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Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner

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übertragen aufs Geistige, die Politik. Sie finden ganz dieselben<br />

Kategorien in der Politik darin.<br />

Wenn man <strong>von</strong> der Politik redet, so möchte man sagen: Es müßte<br />

danach gestrebt werden, daß die Politik in allem überwunden wird,<br />

selbst in der Politik. Wir haben nämlich im Grunde genommen erst<br />

dann eine wirkliche Politik, wenn sich alles das, was auf politischem<br />

Felde spielt, in rechtlichen Formen abspielt. Dann haben wir aber eben<br />

den Rechtsstaat.<br />

Frage betreffend das Schneiderbeispiel.<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>: Die Täuschung entsteht nur dadurch, daß die Quote,<br />

die sich durch einen einzigen Anzug bildet, eine außerordentlich<br />

kleine ist und es dadurch auch sehr lange dauern würde, bis in der<br />

Bilanz <strong>des</strong> Schneiders diese kleine Quote so sichtbar ist, daß er das<br />

tatsächlich als Ausfall empfinden würde. Die Sache beruht darauf, daß<br />

durch die Arbeitsteilung die Produkte de facto verbilligt werden.<br />

Wenn man unter dem Einfluß der Arbeitsteilung für eine Gemeinschaft<br />

arbeitet, so kommen einem auch die eigenen Produkte billiger<br />

zu stehen, als wenn man für sich selber arbeitet. Darin besteht eben<br />

gerade das wirklich Verbilligende der Arbeitsteilung. Durchbricht<br />

man sie an einem gewissen Punkt, dann verteuert man den betreffenden<br />

Artikel, den man sich selbst zubereitet hat. Nun würde natürlich<br />

eine einzelne Quote bei einem einzelnen Anzug, den ein<br />

Schneider für sich selbst macht, nicht sehr viel ausmachen. Dagegen<br />

würde es bemerkbar sein, wenn es alle Schneider täten.<br />

Bei weitergehender Arbeitsteilung wird sich kein Mensch mehr<br />

irgend etwas selber bereiten, höchstens in der Landwirtschaft. Wenn<br />

nun tatsächlich ein Schneider sich seinen Anzug macht und er eine<br />

ganz richtige Bilanz für sich aufstellen wollte, dann müßte er sich<br />

einfach in diese Bilanz seinen eigenen Anzug teurer einstellen, als der<br />

Marktpreis ist. Er muß also seine Ausgaben höher einsetzen, als der<br />

Marktpreis ist. Es kommt nicht so sehr darauf an, den Einzelfall<br />

darnach zu entscheiden, ob er nun den Anzug tatsächlich kauft.<br />

Es ist natürlich die selbstverständliche Voraussetzung, daß es nicht<br />

andere Schneider sind, <strong>von</strong> denen man die Kleider kauft, sondern<br />

Copyright <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 3 41 Seite: 4 2

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