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Ausgabe 3 Juli 2013 - Arbeitsgemeinschaft Binnenfähren in ...

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<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 1<br />

Newsletter für Fährleute, Fährbetreiber und Freunde der Fähren<br />

Herausgegeben von der <strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong> <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />

Foto: Dieter König


Willkommen<br />

Wenn ich die Nachrichten überdenke,<br />

die im Laufe der letzten drei Monate auf den<br />

Redaktionsschreibtisch geflattert s<strong>in</strong>d,<br />

dann fällt mir auf, dass an vielen Stellen<br />

daran gearbeitet wird, dass Fähren fahren<br />

können und dass sie es noch besser als<br />

bisher können. Die Akteure reichen vom<br />

Fährbetreiber, der sich Gedanken über e<strong>in</strong>en<br />

Kunden- oder umweltfreundlichen Betrieb<br />

macht, über Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger, die<br />

sich ehrenamtlich engagieren, um ihre Fähre<br />

zu betreiben oder zu unterstützen, bis h<strong>in</strong> zu<br />

den Stadt- und Geme<strong>in</strong>deräten, die im rechten<br />

Moment die Hand heben, weil sie wissen,<br />

dass sie ohne ihre Fähre vielleicht etwas<br />

mehr Geld im Haushalt übrig hätten, dass<br />

damit aber auch regionale Identität und touristische<br />

Attraktion verloren gehen können.<br />

Hat sich me<strong>in</strong>e Wahrnehmung verschoben<br />

oder hat sich wirklich etwas verändert Ich<br />

me<strong>in</strong>e mich er<strong>in</strong>nern zu können, dass mir<br />

noch vor zehn Jahren, wenn ich von Fähren<br />

sprach, sofort Eigenschaften wie langsam,<br />

teuer, unzuverlässig und altmodisch<br />

entgegen gehalten wurden. Vielleicht ist<br />

gerade letzteres der Schlüssel dafür, warum<br />

man dieses Relikt aus alten Zeiten heute nur<br />

noch so ungern gehen lassen mag.<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne<br />

Ihr Dieter König<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

So nutzen Sie die L<strong>in</strong>ks<br />

Die Darstellung der L<strong>in</strong>ks zur näheren Information<br />

ist auf den ersten Blick ungewöhnlich.<br />

Aber es funktioniert!<br />

Entweder so:<br />

Mit der Maus auf die blaue Zeile gehen,<br />

es ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Hand,<br />

e<strong>in</strong>mal mit der l<strong>in</strong>ken Taste klicken,<br />

bei der Sicherheitsabfrage „Allow“ klicken,<br />

die gewünschte Seite öffnet sich*.<br />

Oder, wenn ke<strong>in</strong>e Hand ersche<strong>in</strong>t oder die<br />

gewünschte Seite nicht angezeigt wird, so:<br />

Mit der Maus die blaue Zeile markieren,<br />

die markierte Zeile kopieren,<br />

den kopierten Inhalt <strong>in</strong> die Browserzeile<br />

e<strong>in</strong>fügen,<br />

bestätigen,<br />

die Seite öffnet sich*.<br />

* Die Seite öffnet sich natürlich nur, sofern<br />

sie nicht <strong>in</strong>zwischen vom Betreiber der Seite<br />

aus dem Internet herausgenommen wurde.<br />

Zum Titelbild<br />

Fährschiff PUSDORP auf dem Weg vom<br />

Anleger am Pier 2 <strong>in</strong> Bremen-Gröpel<strong>in</strong>gen<br />

zum Zollanleger <strong>in</strong> Bremen-Walle, dah<strong>in</strong>ter<br />

der Molenturm, dah<strong>in</strong>ter die Hallen und<br />

Kräne des Neustädter Hafens<br />

Mehr dazu ab Seite 23<br />

Impressum<br />

Seite 2<br />

Fährmann<br />

Newsletter für Fährleute, Fährbetreiber<br />

und Freunde der Fähren<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003, <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Redaktionsschluss 22.7.<strong>2013</strong><br />

Direktversand dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

an ca. 480 Adressen<br />

Herausgegeben von der<br />

<strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong> <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong><br />

<strong>in</strong> Deutschland, e<strong>in</strong>em Arbeitskreis am<br />

Deutschen Schiffahrtsmuseum,<br />

Bremerhaven<br />

Verlag und Anzeigenverwaltung:<br />

Dieter König<br />

Buntentorste<strong>in</strong>weg 262<br />

28201 Bremen<br />

Telefon (0421) 55 90 03 05<br />

Fax (0421) 55 90 03 00<br />

E-Mail: faehrmann@b<strong>in</strong>nenfaehren.de<br />

oder koenig.dieter@nord-com.net<br />

Redaktion und Layout: Dieter König<br />

Lektorat: Textdienstleister Dirk Bake<br />

Verantwortlich im S<strong>in</strong>ne des Presserechts:<br />

Dieter König<br />

Die angebotenen L<strong>in</strong>ks bieten zusätzliche<br />

Informationen zum jeweiligen Thema zum<br />

Zeitpunkt der Erstellung der Beiträge. Der<br />

Verlag übernimmt ke<strong>in</strong>e Verantwortung für<br />

die Inhalte der verl<strong>in</strong>kten Seiten und ke<strong>in</strong>e<br />

Gewähr für deren dauerhaftes Bestehen.


Inhaltsverzeichnis<br />

Willkommen ................................................. 2<br />

Impressum .................................................. 2<br />

Inhaltsverzeichnis ........................................ 3<br />

Anzeigenpreise............................................ 4<br />

Veranstaltungskalender ............................ 4<br />

Verbände und Vere<strong>in</strong>e ............................... 5<br />

AG <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong> <strong>in</strong> Konstanz ..................... 5<br />

Fährleutetreffen <strong>2013</strong><br />

Geschichte und Denkmale ....................... 6<br />

Stahlkahn auf dem Trockenen ..................... 6<br />

Zw<strong>in</strong>genberger Fährprahm im Museum ...... 6<br />

Betrieb ........................................................ 7<br />

Teures Leugnen der Kenntnis e<strong>in</strong>er Gefahr . 7<br />

Wegweiser <strong>in</strong> der falschen Farbe ................ 8<br />

Fortbildungssem<strong>in</strong>ar für Fährleute............... 9<br />

Tempolimit nicht für Fähren ......................... 9<br />

Schiff und Ausrüstung ............................... 10<br />

Jetzt elektrische Selbstbedienungsfähre ... 10<br />

Arnis: Nachrüstung erforderlich ................. 10<br />

Betriebe und Personen.............................. 11<br />

Schottel-Reparaturzentrum <strong>in</strong> Wismar ...... 11<br />

Werft Laubegast <strong>in</strong> neuen Händen ............ 11<br />

He<strong>in</strong>z Zimmer verstorben .......................... 11<br />

Neuer Fährmeister <strong>in</strong> Pritzerbe ................. 12<br />

HADAG fährt seit 50 Jahren <strong>in</strong>s Alte Land 12<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Schiffsum- und -neubauten ....................... 13<br />

Neues Fährschiff für Hamburg .................. 13<br />

Anleger schnell saniert .............................. 13<br />

Fünf Millionen für neue Anleger ................. 13<br />

Erstes deutsches LNG-Schiff wird Fähre .. 14<br />

Neues Schiff für L<strong>in</strong>z – Kripp im Bau ......... 17<br />

Schwebefähre fährt bald wieder ................ 17<br />

Schiffsverkäufe .......................................... 17<br />

Dresdener Fährschiffe <strong>in</strong> Brandenburg ..... 17<br />

Übungen und Unfälle................................. 18<br />

Angelschnüre beschädigen Hafenfähren .. 18<br />

Tödlicher Unfall ......................................... 18<br />

B<strong>in</strong>nenschiff fährt gegen Wagenfähre ....... 18<br />

Fähre losgerissen ...................................... 18<br />

Kollision mit Tanker ................................... 19<br />

Vandalismus auf Weserfähre..................... 19<br />

Karambolage mit Segelboot ...................... 19<br />

Verkehr ..................................................... 20<br />

Sommerhochwasser schadete Fähren ...... 20<br />

Bessere Anb<strong>in</strong>dung des Fähranlegers ...... 21<br />

Sorgenk<strong>in</strong>d setzt weiter über ..................... 21<br />

Seilbahn <strong>in</strong> Koblenz darf bleiben ............... 22<br />

Neue Fährverb<strong>in</strong>dungen ............................ 23<br />

Mit LUPIA über die Lippe........................... 23<br />

Neue Fährverb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Bremen<br />

überraschte mit großem Erfolg .............. 23<br />

Neue Fährideen......................................... 28<br />

Mit dem Wasserbus durch Bonn ............. 28<br />

Wieder e<strong>in</strong>e Seilfähre über den Rhe<strong>in</strong>..... 28<br />

Zweifel an Wirtschaftlichkeit<br />

Potenzial für Elbfähre Cuxhaven –<br />

Brunsbüttel schwer e<strong>in</strong>zuschätzen ........ 29<br />

Seite 3<br />

Gescheiterte Fährideen ............................. 31<br />

Ke<strong>in</strong>e Fähre über die Lenne ...................... 31<br />

Vorübergehende Fähren ........................... 31<br />

Mit Dampf auf die Insel.............................. 31<br />

Bedrohte Fährdienste ................................ 32<br />

Fähre L<strong>in</strong>kenmühle unter Beschuss .......... 32<br />

Berl<strong>in</strong>er Ruderfähre soll erhalten bleiben .. 32<br />

Hoher Zuschuss für Fähre Aalbude ........... 33<br />

Noch ke<strong>in</strong>e Zukunft für Kyritz .................... 33<br />

Weitere „Gasthausfähre“ e<strong>in</strong>gestellt .......... 33<br />

Gnadenfrist für Moselfähre Lay ................. 34<br />

E<strong>in</strong>gestellte Fährdienste ............................ 37<br />

Fähre Guntersblum fährt nicht mehr.......... 37<br />

Ke<strong>in</strong>e Fähre zum Moorbauern ................... 38<br />

Zeitweise außer Betrieb ............................ 38<br />

Fähre ohne Zuwegung .............................. 38<br />

Veränderte Verkehre ................................. 39<br />

Verlängerte Fährzeiten<br />

während Brückenreparatur .................... 39<br />

Fähre ersetzt Brücke ................................. 39<br />

Buntes ...................................................... 40<br />

Freie Fährfahrt für Museumsbesucher ...... 40<br />

Teure Fundsache....................................... 40<br />

Mord auf Bodenseefähre ........................... 40


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 4<br />

Anzeigenpreise<br />

Veranstaltungskalender<br />

1/3 Seite<br />

85 x 165 mm<br />

40 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />

1/6 Seite<br />

85 x 80 mm<br />

25 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />

2/3 Seite<br />

175 x 165 mm<br />

70 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />

1/9 Seite<br />

85 x 50 mm<br />

20 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />

2/9 Seite<br />

85 x 105 mm<br />

30 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />

1 Seite<br />

265 x 165 mm<br />

100 Euro <strong>in</strong>kl. MwSt<br />

Anzeigenberatung:<br />

Dieter König, Verlagsbüro<br />

Buntentorste<strong>in</strong>weg 262, 28201 Bremen<br />

Telefon: (0421) 55900305<br />

Telefonzeiten: mo - so 9:00 - 22:00<br />

Fax: (0421) 55900300<br />

faehrmann@b<strong>in</strong>nenfaehren.de<br />

voraussichtlich bis zum 31. Oktober <strong>2013</strong><br />

Schifffahrtsmuseum Spitz an der Donau,<br />

Österreich<br />

Ausstellung<br />

„Überführn – Zille, Fähre, Donaubrücke“<br />

täglich 10:00 - 12:00 und 14:00 - 16:00<br />

Sonn- und Feiertage 10:00 - 16:00<br />

durchgehend<br />

Anfang September <strong>2013</strong><br />

Redaktionsschluss für den Fährmann 004<br />

voraussichtlich 8. November <strong>2013</strong><br />

<strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong> <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong><br />

<strong>in</strong> Deutschland<br />

Tagung <strong>in</strong> Witten an der Ruhr (<strong>in</strong>tern)<br />

8. bis 10. November <strong>2013</strong><br />

Fährleutetreffen<br />

<strong>in</strong> Witten an der Ruhr<br />

Anfang Dezember <strong>2013</strong><br />

Redaktionsschluss für den Fährmann 005<br />

2014<br />

27. bis 29. Januar 2014:<br />

Gefährdungsbeurteilung – Verantwortung<br />

– Kommunikation im Arbeitsschutz<br />

Fortbildungssem<strong>in</strong>ar für Fährleute<br />

Berufsgenossenschaft Verkehr,<br />

Sem<strong>in</strong>arnummer BS-13-134 56154<br />

https://www.bg-verkehr.de/arbeitssicherheit-und-gesundheitsschutz/aus-und-fortbildung/sem<strong>in</strong>are-der-bg-verkehr/b<strong>in</strong>nenschifffahrt-<strong>2013</strong>-2014/fortbildungssem<strong>in</strong>ar-fuer-faehrleute-gefaehrdungsbeurteilung-<strong>2013</strong>-verantwortung-<strong>2013</strong>-<br />

kommunikation-im-arbeitsschutz/<br />

Mitte Mai bis Ende Oktober 2014<br />

(nicht schon <strong>2013</strong>, wie versehentlich im<br />

Fährmann 001 angegeben)<br />

Stadtmuseum Trier<br />

Ausstellung<br />

50 Jahre Großschifffahrtsstraße Mosel<br />

voraussichtl. 31. Oktober bis 2. November 2014<br />

Fährleutetreffen<br />

<strong>in</strong> Pünderich an der Mosel<br />

Haben Sie e<strong>in</strong>en<br />

fährbezogenen<br />

Term<strong>in</strong>h<strong>in</strong>weis<br />

Die Redaktion bittet um Nachricht an<br />

faehrmann@b<strong>in</strong>nenfaehren.de .


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 5<br />

Verbände und Vere<strong>in</strong>e<br />

AG <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong> <strong>in</strong> Konstanz<br />

Konstanz - Zu ihrer 36. Sitzung traf sich die<br />

<strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong> <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong> <strong>in</strong><br />

Deutschland vom 12. bis 14. April <strong>2013</strong> <strong>in</strong><br />

Konstanz-Staad.<br />

Schon am Vorabend gab es für die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Teilnehmer Gelegenheit,<br />

am monatlich stattf<strong>in</strong>denden „Fährehock“ des<br />

Vere<strong>in</strong>s „Rettet die Meersburg ex Konstanz<br />

e. V.“ im Gasthaus Zur Traube teilzunehmen.<br />

Für die Sitzung der <strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong><br />

hatten die Stadtwerke Konstanz ihren<br />

Besprechungsraum im Verwaltungsgebäude<br />

an der Anlegestelle der Bodenseefähren<br />

bereitgestellt. Der Geschäftsbereichsleiter<br />

des Fährebetriebs Stefan Ballier und der<br />

nautische Inspektor Oliver Hermann begrüßten<br />

die Teilnehmer der AG und führten <strong>in</strong> die<br />

aktuelle Situation der größten B<strong>in</strong>nenfähre<br />

Deutschlands e<strong>in</strong>.<br />

Nach den <strong>in</strong>ternen Beratungen und<br />

Berichten stand am Nachmittag e<strong>in</strong>e Überfahrt<br />

nach Meersburg auf dem Programm.<br />

Oliver Hermann führte durch den Masch<strong>in</strong>enraum<br />

und den Führerstand der LODI, des<br />

neuesten und größten Fährschiffes der Stadtwerke.<br />

Zurück g<strong>in</strong>g es nach e<strong>in</strong>em Bummel<br />

durch Meersburg mit e<strong>in</strong>em Personenschiff<br />

der BSB nach Konstanz.<br />

Am Samstagvormittag wurden die Mitglieder<br />

der AG auf dem im Konstanzer Hafen<br />

liegenden ehemaligen Fährschiff KONSTANZ<br />

von den Mitgliedern des Vere<strong>in</strong>s „Rettet die<br />

Meersburg ex Konstanz“ sehr herzlich begrüßt.<br />

Das Schiff wurde unter fachkundiger<br />

Führung ausgiebig erkundet. Anschließend<br />

wurden Filme über die Restaurierung und<br />

den Stapellauf des 85 Jahre alten Fährschiffs<br />

gezeigt.<br />

Am Nachmittag besuchte die AG die Insel<br />

Reichenau. Leider kam es wegen des stürmischen<br />

Wetters nicht zu e<strong>in</strong>er Fahrt über den<br />

Untersee mit der Solarfähre nach Mannenbach-Salenste<strong>in</strong>.<br />

Dafür konnten <strong>in</strong> Mittelzell<br />

das e<strong>in</strong>en fährähnlichen Schiffsverkehr über<br />

den Gnadensee anbietende Fahrgastschiff<br />

GNADENSEE besucht und e<strong>in</strong>ige Worte mit<br />

dem Schiffsführer gewechselt werden.<br />

Am Sonntag nutzten e<strong>in</strong>ige Teilnehmer die<br />

Rückfahrt <strong>in</strong> den Norden noch zu e<strong>in</strong>em<br />

Abstecher zur Fähre Obereisenheim am<br />

Ma<strong>in</strong>, um sich das ungewöhnliche Antriebskonzept<br />

mit zwei mittig angebrachten Ruderpropellern<br />

(Fährmann 002, S. 8) e<strong>in</strong>mal<br />

selbst anzusehen.<br />

Die nächste Tagung der AG <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong><br />

soll voraussichtlich am Freitag, 8. November<br />

<strong>2013</strong> <strong>in</strong> Witten an der Ruhr im Rahmen des<br />

nächsten Fährleutetreffens stattf<strong>in</strong>den. dk<br />

Foto: Karsten Meyer<br />

Mitglieder des Vere<strong>in</strong>s „Rettet die Meersburg<br />

ex Konstanz e. V.“ und der AG <strong>B<strong>in</strong>nenfähren</strong><br />

an Bord der Meersburg ex Konstanz<br />

Fährleutetreffen <strong>2013</strong> erst<br />

am zweiten Novemberwochenende<br />

Witten - Das Fährleutetreffen f<strong>in</strong>det dieses<br />

Jahr erst am zweiten Novemberwochenende,<br />

also vom 8. bis 10. November, im Parkhotel<br />

<strong>in</strong> Witten an der Ruhr statt. Das Programm<br />

soll <strong>in</strong> den nächsten Wochen auf<br />

www.Ruhrtalfaehre.de veröffentlicht werden.<br />

Wer e<strong>in</strong>geladen werden möchte, kann schon<br />

jetzt se<strong>in</strong>e Post- und E-Mail-Adresse an den<br />

Organisator Christoph Heemann<br />

(Christoph@Heemann.net) senden. dk


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 6<br />

Geschichte und Denkmale<br />

Stahlkahn auf dem Trockenen<br />

Regglisweiler - Bis zum Beg<strong>in</strong>n der 50er Jahre konnte man sich <strong>in</strong><br />

Regglisweiler nur mit e<strong>in</strong>em Fährkahn über die Iller setzen lassen.<br />

Es gab viele Gründe, von Württemberg nach Bayern oder <strong>in</strong> Gegenrichtung<br />

den Fluss zu queren. Zum Bahnhof, zum Gasthof, zum<br />

E<strong>in</strong>kaufen – vor allem sonntags war viel los. Der Kahn wurde an<br />

Seilen geführt und von den Fährleuten <strong>in</strong> anstrengender Arbeit mit<br />

vier Meter langen Stangen über den manchmal reißenden Fluss<br />

gestakt. Da konnte der nur 100 Meter lange Weg vom e<strong>in</strong>en Ufer<br />

zum anderen auch schon mal fünf bis zehn M<strong>in</strong>uten dauern.<br />

Anfang der 50er Jahre baute die Untere Iller AG (UIAG) dann<br />

e<strong>in</strong>en Fußgängersteg, der <strong>in</strong>zwischen durch e<strong>in</strong>e Betonbrücke ersetzt<br />

wurde. Die Fähre verschwand und wurde vergessen.<br />

Erst 2012 wurde der letzte Fährkahn zufällig auf dem Gelände<br />

e<strong>in</strong>es UIAG-Kraftwerks zwischen Illertissen und Au wiedergefunden.<br />

Die UIAG schenkte ihn der Stadt Dietenheim, die das rund 400 Kilogramm<br />

schwere und fast zehn Meter lange Gefährt bergen ließ.<br />

Der verrostete Schiffskörper wurde abgestrahlt, wobei sich e<strong>in</strong><br />

erstaunlich guter Zustand herausstellte. Der Kahn wurde mit e<strong>in</strong>em<br />

orig<strong>in</strong>algetreuen Farbanstrich versehen und schließlich <strong>in</strong> der<br />

Geme<strong>in</strong>de nahe dem Kloster Brandenburg, <strong>in</strong> Sichtweite e<strong>in</strong>es<br />

Standbildes des Brückenheiligen Nepomuk, aufgestellt. dk<br />

Ausführlicher Beitrag mit historischem und aktuellem Foto,<br />

Südwest Presse, 25.5.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.swp.de/ulm/lokales/alb_donau/art4299,2020636<br />

Zw<strong>in</strong>genberger Fährprahm im Museum<br />

Leopoldshafen - Mit Errichtung e<strong>in</strong>es Steges 2011 <strong>in</strong> Zw<strong>in</strong>genberg<br />

am Neckar war die alte Fähre überflüssig geworden. Die Bemühungen<br />

der Geme<strong>in</strong>de, das Schiff zu verkaufen, um es vor der Schrottpresse<br />

zu bewahren, schlugen fehl. Im August 2011 ist es dann nach<br />

Leopoldshafen am Rhe<strong>in</strong> überführt und vom dortigen Heimatvere<strong>in</strong><br />

wieder <strong>in</strong>stand gesetzt worden. Die E<strong>in</strong>weihung konnte am 29. September<br />

2012 unter Beteiligung e<strong>in</strong>er Zw<strong>in</strong>genberger Abordnung<br />

gefeiert werden. Damit soll an die Fährtradition im Bereich der<br />

heutigen Geme<strong>in</strong>de Eggenste<strong>in</strong>-Leopoldshafen er<strong>in</strong>nert werden.<br />

Die Fähre liegt unter ihrem neuen Namen SOPHIE im Altrhe<strong>in</strong> im<br />

Alten Hafen. (Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sophie von Holste<strong>in</strong>-Gottorp war übrigens<br />

die Gemahl<strong>in</strong> des Großherzogs von Baden. Se<strong>in</strong>en Namen trät das<br />

