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Gerd Grampp, Susanne Jackstell, Nils Wöbke<br />
Teilhabe, Teilhabemanagement<br />
und die ICF
Gerd Grampp, Susanne Jackstell, Nils Wöbke<br />
Teilhabe, Teilhabemanagement und die ICF<br />
1. Auflage 2013<br />
ISBN-Print: 978-3-86739-080-4<br />
ISBN-<strong>PDF</strong>: 978-3-86739-760-5<br />
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek<br />
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation<br />
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische<br />
Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />
ù Downloadmaterialien:<br />
www.balance-verlag.de/buecher/detail/book-detail/teilhabe-teilhabemanagement-unddie-icf.html<br />
© BALANCE buch + medien verlag, Köln 2013<br />
Der Balance buch + medien verlag ist ein Imprint der <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Verlag</strong> GmbH, Köln.<br />
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Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne Zustimmung<br />
des <strong>Verlag</strong>s vervielfältigt, digitalisiert oder verbreitet werden.<br />
Lektorat: Ludwig Janssen, Köln<br />
Umschlagkonzeption und -gestaltung: GRAFIKSCHMITZ, Köln<br />
Typografiekonzeption und Gestaltung der Abbildungen: Iga Bielejec, Nierstein<br />
Satz: <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Verlag</strong>, Köln<br />
Druck und Bindung: Himmer AG, Augsburg<br />
Zum Schutz von Umwelt und Ressourcen wurde für dieses Buch<br />
FSC®-zertifiziertes Papier verwendet.
Vorwort 9<br />
Einleitung 10<br />
Bedeutungen und Sinnzusammenhänge von Teilhabe 15<br />
Teilhabe – Ein komplexer Begriff 16<br />
Inklusion und das UN-Übereinkommen über die Rechte<br />
behinderter Menschen 19<br />
Inklusive Pädagogik 22<br />
Das UN-Übereinkommen –<br />
Menschenrechtliche Grundlage der Teilhabe 25<br />
Geeignete Maßnahmen für Inklusion und Partizipation 27<br />
Allgemeine Anforderungen an die Vertragsstaaten 29<br />
Lebensbereichsbezogene Anforderungen an die Vertragsstaaten 31<br />
Ergänzende Anforderungen an die Vertragsstaaten 34<br />
Sozialrechtliche Grundlagen der Teilhabe im SGB IX und SGB XII 38<br />
Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe 39<br />
Leitidee Teilhabe am Leben in der Gesellschaft 39<br />
Rahmenbedingungen der Leistungen zur Teilhabe 41<br />
Lebensbereichsbezogene und lebensbereichsübergreifende<br />
Leistungen zur Teilhabe 42<br />
Regelungen mit spezifischen Auswirkungen auf die Teilhabe 46<br />
Person- und umweltbezogene Grundlagen der Teilhabe in der ICF 48<br />
Struktur der ICF 51<br />
Mit der ICF verbundene Ziele und Erwartungen 52<br />
Die Basisinhalte der ICF 53
Leistungsfähigkeit und Kompetenz 59<br />
Die Klassifikationen der ICF 63<br />
Die ICF für Kinder und Jugendliche 68<br />
Kritik an der ICF 70<br />
Hilfen, Empfehlungen und Praxis zur Anwendung der ICF 77<br />
ICF-Praxisleitfäden der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
für Rehabilitation (BAR) 79<br />
Empfehlung der Deutschen Vereinigung für die<br />
Rehabilitation (DVfR) zur Nutzung der ICF 82<br />
Die ICF in Instrumenten der Eingliederungshilfe 84<br />
ICF-Projekte von Leistungserbringern 92<br />
Instrumente zur Bedarfsermittlung und Hilfeplanung<br />
in der Eingliederungshilfe 108<br />
Merkmale für Instrumente in der Eingliederungshilfe 109<br />
Eckpunkte für die Entwicklung der Eingliederungshilfe<br />
der Bund-Länder-Arbeitsgruppe von 2009 110<br />
Empfehlungen für Instrumente zur Hilfebedarfsermittlung<br />
des Deutschen Vereins 112<br />
Eckpunkte für die Entwicklung der Eingliederungshilfe<br />
