ihrem Besitz. Der Betreiber der Gaststätte<br />
wechselte seither mehrfach, was dem Image<br />
nicht gerade förderlich war. Besser wurde es<br />
auch nicht, als die Fähre im April 2011 an<br />
e<strong>in</strong>en privaten Betreiber verkauft wurde.<br />
Da die Gaststätte nicht ohne Fähre und die<br />
Fähre nicht ohne Gaststätte leben können,<br />
kam es zu Reibereien. So sieht es auch der<br />
Gaststättenpächter der Saison 2012, der<br />
<strong>2013</strong> überraschend nicht wieder eröffnete.<br />
Er bezeichnete den Fährdienst öffentlich als<br />
zu unzuverlässig. Das wies der Fährbetreiber<br />
ebenso öffentlich zurück. Würde die Gaststätte<br />
ordentlich betrieben, sei auch die<br />
Fähre wieder jederzeit e<strong>in</strong>satzbereit. Tatsache<br />
ist, dass sie zur Zeit nicht fährt, auch<br />
nicht zwischen den Ufern des Sees.<br />
Die Stadt Kyritz ist mit der entstandenen<br />
Situation nicht glücklich. Sie wollte eigentlich<br />
den See als Erlebnisraum für die Bevölkerung<br />
aktivieren. Auch ist sie Inhaber<strong>in</strong> der vor<br />
e<strong>in</strong>igen Jahren gerade erst umfangreich<br />
modernisierten Inselgaststätte und erwartet<br />
vom Pächter noch die Pachtzahlungen für<br />
das Jahr <strong>2013</strong>. Das Angebot des Pächters,<br />
den Vertrag mitten <strong>in</strong> der Saison im beiderseitigen<br />
E<strong>in</strong>vernehmen aufzulösen, hat sie<br />
abgelehnt. Inzwischen hat die Bürgermeister<strong>in</strong><br />
die Bevölkerung aufgerufen, Ideen für den<br />
Betrieb des Ausflugslokals zu entwickeln. dk<br />
Weitere „Gasthausfähre“ e<strong>in</strong>gestellt<br />
Bremen - Die letzte Personenfähre an der<br />
Lesum ist jetzt wohl endgültig e<strong>in</strong>gestellt<br />
worden. Die Lesum ist der Unterlauf der<br />
Wümme auf den letzten zehn Kilometern bis<br />
zur E<strong>in</strong>mündung <strong>in</strong> die Weser. Schon <strong>in</strong> den<br />
letzten zwei Jahren ist die Personenfähre<br />
von „Murkens Krug zur Fähre“ nicht mehr<br />
gefahren. Jetzt wird die Gaststätte umgestaltet.<br />
Mitte August soll sie unter neuem Namen<br />
wieder eröffnen. E<strong>in</strong> Fährbetrieb ist dann<br />
nicht mehr vorgesehen. Das habe sich f<strong>in</strong>anziell<br />
nicht mehr gelohnt. Offiziell abgemeldet<br />
werde die Fähre jedoch zunächst nicht. dk
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Seite 34<br />
Gnadenfrist für Moselfähre Lay<br />
Koblenz-Lay - „Koblenz verb<strong>in</strong>det.“ So steht<br />
es ganz oben auf der Website der Stadt<br />
Koblenz. Für e<strong>in</strong>e Fähre am westlichen Rand<br />
des Stadtgebietes gilt das jedoch nicht. In<br />
Fährmann 002 (S. 25) wurde schon berichtet,<br />
dass die Fähre Lay <strong>in</strong> dieser Saison ihren<br />
Betrieb nicht mehr aufnehmen werde.<br />
Bevor die ehemals selbstständige Geme<strong>in</strong>de<br />
Lay am Südufer der Mosel 1970 <strong>in</strong><br />
die Stadt Koblenz e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>det wurde, hatte<br />
sich die Stadt verpflichtet, den bestehenden<br />
Fährbetrieb aufrecht zu erhalten und die<br />
Kosten für die Erhaltung der Verkehrs- und<br />
Foto: Büdenhölzer<br />
Betriebssicherheit der Fährgeräte und der<br />
Rampen zu tragen. H<strong>in</strong>tergrund war, dass<br />
die Layer W<strong>in</strong>zer auf die Fähre angewiesen<br />
waren, um ihre auf dem nördlichen zu den<br />
Gemarkungen W<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen und Lay gehörenden<br />
Hang des Moseltals liegenden We<strong>in</strong>berge<br />
zu erreichen.<br />
Ständig steigende Kosten<br />
Seitdem haben sich die Zeiten geändert.<br />