Beiboot: LEOPOLD.) dk<br />

Bericht über die Restaurierung des Zw<strong>in</strong>genberger Fährprahms:<br />

http://www.katzenpfad.de/p=119205<br />

Seite der Museumsfähre im Karlsruher Stadtwiki:<br />

http://ka.stadtwiki.net/Museumsf%C3%A4hre_Leopoldshafen<br />

Das Foto vom Juni 2012<br />

zeigt den<br />

Zw<strong>in</strong>genberger Fährprahm<br />

noch im Zustand<br />

vor der Renovierung<br />

Foto: Erhardt Vortanz


Betrieb<br />

Teures Leugnen der Kenntnis e<strong>in</strong>er Gefahrenquelle<br />

Schleswig - E<strong>in</strong>e Gefahr zu kennen, die<br />

Fahrgäste nicht vor ihr zu warnen und vor<br />

Gericht die Kenntnis der Gefahr zu bestreiten,<br />

das kann teuer werden. Das musste die<br />

Stadtverkehr Lübeck GmbH durch e<strong>in</strong> Urteil<br />

des Schleswig-Holste<strong>in</strong>ischen Oberlandesgerichts<br />

erfahren.<br />

E<strong>in</strong> Schiff der Priwallfähre hatte e<strong>in</strong>en<br />

neuen Anstrich des Fahrbahndecks erhalten.<br />

E<strong>in</strong> Motorradfahrer, der die örtlichen Verhältnisse<br />

kannte, fuhr bei Nässe auf das Schiff<br />

auf, folgte den Anweisungen des Personals<br />

und wechselte auf der Fähre die Spur. Dabei<br />

brach das H<strong>in</strong>terrad aus, der Motorradfahrer<br />

stürzte auf die l<strong>in</strong>ke Schulter und erlitt e<strong>in</strong>e<br />

Schultergelenkssprengung mit Abriss von<br />

Bändern. Er musste operiert und mehrere<br />

Wochen lang nachbehandelt werden. Die<br />

Verkehrsbetriebe ließen die Fähre mit e<strong>in</strong>em<br />

rutschfesteren Anstrich versehen.<br />

Der Motorradfahrer klagte auf Schadenersatz<br />

und Schmerzensgeld, weil der neue<br />

Belag se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach bei Feuchtigkeit<br />

zu glatt und damit ungeeignet gewesen sei.<br />

Die Verkehrsbetriebe erwiderten, dass es<br />

bisher ke<strong>in</strong>e Probleme mit dem neuen Belag<br />

gegeben habe. Der Motorradfahrer habe<br />

wohl zu viel Gas gegeben und sei deshalb<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

gestürzt. Das Landgericht Lübeck ließ ihn<br />

dann auch abblitzen.<br />

In der nächsten Instanz forderten die Richter<br />

des Oberlandesgerichtes die Verkehrsbetriebe<br />

auf, das Bordbuch der Fähre vorzulegen.<br />

Dort stießen sie auf e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>trag vom<br />

Vortag des Unfalls: „Deck bei Regen und Tau<br />

sehr glatt!!! Unfallgefahr“. Damit war erwiesen,<br />

dass dem Betrieb – anders als behauptet<br />

– die Gefährlichkeit des Anstrichs zum<br />

Unfallzeitpunkt bereits bekannt war. „Es steht<br />

fest, dass das frisch gestrichene Fahrdeck<br />

der Fähre bei Feuchtigkeit und Nässe mehr<br />

als zu erwarten sehr glatt war. Es hätte<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>es deutlichen Warnh<strong>in</strong>weises<br />

an die Benutzer der Fähre bedurft, wenn die<br />

Fähre trotz der Gefährdung der Nutzer<br />

weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gesetzt wurde. Der Kläger durfte<br />

als ständiger Fährnutzer davon ausgehen,<br />

dass der Fahrbahnbelag die übliche Beschaffenheit<br />

aufwies. Erschwerend und<br />

schmerzensgelderhöhend berücksichtigt der<br />

Senat (die Richter) zusätzlich das nicht<br />

h<strong>in</strong>nehmbare Verhalten der Beklagten, die im<br />

ersten Rechtszug angesichts des Dienstbuche<strong>in</strong>trags<br />

wider besseres Wissen bestritten<br />

hat, dass das Fährpersonal um die<br />

besondere Glätte bei Feuchtigkeit wusste.“<br />

Seite 7<br />

Das Gericht verurteilte die Verkehrsbetriebe,<br />

dem Motorradfahrer die entstandenen Schäden<br />

zu ersetzen und e<strong>in</strong> Schmerzensgeld zu<br />

zahlen. Angemessen sei dafür e<strong>in</strong> Betrag<br />

von 500 Euro. Wegen des Verschweigens <strong>in</strong><br />

der ersten Instanz erhöhte das Gericht das<br />

Schmerzensgeld aber um 5 000 Euro auf<br />

<strong>in</strong>sgesamt 5 500 Euro. dk<br />

Pressemitteilung 18/2012 des Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong>ischen Oberlandesgerichts:<br />

http://www.schleswig-holste<strong>in</strong>.de/OLG/DE/Service/Presse/Pressemeldungen/201218Schmerzensgeld.html<br />

Textdienstleister Dirk Bake<br />

Hannover<br />

Lektorat, Korrektorat, Recherche, Medienbeobachtung<br />

etc.<br />

Durchsicht von Texten auf Grammatik,<br />

Rechtschreibung, Zeichensetzung,<br />

gutes Deutsch, Aufbau, Stil,<br />

Verständlichkeit, E<strong>in</strong>deutigkeit,<br />

Zielgruppenorientierung, E<strong>in</strong>heitlichkeit,<br />

Wiederholungen, Layout und<br />

Silbentrennung – auch kurze Texte s<strong>in</strong>d<br />

willkommen<br />

Näheres gern auf Anfrage:<br />

textdienstleister@posteo.de


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 8<br />

Wegweiser <strong>in</strong> der falschen Farbe<br />

Siebeneichen - Zwischen Siebeneichen und<br />

Fitzen im Kreis Herzogtum Lauenburg gibt es<br />

<strong>in</strong> den Sommermonaten e<strong>in</strong>e Fähre, deren<br />

Zufahrt von Verkehrsteilnehmern nicht immer<br />

gleich gefunden wird. Um dem abzuhelfen<br />

haben die Bürgermeister der Geme<strong>in</strong>den<br />

Siebeneichen und Fitzen, letzterer gleichzeitig<br />

Amtsvorsteher des Amtes Büchen, im<br />

Frühjahr 2012 e<strong>in</strong>en Wegweiser mit dem<br />

Wort „Fähre“ an der Landesstraße zwischen<br />

Büchen und Roseburg aufhängen lassen. In<br />

den W<strong>in</strong>termonaten, wenn die Fähre nicht<br />

fährt, sollte er wieder abgenommen werden.<br />

Da die Fähre überwiegend touristisch genutzt<br />

wird, wurde das Schild mit weißer<br />

Schrift auf braunem Grund ausgeführt, so<br />

wie es bei touristischen Zielen <strong>in</strong>ternational<br />

üblich ist. Die Kosten <strong>in</strong> Höhe von 300 Euro<br />

wurden von der Herzogtum Lauenburg Market<strong>in</strong>g<br />

und Service GmbH getragen, also aus<br />

Mitteln des Kreises. So war der <strong>in</strong> ihrem<br />

Fortbestand gefährdeten Fähre ebenso<br />

geholfen wie den Durchreisenden.<br />

So weit so gut, nur die Kreisverwaltung<br />

war nicht e<strong>in</strong>verstanden. Sie beschied, der<br />

Wegweiser müsse nicht braun, sondern grün<br />

se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Saison dürfe er noch hängen<br />

bleiben, aber <strong>2013</strong> dürfe der braune Wegweiser<br />

nicht wieder aufgehängt werden. Als er <strong>in</strong><br />

dieser Saison wieder dort h<strong>in</strong>g, ließ ihn die<br />

Kreisverwaltung kurzerhand ersatzlos abschrauben.<br />

Braune Schilder seien laut Richtl<strong>in</strong>ie<br />

für die touristische Beschilderung (RtB)<br />

nur „für touristisch bedeutsame Ziele mit<br />

wegweisender Funktion und für die Kennzeichnung<br />

von Touristikstraßen zulässig.“<br />

Die Fähre <strong>in</strong> Siebeneichen sei aber ke<strong>in</strong><br />

so wichtiges Ziel. Deshalb sei hier nur e<strong>in</strong><br />

grünes „H<strong>in</strong>weisschild mit werbendem<br />

Charakter“ möglich.<br />

Dem hielt der Siebeneichener Bürgermeister<br />

entgegen, die Fähre sei durchaus e<strong>in</strong>er<br />

der touristischen Anziehungspunkte im Amt<br />

Büchen. Er sehe deshalb nicht e<strong>in</strong>, noch mal<br />

e<strong>in</strong> zweites Schild <strong>in</strong> Grün zu kaufen. H<strong>in</strong>zu<br />

komme, dass das grüne Schild nicht an dem<br />

gleichen Mast wie die anderen Wegweiser<br />

hängen dürfte, so dass dafür e<strong>in</strong> weiterer<br />

Mast gekauft und aufgestellt werden muss.<br />

braun - grün - weiß<br />

Der „Fährmann“ hat e<strong>in</strong>mal recherchiert.<br />

Der braune Wegweiser ist im amtlichen<br />

Verkehrszeichenkatalog durchaus vorgesehen.<br />

Zeichen 386.1 ist e<strong>in</strong> rechteckiges<br />

Schild mit weißer Schrift auf braunem Grund.<br />

Es kommt zum E<strong>in</strong>satz als Touristischer<br />

H<strong>in</strong>weis und kann auch als Wegweiser ausgeführt<br />

werden. Demnach haben die Bürgermeister<br />

alles richtig gemacht, wenn denn,<br />

was der Kreis allerd<strong>in</strong>gs bestreitet, die Fähre<br />

e<strong>in</strong> touristisch bedeutsames Ziel ist.<br />

Der Katalog sieht auch e<strong>in</strong> rechteckiges<br />

Schild mit gelber Schrift auf grünem Grund<br />

vor. Für diese „Ortsh<strong>in</strong>weistafel“ (Zeichen<br />

385) ist allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e Ausführung als<br />

Wegweiser vorgesehen. Grüne Wegweiser<br />

mag es irgendwo geben (dem Autoren s<strong>in</strong>d<br />

sie nur von der „Flaem<strong>in</strong>g-Route“ bekannt),<br />

amtlich vorgesehen s<strong>in</strong>d sie nicht. Die Auffassung<br />

des Kreises ist also zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong><br />

diesem Punkt nicht begründet.<br />

Symbol für „Hafen, Fährhafen, Fähre“<br />

der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt),<br />

schwarz auf weißem Grund


Beiden Seiten ist offenbar nicht aufgefallen,<br />

dass es für <strong>in</strong>nerörtliche Ziele ja noch<br />

„Pfeilwegweiser zu Zielen mit erheblicher<br />

Verkehrsbedeutung“ mit schwarzer Schrift<br />

auf weißem Grund gibt (Zeichen 432). Auch<br />

diese dürfen nicht <strong>in</strong>flationär aufgestellt<br />

werden, und es ist unsicher, ob der Kreis<br />

e<strong>in</strong>e erhebliche Verkehrsbedeutung anerkennt.<br />

Dass Fähren pr<strong>in</strong>zipiell h<strong>in</strong>reichend<br />

wichtig se<strong>in</strong> können, sieht zum<strong>in</strong>dest die<br />

Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) so:<br />

Sie sieht e<strong>in</strong> eigenes Symbol für „Hafen,<br />

Fährhafen, Fähre“ vor. Dieter König<br />

ausführlicher Beitrag mit Fotos<br />

auf LN-onl<strong>in</strong>e, 26.4.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.ln-onl<strong>in</strong>e.de/Lokales/Lauenburg/Schilder-Streit-an-der-Faehre-Irrs<strong>in</strong>nig-oder-vorschriftsmaessig<br />

Informationen<br />

über Touristische H<strong>in</strong>weisschilder:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Touristisches_H<strong>in</strong>weisschild<br />

Zeichen 386.1: rechteckiges Schild, weiße<br />

Schrift auf braunem Grund, Touristischer<br />

H<strong>in</strong>weis, auch als Wegweiser:<br />

http://www.sicherestrassen.de/VKZKatalog/Kat386.htm<br />

Zeichen 385: rechteckiges Schild, gelbe<br />

Schrift auf grünem Grund: Ortsh<strong>in</strong>weistafel:<br />

http://www.sicherestrassen.de/VKZKatalog/Kat385.htm<br />

Symbole der Richtl<strong>in</strong>ien<br />

für die wegweisende Beschilderung<br />

außerhalb von Autobahnen 2000:<br />

http://www.bast.de/cln_031/nn_42742/DE/Aufgaben/abteilung-v/referat-v1/verkehrszeichen/unterseiten/symbole_20-rwb-2000.html<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Fortbildungssem<strong>in</strong>ar für Fährleute<br />

Boppard - Vom 27. bis zum 29. Januar 2014<br />

bietet die Berufsgenossenschaft für Transport<br />

und Verkehrswirtschaft (BG Verkehr) e<strong>in</strong><br />

Sem<strong>in</strong>ar speziell für Führungskräfte,<br />

Sicherheitsbeauftragte und Beschäftigte aus<br />

Fährunternehmen an. Unter den Schlagworten<br />

Gefährdungsbeurteilung, Verantwortung<br />

und Kommunikation im Arbeitsschutz<br />

geht es zunächst um das Auff<strong>in</strong>den von<br />

Gefahren an den Arbeitsplätzen. Daraus<br />

werden passende Maßnahmen abgeleitet.<br />

Im Schwerpunkt Verkehrs- und<br />

arbeitsschutzrechtliche Verantwortung geht<br />

es um die Verkehrssicherung, das E<strong>in</strong>weisen<br />

von Fahrzeugen, das richtige Verhalten <strong>in</strong><br />

Notfallsituationen und nicht zuletzt um die<br />

Kommunikation im Arbeitsschutz.<br />

Den verantwortlichen Beschäftigten sollen<br />

Handlungshilfen für Sicherheitsgespräche<br />

und die Unterweisung von Mitarbeitern und<br />

das Ansprechen von Fehlverhalten an die<br />

Hand gegeben werden. (Sem<strong>in</strong>arnummer<br />

BS-13-134 56154) dk<br />

Anmeldung unter<br />

https://www.bg-verkehr.de/arbeitssicherheit-und-gesundheitsschutz/aus-und-fortbildung/sem<strong>in</strong>are-der-bg-verkehr/b<strong>in</strong>nenschifffahrt-<strong>2013</strong>-2014/fortbildungssem<strong>in</strong>ar-fuer-faehrleute-gefaehrdungsbeurteilung-<strong>2013</strong>-verantwortung-<strong>2013</strong>-<br />

kommunikation-im-arbeitsschutz/<br />

Tempolimit nicht für Fähren<br />

Seite 9<br />

Hamburg - Das wäre fast schief gegangen.<br />

Ende Mai verkündete die Hamburg Port<br />

Authority (HPA) e<strong>in</strong> Tempolimit für den<br />

Hamburger Hafen. E<strong>in</strong>e Geschw<strong>in</strong>digkeitsbegrenzung<br />

für die Sportschifffahrt auf sechs<br />

Knoten gab es zwar schon. Fortan aber<br />

sollten auch andere Fahrzeuge nicht schneller<br />

als zehn Knoten (18,52 km/h) fahren.<br />

Darauf hatten sich die Behörden des Bundes<br />

und des Landes gee<strong>in</strong>igt. Zwar waren<br />

Schiffsführer schon vorher verpflichtet, e<strong>in</strong>e<br />

angemessene und sichere Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

e<strong>in</strong>zuhalten, auch gibt es im Verhältnis zur<br />

hohen Verkehrsdichte kaum Unfälle, aber<br />

man wollte doch e<strong>in</strong>en verb<strong>in</strong>dlichen Richtwert<br />

e<strong>in</strong>führen. Auch nähmen die Uferanlagen<br />

so weniger Schaden.<br />

Erst im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> wurde deutlich, dass<br />

die Fahrpläne der Hafenfähren auf Basis<br />

höherer Geschw<strong>in</strong>digkeiten erstellt s<strong>in</strong>d. Sie<br />

wären so nicht mehr e<strong>in</strong>zuhalten. Schließlich<br />

e<strong>in</strong>igte sich die Fährreederei HADAG mit der<br />

HPA darauf, dass das Tempolimit für Fähren<br />

nicht gelte. dk


Schiff und Ausrüstung<br />

Jetzt auch elektrische Selbstbedienungsfähre<br />

Dalfsen (Niederlande) - In der Regel werden<br />

Selbstbedienungsfähren mit Ketten über<br />

das Wasser gekurbelt. Überrascht hatte<br />

bereits es e<strong>in</strong>e Selbstbedienungs-Gierfähre<br />

zwischen Wesel und Voerde am Niederrhe<strong>in</strong>.<br />

In den Niederlanden gibt es jetzt auch<br />

e<strong>in</strong>e elektrisch angetriebene Selbstbedienungsfähre.<br />

Östlich des Ortes Dalfsen<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

bei Zwolle <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Overijssel kann<br />

man seit April dieses Jahres mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen<br />

Knopfdruck über die Overijsselse Vecht<br />

setzen. Mit der Fähre werden viele reizvolle<br />

Fahrradtouren möglich.<br />

Fotos und Lageskizze der neuen Fähre:<br />

http://www.voetveren.nl/sub-overzicht/detail/Ov-0021.htm<br />

Foto: Wim Kusee<br />

Das Foto zeigt den<br />

Zustand kurz nach der<br />

Eröffnung. Der Motor<br />

bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> dem<br />

großen schwarzen<br />

Kasten an Land.<br />

Der Seilzug verläuft<br />

unter Wasser,<br />

so dass die<br />

Längsschifffahrt<br />

dadurch nicht<br />

beh<strong>in</strong>dert wird.<br />

Nachrüstung erforderlich<br />

Seite 10<br />

Arnis - E<strong>in</strong>e böse Überraschung erlebten die<br />

Vertreter der Stadt Arnis an der Schlei. Gerade<br />

hatte ihre Seilfähre e<strong>in</strong>e Zulassung für die<br />

nächsten fünf Jahre erhalten, da flatterte e<strong>in</strong><br />

Schreiben der Zentralstelle Schiffsuntersuchungskommission<br />

(ZSUK) mit e<strong>in</strong>er<br />

Mängelliste <strong>in</strong>s Haus. Diese war zwischenzeitlich<br />

beim Fährpächter e<strong>in</strong>gegangen, der<br />

sie an die Stadt als Eigentümer<strong>in</strong> weiterleitete.<br />

„Auf der Fähre ist ke<strong>in</strong>e Ankerausrüstung<br />

vorhanden“, ist der schwerwiegendste Mangel.<br />

Es seien zwei Anker mit e<strong>in</strong>er Gesamtmasse<br />

von 192 Kilogramm erforderlich.<br />

Dafür seien je 40 Meter Ketten oder 48 Meter<br />

Drahtseil für die Anker erforderlich.<br />

Die Stadtvertretung sah die Sicherheit im<br />

Fährverkehr gefährdet und verabschiedete<br />

e<strong>in</strong> ganzes Maßnahmenpaket. Neben e<strong>in</strong>em<br />

technischen Gutachten zu den Ankern wird<br />

es e<strong>in</strong>es zu den Deckspforten geben, die<br />

möglicherweise erneuert werden müssen.<br />

Außerdem wird das Führungsseil überprüft.<br />

Für die genannten Maßnahmen s<strong>in</strong>d<br />

8 000 Euro veranschlagt, 6 000 Euro davon<br />

müssen überplanmäßig bereit gestellt werden.<br />

dk<br />

Bericht mit Bild, Schleswiger Zeitung,<br />

28.5.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.shz.de/nachrichten/lokales/schleswiger-nachrichten/artikeldetails/artikel/sicherheitsleck-auf-der-schleifaehre-1.html


Betriebe und Personen<br />

Neues Schottel-Reparaturzentrum<br />

<strong>in</strong> Wismar<br />

Wismar - Die Schottel-Gruppe mit Hauptsitz<br />

<strong>in</strong> Spay am Rhe<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> weltweit führender<br />

Hersteller von Antrieben und Steuerungen<br />

für Schiffe und Offshore-Anwendungen. Auch<br />

viele B<strong>in</strong>nenfährschiffe s<strong>in</strong>d mit Schottel-<br />

Antriebsanlagen ausgerüstet. Um der seit<br />

Jahren kont<strong>in</strong>uierlich steigenden Nachfrage<br />

nach Schiffsantrieben Rechnung zu tragen,<br />

wurde am bisherigen Fertigungsstandort<br />

Wismar im Juni <strong>2013</strong> auch e<strong>in</strong> neues<br />

Reparaturzentrum mit optimalen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

für die Reparatur von Groß- und Kle<strong>in</strong>anlagen<br />

e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Der bisherige Standort Ellerbek bei<br />

Hamburg konzentriert sich künftig auf den<br />

Ersatzteilvertrieb <strong>in</strong> der Region. Um kurze<br />

Wege, und die damit verbundenen kurzen<br />

Reaktionszeiten für die Kunden zu gewährleisten,<br />

wird zusätzlich e<strong>in</strong> Team von Servicetechnikern<br />

<strong>in</strong> der Niederlassung Hamburg<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Der Reparaturstandort <strong>in</strong> Spay am Rhe<strong>in</strong><br />

bei Koblenz bleibt unverändert bestehen.<br />

Schottel/dk<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Werft Laubegast <strong>in</strong> neuen Händen<br />

Dresden/Siegen - Die Schiffswerft <strong>in</strong> Dresden-Laubegast,<br />

nicht zuletzt bekannt durch<br />

den Neu- und Umbau vieler Fährschiffe,<br />

hat seit Ende Juni e<strong>in</strong>en neuen Eigentümer.<br />

Grundstück, Werkstätten, Masch<strong>in</strong>en und<br />

Boote gehören jetzt der Saal GmbH. Über<br />

den Kaufpreis wurde Stillschweigen vere<strong>in</strong>bart.<br />

Die 1855 gegründete Werft wurde 1898 an<br />

den jetzigen Standort verlegt und baut und<br />

repariert seitdem ununterbrochen Schiffe.<br />

2001 g<strong>in</strong>g sie das erste Mal <strong>in</strong> die Insolvenz,<br />

wurde aber gerettet. Seit 2011 wurde sie<br />

erneut von e<strong>in</strong>em Insolvenzverwalter betrieben.<br />

Ihm gelang es nicht, e<strong>in</strong>en Käufer zu<br />

f<strong>in</strong>den, der bereit war, die von der Ostsächsischen<br />

Sparkasse als Hauptgläubiger<strong>in</strong><br />

geforderten 1,5 Millionen Euro zu zahlen.<br />

Ostern dieses Jahres wurde der Betrieb mit<br />

den letzten 20 Mitarbeitern ganz geschlossen.<br />

E<strong>in</strong> herber Verlust für die Region, denn<br />

die Erhaltung der Dresdner Dampfschiffsflotte<br />

wäre ohne diese Werft kaum möglich.<br />

Für alle Schiffe bot sie <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> weitem<br />

