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Ausgabe 3 Juli 2013 - Arbeitsgemeinschaft Binnenfähren in ...

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<strong>Ausgabe</strong> 003 - <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 20<br />

Verkehr<br />

Ab Mitte Mai kam es erneut zu den <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren vermehrt auftretenden<br />

Sommerhochwassern. Vor allem die Donau<br />

und die Elbe mit ihren Nebenflüssen waren<br />

betroffen. Für die an diesen Flüssen liegenden<br />

Fähren bedeutete das Verdienstausfälle<br />

durch die vorübergehende Stilllegung des<br />

Betriebs und Schäden durch Überflutung von<br />

Fährhäusern und technischen E<strong>in</strong>richtungen.<br />

Zum Redaktionsschluss war der Betrieb<br />

noch nicht überall wieder aufgenommen,<br />

zumal Ende Juni e<strong>in</strong>e zweite, wenn auch<br />

kle<strong>in</strong>ere, Hochwasserwelle die Elbe h<strong>in</strong>ab<br />

rollte. Über derartige Schäden h<strong>in</strong>aus hatte<br />

das Hochwasser für e<strong>in</strong>ige Fährbetriebe<br />

gravierendere Folgen. Hier e<strong>in</strong>ige Beispiele,<br />

ohne Anspruch auf Vollständigkeit:<br />

Dehnitz<br />

Besonders schwer hat es wieder die Mulde-<br />

Fähre Dehnitz bei Wurzen getroffen. Hier<br />

stieg das Wasser noch höher als bereits<br />

2002. Es strömte bis <strong>in</strong> den ersten Stock des<br />

Fährhauses h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Das Fährschiff g<strong>in</strong>g zunächst ganz verloren,<br />

wurde dann aber e<strong>in</strong>ige Wochen später<br />

von Anglern e<strong>in</strong>ige Kilometer flussabwärts<br />

gefunden. Die Bergung des zwei Tonnen<br />

schweren Schiffes an e<strong>in</strong>er schwer erreichbaren<br />

Stelle war nur mit schwerer Technik<br />

Sommerhochwasser schadete auch den Fähren<br />

möglich. Die Betreiber der Fähre und des<br />

Fährhauses, Sirko und Ronny Wedek<strong>in</strong>d,<br />

gehen von e<strong>in</strong>em Gesamtschaden <strong>in</strong><br />

sechsstelliger Höhe aus.<br />

Das Interesse der Medien und der Bevölkerung<br />

ist groß. Nicht nur weil die Überfahrt<br />

im Verlauf beliebter Radwege nicht möglich<br />

ist. Der Vere<strong>in</strong> Wasser-Stadt-Leipzig e.V. hat<br />

spontan e<strong>in</strong>e Sammlung <strong>in</strong>s Leben gerufen,<br />

deren Ertrag unter anderem der Fähre zu<br />

Gute kommen soll. Bereits nach dem Hochwasser<br />

2002 hatte der Vere<strong>in</strong> diese Fähre<br />

unterstützt. Damals war das Fährschiff mitgerissen<br />

und mehrfach gestaucht und gebrochen<br />

worden. Am Abend des 15. Juni waren<br />

die Fährbetreiber dann zu Gast <strong>in</strong> der ARD-<br />

Fernsehsendung „Günther Jauch“ und berichteten<br />

von den Hochwassertagen und der<br />

Situation rund um das Fährhaus. Direkte<br />

Spenden gab es dafür allerd<strong>in</strong>gs nicht.<br />

Sirko und Ronny Wedek<strong>in</strong>d denken nicht<br />

ans Aufhören. Inzwischen haben die Betroffenen<br />

Bilder von den Schäden auf ihre eigene<br />

Website gestellt und bitten um Spenden.<br />

Website der Fähre Dehnitz:<br />

http://www.faehrhaus-wurzen.de/dehnitz/faehre-mulde.html<br />

Bericht über Schäden an der Fähre Dehnitz:<br />

http://www.muldental-nachrichten.de/<strong>2013</strong>/06/16/fahre-von-dehnitz-gefunden/<br />

Brucke<br />

Auch die Saalefähre Rothenburg - Brucke<br />

hat es schwer getroffen. Fährpächter Ronny<br />

Gneist verlor sowohl se<strong>in</strong>e Arbeit als auch<br />

se<strong>in</strong>e Wohnung. Se<strong>in</strong>e beiden Mitarbeiter<br />

musste er entlassen, er selbst lebt jetzt von<br />

Sozialhilfe. Er ist mit se<strong>in</strong>er vierjährigen<br />

Tochter bei Freunden im Nachbardorf untergekommen.<br />

Die E<strong>in</strong>richtung im Fährhaus wurde zerstört.<br />

Auch Fenster, Türen, Heizung und<br />

Bodenbeläge müssen repariert oder ersetzt<br />

werden. Aufräumen und Lüften ist erst<br />

e<strong>in</strong>mal angesagt.<br />

Das Fährschiff wurde von Treibgut gerammt,<br />

die Kette, mit der es gesichert war,<br />

brach, und die Fähre drohte abzutreiben.<br />

Sie ist <strong>in</strong> Mitleidenschaft gezogen worden.<br />

Für die Reparatur der Seiltechnik waren<br />

e<strong>in</strong>ige Tausend Euro erforderlich. Zunächst<br />

war nicht sicher, wie es weiter gehen kann.<br />

Ohneh<strong>in</strong> war die wirtschaftliche Lage der<br />

Fähre nicht gut (Fährmann 002, S. 26). Seit<br />

dem 27. Mai hatte sie wegen Hochwassers<br />

still gelegen. Und das <strong>in</strong> der Saison, <strong>in</strong> der das<br />

Geld für den W<strong>in</strong>ter verdient werden muss.<br />

Doch seit dem 16. <strong>Juli</strong> fährt die Fähre wieder.<br />

Bericht über die Schäden <strong>in</strong> Brucke mit Foto,<br />

Mitteldeutsche Zeitung, 24.6.<strong>2013</strong>:<br />

http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/flut-opfer-<strong>in</strong>-brucke-e<strong>in</strong>-faehrmann-ohne-arbeit-und-wohnung,20641266,23506830.html

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