Immer weniger W<strong>in</strong>zer mussten auf das<br />
andere Ufer, 1990 wurde fünf Kilometer<br />
flussabwärts e<strong>in</strong>e Straßenbrücke gebaut,<br />
Lange Zeit hatte die<br />
Wagenfähre <strong>in</strong> Lay<br />
e<strong>in</strong>e Bedeutung<br />
für die W<strong>in</strong>zer<br />
des Ortes.<br />
In den letzten<br />
Jahren g<strong>in</strong>gen<br />
die Nutzerzahlen<br />
erheblich zurück.<br />
Neue Nutzergruppen,<br />
wie zum<br />
Beispiel Radfahrer,<br />
wurden kaum<br />
erschlossen.<br />
zuletzt wurden nach Angaben der Stadt noch<br />
2 500 Fahrgäste und Fahrzeuge pro Jahr<br />
befördert, durchschnittlich gerade mal 12 pro<br />
Betriebstag.<br />
An e<strong>in</strong>e Pachtzahlung des Fährbetreibers<br />
an die Stadt als Eigentümer war nicht mehr<br />
zu denken. Im Gegenteil, die Stadt leistete<br />
e<strong>in</strong>en Betriebskostenzuschuss an den<br />
Fährbetreiber. Dieser betrug zuletzt 22 800<br />
Euro für sieben Betriebsmonate im Jahr.<br />
Dazu kamen die stetig steigenden Kosten für<br />
Kraftstoff, Öl und Verschleißteile, zuletzt<br />
<strong>in</strong>sgesamt rund 8 000 Euro, ferner der<br />
Beitrag für die Mitgliedschaft der Fähre im<br />
regionalen Verkehrsverbund <strong>in</strong> Höhe von<br />
500 Euro, die Kosten für e<strong>in</strong>e Mobiltoilette für<br />
den Fährmann <strong>in</strong> Höhe von 2 100 Euro und<br />
vor allem die <strong>in</strong> jedem Jahr wieder anfallenden<br />
Reparaturen an den Rampen und an<br />
dem 1931 gebauten Fährschiff. Diese lagen<br />
nach Angaben der Stadt mal <strong>in</strong> „nur“ vierstelliger<br />
Höhe, mal aber auch bei 20 000 Euro.<br />
Bei der letzten Landrevision seien gar rund<br />
70 000 Euro fällig geworden. Insgesamt<br />
seien <strong>in</strong> den letzten sechs Jahren rund e<strong>in</strong>e<br />
viertel Million Euro an Kosten angefallen, so<br />
die Stadt Koblenz auf Anfrage des „Fährmannes“.<br />
Die Reparaturkosten möchte die Stadt <strong>in</strong><br />
Zukunft nicht mehr tragen. Erst recht sieht
sie sich für Investitionen oder gar e<strong>in</strong>e Ersatzbeschaffung<br />
nicht <strong>in</strong> der Pflicht. So lehnt<br />
sie auch die von der neuen B<strong>in</strong>nenschiffsuntersuchungsordnung<br />
(B<strong>in</strong>SchUO) geforderte<br />
vom Steuerhaus aus zu bedienende<br />
Vorrichtung zum Festmachen als zu teuer<br />
ab. Den dafür erforderlichen fünfstelligen<br />
Betrag könne sie vor dem H<strong>in</strong>tergrund ihrer<br />
Haushaltslage nicht tragen. Der Pächter<br />
müsse dann eben, wie es die B<strong>in</strong>SchUO<br />
alternativ vorsieht, e<strong>in</strong>en Fährjungen zum<br />
Festmachen an Bord nehmen. Das wollte der<br />
Pächter aber aus wirtschaftlichen Gründen<br />
nicht und stieg aus dem Pachtvertrag aus.<br />
Verständlich, dass vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />
die Bemühungen der Stadt, im Frühjahr<br />
e<strong>in</strong>en neuen Fährpächter zu f<strong>in</strong>den, erfolglos<br />
verliefen.<br />
Von der Verpflichtung zur Erhaltung der<br />
Fähre, wie sie im E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dungsvertrag<br />
niedergelegt ist, sieht sich die Stadt heute<br />
befreit. Nicht nur weil fünf Kilometer<br />
flussabwärts e<strong>in</strong>e neue Brücke gebaut wurde,<br />
sondern auch, weil bereits im E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dungsvertrag<br />
festgelegt worden war, dass<br />
der Stadtrat Änderungen beschließen könne,<br />
„wenn Vertragskonditionen aus Gründen des<br />
öffentlichen Wohles nicht mehr zu verwirklichen<br />
s<strong>in</strong>d“.<br />
Widerstand <strong>in</strong> der Bevölkerung …<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Obwohl sich diese Entwicklung – rückblickend<br />