Umkreis die letzte Slipanlage. Mit der Schließung<br />

sah es so aus, dass Inventar und<br />

Grundstücke ause<strong>in</strong>andergerissen und versteigert<br />

werden würden.<br />

Im Juni wurde dann doch noch e<strong>in</strong> neuer<br />

Eigentümer gefunden. Der Siegener Unternehmer<br />

Re<strong>in</strong>hard Saal ist eigentlich<br />

Seite 11<br />

branchenfremd. Er hat sich im Markt für<br />

Fotodienstleistungen und digitale Fotolabore<br />

etabliert. Als Motiv für die Übernahme gab er<br />

an, er habe sich „vor Jahren e<strong>in</strong> bisschen <strong>in</strong><br />

Dresden und se<strong>in</strong>e Menschen verliebt“.<br />

Die Werft soll erhalten und weiter entwickelt<br />

werden. Die Dampfschiffe sollen<br />

auch <strong>in</strong> Zukunft hier gewartet und repariert<br />

werden. Gedacht ist aber auch an e<strong>in</strong><br />

W<strong>in</strong>terlager und Handwerksbetrieb für<br />

private Boote sowie Freizeitangebote im<br />

maritimen Umfeld. dk<br />

Bericht über Schließung der Werft, Bonapart:<br />

http://www.bonapart.de/no_cache/nachrichten/beitrag/schiffswerft-laubegast-schliesst-die-tore.html<br />

Ausführlicher Beitrag über die Rettung,<br />

Siegener Zeitung, 27.6.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.siegener-zeitung.de/a/694270/siegener-kauft-werft-<strong>in</strong>-dresden<br />

He<strong>in</strong>z Zimmer verstorben<br />

Walsum - Der langjährige Betreiber der<br />

Fähre Walsum, He<strong>in</strong>z Zimmer, ist am 18. <strong>Juli</strong><br />

verstorben. Zimmer war seit Ende der 50er<br />

Jahre auf der Fähre, zunächst als Matrose<br />

und Schiffsführer. 1981 übernahm er die<br />

Fähre von se<strong>in</strong>em Arbeitgeber, der Familie<br />

Maul. 2008 übergab er den Betrieb an se<strong>in</strong>en<br />

Stiefsohn Dirk Nowakowski, der seitdem das<br />

Unternehmen im S<strong>in</strong>ne Zimmers weiter führt.<br />

dk


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 12<br />

Neuer Fährmeister <strong>in</strong> Pritzerbe<br />

Pritzerbe - Der langjährige Fährmeister <strong>in</strong><br />

der Geme<strong>in</strong>de Pritzerbe an der Havel, Helmut<br />

Polanik, ist <strong>in</strong> den Ruhestand gegangen.<br />

Se<strong>in</strong> Nachfolger, der 58-jährige Schlossermeister<br />

Re<strong>in</strong>hard Paulick, ist e<strong>in</strong> Seitene<strong>in</strong>steiger.<br />

Der Schritt von der Selbstständigkeit<br />

auf die kommunale Fähre war ihm nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt vorgezeichnet. „Ich hatte mal<br />

e<strong>in</strong>en Angelkahn mit Vier-PS-Motor. Das war<br />

alles“. Als sich die neue Tätigkeit anbahnte,<br />

änderte sich das grundlegend. Er bekam<br />

nach e<strong>in</strong>er ärztlichen Tauglichkeitsuntersuchung<br />

das Schifferdienstbuch, <strong>in</strong> dem die<br />

erforderlichen 180 Fahrtage nachzuweisen<br />

waren. Von se<strong>in</strong>em Vorgänger und se<strong>in</strong>en<br />

beiden heutigen Kollegen Klaus Grunwald<br />

und Berndt Triptow wurde er <strong>in</strong> die Masch<strong>in</strong>e<br />

und die Sicherheitse<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>gewiesen<br />

und durfte unter Aufsicht das Übersetzen<br />

und Anlegen üben. Außerdem machte er<br />

se<strong>in</strong>en Sportbootführersche<strong>in</strong> und schließlich<br />

legte er vor der Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />

Magdeburg mit Erfolg die<br />

Prüfung zum Fährführersche<strong>in</strong> ab.<br />

„Für mich ist der neue Beruf e<strong>in</strong> großes<br />

Glück“, fasst Paulick die Veränderungen <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Berufsleben zusammen. Auch für<br />

kle<strong>in</strong>e Reparatur- und Wartungsarbeiten am<br />

Fährschiff hat sich <strong>in</strong>zwischen mehrfach als<br />

Glücksfall erwiesen, dass Paulick gelernter<br />

Schlosser ist.<br />

Die Fähre Pritzerbe ist zwar kle<strong>in</strong>, gehört<br />

gemessen an ihrer Rolle aber zu den wichtigsten<br />

im Lande. Nur über die Fähre oder über<br />

e<strong>in</strong>en rund 30 Kilometer langen Umweg über<br />

zum Teil schlechte Wege können die E<strong>in</strong>wohner<br />

des Ortsteiles Kützkow zu ihren Häusern<br />

gelangen. Im Sommer kommen die Bewohner<br />

der Wochenendhäuser und des Camp<strong>in</strong>gplatzes<br />

sowie viele Radfahrer h<strong>in</strong>zu.<br />

HADAG fährt seit 50 Jahren <strong>in</strong>s Alte Land<br />

Hamburg - Schon im 11. Jahrhundert gab es<br />

an der Unterelbe zwischen Cranz im Alten<br />

Land und dem heute hamburgischen<br />

Blankenese e<strong>in</strong>e Fähre. Damals bildete sie<br />

e<strong>in</strong>en Teil e<strong>in</strong>er wichtigen Handelsverb<strong>in</strong>dung<br />

im Erzbistum Hamburg-Bremen.<br />

Am 1. März 1963 übernahm die Hamburger<br />

Fährgesellschaft HADAG die damals<br />

eigenständige Hamburg-Blankenese-Este-<br />

L<strong>in</strong>ie. Noch heute ist der Verkehr nicht vollständig<br />

<strong>in</strong> den übrigen Fährverkehr <strong>in</strong>tegriert,<br />

sondern wird als „HBEL“ bezeichnet.<br />

Die Überfahrt dauert rund 25 M<strong>in</strong>uten. Mit<br />

e<strong>in</strong>er Gesamtlänge von rund 3750 Metern<br />

führt sie von Blankenese, vorbei an den<br />

Elb<strong>in</strong>seln Neß- und Schwe<strong>in</strong>esand, durch<br />

das Mühlenberger Loch und das Sperrwerk<br />

Neuenfelde bis nach Cranz.<br />

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums wies<br />

die HADAG-Geschäftsführer<strong>in</strong> Gabriele<br />

So pendelt die Fähre im Zwei-Schicht-Betrieb<br />

täglich rund 150 mal die 180 Meter h<strong>in</strong><br />

und her. Die Überfahrt dauert zwar nur drei<br />

M<strong>in</strong>uten, aber im Laufe von vier Jahren<br />

kommt sie doch – re<strong>in</strong> rechnerisch gesehen<br />

– e<strong>in</strong>mal um die Welt.<br />

Ausführlicher Beitrag über den neuen Fährmann,<br />

Märkische Allgeme<strong>in</strong>e, 9.7.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.maz-onl<strong>in</strong>e.de/Lokales/Brandenburg-Havel/Abloesung-auf-der-Havel<br />

Müller-Remer noch e<strong>in</strong>mal auf die Bedeutung<br />

dieser L<strong>in</strong>ie h<strong>in</strong>: „Wir freuen uns, dass<br />

wir die langjährige Tradition dieser Schiffsl<strong>in</strong>ie<br />

fortführen können. Für viele Cranzer und<br />

Blankeneser ist die L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e gute Alternative<br />

zum Auto. Und im Sommer nutzen bis zu<br />

70 000 Fahrgäste diese Möglichkeit der<br />

Elbquerung als Übergang <strong>in</strong>s Alte Land.<br />

Gerade vom Wasser aus lassen sich die<br />

idyllischen Landstriche der Elbufer sowie das<br />

Panorama der sich dort tummelnden Segelboote<br />

besonders genießen.“<br />

Als Dankeschön an alle treuen Pendler<br />

der L<strong>in</strong>ie hat die HADAG vom 15. bis zum<br />

20. April Jubiläumskuchen und Kaffee auf<br />

dieser L<strong>in</strong>ie ausgegeben. Am 20. April gab es<br />

am Alten Fährhaus <strong>in</strong> Cranz, direkt am<br />

Fähranleger, bunte Aktionen, Besichtigungen,<br />

leckeres Essen und e<strong>in</strong>e Fotoausstellung.<br />

HADAG/dk


Schiffsum- und -neubauten<br />

Neues Fährschiff für Hamburg<br />

Hamburg - Seit dem 3. Juni hat die HADAG<br />

e<strong>in</strong> 13. Hafenfährschiff vom Typ 2000 (Bügeleisen).<br />

Es wurde auf der Werft SSB Spezialschiffbau<br />

Oortkaten GmbH gebaut. Taufpat<strong>in</strong><br />

Kathar<strong>in</strong>a Woyda, Prokurist<strong>in</strong> der HADAG,<br />

taufte das Schiff auf den Namen MS<br />

HAMBURGENSIE. Damit wich die HADAG<br />

wieder e<strong>in</strong>mal von ihrer Sitte ab, Schiffe<br />

dieses Typs nach Hamburger Ortsteilen zu<br />

benennen. Der Name war aus Vorschlägen<br />

Hamburger Bürger ausgewählt worden<br />

(Fährmann 002, S. 43).<br />

Die MS HAMBURGENSIE ist zwar das<br />

13. Schiff e<strong>in</strong>er Serie, aber im Laufe der<br />

Jahre gab es immer wieder Modifizierungen,<br />

die durch Erfahrungen mit den vorigen Schiffen<br />

oder durch technische Entwicklungen<br />

angeregt wurden. Wulstbug und Rettungsrutschen<br />

waren schon früher e<strong>in</strong>geführt<br />

worden. Jetzt wurde erstmals e<strong>in</strong> neues<br />

Beleuchtungskonzept mit sparsamen LED-<br />

Leuchten umgesetzt, und es gibt e<strong>in</strong>en leiseren,<br />

modernen Antrieb mit ger<strong>in</strong>gem CO 2<br />

-<br />

Ausstoß. Auf Anregung von Fahrgästen<br />

werden mehr Abstellflächen für K<strong>in</strong>derwagen<br />

und Fahrräder angeboten, und auf dem<br />

Oberdeck wurden 30 zusätzliche Sitzplätze<br />

auf Bänken e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Der Neuzugang wird vor allem auf den<br />

L<strong>in</strong>ien 62 und 72 zwischen Hafencity und<br />

F<strong>in</strong>kenwerder zum E<strong>in</strong>satz kommen. Diese<br />

Fährverb<strong>in</strong>dungen gehören nicht nur zu den<br />

stark frequentierten Pendlerstrecken <strong>in</strong> der<br />

Hauptverkehrszeit, sondern auch zu den<br />

beliebten Ausflugstouren <strong>in</strong> Hamburg.<br />

„Wir freuen uns, mit dem neuen Fährschiff<br />

unsere Kapazitäten erweitert zu haben und<br />

der erfreulich hohen Nachfrage nach unserem<br />

ÖPNV-Angebot im Hafen gerecht zu<br />

werden“, sagte HADAG-Vorstand Gabriele<br />

Müller-Remer anlässlich der Taufe.<br />

HADAG/dk<br />

Anleger schnell saniert<br />

Nordenham-Blexen - Nach dreie<strong>in</strong>halb<br />

Wochen und damit e<strong>in</strong>ige Tage eher als<br />

befürchtet konnte die Weserfähre zwischen<br />

Bremerhaven und Blexen Anfang Mai ihren<br />

Betrieb wieder aufnehmen. Teile des<br />

Blexener Anlegers waren dermaßen brüchig,<br />

dass sie eiligst ersetzt werden mussten<br />

(Fährmann 002, S. 41).<br />

Vor 60 Jahren hatte man e<strong>in</strong>e Anlegebrücke<br />

aus Spannbeton gebaut. Diese wurde<br />

jetzt durch e<strong>in</strong>e 250 Tonnen wiegende Stahlkonstruktion<br />

ersetzt. Man hofft jetzt, dass die<br />

Brücke 80 bis 100 Jahre hält.<br />

Die Kosten der Sanierungsmaßnahme<br />

betrugen rund 2,2 Millionen Euro. Sie wurden<br />

von der Fährgesellschaft getragen, die sich<br />

Seite 13<br />

im Besitz der Städte Bremerhaven und<br />

Nordenham bef<strong>in</strong>det.<br />

Da der Fährverkehr ohneh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gestellt<br />

werden musste, bekam das Fährschiff<br />

BREMERHAVEN <strong>in</strong> der Phase des Neubaus<br />

des Anlegers nach 16 000 Betriebsstunden<br />

e<strong>in</strong>en neuen Dieselmotor. dk<br />

Bericht <strong>in</strong> der Nordsee-Zeitung:<br />

http://www.nordsee-zeitung.de/region/bremerhaven_artikel,-Weserfaehre-nimmt-Betrieb-wieder-auf-_arid,909327.html<br />

Fünf Millionen für neue Anleger<br />

Lübeck-Travemünde - Lastwagen über<br />

sechs Tonnen Gewicht können wieder die<br />

Priwallfähre <strong>in</strong> Lübeck benutzen. Nicht nur<br />

die Versorgung des rechts der Trave gelegenen<br />

Stadtgebietes ist jetzt nicht mehr mit 40<br />

Kilometer langen Umwegen verbunden, auch<br />

die Feuerwehr kann jetzt wieder problemlos<br />

übersetzen. Die 40 Jahre alten Rampen<br />

waren <strong>in</strong> die Jahre gekommen und mussten<br />

für höhere Belastungen gesperrt werden. Die<br />

ersten beiden Fähranleger s<strong>in</strong>d bereits saniert<br />

worden und wurden Anfang Mai nach<br />

neunmonatiger Bauzeit wieder für den Verkehr<br />

freigegeben. Die verbliebenen beiden<br />

Anleger folgen jetzt und sollen im kommenden<br />

Jahr fertig se<strong>in</strong>. Das Kostenvolumen<br />

beträgt <strong>in</strong>sgesamt fünf Millionen Euro. dk<br />

Ausführlicher Bericht auf NDR regional:<br />

http://www.ndr.de/regional/schleswig-holste<strong>in</strong>/faehranleger103.html


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 14<br />

Erstes deutsches LNG-Schiff wird e<strong>in</strong>e Fähre se<strong>in</strong><br />

Emden/Bremen - Als erste deutsche Reederei<br />

hat die AG „EMS“ e<strong>in</strong> Schiff <strong>in</strong> Auftrag<br />

gegeben, das mit verflüssigtem Erdgas<br />

(LNG) angetrieben wird. Die ganzjährig<br />

zwischen Emden und Borkum verkehrende<br />

Auto- und Passagierfähre MS OSTFRIES-<br />

LAND (Baujahr 1985) wird umgebaut und<br />

dabei grundlegend erneuert. Bereits seit zwei<br />

Jahren hat sich die Reederei mit dem E<strong>in</strong>satz<br />

von LNG zum Antrieb ihrer Fähren<br />

beschäftigt. Sie ist auch am Projekt Maritime<br />

Technologien und Innovationen – Modellregion<br />

Deutschland/Niederlande (MariTIM)<br />

beteiligt. Neben dem E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es umweltfreundlicheren<br />

Brennstoffes soll mit dem<br />

Umbau mehr Platz für die Passagiere und<br />

mehr Platz auf dem Wagendeck geschaffen<br />

werden, letzteres <strong>in</strong>sbesondere für den<br />

steigenden Anteil unbegleiteter Fracht, also<br />

Anhänger ohne Zugmasch<strong>in</strong>en. Schließlich<br />

stellen sich weitere Herausforderungen durch<br />

die immer schneller strömende Ems. E<strong>in</strong>e<br />

Fahrt gegen den Tidestrom kann <strong>in</strong>zwischen<br />

e<strong>in</strong>e halbe Stunde länger dauern als mit der<br />

Strömung. E<strong>in</strong>e schnellere Überfahrt bei<br />

ger<strong>in</strong>geren Kraftstoffkosten stand deshalb<br />

auch auf dem Wunschzettel der Reederei.<br />

Ungewöhnliche Schiffsverlängerung<br />

Bei der Formulierung der europaweiten<br />

Ausschreibung dachte die Reederei noch an<br />

e<strong>in</strong>e übliche Verlängerung: Das Schiff wird <strong>in</strong><br />

der Mitte ause<strong>in</strong>andergetrennt, e<strong>in</strong> Segment<br />

e<strong>in</strong>gefügt und dann wieder zusammengebaut.<br />

Mit ihrem ungewöhnlichen Verlängerungskonzept<br />

erhielt aber die im Spezialschiffbau<br />

erfahrene Brenn- und Verformtechnik<br />

Bremen GmbH (kurz BVT) den Zuschlag.<br />

Sie schlug vor, e<strong>in</strong> komplett neues<br />

Achterschiff zu bauen. Dieses soll 15 Meter<br />

länger und außerdem höher als das alte<br />

se<strong>in</strong>. Damit gibt es genügend Raum für die<br />

neue Antriebstechnik, <strong>in</strong>sbesondere für den<br />

speziellen Tank. Auch e<strong>in</strong> über alle Etagen<br />

führender Aufzug und e<strong>in</strong> Kiosk werden <strong>in</strong><br />

den Neubau aufgenommen.<br />

Das neue Achterschiff wird bis Mitte<br />

Januar 2014 auf der Werft auf dem Gelände<br />

der ehemaligen Vulkan-Werft <strong>in</strong> Bremen-<br />

Vegesack gebaut und von April bis Juni <strong>in</strong><br />

Bremerhaven an das vorhandene Schiff<br />

angefügt. Alle neuen technischen E<strong>in</strong>richtungen<br />

s<strong>in</strong>d dann schon getestet und abgenommen.<br />

Durch dieses <strong>in</strong>novative Konzept wird<br />

So sieht die MS OSTFRIESLAND der Reederei AG „EMS“<br />

heute noch aus, ...<br />

... und so wird sie nach ihrer Verlängerung um rund 15 Meter<br />

ab Juni 2014 aussehen.


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 15<br />

die Werftzeit auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum beschränkt, so<br />

dass das Schiff schnellstmöglich wieder<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden kann.<br />

Neues Antriebskonzept<br />

Seeschiffe fahren zwar schon seit den 60er<br />

Jahren mit LNG, und <strong>in</strong> Norwegen ist die<br />

erste mit LNG angetriebene Fähre jetzt – mit<br />

Verspätung – abgeliefert worden. Die<br />

STAVANGERFJORD fasst aber 1 500 Passagiere<br />

und 600 Pkw und fährt mit Bergen –<br />

Stavanger – Hirtshals e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale<br />

Seeroute. Mit e<strong>in</strong>em Schiff <strong>in</strong> der Größenordnung<br />

der MS OSTFRIESLAND beschreitet<br />

die Reederei AG „EMS“ Neuland, zumal <strong>in</strong><br />

Deutschland. Mit LNG als Brennstoff wird die<br />

Umweltbelastung durch am Schiff auf e<strong>in</strong><br />

M<strong>in</strong>imum reduziert. „Wir gehen von e<strong>in</strong>er<br />

Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes von<br />

20 Prozent aus, Stick- und Schwefeloxide<br />

werden um mehr als 90 Prozent reduziert<br />

und Fe<strong>in</strong>staub wird komplett entfallen, also<br />

m<strong>in</strong>us 100 Prozent“, erläutert Dr. Bernhard<br />

Brons, Vorstand der AG „EMS“. „Die Grenzwerte,<br />

die ab 2016 gelten, werden damit<br />

deutlich unterschritten“, freut sich Claus<br />

Hirsch, Technischer Inspektor der AG „EMS“.<br />

Die verbesserte Umweltbilanz sei<br />

<strong>in</strong>sbesondere im H<strong>in</strong>blick auf das E<strong>in</strong>satzgebiet<br />

der Fähre im Weltnaturerbe und Nationalpark<br />

Niedersächsisches Wattenmeer von<br />

Bedeutung. E<strong>in</strong> Teil der Umweltbelastungen<br />

entsteht jetzt freilich bei der Herstellung.<br />

Foto: Cor<strong>in</strong>a Habben<br />

Sie präsentierten das Konzept für den Umbau der MS OSTFRIESLAND anlässlich der<br />

Projektvorstellung am 17. <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong> auf der BVT-Werft <strong>in</strong> Bremen (von l<strong>in</strong>ks nach rechts):<br />

AG "EMS"-Projektmanager Michael Baumfalk, Helmut Zieger vom Germanischen Lloyd,<br />

BVT-Geschäftsführer Arndt Lohner, Peter Stuhrberg vom Germanischen Lloyd,<br />

BVT-Produktionsleiter Götz Dammann, AG "EMS"-Prokurist Knut Gerdes,<br />

Wärtsilä-Manager Mathias Becker, AG "EMS"-Vorstand Dr. Bernhard Brons,<br />

BVT-Geschäftsführer Thörsten Rönner, AG "EMS"-Inspektor Claus Hirsch<br />

und Geschäftsführer Dieter Schröer vom Maritimen Kompetenzzentrum Leer


Das Masch<strong>in</strong>enkonzept basiert auf e<strong>in</strong>em<br />

diesel-gas-elektrischen (Dual Fuel) Antrieb<br />

der Firma Wärtsilä Ship Power. Das Flüssiggas<br />

treibt Generatoren an, deren elektrische<br />

Energie an die Bordelektrik und die Antriebsmasch<strong>in</strong>en<br />

abgegeben wird. Der Antrieb<br />

erfolgt mit um 360° drehbaren elektrischen<br />

Propellern der Firma Schottel, die für e<strong>in</strong><br />

Höchstmaß an Manövrierfähigkeit sorgen.<br />

Der vakuumisolierte Tank an Bord erlaubt<br />

es, den Kraftstoff 60 Tage lang zu lagern. Bei<br />

normalem Betrieb ist aber – wie bisher –<br />

e<strong>in</strong>mal wöchentliches Betanken durch e<strong>in</strong>en<br />

Tankzug – auch das wie bisher – geplant.<br />

Das ist durchaus nicht selbstverständlich.<br />

Noch tun sich die Häfen schwer, die<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Betankung mit LNG zuzulassen. In Deutschland<br />

ist das bisher regulär nur <strong>in</strong> Brunsbüttel<br />

(seit 2011) möglich. Selbst <strong>in</strong> Rotterdam, das<br />

<strong>in</strong>zwischen von e<strong>in</strong>igen LNG-betriebenen<br />

Schiffen angefahren wird, war bis Ende Juni<br />

<strong>2013</strong> immer e<strong>in</strong>e Sondergenehmigung für die<br />

