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KnallFrosch 2004 - WARNUNG

KnallFrosch der Wey-Zunft Luzern Ausgabe 2004

KnallFrosch der Wey-Zunft Luzern
Ausgabe 2004

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POLITIK<br />

1. Jahrgang <strong>2004</strong> 31<br />

Tagsüber ist es ruhig im Taubenschlag. Gefressen<br />

und v ermehrt wird v orwiegend<br />

draussen. Drinnen muss es ohnehin sauber<br />

bleiben. Der Taubennotdurft entledigt man<br />

sich mit Vorliebe an mittelalterlichen, teuer<br />

restaurierten Fassaden.<br />

Unter dem Strich gesagt: Langsam wird es<br />

ruhig im Schlag. Br uno musste sich tagsüber<br />

wieder einmal grün und braun ärgern,<br />

Turteltäubchen Angela legt sich ausgelaugt<br />

ins Nest. Alle kommen sie hereingeflogen.<br />

Gut genährt, aber mit leeren Därmen.<br />

In der Not fressen Tauben auch Spinnen.<br />

Jedenfalls ist das ein Thema, das den Taubenschlag<br />

beschäftigt. Als «<strong>KnallFrosch</strong>»<br />

kann ich nur sagen: Die spinnen. Ein Blocher<br />

in Bern reicht völlig aus, da kann uns<br />

der Staubsauger gestohlen bleiben.<br />

«Die Spinnen so wohl auf der Kapell- als<br />

auch auf der Spreuerbrücke benötigen wir<br />

dringend für unsere nächste Fernsehschau»,<br />

schreit Eis-Taube Werner. «Wir planen eine<br />

Sendung mit RTL, Daniel Kübelböck und<br />

anderen Spinnern.»<br />

Seit den Bundesratswahlen weiss<br />

auch die SP, wie man sich fühlt,<br />

wenn man auf dem falschen Bein<br />

«Hurra» brüllt.<br />

geht von rot, grün und grau bis schwarz.<br />

Das macht ihn immun gegen jede noch so<br />

rüde Verschwörung.<br />

Täubchen Uris überfliegt das<br />

Rösslimattquartier<br />

Wo nur bleibt Täubchen Ursi Die Einflugschneise<br />

zum Taubenschlag wird immer<br />

kleiner, frotzeln ihre Ge gnerInnen. In Tat<br />

und Wahrheit liegt sie im Rösslimattquartier<br />

auf der Lauer . In einer meisterlichen<br />

Stabsübung wurde ein Nachtdurchf ahrts-<br />

Konzept entwickelt, das seinesgleichen<br />

sucht. In Spitzennächten sollen bis zu 50<br />

Amseln ihre Dienste anbieten. «Ob Ursi<br />

denn nicht Angst habe, sich in dieses Sündenbabel<br />

zu begeben», frage ich «Knall-<br />

Frosch». Als Antwort erhalte ich nichts als<br />

blödes lautes Grinsen und Kicher n. Bruno<br />

wirft mir mindestens noch ein paar prallvolle<br />

Spinnen zu. «Besch e glatte Siech»,<br />

quillt es aus ihm heraus, «be üüs hättsch<br />

dorchuus e Schance».<br />

Täubchen Heidi ist traurig. Ausgelaugt und<br />

ausgemustert verlässt sie klammheimlich<br />

den Schlag. «Mit dem Christkindli-Briefkasten<br />

geht es einmal wie mit dem Quartierverein»,<br />

hört man sie v or sich hin gurren.<br />

«Gut gefressen ist halb re giert », tönts<br />

aus der anderen, dem Souvenir-Shop zugewandten<br />

Ecke. Ein Taubentag geht zu<br />

Ende. Morgen gehts w eiter. Unverändert.<br />

Das ist der Lauf der Zeit.<br />

Doktor Herbert hats<br />

geschafft!<br />

Aber dazu braucht es ein OK. Vorgeschlagen<br />

wird Haus-Täuberich Herber t, der<br />

Freisinnige. Er hat viel Erfahrung, aber<br />

wenig Erfolg. Eben ist ihm ein neues Präsidium<br />

angetragen w orden, das er «umsverrecken»<br />

wollte und es dann auch «nach<br />

längerem Überlegen» annahm. Trotzdem<br />

ist er für weitere Präsidien offen. Im Schlag<br />

allerdings scheint sein Durchschlagsv ermögen<br />

beschränkt.<br />

Statt zu schlafen, brüten Bruno und Walter,<br />

der Gattung der Hohltauben angehörig,<br />

wieder irgendetwas aus. Sie beabsichtigen,<br />

dem Urs-Dabbeljuhee auf die k ommenden<br />

Wahlen hin Rizinusöl zu verabreichen.<br />

Ein ziemlich durchsichtiges Manöver.<br />

Bei Urs-Dabbeljuhee handelt es sich<br />

um die einzige Luzer ner Taube, die freihändig<br />

Velo fahren kann – aber das auch<br />

nicht richtig. Der entwischt denen doch<br />

hundertmal. Er gehör t der Gattung der<br />

Kropftauben an und hat als solche eine<br />

wirklich schöne grüne Brust, die beim Aufplustern<br />

besonders imponierend zur Geltung<br />

kommt. Die F arbe seines Gef ieders<br />

Auch Kondome<br />

in der Post erhältlich<br />

Es gibt immer weniger Poststellen: vielerorts heissts «Schalterschluss» für<br />

immer. Dafür wird das Sortiment der überlebenden Postfilialen massiv erweitert.<br />

Erhältlich sind ab Schmutzigen Donnerstag in der Hauptpost Luzern:<br />

Holzofen-Brote, Crèmeschnitten, Handys, Papeterieartikel in Hülle und Fülle,<br />

Offiziersmesser, Rasierklingen (nur Gilette Mach 3), Lismernadeln, Knutwiler<br />

Mineralwasser und am Schalter 6, links hinten bei Fräulein Oggenfuss,<br />

Kondome in allen Farben und Grössen.

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