betrachtet – schon längere Zeit abgezeichnet<br />
hatte, wurde der Bevölkerung <strong>in</strong> Lay<br />
die Lage erst klar, als die Fähre zum Saisonbeg<strong>in</strong>n<br />
am 1. April <strong>2013</strong> nicht wie gewohnt<br />
startete. Statt dessen lasen sie Ende April <strong>in</strong><br />
der Presse, dass es noch ke<strong>in</strong>e Ergebnisse<br />
bei der Suche nach e<strong>in</strong>em neuen Fährbetreiber<br />
gebe.<br />
Dabei ist die Fähre nicht nur für die verbliebenen<br />
W<strong>in</strong>zer im Ort von Bedeutung. Für<br />
die E<strong>in</strong>wohner von Lay bedeutet sie auch<br />
den Zugang zu den Bahnhöfen <strong>in</strong> W<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen<br />
und Güls oder zum Schwimmbad <strong>in</strong><br />
W<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen. Für Radfahrer ist der etwa sieben<br />
Kilometer lange Weg <strong>in</strong> die Stadt auf der<br />
neue<br />
Straßenbrücke<br />
seit 1990<br />
Fährstelle Lay<br />
Brücke <strong>in</strong> Güls<br />
für Fußgänger<br />
und Radfahrer<br />
Seite 35<br />
rechten Moselseite auf den ersten drei Kilometern<br />
so gefährlich, dass der Landesbetrieb<br />
Mobilität Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz (LBM) an den<br />
Brücken <strong>in</strong> Güls und Niederfell mit Schildern<br />
warnt: „Bitte andere Moselseite benutzen“.<br />
Für die Layer E<strong>in</strong>wohner ist das ohne Fähre<br />
ke<strong>in</strong>e Alternative mehr. Umgekehrt sehen<br />
Radwanderer vom l<strong>in</strong>ks der Mosel verlaufenden<br />
Fernradweg auf die rechte Seite h<strong>in</strong>über,<br />
wo Café, Biergarten, Restaurant, We<strong>in</strong>lokal<br />
und Pizzeria, zum Teil direkt am Flussufer,<br />
liegen, die jetzt unerreichbar s<strong>in</strong>d. Vor allem<br />
die fehlende Erreichbarkeit des sicheren<br />
Radweges war für den Verkehrsclub<br />
Das Radwegenetz des<br />
Landes Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
(hellgelbe L<strong>in</strong>ien) ist<br />
weitgehend geschlossen.<br />
Lay dagegen bildet e<strong>in</strong>e<br />
Insel, die nur über<br />
gefährlichere Hauptstraßen<br />
(orange) zu erreichen ist.<br />
Quelle:<br />
M<strong>in</strong>isterium des Innern,<br />
für Sport und Infrastruktur<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz,<br />
Referat Straßenplanung,<br />
Umweltschutz im<br />
Straßenbau, Radwege<br />
http://www.radwanderland.de/application/routenplanerrout<strong>in</strong>g=radrouten
Deutschland (VCD) Mittelrhe<strong>in</strong> Anlass, den<br />
Koblenzer Oberbürgermeister mit e<strong>in</strong>em<br />
offenen Brief zur Erhaltung der Fähre aufzufordern.<br />
… und konkrete Vorschläge<br />
Am 23. Mai trafen sich <strong>in</strong>teressierte Bürger<strong>in</strong>nen<br />
und Bürger zu e<strong>in</strong>er „Ideenbörse“, um<br />
Vorschläge für e<strong>in</strong>e Attraktivierung der Fähre<br />
und e<strong>in</strong>e wirtschaftlichere Gestaltung des<br />
Fährbetriebs zu sammeln, den Bedarf auszuloten<br />
und die Bereitschaft zu ermitteln, sich<br />
aktiv für den Erhalt der Fähre e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
Diskutiert wurde unter anderem darüber,<br />
wie man freundliches und engagiertes<br />
Fährpersonal gew<strong>in</strong>nen kann, ob e<strong>in</strong>e Verlängerung<br />
oder Verkürzung der Fahrtzeiten<br />
und e<strong>in</strong>e Erhöhung oder Senkung der Tarife<br />
s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong> könnte, wer bereit sei, durch<br />
den Erwerb e<strong>in</strong>er Jahreskarte zum Erhalt der<br />
