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FLIEGENDE LIEBENDE - Biograph

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jazz &<br />

weltmusik<br />

im hofgarten<br />

4 OPEN A IR K ONZERTE<br />

IM<br />

M USIKPAVILLON<br />

ZWISCHEN S CHAUSPIELHAUS<br />

UND S CHLOSS J ÄGERHOF<br />

SA 27.7.<br />

15:00 UHR<br />

E INTRITT FREI<br />

DICKE LUFT<br />

Detlef Grusa, Eva Hoffmann, Helmut Schäfer, Jörn<br />

Kreuzahler, Thomas Jäger (tp), Nicolai Fabricius (cl),<br />

Almud Saxler, Beate Mauerer, Olaf Reddemann (as),<br />

Anita Geider, Axel Peters, Claudia Betzin, Li Daerr (ts),<br />

Gerd Müller (bs), Andrea Lindinger, Günter Sigle,<br />

Michael Lerner (tb), Robby Groß (g), Margie Schwenk-<br />

Osterloh, KD Oldenburg (tu), Bogdan Slusarski (dr)<br />

MARTIN SASSE TRIO<br />

FEAT.PHILIP CATHERINE<br />

Philip Catherine (g), Martin Sasse (p), Henning Gailing<br />

(b), Martijn Vink (dr)<br />

SA 3.8.<br />

15:00 UHR<br />

FREDERIK KÖSTER<br />

DIE VERWANDLUNG<br />

Frederik Köster (tr, loops), Sebastian Sternal (p),<br />

Robert Landfermann (b), Jonas Burgwinkel (dr)<br />

DIDIER LALOY & S-TRES<br />

Didier Laloy (diatonisches acc), Frédéric Malempré<br />

(perc) , Pascal Chardome (g, p)<br />

SA 10.8.<br />

15:00 UHR<br />

ULMAN<br />

Till Uhlmann (Drehleier, v), Johannes Uhlmann (diatonisches<br />

acc, viol), Demian Kappenstein (dr, perc),<br />

Andreas Uhlmann (tr, fl)<br />

GUNTER HAMPELS<br />

EUROPEAN TRIO<br />

Gunter Hampel (vib), Johannes schleirmacher (sax),<br />

Bernd Oezsevim (dr)<br />

SA 17.8.<br />

15:00 UHR<br />

PETER O´MARA<br />

QUARTET: MY TIME<br />

Peter O´Mara (g), Tim Collins (vib), Henning Sieverts<br />

(b), Matthias Gmelin (dr)<br />

UWAGA!<br />

Maurice Maurer (v), Christoph König (v, viol), Miroslav<br />

Nisic (acc), Matthias Hacker (b)<br />

36<br />

MARNIE<br />

Filmreihe Alfred Hitchcock<br />

USA 1964 - 124 Min. -<br />

Regie: Alfred Hitchcock. Mit Tippi Hedren,<br />

Sean Connery, Diane Baker, Bruce Dern u.a.<br />

Mit „Marnie“ hat der Regisseur Alfred Hitch -<br />

cock den dritten Film in einer Reihe von Spiel -<br />

filmen gedreht, die sich noch mehr als vorher<br />

mit psychologischen Themen befassen. War<br />

es in „Psycho“ der Psychopath Norman<br />

Bates, der die Hauptperson bildet, und wurde<br />

in „Die Vögel“ das Verhältnis der weiblichen<br />

Hauptfigur (ebenfalls Tippi Hed ren) zur Mutter<br />

ihres Freundes behandelt, so erklärt<br />

„Marnie“ nicht nur die kleptomanische Seite<br />

der Hauptperson. Der Film be leuchtet auch<br />

das manische Vorgehen Marks, der mit<br />

Gewalt über Marnie verfügen möchte und sie<br />

mit Erpressung zur Ehe zwingt.<br />

Nur am 2.7. im Metropol<br />

MAX BECKMANN -<br />

DEPARTURE<br />

Künstlerportrait<br />

Deutschalnd 2013 - 97 Min. -<br />

Ein Dokumentarfilm von Michael Trabitzsch.<br />

Nach „Gerhard Richter Painting“ und „Georg<br />

Baselitz“ folgt nun ein Künstler porträt eines<br />

weiteren epochemachenden Malers der<br />

Moderne: Max Beckmann. Michael Trabitzsch<br />

porträtiert einen Künst ler, der so eindringlich<br />

wie kaum ein anderer die großen Themen<br />

des 20. Jahrhunderts geschildert hat.<br />

Nur noch am 29. + 30.6. im Cinema<br />

MUTTER & SOHN<br />

Goldener Bär 2013<br />

(Pozitia copilului / Child's Pose) Rumänien<br />

2013 - 112 Min. - Goldener Bär, Berlinale<br />

2013 - Regie: Calin Peter Netzer.<br />

Mit Luminita Gheorghiu,<br />

Bogdan Dumitrache, Ilinca Goia u.a.<br />

Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn ist<br />

bekanntermaßen komplex. Doch wenn Mama<br />

nicht loslassen kann, wird es erst richtig<br />

kompliziert. Die erfolgreiche Architektin<br />

Cornelia tut alles für ihren erwachsenen<br />

Sohn Barbu. Als dieser ein Kind totfährt,<br />

setzt sie alle Hebel in Bewegung, damit er<br />

ungeschoren aus der Sache herauskommt.<br />

Das eindringliche Porträt einer kontrollsüchtigen<br />

Mutter überzeugt durch das Spiel seiner<br />

Hauptdarstellerin und den genauen Blick<br />

des Filmemachers auf die gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse im heutigen Rumänien.<br />