Betankung erforderlich.<br />

Nutzen für Reederei und Kunden<br />

Die Kosten der Umbaumaßnahme s<strong>in</strong>d nicht<br />

unerheblich. Das bald drei Jahrzehnte alte<br />

Schiff sei aber baulich noch „gut <strong>in</strong> Schuss“.<br />

Von den rund 13 Millionen Euro, die der<br />

Umbau kostet, entfällt der größte Teil auf den<br />

LNG-Bereich. Davon profitiert nicht nur die<br />

Umwelt. Die Reederei freut sich über die<br />

Seite 16<br />

Verr<strong>in</strong>gerung des Energiebedarfes und über<br />

e<strong>in</strong>e Fahrzeitverkürzung von mehr als zehn<br />

Prozent. Auf dem Ladedeck steigt die Kapazität<br />

um mehr als 20 Prozent. Unter Deck<br />

haben Fahrgäste und Gepäck mehr Raum,<br />

auf dem Sonnendeck wird es sogar 75 Prozent<br />

mehr Plätze geben. Klimatisierte Salons,<br />

e<strong>in</strong>e Raucherlounge, der neue Aufzug<br />

und e<strong>in</strong> neues Gastronomiekonzept werden<br />

den Fahrgästen das Gefühl vermitteln, auf<br />

e<strong>in</strong>em völlig neuen Schiff unterwegs zu se<strong>in</strong>.<br />

AG „EMS“/dk<br />

Beitrag mit Film von Radio Bremen,<br />

17.7.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.radiobremen.de/nachrichten/verkehr/fluessiggas-faehre100.html<br />

Schnitt durch die umgebaute<br />

MS OSTFRIESLAND


Neues Schiff für L<strong>in</strong>z – Kripp im Bau<br />

Oberw<strong>in</strong>ter - Auf der Werft von Stahlbau<br />

Müller <strong>in</strong> Oberw<strong>in</strong>ter entsteht schon seit<br />

längerer Zeit e<strong>in</strong> neues Fährschiff für die<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

älteren Fährschiffes ST. JOHANNES waren<br />

immer wieder durch Treibgut beschädigt<br />

worden. dk<br />

Schiffsverkäufe<br />

Dresdener Fährschiffe<br />

fahren jetzt <strong>in</strong> Brandenburg<br />

Seite 17<br />

Fotos: Alexander Bohrer<br />

Das neue Fährschiff für die Fähre L<strong>in</strong>z – Kripp auf der Hell<strong>in</strong>g der Werft von Stahlbau Müller<br />

Rhe<strong>in</strong>fähre L<strong>in</strong>z – Kripp. Die bisherige Bauzeit<br />

ist ungewöhnlich lang, aber noch <strong>2013</strong><br />

soll das neue Schiff fertig ausgeliefert werden.<br />

Es wird 61 Meter lang und 17 Meter<br />

breit se<strong>in</strong> und von vier MAN-Motoren mit je<br />

200 kW und Schottel Pumpjets angetrieben.<br />

Für Pumpjets hat sich die Fährgesellschaft<br />

entschieden, weil sie damit mit dem Fährschiff<br />

LINZ – REMAGEN bereits gute Erfahrungen<br />

gemacht hat. Die Ruderpropeller des<br />

Schwebefähre fährt bald wieder<br />

Rendsburg – Osterrönfeld - Die Wartungsarbeiten<br />

der Schwebefähre über den Nord-<br />

Ostsee-Kanal zwischen Rendsburg und<br />

Osterrönfeld liegen im Zeitplan. Es gab ke<strong>in</strong>e<br />

unangenehmen Überraschungen, so dass<br />

die Schulk<strong>in</strong>der voraussichtlich ab dem<br />

5. August wieder überfahren und sich weite<br />

Umwege ersparen können. dk<br />

Brandenburg - Die beiden ehemaligen<br />

Personenfährschiffe der Dresdner Verkehrsbetriebe<br />

NIEDERPOYRITZ und PILLNITZ I<br />

fahren seit Mai als ANNA und FRIEDA für die<br />

Nordstern-Reederei <strong>in</strong> Brandenburg an der<br />

Havel.<br />

Auf der „Gaststättentour“ geht es mit der<br />

1986 erbauten und <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> noch e<strong>in</strong>mal<br />

„aufgehübschten“ FRIEDA im Zwei-Stunden-<br />

Takt viermal täglich, freitags bis sonntags<br />

fünfmal täglich, vom Salzhofufer <strong>in</strong> der Stadt<br />

über Buhnenhaus auf den Breitl<strong>in</strong>gsee zur<br />

Malge am Südufer und wieder zurück.<br />

Die 1930 erbaute 15 Meter lange ANNA<br />

mit Plätzen für 40 Fahrgäste bekam <strong>in</strong> der<br />

Magdeburger Werft e<strong>in</strong>e neue Volvo-Masch<strong>in</strong>e<br />

und soll ab der nächsten Saison e<strong>in</strong>e<br />

Museumstour fahren. dk


Übungen und Unfälle<br />

Angelschnüre<br />

beschädigen Hafenfähren<br />

Hamburg - Im Hamburger Hafen darf künftig<br />

nicht mehr auf den öffentlichen Anlegern<br />

F<strong>in</strong>kenwerder, Teufelsbrück, Süderelbe,<br />

Blankenese und Landungsbrücken geangelt<br />

werden. Bis zu zwölf mal jährlich waren<br />

Hafenfähren durch Angelschnüre beschädigt<br />

worden, die sich um die Propeller gewickelt<br />

hatten. „Wir haben nichts gegen Angler, aber<br />

so geht es nicht weiter“, äußerte sich die<br />

Geschäftsführer<strong>in</strong> der HADAG, Gabriele<br />

Müller-Remer. Bis zu 300 000 Euro habe die<br />

HADAG alle<strong>in</strong> Jahre 2012 für die bis zu<br />

e<strong>in</strong>wöchigen Werftaufenthalte ausgeben<br />

müssen.<br />

Zu den Kosten kommen Umweltschäden,<br />

wenn die Nylonschnüre die Wellendichtungen<br />

zerstören, so dass Öl austritt.<br />

Nicht zuletzt entstehen Gefahren, wenn die<br />

Welle blockiert und die Masch<strong>in</strong>e ausgeht.<br />

Dann treiben die Fähren hilflos auf der Elbe.<br />

dk<br />

Kurzbeitrag des NDR vom 19.4.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.ndr.de/regional/hamburg/angler169.html<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

B<strong>in</strong>nenschiff fährt<br />

gegen still liegende Wagenfähre<br />

Wiesbaden - E<strong>in</strong> bergfahrendes Gütermotorschiff<br />

ist am Morgen des 17. April auf<br />

dem Rhe<strong>in</strong> bei Wiesbaden vom Kurs abgekommen<br />

und gegen die am Biebricher Ufer<br />

still liegende Wagen- und Frachtfähre der<br />

Insel Rettbergsaue gekracht. Dabei wurde<br />

auch e<strong>in</strong> an der Fähre festgemachtes Sportboot<br />

beschädigt. An der Fähre wurden die<br />

Aufbauten und der Antrieb beschädigt. Personen<br />

wurden nicht verletzt. Es entstand e<strong>in</strong><br />

Schaden von <strong>in</strong>sgesamt rund 40 000 Euro.<br />

Unfallursache war vermutlich Unachtsamkeit<br />

des Schiffsführers. Die Fähre musste zur<br />

Reparatur auf e<strong>in</strong>e Werft. dk<br />

Tödlicher Unfall<br />

Hamburg - Passanten bemerkten am Abend<br />

des 8. Mai e<strong>in</strong>e am Fähranleger F<strong>in</strong>kenwerder<br />

im Wasser treibende männliche<br />

Leiche. Aufgrund der mitgeführten Papiere<br />

wurde der Verunglückte als 43-jähriger britischer<br />

Airbus-Mitarbeiter identifiziert. Die Art<br />

se<strong>in</strong>er Verletzungen deutete darauf h<strong>in</strong>, dass<br />

er vom Sog <strong>in</strong> die Schiffsschraube e<strong>in</strong>er<br />

Fähre gezogen worden war.<br />

Seite 18<br />

Darüber, ob der Verunglückte mit se<strong>in</strong>em<br />

Fahrrad über e<strong>in</strong>e steil h<strong>in</strong>abführende Rampe<br />

h<strong>in</strong>ab fuhr und auf dem Ponton nicht mehr<br />

rechzeitig bremsen konnte oder ob er noch<br />

mit se<strong>in</strong>em Fahrrad auf dem Ponton herumgekurvt<br />

war, gab es unterschiedliche Berichte.<br />

Der eigentliche Sturz <strong>in</strong>s Wasser wurde<br />

nicht beobachtet. dk<br />

Fähre losgerissen<br />

Bad Münster-Ebernburg - Die Betreiber der<br />

Personenfähre <strong>in</strong> Bad Münster am Ste<strong>in</strong>,<br />

Hans Joachim Gellweiler und Sab<strong>in</strong>e Habenicht,<br />

bekamen am 19. Mai e<strong>in</strong>en gehörigen<br />

Schreck. Gerade waren sie dabei, die<br />

Tretboote, die sie neben dem Fährbetrieb<br />

verleihen, wegen der nach e<strong>in</strong>em Dauerregen<br />

e<strong>in</strong>setzenden starken Strömung zu<br />

sichern, da sahen sie ihr Ersatzfährschiff sich<br />

vom Ankerplatz lösen und die Nahe h<strong>in</strong>ab<br />

treiben. Unverzüglich alarmierten sie die<br />

Feuerwehr, die mit <strong>in</strong>sgesamt 36 E<strong>in</strong>satzkräften<br />

ausrückte und das Boot tatsächlich<br />

f<strong>in</strong>den und gegen weiteres Abtreiben sichern<br />

konnten. Erst nach dem Hochwasser konnte<br />

es an die Fährstelle zurück transportiert<br />

werden. dk


Kollision mit Tanker<br />

Rostock - Am Frühen Morgen des 20. Juni<br />

kollidierte das mit e<strong>in</strong>em Auto und sechs<br />

Fahrgästen beladene Fährschiff WARNOW<br />

auf der Fahrt von Warnemünde nach Hohe<br />

Düne mit e<strong>in</strong>em flussabwärts fahrenden<br />

niederländischen Tankschiff. Dabei wurden<br />

zwei Frauen verletzt und das Fährschiff leicht<br />

beschädigt. Der bis auf e<strong>in</strong>ige Schäden am<br />

Anstrich unbeschädigte Tanker musste bis<br />

zur Freigabe zur Untersuchung auf Reede<br />

liegen.<br />

Zu dem Unfall kam es vermutlich, nachdem<br />

der Fährführer e<strong>in</strong> flussaufwärts fahrendes<br />

Schiff hatte passieren lassen, das für ihn<br />

die Sicht auf das entgegen kommende 7 500<br />

Tonnen schwere Tankschiff verdeckte.<br />

Da der Tanker leer war, ragte se<strong>in</strong> Wulstbug<br />

aus dem Wasser. Beide Schiffe kollidierten<br />

oberhalb der Wasserl<strong>in</strong>ie. Dadurch entstanden<br />

an der Fähre ger<strong>in</strong>gere Schäden als<br />

befürchtet. Dennoch musste es auf der<br />

Thamsenwerft repariert werden, so dass auf<br />

der Verb<strong>in</strong>dung über den Seekanal für rund<br />

e<strong>in</strong>e Woche nur e<strong>in</strong> Fährschiff zur Verfügung<br />

stand. Trotz Dauerpendelns kam es für Fahrgäste<br />

mit Pkw zu Wartezeiten. dk<br />

Bericht des ndr mit Video:<br />

http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/kollision135.html<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Vandalismus auf Weserfähre<br />

Veltheim - Den Kahn der Personen-Gierfähre<br />

Veltheim an der Mittelweser haben Unbekannte<br />

<strong>in</strong> der Nacht vom 6. auf den 7. <strong>Juli</strong><br />

vom Seil gelöst und treiben lassen. Beim<br />

morgendlichen Dienstantritt bemerkte der<br />

Fährmann den Verlust. Am Vorabend hatte er<br />

das Schiff noch mit Kette und Vorhängeschloss<br />

gesichert. Die Wasserschutzpolizei<br />

M<strong>in</strong>den setzte im Rahmen e<strong>in</strong>er Suchaktion<br />

auch e<strong>in</strong>en Polizeihubschrauber e<strong>in</strong>. Gefunden<br />

wurde das Boot aber e<strong>in</strong>ige Stunden<br />

später sechs Kilometer flussabwärts von<br />

e<strong>in</strong>em Sportbootfahrer. Die Polizei ermittelt<br />

gegen Unbekannt. Wegen der Gefährdung<br />

des Schiffsverkehrs, aber auch weil die<br />

Diebe e<strong>in</strong>e Klampe aufgetrennt haben, um<br />

die Kette und das Schloss zu lösen, mit<br />

denen die Fähre gesichert war. Das wird als<br />

Schwerer Diebstahl bewertet. dk<br />

Beitrag mit Fotos im M<strong>in</strong>dener Tageblatt,<br />

7.7.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.mt-onl<strong>in</strong>e.de/lokales/porta_westfalica/8841051_Veltheimer_Faehrendiebstahl_gibt_Raetsel_auf.html<br />

Beitrag mit Foto <strong>in</strong> den Schumburger Nachrichten,<br />

7.7.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.sn-onl<strong>in</strong>e.de/Schaumburg/Landkreis/Aus-dem-Landkreis/Unbekannte-stehlen-historische-Weserfaehre<br />

Karambolage mit Segelboot<br />

Seite 19<br />

Potsdam - Am 11. <strong>Juli</strong> hatte e<strong>in</strong> vorüber<br />

fahrendes Segelboot das Seil der Wagenfähre<br />

Caputh gekappt. Drei Stunden lang<br />

konnte die Fähre nicht übersetzen. Der<br />

Schaden beträgt rund 2 000 Euro. Die Polizei<br />

ermittelt noch den Unfallhergang. Fährmann<br />

Karsten Grunow ärgert sich aber über häufige<br />

Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von neun Stundenkilometern<br />

durch Wassersportler. Die auf beiden Seiten<br />

der Fährstelle angebrachten Schilder würden<br />

ansche<strong>in</strong>end gar nicht wahrgenommen,<br />

zum<strong>in</strong>dest aber kaum beachtet. dk


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 20<br />

Verkehr<br />

Ab Mitte Mai kam es erneut zu den <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren vermehrt auftretenden<br />

Sommerhochwassern. Vor allem die Donau<br />

und die Elbe mit ihren Nebenflüssen waren<br />

betroffen. Für die an diesen Flüssen liegenden<br />

Fähren bedeutete das Verdienstausfälle<br />

durch die vorübergehende Stilllegung des<br />

Betriebs und Schäden durch Überflutung von<br />

Fährhäusern und technischen E<strong>in</strong>richtungen.<br />

Zum Redaktionsschluss war der Betrieb<br />

noch nicht überall wieder aufgenommen,<br />

zumal Ende Juni e<strong>in</strong>e zweite, wenn auch<br />

kle<strong>in</strong>ere, Hochwasserwelle die Elbe h<strong>in</strong>ab<br />

rollte. Über derartige Schäden h<strong>in</strong>aus hatte<br />

das Hochwasser für e<strong>in</strong>ige Fährbetriebe<br />

gravierendere Folgen. Hier e<strong>in</strong>ige Beispiele,<br />

ohne Anspruch auf Vollständigkeit:<br />

Dehnitz<br />

Besonders schwer hat es wieder die Mulde-<br />

Fähre Dehnitz bei Wurzen getroffen. Hier<br />

stieg das Wasser noch höher als bereits<br />

2002. Es strömte bis <strong>in</strong> den ersten Stock des<br />

Fährhauses h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Das Fährschiff g<strong>in</strong>g zunächst ganz verloren,<br />

wurde dann aber e<strong>in</strong>ige Wochen später<br />

von Anglern e<strong>in</strong>ige Kilometer flussabwärts<br />

gefunden. Die Bergung des zwei Tonnen<br />

schweren Schiffes an e<strong>in</strong>er schwer erreichbaren<br />

Stelle war nur mit schwerer Technik<br />

Sommerhochwasser schadete auch den Fähren<br />

möglich. Die Betreiber der Fähre und des<br />

Fährhauses, Sirko und Ronny Wedek<strong>in</strong>d,<br />

gehen von e<strong>in</strong>em Gesamtschaden <strong>in</strong><br />

sechsstelliger Höhe aus.<br />

Das Interesse der Medien und der Bevölkerung<br />

ist groß. Nicht nur weil die Überfahrt<br />

im Verlauf beliebter Radwege nicht möglich<br />

ist. Der Vere<strong>in</strong> Wasser-Stadt-Leipzig e.V. hat<br />

spontan e<strong>in</strong>e Sammlung <strong>in</strong>s Leben gerufen,<br />

deren Ertrag unter anderem der Fähre zu<br />

Gute kommen soll. Bereits nach dem Hochwasser<br />

2002 hatte der Vere<strong>in</strong> diese Fähre<br />

unterstützt. Damals war das Fährschiff mitgerissen<br />

und mehrfach gestaucht und gebrochen<br />

worden. Am Abend des 15. Juni waren<br />

die Fährbetreiber dann zu Gast <strong>in</strong> der ARD-<br />

Fernsehsendung „Günther Jauch“ und berichteten<br />

von den Hochwassertagen und der<br />

Situation rund um das Fährhaus. Direkte<br />

Spenden gab es dafür allerd<strong>in</strong>gs nicht.<br />

Sirko und Ronny Wedek<strong>in</strong>d denken nicht<br />

ans Aufhören. Inzwischen haben die Betroffenen<br />

Bilder von den Schäden auf ihre eigene<br />

Website gestellt und bitten um Spenden.<br />

Website der Fähre Dehnitz:<br />

http://www.faehrhaus-wurzen.de/dehnitz/faehre-mulde.html<br />

Bericht über Schäden an der Fähre Dehnitz:<br />

http://www.muldental-nachrichten.de/<strong>2013</strong>/06/16/fahre-von-dehnitz-gefunden/<br />

Brucke<br />

Auch die Saalefähre Rothenburg - Brucke<br />

hat es schwer getroffen. Fährpächter Ronny<br />

Gneist verlor sowohl se<strong>in</strong>e Arbeit als auch<br />

se<strong>in</strong>e Wohnung. Se<strong>in</strong>e beiden Mitarbeiter<br />

musste er entlassen, er selbst lebt jetzt von<br />

Sozialhilfe. Er ist mit se<strong>in</strong>er vierjährigen<br />

Tochter bei Freunden im Nachbardorf untergekommen.<br />

Die E<strong>in</strong>richtung im Fährhaus wurde zerstört.<br />

Auch Fenster, Türen, Heizung und<br />

Bodenbeläge müssen repariert oder ersetzt<br />

werden. Aufräumen und Lüften ist erst<br />

e<strong>in</strong>mal angesagt.<br />

Das Fährschiff wurde von Treibgut gerammt,<br />

die Kette, mit der es gesichert war,<br />

brach, und die Fähre drohte abzutreiben.<br />

Sie ist <strong>in</strong> Mitleidenschaft gezogen worden.<br />

Für die Reparatur der Seiltechnik waren<br />

e<strong>in</strong>ige Tausend Euro erforderlich. Zunächst<br />

war nicht sicher, wie es weiter gehen kann.<br />

Ohneh<strong>in</strong> war die wirtschaftliche Lage der<br />

Fähre nicht gut (Fährmann 002, S. 26). Seit<br />

dem 27. Mai hatte sie wegen Hochwassers<br />

still gelegen. Und das <strong>in</strong> der Saison, <strong>in</strong> der das<br />

Geld für den W<strong>in</strong>ter verdient werden muss.<br />

Doch seit dem 16. <strong>Juli</strong> fährt die Fähre wieder.<br />

Bericht über die Schäden <strong>in</strong> Brucke mit Foto,<br />

Mitteldeutsche Zeitung, 24.6.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/flut-opfer-<strong>in</strong>-brucke-e<strong>in</strong>-faehrmann-ohne-arbeit-und-wohnung,20641266,23506830.html


Elster<br />

Über Überschwemmung und Betriebsausfall<br />

h<strong>in</strong>aus geschädigt wurde auch die Fähre<br />

zwischen Elster und Wartenburg an der Elbe.<br />

Das stark strömende Wasser hatte die<br />

beiden Anker aus dem Grund gelöst, mit<br />

denen der Fährprahm über das Längsseil<br />

verbunden ist. Die Anker müssen neu gesetzt<br />

werden, was aber erst bei halbwegs<br />

normalem Wasserstand möglich ist. dk<br />

Bericht über die Lage an der mittleren Elbe,<br />

Mitteldeutsche Zeitung, 27.6.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.mz-web.de/jessen/zwangspause-ke<strong>in</strong>e-faehrverkehr-mehr-zwischen-wittenberg-und-torgau,20641004,23522584.html<br />

Bessere Anb<strong>in</strong>dung<br />

des Fähranlegers<br />

Borkum - Die Insel Borkum soll für Bahnfahrer<br />

zukünftig nicht nur über Emden-Außenhafen,<br />

sondern auch über Eemshaven<br />

erreichbar se<strong>in</strong>. Noch fahren die Personenzüge<br />

nur zwischen dem niederländischen<br />

Gron<strong>in</strong>gen und Roodeschool. Die letzten 7,4<br />

Kilometer werden jetzt für 7,4 Millionen Euro<br />

für den Personenverkehr hergerichtet. Das<br />

Land Niedersachsen beteiligt sich daran mit<br />

250 000 Euro. Damit sollen mehr Niederländer<br />

auf die westlichste der niedersächsischen<br />

Nordsee<strong>in</strong>seln gelockt werden.<br />

dk<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Sorgenk<strong>in</strong>d setzt weiter über<br />

Seligenstadt - Seit Jahren ist die Fähre <strong>in</strong><br />

Seligenstadt e<strong>in</strong> Sorgenk<strong>in</strong>d der Stadtverordneten.<br />

Im langjährigen Mittel beträgt das<br />

M<strong>in</strong>us zwischen 150 000 und 200 000 Euro.<br />

In diesem Jahr werden es, bed<strong>in</strong>gt durch die<br />

lange Kälteperiode im Frühjahr, wohl 190 000<br />

Euro se<strong>in</strong>. Dennoch haben sie sich im März<br />

erneut mit klarer Mehrheit für den Fortbestand<br />

ausgesprochen. Schließlich gehöre sie<br />

zum Stadtbild Seligenstadts wie die Basilika<br />

oder die historische Altstadt. Und das Defizit<br />

des Fährbetriebes werde durch die E<strong>in</strong>nahmen<br />

aus der Wasserversorgung ausgeglichen.<br />

Beide Betriebszweige s<strong>in</strong>d im<br />

Besitz des Eigenbetriebs Stadtwerke.<br />

CDU-Fraktionsvorsitzender Joachim Bergmann<br />

betonte das identitätsstiftende Moment<br />

und die positive Wirkung der Ma<strong>in</strong>fähre auf<br />

den Tourismus. Er sprach sich bei den Beratungen<br />

e<strong>in</strong>deutig für die Fähre aus: „Wir<br />

me<strong>in</strong>en, die Fähre tut ihren Dienst und ist e<strong>in</strong><br />