Fähre beizutragen, <strong>in</strong>wiefern die Koblenz-<br />
Touristik und die örtliche Gastronomie e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden können, ob das Fährschiff und<br />
die Landeanlagen attraktiver gestaltet werden<br />
müssten. Auch war man sich e<strong>in</strong>ig, dass<br />
zum Beispiel auf die Wanderziele auf der<br />
jeweils anderen Moselseite h<strong>in</strong>gewiesen<br />
werden sollte.<br />
Gefragt wurde aber auch, warum der<br />
Fährbetrieb erst im Frühjahr ausgeschrieben<br />
wurde, obwohl spätestens im vorangegangenen<br />
Herbst klar war, dass der bisherige<br />
Betreiber den Vertrag nicht verlängern<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
möchte, und warum diese Ausschreibung<br />
offenbar nur regional, nicht aber <strong>in</strong> der Fachpresse<br />
veröffentlicht wurde. Gefragt wurde<br />
auch, warum e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> die Jahre gekommene<br />
Fähre nicht erhalten werden solle, wogegen<br />
Straßen nach den aktuellen Erfordernissen<br />
wieder hergestellt werden.<br />
Greifbares Ergebnis der Veranstaltung war<br />
die Gründung e<strong>in</strong>er aus mit 15 Aktiven bestehenden<br />
„<strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong> Fähre“, die<br />
seitdem die Anstrengungen zur Wiederaufnahme<br />
des Fährbetriebes bündelt.<br />
Aus diesem Kreis haben sich bereits zwölf<br />
Personen gefunden, die bereit s<strong>in</strong>d, reihum<br />
zu den Betriebszeiten kostenlos den<br />
„Fährjungen“ zu stellen. Mit dieser Zusage<br />
wurde die Stadt gebeten, noch e<strong>in</strong>mal Kontakt<br />
mit den vier Bewerbern aufzunehmen,<br />
um vor diesem H<strong>in</strong>tergrund doch noch e<strong>in</strong>en<br />
Betreiber zu f<strong>in</strong>den. Dieses Angebot fiel<br />
schnell auf fruchtbaren Boden. Oberbürgermeister<br />
Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig<br />
schrieb am 11. Juni an die Initiator<strong>in</strong> Monika<br />
Best: „Ich würde mich freuen, wenn Sie das<br />
h<strong>in</strong>kriegen. Wenn wir die Fähre <strong>in</strong> Lay noch<br />
e<strong>in</strong>e Weile erhalten können ohne zusätzliche<br />
Investitionskosten, die nun e<strong>in</strong>mal völlig<br />
unrentabel wären, dann ist das zu begrüßen.<br />
(...) Da steht die Stadt gerne dah<strong>in</strong>ter. Das<br />
haben der Baudezernent und ich dem<br />
Ortsvorsteher, mit dem wir engen Kontakt<br />
halten, stets versichert. Und dabei bleibt es<br />
auch.“<br />
Seite 36<br />
Ganz so eng schien der Kontakt <strong>in</strong>des<br />
zunächst nicht zu se<strong>in</strong>. Der Layer Ortsvorsteher<br />
Jörg Kreuser war bei der ersten Anfrage<br />
des „Fährmannes“ überrascht. „Woher<br />
wissen Sie das denn“ Grundsätzlich begrüße<br />
er bürgerschaftliches Engagement. E<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>schätzung der aktuellen Lage wolle er<br />
aber nicht abgeben. Im Ortsbeirat sei die<br />
Fähre Gegenstand nichtöffentlicher Beratungen<br />
gewesen, über den Inhalt und die Ergebnisse<br />
könne er deshalb nichts sagen. Aber<br />
auch der Ortsbeirat habe natürlich grundsätzlich<br />
das Ziel, den Fährbetrieb aufrecht zu<br />
erhalten.<br />
Aufschub <strong>in</strong> letzter Sekunde<br />
Doch dafür schien es zu spät. Der Haushalts-<br />
und F<strong>in</strong>anzausschuss der Stadt<br />
Koblenz sollte auf se<strong>in</strong>er Sitzung am 24. Juni<br />
e<strong>in</strong>e Beschlussvorlage für die Ratssitzung<br />
am 5. <strong>Juli</strong> zur endgültigen Stilllegung der<br />
Fähre verabschieden. Alternativ solle e<strong>in</strong>em<br />
zu gründenden Vere<strong>in</strong> die Fähre für e<strong>in</strong>en<br />