der Bund-Länder-Arbeitsgruppe von 2010 114<br />
Kombination der Merkmale von Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
und Deutschem Verein 115<br />
Integration, Inklusion, Partizipation und Teilhabe 116<br />
Behinderung – Sozialgesetzbücher SGB IX und SGB XII und ICF 120
Teilhabemanagement als Management von Sozialleistungen 123<br />
Zentrale Begriffe des Teilhabemanagements 123<br />
Bedarfe und Bedürfnisse 125<br />
Stakeholder und Teilhabemanagement 127<br />
Merkmale für Instrumente des Teilhabemanagements 131<br />
Verfahren zur Bedarfsermittlung und Bedarfsfeststellung 131<br />
Schritte des Managements von Leistungen<br />
zur Teilhabe am Arbeitsleben 133<br />
Struktur des Teilhabemanagements 134<br />
Systematik des Teilhabemanagements 134<br />
Das System Teilhabemanagement 139<br />
Qualitätsmerkmale des Teilhabemanagements 141<br />
Das TeilhabeGestaltungsSystem (TGS) 143<br />
Anlass zur Entwicklung des TGS 143<br />
Die ICF und das TGS 150<br />
Struktur des TGS 154<br />
Das TGS in der Praxis – Lebensbereich Wohnen und Freizeit 161<br />
Praxiserfahrungen bei der Entwicklung und Anwendung des TGS 175<br />
Das TeilhabeManagementSystem (TMS) 180<br />
Das TMS als Instrument für alle Akteure des Teilhabemanagements 181<br />
Die Struktur des TMS 182<br />
Die ICF und das TMS 186<br />
Das TMS in der Praxis – Lebensbereich Ausbildung und Arbeit 188
Teilhabe und Teilhabemanagement – Eine Bilanz 222<br />
Literatur 226<br />
Internetquellen 234<br />
Downloadmaterialien im Überblick 236
9<br />
Vorwort<br />
Zwei Projekte zur Entwicklung von Instrumenten zur Teilhabegestaltung<br />
und zum Teilhabemanagement – das TeilhabeGestaltungsSystem<br />
TGS und das TeilhabeManagementSystem TMS – bilden die gemeinsame<br />
Erfahrungsbasis der Verfasserin bzw. der Verfasser dieses Buchs.<br />
Ein zentraler Inhalt der gemeinsamen Arbeit war die Beteiligung und<br />
Einbeziehung behinderter Menschen in die Entwicklung der Instrumente<br />
zur Teilhabeplanung und zum Teilhabemanagement sowie die<br />
Erstellung von Informationsmaterialien. Orientierungsgrundlagen<br />
waren, mit Bezug auf die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit,<br />
Behinderung und Gesundheit (ICF), das Sozialgesetzbuch<br />
Neuntes Buch (SGB IX) und das UN-Übereinkommen über die Rechte<br />
von Menschen mit Behinderung (nachfolgend UN-Übereinkommen),<br />
die Begriffe Inklusion und Partizipation.<br />
Erfahrungen und Ergebnisse aus beiden Projekten sind Grundlage des<br />
Buches und finden sich in den einzelnen Kapiteln. Im Download-Bereich<br />
des Buches (verlag.de/buecher/detail/book-detail/teilhabe-teilhabemanagement-und-die-icf.html)<br />
sind vor allem Materialien in leichter<br />
Sprache aus diesen Projekten zur Nutzung durch Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in der Praxis zu finden (Übersicht über alle Materialien<br />
im Anhang). Deshalb geht an dieser Stelle ein ganz besonderer Dank<br />
an die Mitglieder der Arbeits- und Prüfgruppen, die an der Entwicklung<br />
der Materialien beteiligt waren. Die Bereitschaft der Kolleginnen<br />
und Kollegen in den beteiligten Einrichtungen zur Mitarbeit und die<br />
zukunftsorientierten Entscheidungen der Leitungen der Einrichtungen<br />
waren eine weitere wichtige Bedingung für das Zustandekommen der<br />
Projekte als Rahmen dieses Buchs. Darüber hinaus haben Erdmute<br />
Baumgart-Höss und Rudolf Fritz als kritische Leser sowie Ludwig<br />
Janssen als Lektor hilfreiche Hinweise zur Präzisierung und Verständlichkeit<br />
des Textes gegeben. Auch dafür herzlichen Dank.<br />
Gerd Grampp, Susanne Jackstell und Nils Wöbke<br />