Wahrzeichen der Stadt, deshalb können wir<br />

e<strong>in</strong> Defizit <strong>in</strong> Kauf nehmen.“ Er weiß sich<br />

damit e<strong>in</strong>ig mit der Mehrheit im Rat – lediglich<br />

die FDP-Fraktion stimmte dagegen – und<br />

mit der Bevölkerung. Ex-Bürgermeister Rolf<br />

Wenzel (SPD) er<strong>in</strong>nerte daran, dass sich vor<br />

mehr als zehn Jahren bei e<strong>in</strong>er - unverb<strong>in</strong>dlichen<br />

- Abstimmung <strong>in</strong> der Bevölkerung e<strong>in</strong>e<br />

Mehrheit gegen e<strong>in</strong>e Brücke und für de<br />

Fähre ausgesprochen hatte.<br />

Seite 21<br />

Kontrovers wurde allerd<strong>in</strong>gs diskutiert, ob<br />

die Fähre auch wirtschaftlicher betrieben<br />

werden könne. Fraglich ist allerd<strong>in</strong>gs, ob das<br />

mit dem jetzigen Schiff möglich ist, für das<br />

stets zwei Mann Personal erforderlich s<strong>in</strong>d.<br />

Zum<strong>in</strong>dest die Stadtwerke können es nicht,<br />

aber e<strong>in</strong> privater Betreiber hat sich bisher<br />

auch nicht gefunden. Die Grünen würden<br />

aus Kostengründen gern e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eres Schiff<br />

nur für Fußgänger und Radfahrer e<strong>in</strong>setzten.<br />

Schon jetzt werden die meisten E<strong>in</strong>nahmen<br />

durch Radfahrer und Fußgänger erzielt.<br />

Das Fährschiff STADT SELIGENSTADT<br />

ist seit 1971 im E<strong>in</strong>satz, wurde aber durch<br />

Modernisierungen immer wieder auf e<strong>in</strong>en<br />

zeitgemäßen Stand gebracht. So wurden die<br />

beiden Dieselmotoren ausgetauscht, die<br />

Bordelektrik ersetzt und e<strong>in</strong>e hydraulische<br />

Ruderanlage e<strong>in</strong>gebaut. Bei der jüngsten<br />

Landrevision 2010 haben die Fachleute dem<br />

Schiff e<strong>in</strong>en dem Alter entsprechend hervorragenden<br />

Zustand besche<strong>in</strong>igt. Die nächste<br />

Landrevision ist 2015 fällig. dk<br />

Bericht <strong>in</strong> op-onl<strong>in</strong>e, 26.3.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.op-onl<strong>in</strong>e.de/lokales/nachrichten/seligenstadt/faehre-seligenstadt-darf-trotz-defizits-pendeln-2819972.html


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 22<br />

Seilbahn <strong>in</strong> Koblenz darf bleiben<br />

Koblenz - E<strong>in</strong>e der Infrastrukturmaßnahmen<br />

der Bundesgartenschau 2011 <strong>in</strong> Koblenz war<br />

die Errichtung e<strong>in</strong>er Kab<strong>in</strong>enseilbahn über<br />

den Rhe<strong>in</strong> h<strong>in</strong>weg zwischen dem Deutschen<br />

Eck und der Festung Ehrenbreitste<strong>in</strong>.<br />

Geplant, genehmigt und gebaut wurde sie<br />

als vorübergehende Maßnahme, die mit<br />

Ende der Großveranstaltung wieder zurückgebaut<br />

werden sollte.<br />

Doch nicht nur viele Koblenzer Bürger<br />

wünschten sich den Fortbestand dieser<br />

Touristenattraktion. Auch der Koblenzer<br />

Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig<br />

setzte se<strong>in</strong>e Anstrengungen und<br />

die der Stadtverwaltung dafür e<strong>in</strong>, die Seilbahn<br />

am vorhandenen Standort erhalten zu<br />

können.<br />

Der Internationale Rat für Denkmalpflege<br />

ICOMOS hatte sich zwar dafür ausgesprochen,<br />

die Seilbahn wieder aus dem Welterbe<br />

Mittelrhe<strong>in</strong>tal zu entfernen. Letztlich aber<br />

entschied das Welterbe-Komitee der<br />

UNESCO am 19. Juni dieses Jahres, die<br />

Seilbahn sei für das Mittelrhe<strong>in</strong>tal unschädlich.<br />

Sie dürfe bis 2026 ohne Auflagen <strong>in</strong><br />

Betrieb bleiben.<br />

„Uns bleibt nun e<strong>in</strong>e der größten Attraktionen<br />

der Stadt langfristig erhalten. Die Stadt<br />

rückt mit der Seilbahn noch e<strong>in</strong> Stück mehr<br />

zusammen,“ erklärte Oberbürgermeister<br />

Zeitweise könnte man beim Blick auf die<br />

offizielle Website der Stadt den E<strong>in</strong>druck<br />

gew<strong>in</strong>nen, als gäbe es kaum andere<br />

Themen. Hier e<strong>in</strong> Screenshot von Mitte Juni<br />

<strong>2013</strong> mit den zuletzt herausgegebenen<br />

Pressemitteilungen.<br />

Hofmann-Göttig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ersten Stellungnahme.<br />

Er dankte dem bürgerlichen Engagement<br />

unter anderem der „Freunde der<br />

Bundesgartenschau 2011 e. V.“ mit ihrer<br />

Sammlung von mehr als 105 000 Unterschriften.<br />

Seilbahnbetreiber Doppelmayr freut sich<br />

auf e<strong>in</strong>e lange und gute Zusammenarbeit mit<br />

der Stadt. Sie bekräftigte ihre Bereitschaft,<br />

die Seilbahn auf eigenes wirtschaftliches<br />

Risiko und ohne öffentliche Zuschüsse weitere<br />

zwölf Jahre zu betreiben. dk<br />

Beschreibung der Koblenzer Kab<strong>in</strong>enseilbahn<br />

auf Wikipedia:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesgartenschau_2011#Kab<strong>in</strong>enseilbahn<br />

Ausführlicher Artikel der FAZ über e<strong>in</strong>e mögliche<br />

Gefährdung des Welterbetitels:<br />

http://www.faz.net/aktuell/rhe<strong>in</strong>-ma<strong>in</strong>/koblenz-seilbahn-koennte-welterbestatus-gefaehrden-12225333.html<br />

Pressemeldung der Stadt Koblenz über das<br />

Fortbestehen der Seilbahn:<br />

http://www.koblenz.de/cgi-b<strong>in</strong>/r30msvcshop_detail_anzeige.plvar_hauptpfad=../r30/vc_shop/&var_fa1_select=var_fa1_select||196|&var_te1=2972


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 23<br />

Neue Fährverb<strong>in</strong>dungen<br />

Mit LUPIA über die Lippe<br />

Neue Fährverb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Bremen<br />

überraschte mit großem Erfolg<br />

Hamm - Radler auf der Römer-Lippe-Route<br />

und andere Nutzer, können jetzt am Schloss<br />

Oberwerries im nordwestlichen Bereich der<br />

Stadt Hamm <strong>in</strong> Westfalen mit e<strong>in</strong>er Selbstbedienungsfähre<br />

übersetzen (Fährmann 002,<br />

S. 19). Das neue Schiff heißt LUPIA. So<br />

nannten die Römer vor 2000 Jahren den<br />

Fluss, den heute die Fähre quert. E<strong>in</strong>e Jury<br />

mit Vertretern des Lippeverbandes, der Stadt<br />

Hamm und des Projektes „Lippeaue“ hat den<br />

Namen aus e<strong>in</strong>er Vielzahl von Vorschlägen<br />

ausgewählt. Mit dem Namen werde auch<br />

sprachlich die Brücke zwischen den Römern<br />

und der Lippe geschlagen, so Jurymitglied<br />

Rüdiger Brand vom Lippeverband.<br />

Im frühen Frühjahr war das Fährboot<br />

schon e<strong>in</strong>mal im Hafen von Wesel ausprobiert<br />

worden. Es folgte der grüne Endanstrich<br />

und am 3. April der Transport über Land<br />

nach Hamm, wo es zu Wasser gelassen<br />

wurde. Den letzten Wegabschnitt bis zur<br />

Fährstelle legte sie flussaufwärts mit e<strong>in</strong>em<br />

Arbeitsboot des Lippeverbandes zurück.<br />

Beitrag <strong>in</strong> Die Glocke onl<strong>in</strong>e:<br />

http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreiswarendorf/ahlen/Lippefaehre-wird-auf-Namen-Lupia-getauft-8b108083-51ff-4a6f-a9b9-3a0d5e77ef75-ds<br />

Seite der Lippefähre Lupia <strong>in</strong> HammWiki.de:<br />

http://www.hammwiki.de/wiki/Lippef%C3%A4hre_Lupia<br />

Bremen - Lange war darüber gesprochen<br />

worden, die alte Fährverb<strong>in</strong>dung zwischen<br />

dem Bremer Stadtteil Gröpel<strong>in</strong>gen auf der<br />

rechten Weserseite und dem gegenüber<br />

liegenden Ufer wieder zu beleben. Dass es<br />

plötzlich am ersten Mai dieses Jahres so weit<br />

war, kam für Außenstehende dann aber doch<br />

überraschend. Dass dann aber die Nachfrage<br />

so unerwartet hoch war, davon waren<br />

selbst die Beteiligten überrascht.<br />

Traditionsreiche Fährverb<strong>in</strong>dung<br />

Dass es überhaupt so lange dauerte, bis das<br />

lang diskutierte Projekt konkret wurde, lag<br />

daran, dass niemand die Erfolgsaussichten<br />

abschätzen konnte und das Risiko übernehmen<br />

mochte. Sicher, es handelt sich um e<strong>in</strong>e<br />

traditionsreiche Fährverb<strong>in</strong>dung. In früheren<br />

Jahrhunderten gehörte das l<strong>in</strong>ks der Weser<br />

liegende Dorf Lankenau zum überwiegend<br />

rechts der Weser liegenden Gröpel<strong>in</strong>ger<br />

Kirchspiel. Seit dem Bau der Überseehäfen<br />

<strong>in</strong> den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts und<br />

der dadurch steigenden Bevölkerungszahl<br />

war die Verb<strong>in</strong>dung fast hundert Jahre lang<br />

stark frequentiert. Werktags fuhren die Arbeiter<br />

aus den l<strong>in</strong>ks der Weser liegenden Ortsteilen<br />

Woltmershausen und Rabl<strong>in</strong>ghausen<br />

mit der Fähre zu den Werften auf der rechten<br />

Weserseite. Am Wochenende fuhren die<br />

Bewohner des Arbeiterstadtteils Gröpel<strong>in</strong>gen<br />

zu den Badestränden und den Kle<strong>in</strong>gärten im<br />

ehemaligen bremischen Dorf Lankenau.<br />

Doch ab 1960 wurden das Dorf und der<br />

Sandstrand für den Bau des Neustädter<br />

Hafens weggebaggert, die Zahl der Arbeitnehmer<br />

auf den Werfen g<strong>in</strong>g zurück und von<br />

den verbliebenen Arbeitern fuhren immer<br />

mehr mit dem Auto über die fünf Kilometer<br />

flussaufwärts gelegene Weserbrücke zur<br />

Arbeit. Schließlich wurde 1981 der<br />

Fährverkehr e<strong>in</strong>gestellt und das damalige<br />

Fährschiff GRÖPELN 1982 nach Nicaragua<br />

verschenkt.<br />

Die alte Fährverb<strong>in</strong>dung wurde nicht vergessen,<br />

und ab 2007 organisierte der Vere<strong>in</strong><br />

„Kultur vor Ort“ mit Bürgern und Vere<strong>in</strong>en<br />

von beiden Seiten der Weser jedes Jahr<br />

e<strong>in</strong>en „Weserwege-Fährtag“ mit Überfahrten<br />

mit verschiedenen Schiffen und Veranstaltungen<br />

an beiden Ufern der Weser. Durchgeführt<br />

wurden die Fahrten jeweils von der<br />

Bremer Reederei „Hal över, Gesellschaft für<br />

<strong>in</strong>novative Stadttouristik mbH“, die seit 1984<br />

die Bremer Sielwallfähre und seit 2002 den<br />

weitaus größten Teil der Fahrgastschifffahrt


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 24<br />

<strong>in</strong> Bremen und Umgebung betreibt. Die<br />

Veranstaltungen lockten stets viele Besucher<br />

an, mit der Folge langer Wartezeiten an den<br />

Anlegern. Auch Ende April <strong>2013</strong> sollte es<br />

wieder so e<strong>in</strong>en Fährtag geben, doch dann<br />

kam es anders.<br />

Wieder echter Fährverkehr<br />

Mitte April dieses Jahres wurde die Bremer<br />

Bevölkerung mit der Nachricht überrascht,<br />

dass vom 1. Mai an an allen Sonn- und<br />

Feiertagen bis zum 29. September wieder<br />

e<strong>in</strong>e Fähre fahren soll. Zwischen 10:30 Uhr<br />

und 18:20 Uhr sollte sie e<strong>in</strong>en Dreieckskurs<br />

vom Gröpel<strong>in</strong>ger Anleger am Pier 2 über den<br />

Zollanleger auf der Landzunge zwischen<br />

Weser und Wendebecken (nahe dem<br />

„Molenturm“) im Ortsteil Überseestadt bis<br />

zum Anleger an der Gaststätte Lankenauer<br />

Höft und von da wieder nach Gröpel<strong>in</strong>gen<br />

fahren. Der Fahrpreis: 1,40 Euro für die<br />

e<strong>in</strong>fache Fahrt, 2,30 Euro für die H<strong>in</strong>- und<br />

Rückfahrt, mit Fahrrädern jeweils 30 Cent<br />

mehr. Das s<strong>in</strong>d – trotz der längeren Fahrzeit<br />

– auch die Fahrpreise der ebenfalls von<br />

Hal över betriebenen Sielwallfähre. Jahresoder<br />

Zehnerkarten werden bei der jeweils<br />

anderen Fähre anerkannt.<br />

Möglich wurde das lange diskutierte, aber<br />

stets wieder verworfene Projekt durch das<br />

Engagement der Vere<strong>in</strong>e, darunter wieder<br />

maßgeblich „Kultur vor Ort“, und des Gröpel<strong>in</strong>ger<br />

Stadtteilmarket<strong>in</strong>gs, ferner durch die<br />

Kartengrundlage: © GeoBasis-DE / BKG <strong>2013</strong><br />

Thematische E<strong>in</strong>tragungen: Dieter König<br />

ehem. Werft<br />

AG „Weser“<br />

Lankenauer E<strong>in</strong>kaufszentrum<br />

Höft „Waterfront“<br />

Pier 2<br />

ehem. Dorf<br />

Lankenau<br />

Ausfallbürgschaften der betroffenen Stadtteilbeiräte<br />

Gröpel<strong>in</strong>gen, Walle und Woltmershausen<br />

<strong>in</strong> Höhe von je 3 500 Euro, e<strong>in</strong>e<br />

weitere Ausfallbürgschaft des Wirtschaftssenators<br />

<strong>in</strong> Höhe von 10 000 Euro und die<br />

Risikobereitschaft der Reederei Hal över.<br />

Der W<strong>in</strong>ter war noch nicht ganz vergangen,<br />

aber gleich am ersten Tag strömten die<br />

Molenturm/<br />

Zollanleger<br />

gewünschter<br />

Anleger<br />

Woltmershausen<br />

ehem.<br />

Überseehafen<br />

Überseestadt<br />

Stadtteil<br />

Woltmershausen<br />

0 1 2 3 4 5 km<br />

Stadtteil<br />

Gröpel<strong>in</strong>gen<br />

Stadtteil<br />

Walle<br />

ehem.<br />

Fährstelle der<br />

PUSDORP<br />

bis 1981


Massen zu den Anlegern. Weder das zur<br />

Verfügung stehende Schiff noch die Anleger<br />

und deren Zuwege s<strong>in</strong>d für so e<strong>in</strong>en Ansturm<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. Schon im ersten Umlauf war der<br />

Fahrplan völlig aus dem Ruder gelaufen.<br />

Gegen Mittag beorderte Hal-över-Geschäftsführer<br />

e<strong>in</strong> weiteres Schiff an die Fährstelle<br />

und sorgte an Bord des e<strong>in</strong>gesetzten Fährschiffes<br />

PUSDORP eigenhändig für e<strong>in</strong>en<br />

reibungslosen Fahrgastfluss.<br />

Altes Schiff auf neuem Kurs<br />

Die seit dem 1. Mai an der Fährstelle e<strong>in</strong>gesetzte<br />

1954 erbaute PUSDORP ist e<strong>in</strong><br />

durchaus passendes Schiff, wenn auch nicht<br />

auf der Höhe der heutigen Zeit. Ursprünglich<br />

bediente sie die benachbarte Fährstelle<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

zwischen Woltmershausen und dem Europahafen.<br />

Nach der E<strong>in</strong>stellung des Fährverkehrs<br />

dort im Jahre 1981 wurde das Schiff vom<br />

Baggerunternehmen He<strong>in</strong>rich Hirdes gekauft<br />

und als Versorgungsschiff e<strong>in</strong>gesetzt, bis es<br />

nach 30 Jahren von Hal över gekauft und<br />

wieder für die Personenschifffahrt e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wurde.<br />

Mit se<strong>in</strong>em großen freien Achterdeck, den<br />

breiten Pforten und dem nahezu stufenfreien<br />

Übergang vom Anleger zum Schiff ist die<br />

PUSDORP gut für den Fährverkehr mit<br />

vielen Fahrrädern geeignet. E<strong>in</strong> Fahrgastraum<br />

im Vorschiff bietet Schutz vor Regen,<br />

W<strong>in</strong>d und Kälte. Zu viele Fahrgäste dürfen<br />

sich allerd<strong>in</strong>gs nicht auf dem Schiff aufhalten,<br />

denn das große offene Brückendeck ist<br />

Seite 25<br />

eigentlich nicht für Fahrgäste zugelassen.<br />

Am Anfang ist die PUSDORP noch mit<br />

e<strong>in</strong>er vorläufigen Betriebserlaubnis unterwegs,<br />

aber dauerhaft ist das nicht möglich.<br />

Durch die erneute Umnutzung müssen all<br />

jene Auflagen erfüllt werden, denen auch<br />

Neubauten unterliegen. Zu den erforderlichen<br />

Nachrüstmaßnahmen gehören neben<br />

den Rettungsmitteln zum Beispiel auch<br />

Querschotten im Schiffskörper und e<strong>in</strong>e<br />

Spr<strong>in</strong>kleranlage im Fahrgastraum. Die dafür<br />

<strong>in</strong>sgesamt notwendigen Aufwendungen <strong>in</strong><br />

Höhe von rund 50 000 Euro waren e<strong>in</strong>es der<br />

H<strong>in</strong>dernisse auf dem Weg zum Fährverkehr.<br />

Doch auch mit den erforderlichen Nachrüstungen<br />

bleibt das Schiff e<strong>in</strong> typischer<br />

Vertreter se<strong>in</strong>es Baujahres. So gibt es ke<strong>in</strong><br />

Fotos (3): Dieter König<br />

Vor der ersten Fahrt am 1. Mai: Brückendeck<br />

voll, fehlende Sicht, ke<strong>in</strong> Start möglich, ...<br />

... aber den ganzen Tag über ließ<br />

der Andrang an den Anlegern kaum nach ...<br />

... und auf dem Achterdeck<br />

standen die Fahrräder dicht an dicht.