Euro verkauft werden. Dieses Modell hatte<br />
die Bürger<strong>in</strong>itiative allerd<strong>in</strong>gs stets abgelehnt.<br />
„Diese angeblich so hohen Kosten und die<br />
große Verantwortung sollen für e<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong><br />
locker tragbar se<strong>in</strong>“ hatte Best den Oberbürgermeister<br />
im elektronischen Gästebuch<br />
der Stadt gefragt.<br />
Erst <strong>in</strong> der Ausschusssitzung wurde die<br />
Notbremse gezogen. Der Stadtrat soll erst<br />
e<strong>in</strong>mal nicht die E<strong>in</strong>stellung der Fähre be-
schließen. Allerd<strong>in</strong>gs wurde erneut bekräftigt,<br />
dass <strong>in</strong> die Fähre Lay „ke<strong>in</strong>e weiteren Investitionen“<br />
getätigt werden sollen. Allenfalls sei<br />
die Stadt bereit, für e<strong>in</strong>e Übergangszeit bis<br />
zum Ende der technischen Betriebsgenehmigung<br />
der Fähre, also bis März 2015,<br />
„die jetzt laufenden <strong>Ausgabe</strong>n zu tätigen“.<br />
Oberbürgermeister Hofmann-Göttig, auch<br />
Vorsitzender des Haupt- und F<strong>in</strong>anzausschusses,<br />
versicherte der Bürger<strong>in</strong>itiative:<br />
„Wenn es Ihnen gel<strong>in</strong>gt, mit Hilfe Ihres Vere<strong>in</strong>s<br />
den Weiterbetrieb der Fähre sicher zu<br />
stellen, dann werden wir Sie nicht entmutigen<br />
mit e<strong>in</strong>em entgegen stehendem Beschluss.<br />
... Über diese Haltung bestand<br />
zwischen den Fraktionen E<strong>in</strong>vernehmen.“<br />
Und jetzt: Viel Arbeit für die Layer Bürger<br />
Für die 1 800 Layer Bürger bedeutet dies auf<br />
der e<strong>in</strong>en Seite e<strong>in</strong>en Aufschub. Sie müssen<br />
sich jetzt andererseits fragen: Wie wichtig ist<br />
mir die Fähre B<strong>in</strong> ich bereit, mich für ihren<br />
Erhalt zu engagieren Würde ich e<strong>in</strong>e Jahreskarte<br />
kaufen, um me<strong>in</strong> Interesse auch <strong>in</strong><br />
Euro und Cent zu dokumentieren<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Doch zunächst muss e<strong>in</strong> Fährbetreiber<br />
gefunden werde, der nicht nur über das<br />
nötige Patent verfügt, sondern der auch trotz<br />
der schwierigen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen an e<strong>in</strong><br />
Neubeleben der Fähre glaubt. Das ist<br />
durchaus nicht unrealistisch, denn es wird<br />
e<strong>in</strong>e neue Situation entstehen. Bisher führte<br />
die Fähre e<strong>in</strong> Schattendase<strong>in</strong> <strong>in</strong> Lay. Es<br />
wurde kaum über das Angebot <strong>in</strong>formiert,<br />
geschweige denn dafür geworben. Sie konnte<br />
weder für längere Radtouren noch zum<br />
E<strong>in</strong>kehren <strong>in</strong> die We<strong>in</strong>lokale beiderseits der<br />
Mosel genutzt werden, denn um 18 Uhr hatte<br />
der Fährmann Feierabend. Das soll sich jetzt<br />
nach den Vorstellungen der Bürger<strong>in</strong>itiative<br />
ändern: mit Engagement von allen Seiten,<br />
also Ortsbevölkerung, Gastronomie auf<br />
beiden Seiten der Mosel, den Camp<strong>in</strong>gplätzen<br />
auf dem l<strong>in</strong>ken Ufer, dem neu zu gründenden<br />
Fördervere<strong>in</strong> Fähre und den vielen<br />
anderen Vere<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Lay. Initiator<strong>in</strong> Monika<br />
Best sprich von e<strong>in</strong>er gegenüber der früheren<br />
Situation fast neuen Geschäftsidee.<br />
Unter dem Slogan „Koblenz verwandelt“<br />
habe sich durch die Bundesgartenschau <strong>in</strong><br />
der Stadt sehr viel zum Positiven verändert.<br />
„Warum sollte es nicht auch neuen Schwung<br />
für die 80 Jahre alte Layer Fähre geben“<br />