Memmelsdorf, Berlin und Schwerin im Dezember 2012
10<br />
Einleitung<br />
Teilhabe als Ziel der Sozialleistungen geht auf die Internationale Klassifikation<br />
der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)<br />
zurück. Der Begriff participation der englischen Version wird in der<br />
Übersetzung zu Partizipation [Teilhabe]. Er ist seit 2001 ein Leitbegriff<br />
des deutschen Sozialrechts. Das neunte Buch Sozialgesetzbuch<br />
(SGB IX), Rehabilitation und Teilhabe, das den Begriff im Titel führt,<br />
ist dabei Rahmen für die anderen Sozialgesetze. Deshalb gilt für alle<br />
Sozial leistungen, dass sie die Selbstbestimmung und die gleichberechtigte<br />
Teilhabe zu fördern sowie Benachteiligungen zu vermeiden oder<br />
ihnen entgegenzuwirken haben. 2008 kommt mit dem UN-Übereinkommen<br />
Inklusion als neuer Begriff hinzu, der Partizipation ergänzt.<br />
Eine direkte Verbindung zwischen SGB IX und UN-Übereinkommen<br />
zeigt sich im Diskriminierungsverbot des Artikels 21 und dem Gebot<br />
der Vermeidung von Benachteiligung in § 1 SGB IX.<br />
Alle Akteure im Feld psychosozialer Hilfen stehen vor der Herausforderung,<br />
das im UN-Übereinkommen und in der ICF verankerte Verständnis<br />
von Inklusion, Partizipation und Teilhabe als Grundlage der<br />
Hilfeplanung und Hilfeleistung umzusetzen und gleichzeitig die Vorgaben<br />
der Sozialgesetzbücher IX und XII zur Planung und Erbringung<br />
von Teilhabeleistungen zu erfüllen. Hierzu soll das Buch einen Beitrag<br />
leisten und die Praxis unterstützen.<br />
Im ersten Teil geht es darum, die Begriffe und Grundlagen des Teilhabemanagements<br />
darzulegen. Das sind u. a. Teilhabe, Inklusion, Partizipation<br />
und Integration. Sie werden im UN-Übereinkommen über die<br />
Rechte behinderter Menschen, in den Sozialgesetzen und der Internationalen<br />
Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit<br />
(ICF) unterschiedlich verwendet. Darüber hinaus werden die<br />
Vorstellungen der beteiligten Akteure zur Gestaltung des Teilhabemanagements<br />
verdeutlicht und Teilhabemanagement als Verfahren zur<br />
Steuerung von Sozialleistungen beschrieben.<br />
Der zweite Teil umfasst die zwei Instrumente zur Verwendung im Teilhabemanagement-Verfahren<br />
als Ergebnisse der im Vorwort erwähnten<br />
Praxisprojekte. Die Begriffe, Theorien und Grundlagen des ersten Teils
Einleitung<br />
11<br />
waren in unterschiedlichem Umfang auch die theoretischen Bezugspunkte<br />
für das TeilhabeGestaltungsSystem (TGS) und das Teilhabe-<br />
ManagementSystem (TMS), die mit einem zeitlichen Abstand entwickelt<br />
wurden.<br />
Die beiden Systeme spiegeln zunächst die Vorstellungen der beteiligten<br />
Einrichtungen wider, die jedoch durch personelle Überschneidungen<br />
bei der wissenschaftlichen Begleitung und der Entwicklung der Materialien<br />
verbunden waren. So zeigen sich teilweise Übereinstimmung<br />
bei den Instrumenten und den Modellen. Ein wichtiger Unterschied<br />
besteht darin, dass das TGS den Lebensbereich Wohnen zum inhaltlichen<br />
Schwerpunkt hat und sich das TMS am Lebensbereich Arbeit<br />
orientiert. Allerdings sind inzwischen beide Systeme bestrebt, auch die<br />
anderen Lebensbereiche zu integrieren. Weitere Unterschiede werden<br />
in den entsprechenden Kapiteln aufgezeigt.<br />
Im Buch wird dargestellt, was Teilhabe angesichts der internationalen<br />
und nationalen Vorgaben bedeutet, woran man Inklusion und Partizipation<br />
erkennen kann und welche Grundlagen das Teilhabemanagement<br />
hat. Die zwei Instrumente beziehen sich auf die Kernpunkte des<br />