Bugstrahlruder und ke<strong>in</strong>e automatische Festmache<strong>in</strong>richtung.<br />

Deshalb darf die PUSDORP<br />

nur mit zwei Besatzungsmitgliedern betrieben<br />

werden. Die ger<strong>in</strong>ge Fahrgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von rund zehn Kilometern pro Stunde<br />

erlaubt nur e<strong>in</strong>en halbstündigen Umlauf.<br />

E<strong>in</strong>e Ausweitung des Verkehrs <strong>in</strong> Richtung<br />

Blick <strong>in</strong> den Fahrgastraum der PUSDORP<br />

Foto: Dieter König<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

der bewohnten Gebiete Woltmershausens<br />

kommt wegen der längeren Längsfahrt und<br />

der sich dadurch verlängernden Umläufe mit<br />

diesem Schiff überhaupt nicht <strong>in</strong> Frage.<br />

Erste Erfahrungen …<br />

Wie war der Andrang am ersten Betriebstag<br />

zu bewerten Erfüllte die Fähre mit ihrem<br />

Angebot e<strong>in</strong> echtes Bedürfnis oder war es<br />

der übliche Reiz des Neuen<br />

„Wir werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vierteljahr wissen,<br />

ob sich die Fähre von den Zahlen her rentiert<br />

und welche Nutzergruppen da s<strong>in</strong>d“, so hatte<br />

Christiane Gartner, die Geschäftsführer<strong>in</strong> des<br />

Vere<strong>in</strong>s „Kultur vor Ort“, noch kurz vor dem<br />

Start des Projektes vorsichtig angemerkt.<br />

Anhand der Daten des ersten Vierteljahres<br />

könnte dann weitergeplant werden.<br />

Doch schon an den nächsten Betriebstagen<br />

wurde deutlich, dass die Nachfrage<br />

anhielt. Nach e<strong>in</strong>em Monat mit sieben<br />

Betriebstagen (vier Sonn- und drei Feiertagen)<br />

hatten bereits 5 000 Fahrgäste übergesetzt.<br />

Hafensenator Manfred Günthner war<br />

begeistert: „Der große Erfolg freut mich sehr.<br />

Ich b<strong>in</strong> froh, dass wir hier e<strong>in</strong> Modellprojekt<br />

unterstützen konnten, das so gut angenommen<br />

wird.“ Und er fügte angesichts des noch<br />

nicht optimalen Wetters h<strong>in</strong>zu: „Wie wird es<br />

dann wohl erst bei strahlendem Sonnensche<strong>in</strong>“<br />

Die Zählungen und Befragungen des<br />

ersten Monats zeigten auch bereits e<strong>in</strong>e<br />

Seite 26<br />

Abhängigkeit vom Wetter und anderen<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren auf. So schwankten<br />

die Fahrgastzahlen pro Tag zwischen 250<br />

und 1 800. Gut die Hälfte der Fahrgäste kam<br />

mit dem Fahrrad. Das ist bei e<strong>in</strong>er Fähre, bei<br />

der ke<strong>in</strong>er ihrer drei Anleger an das ÖPNV-<br />

Netz angeschlossen ist, unerwartet wenig,<br />

zeigt aber auch, dass das Umfeld für<br />

Spaziergänger attraktiv ist.<br />

Die Fahrgäste kamen nicht nur aus den<br />

angrenzenden Stadtteilen Gröpel<strong>in</strong>gen,<br />

Woltmershausen und Walle, sondern auch<br />

aus weiter entfernten Stadtteilen. E<strong>in</strong> Fünftel<br />

kam gar aus den Nachbargeme<strong>in</strong>den Bremens<br />

– zweifellos e<strong>in</strong> Zeichen für gut gelungene<br />

Öffentlichkeitsarbeit, aber auch dafür,<br />

dass die Fähre selbst e<strong>in</strong>e Attraktion darstellt.<br />

Vorläufig können diese Zahlen nur unter<br />

Vorbehalt betrachtet werden. Im November<br />

soll dann e<strong>in</strong>e genaue Auswertung der ersten<br />

Saison vorgelegt werden.<br />

Häufig geäußerter Wunsch der Fahrgäste<br />

war, die Fähre wenigstens auch an den<br />

Sonnabenden fahren zu lassen, um nach<br />

Gröpel<strong>in</strong>gen zum E<strong>in</strong>kaufen zu kommen.<br />

Dort liegt direkt am Fähranleger, noch vor<br />

der nächsten Straßenbahnhaltestelle, das<br />

riesige E<strong>in</strong>kaufszentrum Waterfront.<br />

… und deren Folgen<br />

Dieser Wunsch wurde schnell erfüllt. Bereits<br />

Ende Juni wurde bekannt gegeben, dass die


Fähre bis zum Ende der Saison auch an<br />

Sonnabenden fährt, und das dann bis 20 Uhr,<br />

also bis zur Schließung der Waterfront.<br />

Ab dem 18. August soll dann auch die<br />

Busl<strong>in</strong>ie auf dem l<strong>in</strong>ken Weserufer um zwei<br />

Kilometer bis zum Restaurant Lankenauer<br />

Höft verlängert werden, an dem sich der<br />

Fähranleger bef<strong>in</strong>det.<br />

Weitere Überlegungen<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Vielleicht verleiht der Erfolg der neuen Fähre<br />

auch der Umsetzung weiterer Überlegungen<br />

e<strong>in</strong>en Impuls. Schon lange beschäftigt sich<br />

Hal-över-Geschäftsführer Dieter Stratmann<br />

mit der Idee e<strong>in</strong>es schnellen Längsverkehrs<br />

zwischen dem noch weiter weserabwärts<br />

gelegenen Stadtteil Vegesack und dem<br />

Weserstadion, mit dem auf e<strong>in</strong>em Zickzackkurs<br />

die Stadtteile beiderseits der Weser<br />

erschlossen werden.<br />

Auch der Stadtteilbeirat Woltmershausen<br />

fordert e<strong>in</strong>e „Weser-L<strong>in</strong>ien-Fähre“ über Woltmershausen/Rabl<strong>in</strong>ghausen,<br />

Gröpel<strong>in</strong>gen,<br />

Walle, die Überseestadt und die Innenstadt.<br />

Dafür müsste auch e<strong>in</strong> neuer Fähranleger<br />

nahe der Woltmershauser Ortsmitte errichtet<br />

werden, weil der vorhandene am Lankenauer<br />

Höft abseits der Wohnbebauung liegt.<br />

Auf der anderen Weserseite, im Stadtteil<br />

Walle, liegt der Anleger ebenfalls weit von<br />

der nächsten Bebauung der Überseestadt<br />

entfernt. Aus dem Waller Stadtteilbeirat wurde<br />

deshalb auch e<strong>in</strong> weiterer Anleger zweie<strong>in</strong>halb<br />

Kilometer weseraufwärts <strong>in</strong> der Nähe<br />

der nächsten Bushaltestelle <strong>in</strong>s Gespräch<br />

gebracht.<br />

Im April haben die Fraktionen der SPD<br />

und von Bündnis 90/Die Grünen der Bremischen<br />

Bürgerschaft e<strong>in</strong>en Antrag e<strong>in</strong>gebracht,<br />

der Senat möge prüfen, ob e<strong>in</strong>e<br />

Nachfrage nach e<strong>in</strong>em Fährverb<strong>in</strong>dungssystem<br />

bestehe und wie man das durch<br />

temporäre Angebote testen könne, wie die<br />

Fähren <strong>in</strong> das ÖPNV-Netz und das Tarifsystem<br />

des Verkehrsverbundes <strong>in</strong>tegriert<br />

werden können und ob das System auch auf<br />

die weiter vom Zentrum entfernt liegenden<br />

Stadtteile ausgeweitet werden könne.<br />

Für die Reederei ist jedoch klar: Das geht<br />

nur mit anderen Schiffen. Solche, die im<br />

E<strong>in</strong>mannbetrieb fahren können, mit Magneten,<br />

die beim An- und Ablegen das Vertäuen<br />

überflüssig machen und die die dann rund<br />

20 Kilometer lange Strecke schneller bewältigen<br />

können. E<strong>in</strong> solches Schiff sei aber mit<br />

rund drei Millionen Euro zu veranschlagen,<br />

die erst e<strong>in</strong>mal f<strong>in</strong>anziert werden müssten.<br />

Der Bau neuer Anleger würde zwar von der<br />

Europäischen Union gefördert, der von Schiffen<br />

aber nicht.<br />

Zunächst aber richten sich die Bemühungen<br />

der Beteiligten darauf, das Angebot der<br />

vorhandenen neuen Fähre über die ganze<br />

Woche und das gesamte Jahr h<strong>in</strong>weg zu<br />

verstetigen. Dieter König<br />

Ankündigung des Fährbetriebs,<br />

Bremer Tageszeitungen, 25.4.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile_artikel,-Weserfaehre-faehrt-regelmaessig-_arid,555474.html<br />

Bericht mit Publikumsreaktionen,<br />

Bremer Tageszeitungen, 2.5.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile_artikel,-Die-Pusdorp-ist-zurueck-_arid,560895.html<br />

Seite 27<br />

Bericht nach den ersten zwei Betriebstagen,<br />

Bremer Tageszeitungen, 16.5.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile_artikel,-Faehrverkehr-ist-e<strong>in</strong>-Publikumserfolg-_arid,571220.html<br />

Bericht nach dem ersten Betriebsmonat,<br />

Bremer Tageszeitungen, 6.6.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile_artikel,-Faehrverb<strong>in</strong>dung-Angebot-hat-alle-Erwartungen-uebertroffen-_arid,585539.html<br />

ausführlicher Bericht<br />

über die geplante Ausweitung des Angebots,<br />

Bremer Tageszeitungen, 27.6.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile_artikel,-Faehre-pendelt-auch-sonnabends-_arid,601944.html<br />

Website der Reederei Hal över:<br />

http://www.hal-oever.de/fahrten/weserfaehre.html<br />

Fahrplan der Fähre ab 29.6.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.hal-oever.de/fileadm<strong>in</strong>/templates/pdf-dateien/Fahrplan_Weserfaehre_neu.pdf<br />

Website des Vere<strong>in</strong>s „Kultur vor Ort“<br />

zur Weserfähre mit vielen weiteren L<strong>in</strong>ks:<br />

http://kultur-vor-ort.com/sixcms/detail.phptemplate=kvo_<strong>in</strong>dex_d&buttonon=317&button_e<strong>in</strong>s_sub=6683&artikel=6708&menue=on<br />

Antrag der Bürgerschaftsfraktionen<br />

vom 11. April <strong>2013</strong>, die Ausweitung<br />

des Fährverkehrs zu prüfen:<br />

http://www.gruene-fraktion-bremen.de/fileadm<strong>in</strong>/media/LTF/fraktionbremen_de/homepage/Antrag_Stadtteile_am_Fluss_ueber_den_Fluss_verb<strong>in</strong>den.pdf


Neue Fährideen<br />

Mit dem Wasserbus durch Bonn<br />

Bonn - Was es woanders längst gibt, könnte<br />

möglicherweise auch <strong>in</strong> Bonn Wirklichkeit<br />

werden: E<strong>in</strong>e Wasserbusl<strong>in</strong>ie. Öffentlicher<br />

Verkehr auf dem Wasser bietet sich für<br />

Städte, die sich an Wasserstraßen erstrecken,<br />

an. Dennoch gibt es so etwas auf den<br />

15 Kilometern zwischen Graurhe<strong>in</strong>dorf im<br />

Norden und Mehlem im Süden des Rhe<strong>in</strong>s<br />

nicht.<br />

Dieses ungenutzte Potenzial ist dem Bund<br />

Deutscher Architekten (BDA) aufgefallen. Er<br />

lud den gebürtigen Bonner Professor He<strong>in</strong>er<br />

Haass zu e<strong>in</strong>em Vortrag e<strong>in</strong>, der sich an der<br />

Hochschule Anhalt mit wasserorientierter<br />

Stadtentwicklung befasst. Es sei verwunderlich,<br />

dass der Rhe<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bonn bislang als<br />

Wasserstraße für den Personenverkehr<br />

ke<strong>in</strong>e Rolle spiele. Immerh<strong>in</strong> seien rund<br />

15 000 Arbeitsplätze entlang des Rhe<strong>in</strong>s<br />

angesiedelt, h<strong>in</strong>zu kämen rund 6 000 Schüler,<br />

die Schulen am Rhe<strong>in</strong> besuchen.<br />

Den Architekten geht es <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie um<br />

e<strong>in</strong>e Aufwertung und Belebung der Uferbereiche.<br />

Die Stadt solle sich wieder ihrer<br />

e<strong>in</strong>stigen Lebensader zuwenden. Aber auch<br />

der Mensch müsse sich ändern: Das<br />

Verkehrsangebot auf dem Wasser wäre nicht<br />

so schnell und nicht so dicht wie an Land.<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Es sei auch e<strong>in</strong>e Änderung der E<strong>in</strong>stellungen<br />

der Verkehrsteilnehmer nötig. Aber auf der<br />

anderen Seite sei damit ja auch „e<strong>in</strong> Stück<br />

Lebensqualität und damit e<strong>in</strong> Luxus, den<br />

man sich gönnt“ verbunden. Wichtig für<br />

die Nutzer sei dann natürlich e<strong>in</strong>e gute<br />

Anb<strong>in</strong>dung und Ausgestaltung der Anlegestellen.<br />

dk<br />

Bericht im Rhe<strong>in</strong>-Sieg-Anzeiger, 31.5.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.ksta.de/bonn/rhe<strong>in</strong>-architekt-will-wasserbusl<strong>in</strong>ie,15189200,23079338.html<br />

Wieder e<strong>in</strong>e Seilfähre<br />

über den Rhe<strong>in</strong><br />

Lahr - Früher waren sie am Rhe<strong>in</strong> allgegenwärtig:<br />

Fähren, die an e<strong>in</strong>em Seil über den<br />

Rhe<strong>in</strong> pendelten, angetrieben von der<br />

Strömung. Was aus Gründen der Schiffssicherheit<br />

nach und nach verschwand, kann<br />

demnächst nach Vorstellungen des grenzüberschreitenden<br />

Zweckverbands Vis-à-Vis<br />

wieder Wirklichkeit werden. Allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />

über die Wasserstraße Rhe<strong>in</strong>, sondern über<br />

e<strong>in</strong>en Seitenarm.<br />

Seit langem wird <strong>in</strong> der Region der Bau<br />

e<strong>in</strong>er festen Brücke gefordert, doch die Planung<br />

kommt nicht voran. Jetzt wurde e<strong>in</strong>e<br />

Arbeitsgruppe des Zweckverbands gegründet.<br />

Dar<strong>in</strong> wollen sich die Geme<strong>in</strong>den<br />

Schwanau, Erste<strong>in</strong> und Friesenheim geme<strong>in</strong>sam<br />

Gedanken machen, wie e<strong>in</strong>e Seilfähre<br />

Seite 28<br />

über den Rhe<strong>in</strong> <strong>in</strong> Höhe des Ottenheimer<br />

Wehrs umzusetzen sei. Mit e<strong>in</strong>er Fähre<br />

könnten Radfahrer und Fußgänger wie vor<br />

dem Zweiten Weltkrieg, als es dort e<strong>in</strong>e<br />

Schwimmbrücke gab, direkt von Ottenheim<br />

<strong>in</strong> Baden nach Gerstheim im Elsaß gelangen.<br />

Die Gesamtmaßnahme umfasst den Bau<br />

zweier Landestege, des Fährgefäßes, die<br />

Errichtung e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Unterstandes für<br />

den Fährmann und e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>en Kilometer<br />

langen Radweg zur Staustufe Gerstheim.<br />

Von dort aus können Radfahrer und Wanderer<br />

auf direkter L<strong>in</strong>ie weiter <strong>in</strong>s Innere Frankreichs<br />

gelangen. Das für die Investitionen<br />

erforderliche Geld hoffen die Geme<strong>in</strong>den<br />

über die Fahrgelde<strong>in</strong>nahmen des Fährmannes<br />

zu bekommen. Ob das zu erreichen se<strong>in</strong><br />

wird und ob die Strömung am staugeregelten<br />

Rhe<strong>in</strong>seitenarm überhaupt ausreichen wird,<br />

werden wohl weitere Untersuchungen ergeben<br />

müssen. dk<br />

Beitrag im Lahrer Anzeiger, 5.7.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.bo.de/lokales/lahr/mit-seilfaehre-ueber-den-rhe<strong>in</strong>


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 29<br />

Zweifel an Wirtschaftlichkeit<br />

Potenzial für Elbfähre Cuxhaven – Brunsbüttel schwer e<strong>in</strong>zuschätzen<br />

Cuxhaven / Brunsbüttel - Die im Fährmann<br />

002 (S. 22 - 24) und ungefähr gleichzeitig <strong>in</strong><br />

anderen Medien vorgestellten Überlegungen<br />

für die Neuauflage e<strong>in</strong>es Fährbetriebs zwischen<br />

Cuxhaven und Brunsbüttel an der<br />

Unterelbe haben unterschiedliche Reaktionen<br />

hervorgerufen. Die Projektskizze des<br />

Bremer Ingenieurs Jürgen Grzeskowiak und<br />

des Büros L+P Naval befasste sich ja im<br />

Wesentlichen mit der technischen Machbarkeit.<br />

Offen blieb zunächst die E<strong>in</strong>schätzung<br />

der Nachfrage nach Verkehrsleistungen e<strong>in</strong>er<br />

zusätzlichen Elbfähre.<br />

Nachfrage zu niedrig angesetzt …<br />

Mitte Mai hat das Rostocker Büro Baltic<br />

Mar<strong>in</strong>e Consult (BMC) die Aktualisierung<br />

se<strong>in</strong>er Machbarkeitsstudie für die Elbquerung<br />

aus dem Jahre 2004 vorgelegt und dabei<br />

auch die zu erwartenden Verkehrsmengen<br />

bekannt gegeben. Die Studie sieht für 2014<br />

e<strong>in</strong> Potenzial von 265 000 Pkw, 48 000 Lkw<br />

und 625 000 Passagieren. Im Jahre 2025<br />

sollen es dann 302 000 Pkw, 53 000 Lkw und<br />

600 000 Passagiere sowie 33 000 Fahrräder<br />

se<strong>in</strong>. Dafür seien zwei Schiffe erforderlich,<br />

um täglich 17 Abfahrten von beiden Seiten<br />

zu ermöglichen. In den Augen von Jürgen<br />

Grzeskowiak ist das völlig unrealistisch.<br />

Er hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Konzept deshalb zwar<br />

ungefähr ebenso viele Abfahrten, jedoch<br />

kle<strong>in</strong>ere Schiffe vorgesehen.<br />

… oder doch zu hoch<br />

Doch auch se<strong>in</strong>e Zahlen werden als zu hoch<br />

angezweifelt. Der Bremer Projektentwickler<br />

Christof Schramm (Elbe-Sea-Services), der<br />

selbst an der Entwicklung e<strong>in</strong>er technischen<br />

Studie für diese Fährverb<strong>in</strong>dung beteiligt war,<br />

verweist darauf, dass es ke<strong>in</strong>e belastbaren<br />

Zahlen über das Fahrzeug- und Fahrgastpotenzial<br />

gebe. Die Zahlen der Elbe-Ferry<br />

aus den Jahren 1999 bis 2001 seien nur<br />

lückenhaft veröffentlicht worden, und die<br />

Studie von Baltic Mar<strong>in</strong>e weise methodische<br />

Fehler auf. Aus den vorhandenen Daten der<br />

Elbe-Ferry lasse sich bestenfalls e<strong>in</strong> Jahresumsatz<br />

von vier bis fünf Millionen Euro hochrechnen.<br />

Ohne belastbare Zahlen sei aber ke<strong>in</strong><br />

Investor für e<strong>in</strong> Projekt mit e<strong>in</strong>em Volumen<br />

von 50 Millionen Euro und ke<strong>in</strong>e Bank für die<br />

F<strong>in</strong>anzierung zu f<strong>in</strong>den. Selbst für konventionelle<br />

Projekte <strong>in</strong> der Schifffahrt gebe es<br />

derzeit kaum Kapitalgeber.<br />

Auch sei e<strong>in</strong>e wirkliche politische Unterstützung<br />

für e<strong>in</strong>e zweite Fährverb<strong>in</strong>dung<br />

nicht erkennbar. Statt dessen seien die<br />

Befürworter e<strong>in</strong>er festen Elbquerung bei<br />

Glückstadt immer noch e<strong>in</strong>e starke Gruppe.<br />

Oder zu spekulativ<br />

Die von Schramm angesprochenen methodischen<br />

Fehler der Studie von BMC aus dem<br />

Jahre 2004 waren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stellungnahme<br />

des renommierten Wirtschaftsstatistikers<br />

Prof. Dr. Peter Kuhbier vom Institut für<br />

Statistik und Ökonometrie der Freien Universität<br />

Berl<strong>in</strong> offen gelegt worden.<br />

Obwohl es bereits von 1969 bis 1981 und<br />

von 1999 bis 2001 Fährverkehr auf der<br />

Relation gegeben hat, seien dessen Zahlen<br />

gar nicht <strong>in</strong> die Untersuchung e<strong>in</strong>geflossen.<br />

Durch e<strong>in</strong>e Würdigung dieser Erfahrungen<br />

sei abschätzbar, ob sich die Nachfrage im<br />

Laufe der Zeit erhöht oder verr<strong>in</strong>gert hat<br />

und auf welche Verkehrsarten sie sich<br />

verteilt hat.<br />

Statt potenzielle Fahrgäste dort zu befragen,<br />

wo sie die Wahl zwischen verschiedenen<br />

Verkehrswegen haben, also weit genug<br />

entfernt von der <strong>in</strong>s Auge gefassten Fährstelle,<br />

habe man Fahrgäste der Fähre Wischhafen<br />

– Glückstadt befragt. Diese hätten sich<br />

aber schon für den Weg über die Unterelbe<br />

entschieden. Ihre Antworten hätten demnach<br />

ke<strong>in</strong>e Aussagekraft.


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 30<br />

diskutierte Elbfähre<br />

Cuxhaven - Brunsbüttel<br />

vorhandene Elbfähre<br />

Wischhafen - Glückstadt<br />

diskutierter Elbtunnel<br />

<strong>in</strong> Höhe Drochtersen<br />

vorhandener Elbtunnel<br />

<strong>in</strong> Hamburg<br />

Kartengrundlage: © GeoBasis-DE / BKG <strong>2013</strong><br />

Thematische E<strong>in</strong>tragungen: Dieter König<br />

Lage der diskutierten<br />

Elbfähre Cuxhaven – Brunsbüttel<br />

im Fernstraßennetz<br />

BMC habe <strong>in</strong> ihrer Studie die h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Zeit und der Strecke kürzesten Verb<strong>in</strong>dungen<br />

ermittelt, obwohl es Verkehrsteilnehmern<br />

auch auf andere Faktoren ankomme,<br />

zum Beispiel auf die Berechenbarkeit der<br />

Fahrtdauer und – gerade bei Touristen – auf<br />

die Erlebnisqualität e<strong>in</strong>er Route.<br />

Zur Abschätzung des aktuellen Verkehrs<br />

auf der Fähre Glückstadt – Wischhafen habe<br />

BMC nur an zwei Tagen Zählungen durchgeführt<br />

und diese auf e<strong>in</strong> ganzes Jahr hochgerechnet,<br />

ohne darzulegen ob oder mit welcher<br />

Abweichung diese Tage typisch für das<br />

Verkehrsaufkommen s<strong>in</strong>d. Auch die Heranziehung<br />

der Ergebnisse von sechs Zähltagen<br />

der Straßenverkehrszählung des Bundes aus<br />

dem Jahre 2000 löse dieses Problem nicht.<br />

Die von der Fährgesellschaft ermittelten<br />

monatlichen Verkehrszahlen werden dagegen<br />

von den Gutachtern angezweifelt und als<br />

zu niedrig e<strong>in</strong>geschätzt.<br />

Von den von BMC ermittelten Verkehrszahlen<br />

an der Fähre Wischhafen – Glückstadt<br />

werde auf häufig auftretende Wartezeiten<br />

geschlossen. Nicht berücksichtigt werde<br />

dagegen, dass bei dem von BMC <strong>in</strong>s Auge<br />

gefassten 70-M<strong>in</strong>uten-„Takt“ die durchschnittliche<br />

Wartezeit auch schon 35 M<strong>in</strong>uten betrage,<br />

jedenfalls wenn die Autos gleichmäßig an<br />

der Fähre ankommen.<br />

Schwer zu schätzendes Lkw-Aufkommen<br />

Die Rentabilität der Fähre steht und fällt mit<br />

der Anzahl übergesetzter Lkw. Der Reeder<br />

der früheren Elbe-Ferry, Egon Harms, unterhielt<br />

e<strong>in</strong>e große Flotte Autotransporter. Ihm<br />

dürfen also Branchenkenntnisse unterstellt<br />

werden. Er rechnete vor dem Start mit jährlich<br />

30 000 Lkw-Überfahrten. Tatsächlich<br />

waren es im ersten Monat, dem August<br />

1999, nach Harms’ Auskunft gerade mal 600.<br />

Unterstellt man e<strong>in</strong> über das Jahr gesehen<br />

ungefähr gleichmäßiges Aufkommen an Lkw,<br />

wären das 7 200 pro Jahr. Selbst wenn man<br />

den Disponenten der Speditionen erst e<strong>in</strong>e<br />

Gewöhnungsphase zugesteht, dürfte nicht<br />

mit wesentlich mehr als 10 000 Lkw-Überfahrten<br />

pro Jahr gerechnet werden. Dieser<br />

Umstand dürfte auch die Erklärung dafür<br />

se<strong>in</strong>, dass bei der E<strong>in</strong>stellung des Fährverkehrs<br />

im März 2001 gar nicht erst die<br />

Saison abgewartet wurde. Diese hätte zwar<br />

wieder steigende Zahlen von Fahrgästen<br />

ohne und mit Pkw gebracht, aber die stabile<br />

Grundlage e<strong>in</strong>es ausreichenden Lkw-Aufkommens<br />

fehlte e<strong>in</strong>fach. Dessen ungeachtet<br />

prognostiziert das Gutachten von Baltic<br />

Mar<strong>in</strong>e Consult unglaubliche 48 000 Lkw im<br />

Jahr 2014 und 53 000 im Jahr 2025.<br />

Dieter König<br />

Bericht der Cuxhavener Nachrichten zur<br />

Vorlage der Studie von BMC <strong>2013</strong>, 15.5.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.cn-onl<strong>in</strong>e.de/lokales/news/rechnung-mit-vielen-unbekannten.htmltx_ttnewsextender%5BimgIndex%5D=1&cHash=0717329e3c31198dd8d1faa4f721cfa0<br />