Dieter König<br />
Seite 37<br />
E<strong>in</strong>gestellte Fährdienste<br />
Fähre Guntersblum fährt nicht mehr<br />
Guntersblum - Der fährähnliche Fahrgastschiffsverkehr<br />
zwischen Guntersblum und<br />
der Rhe<strong>in</strong><strong>in</strong>sel Kühkopf sowie weiter nach<br />
Erfelden ist bereits am 15.10.2012 e<strong>in</strong>gestellt<br />
worden. Betreiber Volker Hußmann konnte<br />
und wollte die Verluste, die er mit se<strong>in</strong>er<br />
MAJÖMI auf dieser Route e<strong>in</strong>fuhr, nicht mehr<br />
durch die E<strong>in</strong>nahmen aus der regulären<br />
Fahrgastschifffahrt ausgleichen. Die Geme<strong>in</strong>de<br />
Guntersblum möchte zwar e<strong>in</strong>en Zuschuss<br />
<strong>in</strong> Höhe von 20 000 Euro zahlen,<br />
bekommt diesen aber nicht von der<br />
Kommunalaufsicht genehmigt.<br />
E<strong>in</strong>e Interessensgeme<strong>in</strong>schaft möchte den<br />
Fährbetrieb wieder e<strong>in</strong>richten und hat <strong>in</strong><br />
dieser Saison e<strong>in</strong>zelne Aktionstage mit e<strong>in</strong>er<br />
ausgeliehenen Wagenfähre veranstaltet. Für<br />
die Zukunft ist e<strong>in</strong>e solarbetriebene<br />
Personenfähre im Gespräch. Aber das ist<br />
erst e<strong>in</strong>mal Zukunftsmusik.<br />
Bericht über den letzten Betriebstag,<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Zeitung, Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Presse,<br />
16.10.2012:<br />
http://www.allgeme<strong>in</strong>e-zeitung.de/region/oppenheim-nierste<strong>in</strong>-guntersblum/vg-guntersblum/guntersblum/12510737.htm<br />
Filmbericht des SWR über den Aktionstag<br />
am 21.7., 21.7.<strong>2013</strong>:<br />
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/-/id=1682/did=11779244/pv=video/nid=1682/1yk3sw7/<strong>in</strong>dex.html
Ke<strong>in</strong>e Fähre zum Moorbauern<br />
Malch<strong>in</strong> - Bereits seit Ende der Saison 2011<br />
ist die Gaststätte „Moorbauer“ an der Peene<br />
an ihrem Zufluss zum Kummerower<br />
See geschlossen. Und mit ihr auch die Fähre,<br />
die die abgeschieden liegende Gaststätte mit<br />
der Landstraße bei Görschendorf verb<strong>in</strong>det.<br />
Die ohneh<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Feuchtgebiet gelegene<br />
Gastwirtschaft hatte immer wieder mit<br />
Hochwasser zu kämpfen, so dass die<br />
bisherige Eigentümer<strong>in</strong> den Betrieb<br />
aufgegeben hat. Zur Zeit versucht der neue<br />
Inhaber, der Sänger Lars Grünwoldt, die<br />
Gaststätte und damit die Fähre wieder zu<br />
eröffnen. dk<br />
Kurzer Text mit Fotos:<br />
https://www.facebook.com/media/set/set=a.644287002266432.1073741831.118141878214283&type=3<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Zeitweise außer Betrieb<br />
Fähre ohne Zuwegung<br />
Bremen - E<strong>in</strong>e der wohl schönsten Fährstellen<br />
unseres Landes, Geffkens Fähre über<br />
die Wümme im Blockland zwischen Bremen<br />
und Niedersachsen, ist auch <strong>2013</strong> nicht <strong>in</strong><br />
Betrieb. Im vergangenen Jahr war das Boot<br />
kaputt, <strong>in</strong> diesem Jahr musste der rund 240<br />
Meter lange Fußweg auf Bremer Seite aus<br />
Sicherheitsgründen gesperrt werden. In den<br />
vergangenen Jahren war schon zu beobachten,<br />
dass die Flut <strong>in</strong> diesem tideabhängigen<br />
Fluss immer höher aufläuft. Die Platten, die<br />
über den Marschboden zum Anleger führen,<br />
sackten immer weiter ab und wurden wiederholt<br />
mit Schlick überspült. Inzwischen ist er<br />
auch zum Teil zugewachsen. E<strong>in</strong>e Wiederherstellung<br />
ist nicht nur aufwändig, sondern<br />
eigentlich sogar unzulässig. Der Weg liegt<br />