Nur noch am 1.7. im Bambi<br />

NACHTZUG NACH LISSABON<br />

Literaturverfilmung<br />

(Night Train to Lisbon) -<br />

Deutschland/Schweiz/Portugal 2013 -<br />

110 Min. - Berlinale 2013 -<br />

Regie: Lasse Hallström. Mit Jeremy Irons,<br />

Mélanie Laurent, Martina Gedeck,<br />

Jack Huston, Charlotte Rampling,<br />

August Diehl, Christopher Lee, Bruno Ganz<br />

Regisseur Lasse Hallström stellte auf der<br />

Ber linale mit „Nachtzug nach Lissabon“<br />

seine lang erwartete Adaption des Best -<br />

sellers von Pascal Mercier vor. Darin verlässt<br />

ein Lehrer durch die Lektüre eines Buches<br />

die gewohnten Pfade seines Lebens und entdeckt<br />

durch die Lebensgeschichte eines<br />

portugiesischen Freiheitskämpfers auch<br />

unausgeschöpftes Potential in sich selbst.<br />

29.6. - 1.7. / 6. + 13. + 20. + 27.7. im Souterrain<br />

OBEN IST ES STILL<br />

Literaturverfilmung<br />

(Boven is het stil) Niederlande/Deutschland<br />

2013 - Panorama Special, Berlinale 2013 -<br />

Nach dem Roman von Gerbrand Bakker -<br />

Regie: Nanouk Leopold.<br />

Mit Jeroen Willems, Henri Garcin,<br />

Wim Opbrouck, Martijn Lakemeier u.a.<br />

Helmer steht in der Mitte seines Lebens, un -<br />

fähig auf ein eigen bestimmtes Leben zu -<br />

rück blicken zu können. Sein Bruder ist tot,<br />

nun liegt sein Vater im Sterben und Helmer<br />

erkennt, dass ihm die Welt noch offen steht,<br />

wenn er es nur zulässt. Aus dem erfolgreichen<br />

Roman von Gerbrand Bakker hat<br />

Nanouk Leopold einen Film gemacht, der seiner<br />

Vorlage in nichts nachsteht.<br />

29. + 30.6 Metropol; 4. - 10.7. Souterrain<br />

OH BOY<br />

Sommerkino<br />

Deutschland 2012 - 88 Min. - Deutscher<br />

Filmpreis 2013 u.a. - Regie: Jan Ole Gerster.<br />

Mit Tom Schilling, Marc Hosemann,<br />

Friederike Kempter, Justus von Dohnányi,<br />

Michael Gwisdek, Katharina Schüttler u.a.<br />

Einen Preis nach dem anderen gewinnt der<br />

sympathische und äußerst kunstvolle Debüt -<br />

film von Jan Ole Gerster, und zwar völlig zu<br />

Recht. In poetisch melancholischen<br />

Schwarz-Weiß-Aufnahmen driftet Tom<br />

Schilling darin als orientierungsloser Mit -<br />

zwanziger durch Berlin und muss sich mit<br />

jeder Menge skurrilen Typen und absurden<br />

Situationen auseinandersetzen - dabei will<br />

er doch einfach nur einen normalen Kaffee.<br />