Bericht der Cuxhavener Nachrichten,<br />

26.6.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.cn-onl<strong>in</strong>e.de/lokales/news/faehrbetrieb-ist-machbar-aber.html<br />

Bericht von Dithmarschennews:<br />

http://www.dithmarschennews.de/<strong>in</strong>dex.phppage=Artikel&vid=1300<br />

Stellungnahme von Prof. Kuhbier zur Studie<br />

von BMC aus dem Jahre 2004:<br />

http://www.elbfaehre.de/medien/ProfKuhbier.pdf


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 31<br />

Gescheiterte Fährideen<br />

Ke<strong>in</strong>e Fähre über die Lenne<br />

Altena - Die Planer hatten es sich so schön<br />

gedacht: Auf den 140 Kilometern des Lenne-<br />

Radweges von W<strong>in</strong>terberg bis nach Hagen<br />

sollte es e<strong>in</strong>e Fähre als touristisch <strong>in</strong>teressante<br />

Unterbrechung geben. An der Grenze<br />

zwischen Altena und Werdohl sollte e<strong>in</strong>e<br />

Selbstbedienungsfähre <strong>in</strong>stalliert werden,<br />

mit der sich Radler an Seilen auf das andere<br />

Ufer ziehen können.<br />

Diese Idee hat sich allerd<strong>in</strong>gs zerschlagen.<br />

Denn der Bund als Zahler für den parallel der<br />

B 236 verlaufenden Radweg verlangte<br />

„Alltagstauglichkeit“ der Strecke. Wegen<br />

häufig wechselnder Wasserstände sei das<br />

nicht möglich und bei stärkerer Strömung sei<br />

es auch zu gefährlich. Als Alternative ist jetzt<br />

e<strong>in</strong>e Brücke <strong>in</strong>s Auge gefasst. Diese soll um<br />

e<strong>in</strong>en „touristischen Erlebnispunkt“ ergänzt<br />

werden. dk<br />

Bericht <strong>in</strong> der Westdeutschen Allgeme<strong>in</strong>en:<br />

http://waz.m.derwesten.de/;sl_slide_u4=3;slst=-1/dw/staedte/altena/lenneroute-geht-auf-neuen-kurs-id7273580.htmlservice=mobile<br />

Vorübergehende Fähren<br />

Mit Dampf auf die Insel<br />

Emden/Borkum - E<strong>in</strong> ungewöhnliches<br />

„Fährschiff“ ist vom 26. bis zum 28. <strong>Juli</strong> auf<br />

der Außenems unterwegs. Anlässlich des<br />

125. Jubiläumsjahrs der Borkumer Kle<strong>in</strong>bahn<br />

kommt der Dampfeisbrecher STETTIN nach<br />

Borkum. Die Reederei AG „EMS“ hat e<strong>in</strong><br />

Programm mit Tagesausflugsfahrten ab<br />

Emden, Eemshaven und Borkum zusammengestellt,<br />

<strong>in</strong> denen jeweils auch e<strong>in</strong>e<br />

Strecke mit der STETTIN zurück gelegt wird.<br />

Insgesamt fährt<br />

das 1933 gebaute Foto: Heidi Wiesner<br />

Dampfschiff am<br />

26. <strong>Juli</strong> nachmittags<br />

von Borkum über<br />

Eeemshaven nach<br />

Emden, am 27. <strong>Juli</strong><br />

Der ehemalige<br />

Dampfeisbrecher<br />

STETTIN fährt<br />

vom 26. bis 28. <strong>Juli</strong><br />

zwischen Borkum<br />

und Emden<br />

vormittags von Emden nach Borkum und<br />

nachmittags von Borkum über Eeemshaven<br />

nach Emden und am 28. <strong>Juli</strong> am frühen<br />

Nachmittag von Emden über Eeemshaven<br />

nach Borkum. dk<br />

Programm der Reederei AG Ems:<br />

www.ag-ems.de/ausfluege/dampf-eisbrecher-stett<strong>in</strong>.html<br />

Programmfaltblatt der Borkumer Kle<strong>in</strong>bahn:<br />

http://www.ag-ems.de/fileadm<strong>in</strong>/user_upload/agems/aktuell/PDFs/STETTIN/Flyer_Stett<strong>in</strong>_<strong>2013</strong>_<strong>in</strong>et.pdf


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 32<br />

Bedrohte Fährdienste<br />

Fähre L<strong>in</strong>kenmühle unter Beschuss<br />

Saalburg-Ebersdorf - Nach Redaktionsschluss<br />

des letzten „Fährmannes“ (002, S.<br />

26) haben sich Befürworter des Brückenneubaus<br />

über den Hohenwarte-Stausee und<br />

der Vere<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>ger Meer e. V. an den städtischen<br />

Ausschuss für Tourismus, Natur und<br />

Umwelt der Stadt Saalburg-Ebersdorf gewandt.<br />

Auf Initiative der CDU sollen die<br />

Mitglieder des Stadtrates jetzt e<strong>in</strong> geschlossenes<br />

Me<strong>in</strong>ungsbild zum Brückenbau<br />

abgeben. Die Haltung sei grundsätzlich<br />

wohlwollend, obwohl Land und Bund den<br />

Brückenbau bereits abgelehnt haben.<br />

Die Fähre sei nur e<strong>in</strong> „verkehrstechnisches<br />

Kuriosum“. In den Argumenten der Lokalpolitiker<br />

kommt die Sorge zum Ausdruck, bei<br />

der Verteilung von Investitionen des Landes<br />

im Abseits zu stehen. dk<br />

Berl<strong>in</strong>er Ruderfähre soll erhalten bleiben<br />

Berl<strong>in</strong> - Die bevorstehende E<strong>in</strong>stellung der<br />

Ruderfähre F24 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Rahnsdorf (Fährmann<br />

002, S. 13) ruft Protest hervor. Der<br />

Heimatvere<strong>in</strong> Köpenick und der Fischer<br />

Andreas Thamm haben e<strong>in</strong>e Unterschriftensammlung<br />

<strong>in</strong>itiiert. Bis Ende Juni haben<br />

bereits mehr als 4 000 Menschen unterschrieben.<br />

Bis August werden weitere Unterschriften<br />

gesammelt und dann an den Stadtentwicklungssenator<br />

übergeben. „Die Fähre<br />

ist e<strong>in</strong> historisches Wahrzeichen“, sagt der<br />

Vorsitzende des Köpenicker Heimatvere<strong>in</strong>s.<br />

Fotos (2): Dieter König<br />

Seit 102 Jahren sei<br />

sie zwischen den<br />

Ufern unterwegs.<br />

Viele der Fährmänner<br />

haben e<strong>in</strong>en<br />

legendären Ruf<br />

erworben. dk<br />

Protestplakat<br />

an der Fährstelle<br />

(rechts)<br />

Fährmann Ronald<br />

Kebelmann (unten)<br />

Ausführlicher Beitrag <strong>in</strong> der Thür<strong>in</strong>gischen<br />

Landeszeitung vom 10.4.<strong>2013</strong><br />

mit Foto und Leserdiskussionen:<br />

http://www.tlz.de/web/zgt/politik/detail/-/specific/Saalburg-Ebersdorf-Faehre-nur-e<strong>in</strong>-verkehrstechnisches-Kuriosum-2089068749


Hoher Zuschuss für Fähre Aalbude<br />

Verchen - Am nördlichen Abfluss aus dem<br />

Kummerower See setzt die Personenfähre<br />

„Aalbude“ Radwanderer und Wanderer über<br />

die Peene. Sie erspart ihnen damit e<strong>in</strong>en<br />

Umweg von 30 Kilometern und ermöglicht<br />

ihnen schöne Wege abseits der befahrenen<br />

Straßen durch die Peeneniederung.<br />

Die Fähre wird von der Demm<strong>in</strong>er<br />

Verkehrsgesellschaft betrieben. Der Landkreis,<br />

früher Demm<strong>in</strong>, jetzt Mecklenburgische<br />

Seenplatte, zahlt jedes Jahr zum Ausgleich<br />

der Differenz zwischen Betriebskosten und<br />

Fahrgelde<strong>in</strong>nahmen e<strong>in</strong>en Zuschuss <strong>in</strong> Höhe<br />

von 25 000 Euro, um den Tourismus zu<br />

fördern. Dieser Zuschuss reicht aber nun<br />

nicht mehr aus. Die Verkehrsgesellschaft<br />

bezifferte die E<strong>in</strong>nahmen des vergangenen<br />

Jahres mit 21 000 Euro, die von gut 20 000<br />

Fahrgästen e<strong>in</strong>genommen wurden. Jetzt soll<br />

mit Fahrgastzählungen näherer Aufschluss<br />

über die genaue Anzahl und Zusammensetzung<br />

der Fahrgäste gewonnen werden. dk<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Noch ke<strong>in</strong>e Zukunft für Kyritz<br />

Seite 33<br />

Kyritz - Auf ungefähr halbem Wege zwischen<br />

der Kyritzer Badeanstalt am Westufer des<br />

Untersees und der Ortschaft Bantikow auf<br />

dem gegenüberliegenden Ufer liegt die<br />

„Liebes<strong>in</strong>sel“. Seit dort 1893 e<strong>in</strong> Ausschank<br />

und später e<strong>in</strong> Gasthaus erreichtet wurde,<br />

ist sie e<strong>in</strong> beliebtes Ausflugsziel, das von<br />

privaten Booten, e<strong>in</strong>em Fahrgastschiff und<br />

der zwischen Badeanstalt und Bantikow<br />

pendelnden Personenfähre angesteuert wird.<br />

Eigentlich. Denn wieder e<strong>in</strong>mal hat das<br />

Restaurant geschlossen und wird wohl <strong>2013</strong><br />

nicht mehr wieder eröffnen.<br />

Bereits 2005 hat die langjährige Pächter<strong>in</strong><br />

sowohl des Gasthauses als auch der Fähre<br />

den Betrieb aufgegeben, und die Pacht des<br />

Gasthauses wurde neu ausgeschrieben. Die<br />

Fähre blieb mangels e<strong>in</strong>es Käufers zunächst<br />

<strong>in</strong> ihrem Besitz. Der Betreiber der Gaststätte<br />

wechselte seither mehrfach, was dem Image<br />

nicht gerade förderlich war. Besser wurde es<br />

auch nicht, als die Fähre im April 2011 an<br />

e<strong>in</strong>en privaten Betreiber verkauft wurde.<br />

Da die Gaststätte nicht ohne Fähre und die<br />

Fähre nicht ohne Gaststätte leben können,<br />

kam es zu Reibereien. So sieht es auch der<br />

Gaststättenpächter der Saison 2012, der<br />

<strong>2013</strong> überraschend nicht wieder eröffnete.<br />

Er bezeichnete den Fährdienst öffentlich als<br />

zu unzuverlässig. Das wies der Fährbetreiber<br />

ebenso öffentlich zurück. Würde die Gaststätte<br />

ordentlich betrieben, sei auch die<br />

Fähre wieder jederzeit e<strong>in</strong>satzbereit. Tatsache<br />

ist, dass sie zur Zeit nicht fährt, auch<br />

nicht zwischen den Ufern des Sees.<br />

Die Stadt Kyritz ist mit der entstandenen<br />

Situation nicht glücklich. Sie wollte eigentlich<br />

den See als Erlebnisraum für die Bevölkerung<br />

aktivieren. Auch ist sie Inhaber<strong>in</strong> der vor<br />

e<strong>in</strong>igen Jahren gerade erst umfangreich<br />

modernisierten Inselgaststätte und erwartet<br />

vom Pächter noch die Pachtzahlungen für<br />

das Jahr <strong>2013</strong>. Das Angebot des Pächters,<br />

den Vertrag mitten <strong>in</strong> der Saison im beiderseitigen<br />

E<strong>in</strong>vernehmen aufzulösen, hat sie<br />

abgelehnt. Inzwischen hat die Bürgermeister<strong>in</strong><br />

die Bevölkerung aufgerufen, Ideen für den<br />

Betrieb des Ausflugslokals zu entwickeln. dk<br />

Weitere „Gasthausfähre“ e<strong>in</strong>gestellt<br />

Bremen - Die letzte Personenfähre an der<br />

Lesum ist jetzt wohl endgültig e<strong>in</strong>gestellt<br />

worden. Die Lesum ist der Unterlauf der<br />

Wümme auf den letzten zehn Kilometern bis<br />

zur E<strong>in</strong>mündung <strong>in</strong> die Weser. Schon <strong>in</strong> den<br />

letzten zwei Jahren ist die Personenfähre<br />

von „Murkens Krug zur Fähre“ nicht mehr<br />

gefahren. Jetzt wird die Gaststätte umgestaltet.<br />

Mitte August soll sie unter neuem Namen<br />

wieder eröffnen. E<strong>in</strong> Fährbetrieb ist dann<br />

nicht mehr vorgesehen. Das habe sich f<strong>in</strong>anziell<br />

nicht mehr gelohnt. Offiziell abgemeldet<br />

werde die Fähre jedoch zunächst nicht. dk


<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 34<br />

Gnadenfrist für Moselfähre Lay<br />

Koblenz-Lay - „Koblenz verb<strong>in</strong>det.“ So steht<br />

es ganz oben auf der Website der Stadt<br />

Koblenz. Für e<strong>in</strong>e Fähre am westlichen Rand<br />

des Stadtgebietes gilt das jedoch nicht. In<br />

Fährmann 002 (S. 25) wurde schon berichtet,<br />

dass die Fähre Lay <strong>in</strong> dieser Saison ihren<br />

Betrieb nicht mehr aufnehmen werde.<br />

Bevor die ehemals selbstständige Geme<strong>in</strong>de<br />

Lay am Südufer der Mosel 1970 <strong>in</strong><br />

die Stadt Koblenz e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>det wurde, hatte<br />

sich die Stadt verpflichtet, den bestehenden<br />

Fährbetrieb aufrecht zu erhalten und die<br />

Kosten für die Erhaltung der Verkehrs- und<br />

Foto: Büdenhölzer<br />

Betriebssicherheit der Fährgeräte und der<br />

Rampen zu tragen. H<strong>in</strong>tergrund war, dass<br />

die Layer W<strong>in</strong>zer auf die Fähre angewiesen<br />

waren, um ihre auf dem nördlichen zu den<br />

Gemarkungen W<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen und Lay gehörenden<br />

Hang des Moseltals liegenden We<strong>in</strong>berge<br />

zu erreichen.<br />

Ständig steigende Kosten<br />

Seitdem haben sich die Zeiten geändert.<br />

Immer weniger W<strong>in</strong>zer mussten auf das<br />

andere Ufer, 1990 wurde fünf Kilometer<br />

flussabwärts e<strong>in</strong>e Straßenbrücke gebaut,<br />

Lange Zeit hatte die<br />

Wagenfähre <strong>in</strong> Lay<br />

e<strong>in</strong>e Bedeutung<br />

für die W<strong>in</strong>zer<br />

des Ortes.<br />

In den letzten<br />

Jahren g<strong>in</strong>gen<br />

die Nutzerzahlen<br />

erheblich zurück.<br />

Neue Nutzergruppen,<br />

wie zum<br />

Beispiel Radfahrer,<br />

wurden kaum<br />

erschlossen.<br />

zuletzt wurden nach Angaben der Stadt noch<br />

2 500 Fahrgäste und Fahrzeuge pro Jahr<br />

befördert, durchschnittlich gerade mal 12 pro<br />

Betriebstag.<br />

An e<strong>in</strong>e Pachtzahlung des Fährbetreibers<br />

an die Stadt als Eigentümer war nicht mehr<br />

zu denken. Im Gegenteil, die Stadt leistete<br />

e<strong>in</strong>en Betriebskostenzuschuss an den<br />

Fährbetreiber. Dieser betrug zuletzt 22 800<br />

Euro für sieben Betriebsmonate im Jahr.<br />

Dazu kamen die stetig steigenden Kosten für<br />

Kraftstoff, Öl und Verschleißteile, zuletzt<br />

<strong>in</strong>sgesamt rund 8 000 Euro, ferner der<br />

Beitrag für die Mitgliedschaft der Fähre im<br />

regionalen Verkehrsverbund <strong>in</strong> Höhe von<br />

500 Euro, die Kosten für e<strong>in</strong>e Mobiltoilette für<br />

den Fährmann <strong>in</strong> Höhe von 2 100 Euro und<br />

vor allem die <strong>in</strong> jedem Jahr wieder anfallenden<br />

Reparaturen an den Rampen und an<br />

dem 1931 gebauten Fährschiff. Diese lagen<br />

nach Angaben der Stadt mal <strong>in</strong> „nur“ vierstelliger<br />

Höhe, mal aber auch bei 20 000 Euro.<br />

Bei der letzten Landrevision seien gar rund<br />

70 000 Euro fällig geworden. Insgesamt<br />

seien <strong>in</strong> den letzten sechs Jahren rund e<strong>in</strong>e<br />

viertel Million Euro an Kosten angefallen, so<br />

die Stadt Koblenz auf Anfrage des „Fährmannes“.<br />

Die Reparaturkosten möchte die Stadt <strong>in</strong><br />

Zukunft nicht mehr tragen. Erst recht sieht


sie sich für Investitionen oder gar e<strong>in</strong>e Ersatzbeschaffung<br />

nicht <strong>in</strong> der Pflicht. So lehnt<br />

sie auch die von der neuen B<strong>in</strong>nenschiffsuntersuchungsordnung<br />

(B<strong>in</strong>SchUO) geforderte<br />

vom Steuerhaus aus zu bedienende<br />

Vorrichtung zum Festmachen als zu teuer<br />

ab. Den dafür erforderlichen fünfstelligen<br />

Betrag könne sie vor dem H<strong>in</strong>tergrund ihrer<br />

Haushaltslage nicht tragen. Der Pächter<br />

müsse dann eben, wie es die B<strong>in</strong>SchUO<br />

alternativ vorsieht, e<strong>in</strong>en Fährjungen zum<br />

Festmachen an Bord nehmen. Das wollte der<br />

Pächter aber aus wirtschaftlichen Gründen<br />

nicht und stieg aus dem Pachtvertrag aus.<br />

Verständlich, dass vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />

die Bemühungen der Stadt, im Frühjahr<br />

e<strong>in</strong>en neuen Fährpächter zu f<strong>in</strong>den, erfolglos<br />

verliefen.<br />

Von der Verpflichtung zur Erhaltung der<br />

Fähre, wie sie im E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dungsvertrag<br />

niedergelegt ist, sieht sich die Stadt heute<br />

befreit. Nicht nur weil fünf Kilometer<br />

flussabwärts e<strong>in</strong>e neue Brücke gebaut wurde,<br />

sondern auch, weil bereits im E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dungsvertrag<br />

festgelegt worden war, dass<br />

der Stadtrat Änderungen beschließen könne,<br />

„wenn Vertragskonditionen aus Gründen des<br />

öffentlichen Wohles nicht mehr zu verwirklichen<br />

s<strong>in</strong>d“.<br />

Widerstand <strong>in</strong> der Bevölkerung …<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Obwohl sich diese Entwicklung – rückblickend<br />

betrachtet – schon längere Zeit abgezeichnet<br />

hatte, wurde der Bevölkerung <strong>in</strong> Lay<br />

die Lage erst klar, als die Fähre zum Saisonbeg<strong>in</strong>n<br />

am 1. April <strong>2013</strong> nicht wie gewohnt<br />

startete. Statt dessen lasen sie Ende April <strong>in</strong><br />

der Presse, dass es noch ke<strong>in</strong>e Ergebnisse<br />

bei der Suche nach e<strong>in</strong>em neuen Fährbetreiber<br />

gebe.<br />

Dabei ist die Fähre nicht nur für die verbliebenen<br />

W<strong>in</strong>zer im Ort von Bedeutung. Für<br />

die E<strong>in</strong>wohner von Lay bedeutet sie auch<br />

den Zugang zu den Bahnhöfen <strong>in</strong> W<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen<br />

und Güls oder zum Schwimmbad <strong>in</strong><br />

W<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen. Für Radfahrer ist der etwa sieben<br />

Kilometer lange Weg <strong>in</strong> die Stadt auf der<br />

neue<br />

Straßenbrücke<br />

seit 1990<br />

Fährstelle Lay<br />

Brücke <strong>in</strong> Güls<br />

für Fußgänger<br />

und Radfahrer<br />

Seite 35<br />

rechten Moselseite auf den ersten drei Kilometern<br />

so gefährlich, dass der Landesbetrieb<br />

Mobilität Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz (LBM) an den<br />

Brücken <strong>in</strong> Güls und Niederfell mit Schildern<br />

warnt: „Bitte andere Moselseite benutzen“.<br />

Für die Layer E<strong>in</strong>wohner ist das ohne Fähre<br />

ke<strong>in</strong>e Alternative mehr. Umgekehrt sehen<br />

Radwanderer vom l<strong>in</strong>ks der Mosel verlaufenden<br />

Fernradweg auf die rechte Seite h<strong>in</strong>über,<br />

wo Café, Biergarten, Restaurant, We<strong>in</strong>lokal<br />

und Pizzeria, zum Teil direkt am Flussufer,<br />

liegen, die jetzt unerreichbar s<strong>in</strong>d. Vor allem<br />

die fehlende Erreichbarkeit des sicheren<br />

Radweges war für den Verkehrsclub<br />

Das Radwegenetz des<br />

Landes Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

(hellgelbe L<strong>in</strong>ien) ist<br />

weitgehend geschlossen.<br />

Lay dagegen bildet e<strong>in</strong>e<br />

Insel, die nur über<br />

gefährlichere Hauptstraßen<br />

(orange) zu erreichen ist.<br />

Quelle:<br />

M<strong>in</strong>isterium des Innern,<br />

für Sport und Infrastruktur<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz,<br />

Referat Straßenplanung,<br />

Umweltschutz im<br />

Straßenbau, Radwege<br />

http://www.radwanderland.de/application/routenplanerrout<strong>in</strong>g=radrouten


Deutschland (VCD) Mittelrhe<strong>in</strong> Anlass, den<br />

Koblenzer Oberbürgermeister mit e<strong>in</strong>em<br />

offenen Brief zur Erhaltung der Fähre aufzufordern.<br />

… und konkrete Vorschläge<br />

Am 23. Mai trafen sich <strong>in</strong>teressierte Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger zu e<strong>in</strong>er „Ideenbörse“, um<br />