nämlich im Naturschutzgebiet Untere<br />
Wümme.<br />
Gasthaus- und Fährbetreiber Jürgen<br />
Geffken ist aber zuversichtlich, dass es 2014<br />
wieder los geht. Im August soll geklärt werden,<br />
ob der Zugang zur Fähre im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>es Umwelterlebnisweges wieder hergestellt<br />
werden kann. Dann kann man sich<br />
hier wieder, wie nur noch an wenigen Stellen<br />
<strong>in</strong> Deutschland, über den Fluss rudern lassen.<br />
dk<br />
Gesperrter Zugang auf Bremer Seite<br />
zur Fähre über die Wümme<br />
Seite 38<br />
Fotos (2) Dieter König
Veränderte Verkehre<br />
Verlängerte Fährzeiten<br />
während Brückenreparatur<br />
Neu-Darchau - Gleich nach der Hochwasserphase<br />
im Juni wurde die Lauenburger Eisenbahn-<br />
und Straßenbrücke saniert. Nur Fußgänger<br />
und Radfahrer durften sie noch passieren.<br />
Der Schienenersatzverkehr und der<br />
Autoverkehr im Verlaufe der B209 Lüneburg<br />
– Schwarzenbek wurde zwischen Hohnstorf<br />
(Elbe) und Lauenburg über die Geesthachter<br />
Elbbrücke (16 km flussabwärts) umgeleitet.<br />
Die 14 Kilometer flussaufwärts die Elbe<br />
querende Fähre Bleckede wurde stärker<br />
frequentiert. Die weitere 13 Kilometer<br />
flussaufwärts liegende Fähre Darchau – Neu<br />
Darchau hat ihre Fahrzeiten bis 23:00 Uhr<br />
verlängert. Sie fährt damit während der<br />
Bauarbeiten ebenso lange wie die Nachbarfähre.<br />
In den Verkehrsh<strong>in</strong>weisen im Radio<br />
wurde darauf h<strong>in</strong>gewiesen, auf der Homepage<br />
der Fährgesellschaft nicht. dk<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Fähre ersetzt Brücke<br />
Wiesbaden - Im Rhe<strong>in</strong> liegt <strong>in</strong> Höhe Wiesbaden<br />
die ungefähr drei Kilometer lange und<br />
ungefähr 300 Meter breite Insel Rettbergsaue.<br />
Neben Bereichen, die aus Gründen des<br />
Naturschutzes nicht betreten werden sollen<br />
bietet sie auch zwei Bereiche mit Freizeitanlagen,<br />
e<strong>in</strong>e an ihrem westlichen Ende<br />
gegenüber dem Wiesbadener Stadtteil<br />
Schierste<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e an ihrem östlichen Ende<br />
gegenüber dem Wiesbadener Stadtteil<br />
Biebrich. Diese Freizeite<strong>in</strong>richtungen kann<br />
man im Sommer mit der Fähre TAMARA der<br />
Wiesbadener Personenschifffahrt erreichen.<br />
Sie fährt ungefähr anderthalbstündlich von<br />
Biebrich über die beiden Anleger an den<br />
Freizeite<strong>in</strong>richtungen auf der Insel zum<br />
Schierste<strong>in</strong>er Hafen und auf dem gleichen<br />
Kurs wieder zurück.<br />
Die Insel wird aber auch von der Schierste<strong>in</strong>er<br />
Rhe<strong>in</strong>brücke (A643) mit e<strong>in</strong>em parallelen<br />
Fußweg gequert. Von diesem aus kann<br />
man zu Fuß beide Teile der Insel erreichen.<br />
Besser gesagt: konnte. Denn ab <strong>2013</strong> wird<br />
die Autobahnbrücke rund sechs Jahre lang<br />
saniert. Der Fuß- und Radweg im Zuge der<br />
Brücke zwischen Wiesbaden und Ma<strong>in</strong>z<br />
kann zwar weiterh<strong>in</strong> genutzt werden, aber<br />
der Treppenabgang von der Schierste<strong>in</strong>er<br />
Rhe<strong>in</strong>brücke zur Rettbergsaue ist gesperrt!<br />
Man kann also nur noch mit dem Schiff auf<br />
die Insel gelangen. Und dann muss man gut<br />
Seite 39<br />
überlegen, was man dort vor hat. Denn auch<br />
der Verb<strong>in</strong>dungsweg zwischen dem westlichen<br />
und dem östlichen Teil der Insel unter<br />
der Autobahnbrücke h<strong>in</strong>durch ist aus<br />
Sicherheitsgründen gesperrt.<br />
Schierste<strong>in</strong><br />
Rettbergsaue<br />
Kartengrundlage: © GeoBasis-DE / BKG <strong>2013</strong><br />