Teilhabemanagements: Ermittlung, Feststellung und Deckung des Hilfebedarfs<br />
behinderter Menschen. Durch die Kombination von theoretischen<br />
Grundlagen und praxisbezogenen Instrumenten ist das Buch für<br />
alle Einrichtungen und Fachleute von Interesse, die Teilhabe planen und<br />
Teilhabeleistungen erbringen. Teilhabe als Begriff machte in der Folge<br />
von UN-Übereinkommen, ICF und den Sozialgesetzbüchern »Karriere«<br />
und steht heute für viele Gesichtspunkte des Sozialen. Teilhabe ist<br />
ein komplexer Begriff geworden, dessen Bedeutungen und Sinnzusammenhänge<br />
im ersten Kapitel nachgezeichnet werden. Stichworte, die die<br />
Komplexität verdeutlichen, sind Inklusion (Einbeziehung), Integration<br />
(Eingliederung) und Partizipation (Beteiligung).<br />
Das Spannungsfeld, das sich aus den nationalen Sozialgesetzen und<br />
den internationalen Verpflichtungen des UN-Übereinkommens ergibt,<br />
schlägt sich in der Praxis im Verständnis der ICF als Instrument zur<br />
Verwirklichung der gesetzlichen Ansprüche von Menschen mit Behinderungen<br />
nieder. Im zweiten, dritten und vierten Kapitel werden<br />
deshalb wichtige Inhalte des UN-Übereinkommens, des SGB IX und<br />
SGB XII sowie der ICF, die die Teilhabe betreffen, dargestellt.<br />
Der Stellenwert der ICF zeigt sich in den bereits entwickelten und<br />
vorliegenden Leitfäden, Empfehlungen, Instrumenten und Praxispro-
12<br />
Einleitung<br />
jekten, die Gegenstand des fünften Kapitels sind. Dazu gehören die<br />
Praxisleitfäden der Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation (BAR),<br />
die Empfehlungen des Deutschen Vereins für öffentliche und private<br />
Fürsorge (DV) und der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation<br />
(DVfR), die Instrumente Hilfebedarf von Menschen mit Behinderung<br />
(HMB-W, HMB-T), Integrative Teilhabeplanung (ITP), Individuelle<br />
Hilfeplanung (IHP 3) und als Projekte von Leistungserbringern das<br />
Rehabilitationsmanagement mithilfe der ICF, die Modularisierte ICFbasierte<br />
Teilhabeplanung MIT, die Nutzung der ICF in Beruflichen<br />
Trainingszentren, das ICF-Core-Set Teilhabe am Arbeitsleben und die<br />
Profilorientierte Leistungsplanung auf der Basis der ICF. Im fünften<br />
Kapitel werden diese Leitfäden, Empfehlungen, Instrumenten und Praxisprojekte<br />
vorgestellt.<br />
Die Arbeits- und Sozialministerkonferenz beschloss im Jahr 2009 auf<br />
der Grundlage des Eckpunktepapiers zur »Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe<br />
für Menschen mit Behinderungen«, den Begriff Teilhabemanagement<br />
für das Verfahren zu verwenden, mit dem der Bedarf<br />
an Leistungen zur Teilhabe ermittelt, festgestellt und gedeckt wird. Im<br />
sechsten Kapitel werden die Grundlagen des Teilhabemanagements<br />
dargestellt. Hier wird auch untersucht, inwieweit sich die Begriffe Inklusion,<br />
Integration und Partizipation darin finden und welches Verständnis<br />
von Behinderung diesen Dokumenten zugrunde liegt, die die<br />
zukünftige Gestaltung der Eingliederungshilfe bestimmen werden.<br />
Teilhabemanagement hat die Funktion, Sozialleistungen zu »verwalten«<br />
oder Fälle zu »managen«. Daraus und aus weiteren Begriffen lässt<br />
sich ableiten, dass die Betriebswirtschaft eine wichtige Funktion im<br />
Teilhabemanagement hat, wenn diese auch manchmal durch soziale<br />
»Zauberworte« wie Inklusion verdeckt wird. Im siebten Kapitel wird<br />
diese Funktion unter den Gesichtspunkten Management des Sozialen,<br />
Bedarfe und Bedürfnisse sowie Stakeholder und Teilhabemanagement<br />
dargestellt.<br />
