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Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner

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lieh nur zu einer Charakteristik. Und diese charakterisierende Methode<br />

ist es, worauf es ankommt. Man muß das natürlich einmal<br />

methodologisch sagen.<br />

Frage: Inwiefern ist Inspiration für volkswirtschaftliche Erkenntnis notwendig<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>: Das ist so gemeint, daß diese Inspiration, wenn man<br />

die Sache ernsthaft nimmt, eigentlich nicht so außerordentlich<br />

schwierig ist. Es handelt sich nicht darum, übersinnliche Tatsachen<br />

zu finden, sondern die Inspiration wirksam zu machen auf volkswirtschaftlichem<br />

Felde, so daß sie nicht besonders schwierig werden<br />

kann.<br />

Die Art, wie man die Arbeit zu begrenzen hat, würde bedingen,<br />

daß ich da<strong>von</strong> ausgehe, zu zeigen: der Mensch kann Arbeit verrichten,<br />

ohne daß sie volkswirtschaftlichen Wert hat. Das ist eine Binsenwahrheit.<br />

Mit dem Reden kann sich einer furchtbar anstrengen, und<br />

es kommt dabei doch kein eigentlicher volkswirtschaftlicher Wert<br />

heraus. Dann würde ich zeigen, wodurch die Arbeit, auch wenn sie<br />

anfängt, eine volkswirtschaftliche Bedeutung zu haben, ihrem Werte<br />

nach modifiziert wird. Nehmen wir an, einer ist Holzhacker und verrichtet<br />

eine Arbeit, die tatsächlich werteschaffend ist, und einer ist<br />

Baumwollagent, hat also mit dem Holzhacken nichts zu tun, wird<br />

aber gerade unter seiner Arbeit nervös, so daß er jeden Sommer vierzehn<br />

Tage im Gebirge Holz hackt. Da wird die Sache komplizierter,<br />

denn an sich wird dieser Agent das gehackte Holz durchaus auch verwerten<br />

können, er wird etwas dafür einnehmen. Aber was er einnimmt,<br />

dürfen Sie dennoch nicht so bewerten, wie Sie die Arbeit <strong>des</strong><br />

Holzhackers bewerten. Sie müssen unter Umständen annehmen, daß<br />

der Mann, wenn er nicht im Sommer die vierzehn Tage Holz hackt,<br />

im Winter weit weniger arbeiten kann als Agent. Da müssen Sie, <strong>von</strong><br />

dieser Arbeit ausgehend, auch die Förderung bei ihm in Betracht<br />

ziehen. Der volkswirtschaftliche Wert <strong>des</strong> vom Baumwollagenten<br />

gehackten Holzes ist ganz gleich dem Wert <strong>des</strong> vom Holzhacker gehackten<br />

Holzes; aber der volkswirtschaftliche Effekt seiner Arbeit,<br />

der zurückfällt auf seine Tätigkeit, ist nun ein wesentlich anderer.<br />

Wenn beim Agenten das Holzhacken darin seinen Wert hat, daß es<br />

Copyright <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 3 41 Seite: 16

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