Thematische E<strong>in</strong>tragungen: Dieter König<br />
Da der Zuweg über die Brücke entfällt,<br />
gilt für die Personenfähre e<strong>in</strong> erweiterter<br />
Fahrplan. Das letzte Schiff fährt unter der<br />
Woche um 18:20 Uhr, am Wochenende um<br />
19:40 Uhr, <strong>in</strong> den Sommerferien ungefähr<br />
e<strong>in</strong>e Stunde später. Nach der letzten Fahrt<br />
aber gibt es ke<strong>in</strong>e Möglichkeit mehr, die Insel<br />
zu verlassen. dk<br />
Fahrplan <strong>2013</strong><br />
der Wiesbadener Personenschifffahrt:<br />
http://www.volker-reitz.de/tamara/<strong>in</strong>dex_htm_files/Fahrplan%20<strong>2013</strong>.pdf<br />
Biebrich
Buntes<br />
Freie Fährfahrt<br />
für Museumsbesucher<br />
<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Bremen-Vegesack - 1906 malte der e<strong>in</strong> Jahr<br />
zuvor von Worpswede nach Vegesack an der<br />
Unterweser gezogene Maler Fritz Overbeck<br />
die FRIEDA (Foto unten), e<strong>in</strong> für damalige<br />
Verhältnisse sehr modernes Fährschiff. Sie<br />
war ab 1889 die erste Dampffähre, die zwischen<br />
dem bremischen Vegesack und dem<br />
oldenburgischen Lemwerder über die<br />
Unterweser verkehrte.<br />
Die Wahl dieses Motivs durch den Künstler<br />
hatte für die Kunst<strong>in</strong>teressierten, die am<br />
<strong>in</strong>ternationalen Museumstag, dem 12. Mai<br />
<strong>2013</strong>, das Overbeck-Museum <strong>in</strong> Vegesack<br />
besuchten, erfreuliche Folgen: Sie konnten<br />
nach dem Museumsbesuch e<strong>in</strong>mal kostenlos<br />
mit der 2011 erbauten LEMWERDER II, der<br />
Nachnach…nachfolger<strong>in</strong> der FRIEDA, über<br />
die Weser und wieder zurück fahren. Andreas<br />
Bettray, Geschäftsführer der Fähren Bremen-<br />
Sted<strong>in</strong>gen, begründete se<strong>in</strong> Angebot so:<br />
„Das Bild von Fritz Overbeck stiftet e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>zigartige Beziehung zwischen uns und<br />
dem Museum. Daran möchten wir die<br />
Besucher gerne teilhaben lassen.“ dk<br />
Website des Overbeck-Museums:<br />
http://www.overbeck-museum.de/Das_Museum/seiten—1/<strong>in</strong>dex.html<br />
Foto: Overbeck-Museum<br />
Teure Fundsache<br />
Seite 40<br />
Kanada - Fährbetreiber kennen das Problem:<br />
Vergessliche Fahrgäste lassen schon<br />
mal etwas an Bord zurück, und dann muss<br />
man sich darum kümmern, die Fundsachen<br />
aufzubewahren und nach Möglichkeit dem<br />
rechtmäßigen Eigentümer wieder zukommen<br />
zu lassen.<br />
Dagegen ist der Vorfall an Bord e<strong>in</strong>er<br />
Kanadischen Fähre ungewöhnlich: Hier blieb<br />
e<strong>in</strong> Porsche an Bord zurück. Die Polizei<br />
konnte den Besitzer anhand der Kennzeichen<br />
ausf<strong>in</strong>dig machen. Der Fahrgast gab<br />
an, er habe es eilig gehabt und hätte se<strong>in</strong><br />
Auto nicht so schnell wiederf<strong>in</strong>den können.<br />
Deshalb habe er se<strong>in</strong>en Weg nach Verlassen<br />
der Fähre mit dem Bus fortgesetzt. dk<br />
Mord auf Bodenseefähre<br />
Bodensee - Am Sonntag, 23. Juni wurde<br />
abends e<strong>in</strong> Mann tot <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Wagen auf<br />
e<strong>in</strong>er Bodensee-Fähre zwischen Deutschland<br />
und der Schweiz gefunden. Schon bald<br />
stellte sich heraus, dass er durch e<strong>in</strong>e Injektion<br />
ums Leben gekommen war. Ob es Selbstmord<br />
oder Mord war, blieb zunächst offen.<br />
Offen blieb auch die Frage, ob die deutsche<br />
oder die Schweizer Polizei zuständig ist.<br />
Ob sie im Verlauf dieser Folge des „Tatort“-<br />
Krimis noch geklärt wurde, ist dem „Fährmann“<br />
nicht bekannt. dk