Vorschläge für e<strong>in</strong>e Attraktivierung der Fähre<br />

und e<strong>in</strong>e wirtschaftlichere Gestaltung des<br />

Fährbetriebs zu sammeln, den Bedarf auszuloten<br />

und die Bereitschaft zu ermitteln, sich<br />

aktiv für den Erhalt der Fähre e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Diskutiert wurde unter anderem darüber,<br />

wie man freundliches und engagiertes<br />

Fährpersonal gew<strong>in</strong>nen kann, ob e<strong>in</strong>e Verlängerung<br />

oder Verkürzung der Fahrtzeiten<br />

und e<strong>in</strong>e Erhöhung oder Senkung der Tarife<br />

s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong> könnte, wer bereit sei, durch<br />

den Erwerb e<strong>in</strong>er Jahreskarte zum Erhalt der<br />

Fähre beizutragen, <strong>in</strong>wiefern die Koblenz-<br />

Touristik und die örtliche Gastronomie e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden können, ob das Fährschiff und<br />

die Landeanlagen attraktiver gestaltet werden<br />

müssten. Auch war man sich e<strong>in</strong>ig, dass<br />

zum Beispiel auf die Wanderziele auf der<br />

jeweils anderen Moselseite h<strong>in</strong>gewiesen<br />

werden sollte.<br />

Gefragt wurde aber auch, warum der<br />

Fährbetrieb erst im Frühjahr ausgeschrieben<br />

wurde, obwohl spätestens im vorangegangenen<br />

Herbst klar war, dass der bisherige<br />

Betreiber den Vertrag nicht verlängern<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

möchte, und warum diese Ausschreibung<br />

offenbar nur regional, nicht aber <strong>in</strong> der Fachpresse<br />

veröffentlicht wurde. Gefragt wurde<br />

auch, warum e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> die Jahre gekommene<br />

Fähre nicht erhalten werden solle, wogegen<br />

Straßen nach den aktuellen Erfordernissen<br />

wieder hergestellt werden.<br />

Greifbares Ergebnis der Veranstaltung war<br />

die Gründung e<strong>in</strong>er aus mit 15 Aktiven bestehenden<br />

„<strong>Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft</strong> Fähre“, die<br />

seitdem die Anstrengungen zur Wiederaufnahme<br />

des Fährbetriebes bündelt.<br />

Aus diesem Kreis haben sich bereits zwölf<br />

Personen gefunden, die bereit s<strong>in</strong>d, reihum<br />

zu den Betriebszeiten kostenlos den<br />

„Fährjungen“ zu stellen. Mit dieser Zusage<br />

wurde die Stadt gebeten, noch e<strong>in</strong>mal Kontakt<br />

mit den vier Bewerbern aufzunehmen,<br />

um vor diesem H<strong>in</strong>tergrund doch noch e<strong>in</strong>en<br />

Betreiber zu f<strong>in</strong>den. Dieses Angebot fiel<br />

schnell auf fruchtbaren Boden. Oberbürgermeister<br />

Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig<br />

schrieb am 11. Juni an die Initiator<strong>in</strong> Monika<br />

Best: „Ich würde mich freuen, wenn Sie das<br />

h<strong>in</strong>kriegen. Wenn wir die Fähre <strong>in</strong> Lay noch<br />

e<strong>in</strong>e Weile erhalten können ohne zusätzliche<br />

Investitionskosten, die nun e<strong>in</strong>mal völlig<br />

unrentabel wären, dann ist das zu begrüßen.<br />

(...) Da steht die Stadt gerne dah<strong>in</strong>ter. Das<br />

haben der Baudezernent und ich dem<br />

Ortsvorsteher, mit dem wir engen Kontakt<br />

halten, stets versichert. Und dabei bleibt es<br />

auch.“<br />

Seite 36<br />

Ganz so eng schien der Kontakt <strong>in</strong>des<br />

zunächst nicht zu se<strong>in</strong>. Der Layer Ortsvorsteher<br />

Jörg Kreuser war bei der ersten Anfrage<br />

des „Fährmannes“ überrascht. „Woher<br />

wissen Sie das denn“ Grundsätzlich begrüße<br />

er bürgerschaftliches Engagement. E<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>schätzung der aktuellen Lage wolle er<br />

aber nicht abgeben. Im Ortsbeirat sei die<br />

Fähre Gegenstand nichtöffentlicher Beratungen<br />

gewesen, über den Inhalt und die Ergebnisse<br />

könne er deshalb nichts sagen. Aber<br />

auch der Ortsbeirat habe natürlich grundsätzlich<br />

das Ziel, den Fährbetrieb aufrecht zu<br />

erhalten.<br />

Aufschub <strong>in</strong> letzter Sekunde<br />

Doch dafür schien es zu spät. Der Haushalts-<br />

und F<strong>in</strong>anzausschuss der Stadt<br />

Koblenz sollte auf se<strong>in</strong>er Sitzung am 24. Juni<br />

e<strong>in</strong>e Beschlussvorlage für die Ratssitzung<br />

am 5. <strong>Juli</strong> zur endgültigen Stilllegung der<br />

Fähre verabschieden. Alternativ solle e<strong>in</strong>em<br />

zu gründenden Vere<strong>in</strong> die Fähre für e<strong>in</strong>en<br />

Euro verkauft werden. Dieses Modell hatte<br />

die Bürger<strong>in</strong>itiative allerd<strong>in</strong>gs stets abgelehnt.<br />

„Diese angeblich so hohen Kosten und die<br />

große Verantwortung sollen für e<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong><br />

locker tragbar se<strong>in</strong>“ hatte Best den Oberbürgermeister<br />

im elektronischen Gästebuch<br />

der Stadt gefragt.<br />

Erst <strong>in</strong> der Ausschusssitzung wurde die<br />

Notbremse gezogen. Der Stadtrat soll erst<br />

e<strong>in</strong>mal nicht die E<strong>in</strong>stellung der Fähre be-


schließen. Allerd<strong>in</strong>gs wurde erneut bekräftigt,<br />

dass <strong>in</strong> die Fähre Lay „ke<strong>in</strong>e weiteren Investitionen“<br />

getätigt werden sollen. Allenfalls sei<br />

die Stadt bereit, für e<strong>in</strong>e Übergangszeit bis<br />

zum Ende der technischen Betriebsgenehmigung<br />

der Fähre, also bis März 2015,<br />

„die jetzt laufenden <strong>Ausgabe</strong>n zu tätigen“.<br />

Oberbürgermeister Hofmann-Göttig, auch<br />

Vorsitzender des Haupt- und F<strong>in</strong>anzausschusses,<br />

versicherte der Bürger<strong>in</strong>itiative:<br />

„Wenn es Ihnen gel<strong>in</strong>gt, mit Hilfe Ihres Vere<strong>in</strong>s<br />

den Weiterbetrieb der Fähre sicher zu<br />

stellen, dann werden wir Sie nicht entmutigen<br />

mit e<strong>in</strong>em entgegen stehendem Beschluss.<br />

... Über diese Haltung bestand<br />

zwischen den Fraktionen E<strong>in</strong>vernehmen.“<br />

Und jetzt: Viel Arbeit für die Layer Bürger<br />

Für die 1 800 Layer Bürger bedeutet dies auf<br />

der e<strong>in</strong>en Seite e<strong>in</strong>en Aufschub. Sie müssen<br />

sich jetzt andererseits fragen: Wie wichtig ist<br />

mir die Fähre B<strong>in</strong> ich bereit, mich für ihren<br />

Erhalt zu engagieren Würde ich e<strong>in</strong>e Jahreskarte<br />

kaufen, um me<strong>in</strong> Interesse auch <strong>in</strong><br />

Euro und Cent zu dokumentieren<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Doch zunächst muss e<strong>in</strong> Fährbetreiber<br />

gefunden werde, der nicht nur über das<br />

nötige Patent verfügt, sondern der auch trotz<br />

der schwierigen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen an e<strong>in</strong><br />

Neubeleben der Fähre glaubt. Das ist<br />

durchaus nicht unrealistisch, denn es wird<br />

e<strong>in</strong>e neue Situation entstehen. Bisher führte<br />

die Fähre e<strong>in</strong> Schattendase<strong>in</strong> <strong>in</strong> Lay. Es<br />

wurde kaum über das Angebot <strong>in</strong>formiert,<br />

geschweige denn dafür geworben. Sie konnte<br />

weder für längere Radtouren noch zum<br />

E<strong>in</strong>kehren <strong>in</strong> die We<strong>in</strong>lokale beiderseits der<br />

Mosel genutzt werden, denn um 18 Uhr hatte<br />

der Fährmann Feierabend. Das soll sich jetzt<br />

nach den Vorstellungen der Bürger<strong>in</strong>itiative<br />

ändern: mit Engagement von allen Seiten,<br />

also Ortsbevölkerung, Gastronomie auf<br />

beiden Seiten der Mosel, den Camp<strong>in</strong>gplätzen<br />

auf dem l<strong>in</strong>ken Ufer, dem neu zu gründenden<br />

Fördervere<strong>in</strong> Fähre und den vielen<br />

anderen Vere<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Lay. Initiator<strong>in</strong> Monika<br />

Best sprich von e<strong>in</strong>er gegenüber der früheren<br />

Situation fast neuen Geschäftsidee.<br />

Unter dem Slogan „Koblenz verwandelt“<br />

habe sich durch die Bundesgartenschau <strong>in</strong><br />

der Stadt sehr viel zum Positiven verändert.<br />

„Warum sollte es nicht auch neuen Schwung<br />

für die 80 Jahre alte Layer Fähre geben“<br />

Dieter König<br />

Seite 37<br />

E<strong>in</strong>gestellte Fährdienste<br />

Fähre Guntersblum fährt nicht mehr<br />

Guntersblum - Der fährähnliche Fahrgastschiffsverkehr<br />

zwischen Guntersblum und<br />

der Rhe<strong>in</strong><strong>in</strong>sel Kühkopf sowie weiter nach<br />

Erfelden ist bereits am 15.10.2012 e<strong>in</strong>gestellt<br />

worden. Betreiber Volker Hußmann konnte<br />

und wollte die Verluste, die er mit se<strong>in</strong>er<br />

MAJÖMI auf dieser Route e<strong>in</strong>fuhr, nicht mehr<br />

durch die E<strong>in</strong>nahmen aus der regulären<br />

Fahrgastschifffahrt ausgleichen. Die Geme<strong>in</strong>de<br />

Guntersblum möchte zwar e<strong>in</strong>en Zuschuss<br />

<strong>in</strong> Höhe von 20 000 Euro zahlen,<br />

bekommt diesen aber nicht von der<br />

Kommunalaufsicht genehmigt.<br />

E<strong>in</strong>e Interessensgeme<strong>in</strong>schaft möchte den<br />

Fährbetrieb wieder e<strong>in</strong>richten und hat <strong>in</strong><br />

dieser Saison e<strong>in</strong>zelne Aktionstage mit e<strong>in</strong>er<br />

ausgeliehenen Wagenfähre veranstaltet. Für<br />

die Zukunft ist e<strong>in</strong>e solarbetriebene<br />

Personenfähre im Gespräch. Aber das ist<br />

erst e<strong>in</strong>mal Zukunftsmusik.<br />

Bericht über den letzten Betriebstag,<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Zeitung, Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Presse,<br />

16.10.2012:<br />

http://www.allgeme<strong>in</strong>e-zeitung.de/region/oppenheim-nierste<strong>in</strong>-guntersblum/vg-guntersblum/guntersblum/12510737.htm<br />

Filmbericht des SWR über den Aktionstag<br />

am 21.7., 21.7.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/-/id=1682/did=11779244/pv=video/nid=1682/1yk3sw7/<strong>in</strong>dex.html


Ke<strong>in</strong>e Fähre zum Moorbauern<br />

Malch<strong>in</strong> - Bereits seit Ende der Saison 2011<br />

ist die Gaststätte „Moorbauer“ an der Peene<br />

an ihrem Zufluss zum Kummerower<br />

See geschlossen. Und mit ihr auch die Fähre,<br />

die die abgeschieden liegende Gaststätte mit<br />

der Landstraße bei Görschendorf verb<strong>in</strong>det.<br />

Die ohneh<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Feuchtgebiet gelegene<br />

Gastwirtschaft hatte immer wieder mit<br />

Hochwasser zu kämpfen, so dass die<br />

bisherige Eigentümer<strong>in</strong> den Betrieb<br />

aufgegeben hat. Zur Zeit versucht der neue<br />

Inhaber, der Sänger Lars Grünwoldt, die<br />

Gaststätte und damit die Fähre wieder zu<br />

eröffnen. dk<br />

Kurzer Text mit Fotos:<br />

https://www.facebook.com/media/set/set=a.644287002266432.1073741831.118141878214283&type=3<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Zeitweise außer Betrieb<br />

Fähre ohne Zuwegung<br />

Bremen - E<strong>in</strong>e der wohl schönsten Fährstellen<br />

unseres Landes, Geffkens Fähre über<br />

die Wümme im Blockland zwischen Bremen<br />

und Niedersachsen, ist auch <strong>2013</strong> nicht <strong>in</strong><br />

Betrieb. Im vergangenen Jahr war das Boot<br />

kaputt, <strong>in</strong> diesem Jahr musste der rund 240<br />

Meter lange Fußweg auf Bremer Seite aus<br />

Sicherheitsgründen gesperrt werden. In den<br />

vergangenen Jahren war schon zu beobachten,<br />

dass die Flut <strong>in</strong> diesem tideabhängigen<br />

Fluss immer höher aufläuft. Die Platten, die<br />

über den Marschboden zum Anleger führen,<br />

sackten immer weiter ab und wurden wiederholt<br />

mit Schlick überspült. Inzwischen ist er<br />

auch zum Teil zugewachsen. E<strong>in</strong>e Wiederherstellung<br />

ist nicht nur aufwändig, sondern<br />

eigentlich sogar unzulässig. Der Weg liegt<br />

nämlich im Naturschutzgebiet Untere<br />

Wümme.<br />

Gasthaus- und Fährbetreiber Jürgen<br />

Geffken ist aber zuversichtlich, dass es 2014<br />

wieder los geht. Im August soll geklärt werden,<br />

ob der Zugang zur Fähre im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>es Umwelterlebnisweges wieder hergestellt<br />

werden kann. Dann kann man sich<br />

hier wieder, wie nur noch an wenigen Stellen<br />

<strong>in</strong> Deutschland, über den Fluss rudern lassen.<br />

dk<br />

Gesperrter Zugang auf Bremer Seite<br />

zur Fähre über die Wümme<br />

Seite 38<br />

Fotos (2) Dieter König


Veränderte Verkehre<br />

Verlängerte Fährzeiten<br />

während Brückenreparatur<br />

Neu-Darchau - Gleich nach der Hochwasserphase<br />

im Juni wurde die Lauenburger Eisenbahn-<br />

und Straßenbrücke saniert. Nur Fußgänger<br />

und Radfahrer durften sie noch passieren.<br />

Der Schienenersatzverkehr und der<br />

Autoverkehr im Verlaufe der B209 Lüneburg<br />

– Schwarzenbek wurde zwischen Hohnstorf<br />

(Elbe) und Lauenburg über die Geesthachter<br />

Elbbrücke (16 km flussabwärts) umgeleitet.<br />

Die 14 Kilometer flussaufwärts die Elbe<br />

querende Fähre Bleckede wurde stärker<br />

frequentiert. Die weitere 13 Kilometer<br />

flussaufwärts liegende Fähre Darchau – Neu<br />

Darchau hat ihre Fahrzeiten bis 23:00 Uhr<br />

verlängert. Sie fährt damit während der<br />

Bauarbeiten ebenso lange wie die Nachbarfähre.<br />

In den Verkehrsh<strong>in</strong>weisen im Radio<br />

wurde darauf h<strong>in</strong>gewiesen, auf der Homepage<br />

der Fährgesellschaft nicht. dk<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Fähre ersetzt Brücke<br />

Wiesbaden - Im Rhe<strong>in</strong> liegt <strong>in</strong> Höhe Wiesbaden<br />

die ungefähr drei Kilometer lange und<br />

ungefähr 300 Meter breite Insel Rettbergsaue.<br />

Neben Bereichen, die aus Gründen des<br />

Naturschutzes nicht betreten werden sollen<br />

bietet sie auch zwei Bereiche mit Freizeitanlagen,<br />

e<strong>in</strong>e an ihrem westlichen Ende<br />

gegenüber dem Wiesbadener Stadtteil<br />

Schierste<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e an ihrem östlichen Ende<br />

gegenüber dem Wiesbadener Stadtteil<br />

Biebrich. Diese Freizeite<strong>in</strong>richtungen kann<br />

man im Sommer mit der Fähre TAMARA der<br />

Wiesbadener Personenschifffahrt erreichen.<br />

Sie fährt ungefähr anderthalbstündlich von<br />

Biebrich über die beiden Anleger an den<br />

Freizeite<strong>in</strong>richtungen auf der Insel zum<br />

Schierste<strong>in</strong>er Hafen und auf dem gleichen<br />

Kurs wieder zurück.<br />

Die Insel wird aber auch von der Schierste<strong>in</strong>er<br />

Rhe<strong>in</strong>brücke (A643) mit e<strong>in</strong>em parallelen<br />

Fußweg gequert. Von diesem aus kann<br />

man zu Fuß beide Teile der Insel erreichen.<br />

Besser gesagt: konnte. Denn ab <strong>2013</strong> wird<br />

die Autobahnbrücke rund sechs Jahre lang<br />

saniert. Der Fuß- und Radweg im Zuge der<br />

Brücke zwischen Wiesbaden und Ma<strong>in</strong>z<br />

kann zwar weiterh<strong>in</strong> genutzt werden, aber<br />

der Treppenabgang von der Schierste<strong>in</strong>er<br />

Rhe<strong>in</strong>brücke zur Rettbergsaue ist gesperrt!<br />

Man kann also nur noch mit dem Schiff auf<br />

die Insel gelangen. Und dann muss man gut<br />

Seite 39<br />

überlegen, was man dort vor hat. Denn auch<br />

der Verb<strong>in</strong>dungsweg zwischen dem westlichen<br />

und dem östlichen Teil der Insel unter<br />

der Autobahnbrücke h<strong>in</strong>durch ist aus<br />

Sicherheitsgründen gesperrt.<br />

Schierste<strong>in</strong><br />

Rettbergsaue<br />

Kartengrundlage: © GeoBasis-DE / BKG <strong>2013</strong><br />

Thematische E<strong>in</strong>tragungen: Dieter König<br />

Da der Zuweg über die Brücke entfällt,<br />

gilt für die Personenfähre e<strong>in</strong> erweiterter<br />

Fahrplan. Das letzte Schiff fährt unter der<br />

Woche um 18:20 Uhr, am Wochenende um<br />

19:40 Uhr, <strong>in</strong> den Sommerferien ungefähr<br />

e<strong>in</strong>e Stunde später. Nach der letzten Fahrt<br />

aber gibt es ke<strong>in</strong>e Möglichkeit mehr, die Insel<br />

zu verlassen. dk<br />

Fahrplan <strong>2013</strong><br />

der Wiesbadener Personenschifffahrt:<br />

http://www.volker-reitz.de/tamara/<strong>in</strong>dex_htm_files/Fahrplan%20<strong>2013</strong>.pdf<br />

Biebrich


Buntes<br />

Freie Fährfahrt<br />

für Museumsbesucher<br />

<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Bremen-Vegesack - 1906 malte der e<strong>in</strong> Jahr<br />

zuvor von Worpswede nach Vegesack an der<br />

Unterweser gezogene Maler Fritz Overbeck<br />

die FRIEDA (Foto unten), e<strong>in</strong> für damalige<br />

Verhältnisse sehr modernes Fährschiff. Sie<br />

war ab 1889 die erste Dampffähre, die zwischen<br />

dem bremischen Vegesack und dem<br />

oldenburgischen Lemwerder über die<br />

Unterweser verkehrte.<br />

Die Wahl dieses Motivs durch den Künstler<br />

hatte für die Kunst<strong>in</strong>teressierten, die am<br />

<strong>in</strong>ternationalen Museumstag, dem 12. Mai<br />

<strong>2013</strong>, das Overbeck-Museum <strong>in</strong> Vegesack<br />

besuchten, erfreuliche Folgen: Sie konnten<br />

nach dem Museumsbesuch e<strong>in</strong>mal kostenlos<br />

mit der 2011 erbauten LEMWERDER II, der<br />

Nachnach…nachfolger<strong>in</strong> der FRIEDA, über<br />

die Weser und wieder zurück fahren. Andreas<br />

Bettray, Geschäftsführer der Fähren Bremen-<br />

Sted<strong>in</strong>gen, begründete se<strong>in</strong> Angebot so:<br />

„Das Bild von Fritz Overbeck stiftet e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>zigartige Beziehung zwischen uns und<br />

dem Museum. Daran möchten wir die<br />

Besucher gerne teilhaben lassen.“ dk<br />

Website des Overbeck-Museums:<br />

http://www.overbeck-museum.de/Das_Museum/seiten—1/<strong>in</strong>dex.html<br />

Foto: Overbeck-Museum<br />

Teure Fundsache<br />

Seite 40<br />

Kanada - Fährbetreiber kennen das Problem:<br />

Vergessliche Fahrgäste lassen schon<br />

mal etwas an Bord zurück, und dann muss<br />

man sich darum kümmern, die Fundsachen<br />

aufzubewahren und nach Möglichkeit dem<br />

rechtmäßigen Eigentümer wieder zukommen<br />

zu lassen.<br />

Dagegen ist der Vorfall an Bord e<strong>in</strong>er<br />

Kanadischen Fähre ungewöhnlich: Hier blieb<br />

e<strong>in</strong> Porsche an Bord zurück. Die Polizei<br />

konnte den Besitzer anhand der Kennzeichen<br />

ausf<strong>in</strong>dig machen. Der Fahrgast gab<br />

an, er habe es eilig gehabt und hätte se<strong>in</strong><br />

Auto nicht so schnell wiederf<strong>in</strong>den können.<br />

Deshalb habe er se<strong>in</strong>en Weg nach Verlassen<br />

der Fähre mit dem Bus fortgesetzt. dk<br />

Mord auf Bodenseefähre<br />

Bodensee - Am Sonntag, 23. Juni wurde<br />

abends e<strong>in</strong> Mann tot <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Wagen auf<br />

e<strong>in</strong>er Bodensee-Fähre zwischen Deutschland<br />

und der Schweiz gefunden. Schon bald<br />

stellte sich heraus, dass er durch e<strong>in</strong>e Injektion<br />

ums Leben gekommen war. Ob es Selbstmord<br />

oder Mord war, blieb zunächst offen.<br />

Offen blieb auch die Frage, ob die deutsche<br />

oder die Schweizer Polizei zuständig ist.<br />

Ob sie im Verlauf dieser Folge des „Tatort“-<br />

Krimis noch geklärt wurde, ist dem „Fährmann“<br />

nicht bekannt. dk

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