Im Kapitel acht werden Inhalte der vorangegangenen Kapitel wieder<br />
aufgegriffen und zu einer Beschreibung des Teilhabemanagements als<br />
Verfahren verdichtet. Es wird ein »System Teilhabemanagement« mit<br />
einzelnen Phasen und wichtigen Qualitätsmerkmalen entwickelt.<br />
In den folgenden beiden Kapiteln werden mit dem TeilhabeGestaltungsSystem<br />
(TGS) und dem TeilhabeManagementSystem (TMS)<br />
zwei Instrumente vorgestellt, die zeitlich nacheinander entstanden
Einleitung<br />
13<br />
sind. Eine Verbindung zwischen den beiden Instrumenten bestand<br />
in der wissenschaftlichen Begleitung der beiden Projekte durch die<br />
gleiche Person. Auch für die Entwicklung und Erstellung von Materialien<br />
unter Einbeziehung der Menschen mit Behinderung war in<br />
beiden Projekten eine Person zuständig. Die zeitliche Aufeinanderfolge<br />
der Projekte und der Instrumente spiegelt den Stand der wissenschaftlichen<br />
Reflexion wider.<br />
Das TeilhabeGestaltungsSystem (TGS) als Instrument der Teilhabepraxis<br />
ist Gegenstand des neunten Kapitels. Hier werden Anlass und<br />
Prozess der Entwicklung des TGS beschrieben. Der Zusammenhang<br />
von ICF und TGS wird aufgezeigt und die Struktur des TGS dargestellt.<br />
Am Lebensbereich Wohnen und Freizeit wird die Anwendung des Instruments<br />
verdeutlicht und es werden Praxiserfahrungen vorgestellt.<br />
Im Download-Bereich (www.balance-verlag.de/buecher/detail/bookdetail/teilhabe-teilhabemanagement-und-die-icf.html)<br />
finden sich Materialien,<br />
die in diesem Projekt entwickelt wurden, unter anderem Informationen,<br />
Arbeitsmaterialien und die wesentlichen Inhalte dieses<br />
Buches in leichter Sprache sowie Beispiele für die praktische Umsetzung<br />
des TGS, z. B. Bedürfniskarten sowie Informationen zur Arbeit<br />
und zum Wohnen.<br />
Diese Materialien wurden in Zusammenarbeit mit behinderten Menschen<br />
entwickelt. Die Inhalte des Download-Bereichs verdeutlichen die<br />
Bedeutung der Barrierefreiheit von Materialien und der Beteiligung der<br />
behinderten Menschen bei ihrer Entwicklung. Eine Liste aller Downloadmaterialien<br />
ist in einem speziellen Inhaltsverzeichnis im Anhang<br />
des Buchs zu finden.<br />
Im zehnten Kapitel wird mit dem TeilhabeManagementSystem (TMS)<br />
ein Instrument beschrieben, das sich an den Merkmalen des Systems<br />
Teilhabemanagement orientiert. Vorgestellt werden das Konzept und<br />
die Struktur des TMS. Das System hat bestimmte Arbeitsgrundlagen.<br />
Dazu gehören u. a. Zielkataloge sowie automatisierte Funktionen für<br />
die Verlaufs- und Ergebnisdokumentation und die Berichterstattung.<br />
Das Instrument orientiert sich an der ICF und nutzt sie in Form von<br />
Merkmalslisten für Person und Umwelt. Die Funktionalität des TeilhabeManagementSystems<br />
(TMS) wird abschließend am Beispiel des<br />
Lebensbereichs Ausbildung und Arbeit verdeutlicht.<br />
Wer sich einen vollständigen Überblick über die Grundlagen und die<br />
mögliche zukünftige Struktur des Teilhabemanagements verschaffen
14<br />
Einleitung<br />
möchte, wird das Buch von vorne bis hinten lesen. Die einzelnen Kapitel<br />
sind jedoch in sich abgeschlossen und laden zur Beschäftigung<br />
mit einzelnen Themen ein. Das können das UN-Übereinkommen sein,<br />
die ICF oder die nationalen Sozialgesetze und ihre Bedeutung für die<br />
Teilhabeplanung. Aber auch praktische Erfahrungen der Umsetzung in<br />
ausgewählten Projekten oder Modellen zukünftiger Hilfeplanung und<br />
Hilfeleistung sind zu finden. Einleitungen am Anfang jedes Kapitels<br />
erleichtern die Orientierung.