8.7. im Souterrain; 13. + 19.7. im Open-Air<br />

„Vier Linden“, 30.7. im Metropol<br />

DIE OSTSEE VON OBEN<br />

Natur-Doku<br />

Deutschland 2013 - 85 Min. -<br />

Ein Dokumentarfilm von Silke Schranz und<br />

Christian Wüstenberg.<br />

Nach ihrer Erfolgsdoku „Die Nordsee von<br />

oben“ widmen sich die Filmemacher Silke<br />

Schranz und Christian Wüstenberg mit gleicher<br />

Leidenschaft der Ostsee - ausschließlich<br />

aus der Vogelperspektive. Die beeindruckende<br />

filmische Reise führt entlang der<br />

deutschen Ostseeküste und den Zuschauer<br />

erwarten außergewöhnliche Bilder, gefilmt<br />

mit der weltweit besten Helikopterkamera.<br />

Nur noch am 30.6. im Cinema<br />

THE PLACE BEYOND THE<br />

PINES<br />

American Independent<br />

USA 2012 - 140 Min. -<br />

Regie: Derek Cianfrance. Mit Ryan Gosling,<br />

Bradley Cooper, Eva Mendes, Ray Liotta u.a.<br />

Bereits mit „Blue Valentine“ ist dem Inde -<br />

pendent-Regisseur Derek Cianfrance ein<br />

hervorragendes Charakterdrama mit Ryan<br />

Gosling in der Hauptrolle gelungen. In seinem<br />

neuen Werk öffnet er den Fokus von der<br />

Intimität des Vorgängerfilms zu einer epischen<br />

Betrachtung komplexer Vater-Sohn-<br />

Beziehungen, die deutlich macht, wie Ver -<br />

letzungen von Generation zu Generation<br />

weiter gegeben werden, wie Familienbande<br />

den eigenen Lebensweg vorzeichnen, ohne<br />

dass es uns bewusst ist. Seine Figuren faszinieren<br />

von der ersten Sekunde an und ihre<br />

Geschichten berühren bis ins kleinste Detail.<br />

Bis 3.7. im Metropol; ab 4.7. im Souterrain<br />

POINTS OF VIEW<br />

Kurzfilmprogramm<br />

Der Episodenfilm POINTS OF VIEW besteht<br />

aus zehn fiktionalen Kurzfilmen von Wupper -<br />

taler Regisseurinnen und Regisseuren. In<br />

den Filmen geht es um das Zwischen -<br />

menschliche, Besondere und Alltägliche junger<br />

Menschen verschiedener Nationen -<br />

verpackt in actionreiche, humorvolle oder<br />

dramatische Geschichten.<br />

Angelehnt an die Machart der Kurzfilm -<br />

projekte „Paris je t'aime“ und „New York I<br />

love you“, die jeweils Geschichten aus den<br />

verschiedenen Teilen der Städte Paris und<br />

New York erzählen, geht es bei Blickpunkte<br />

um 10 junge Erwachsene in verschiedensten<br />

Lebenslagen.<br />

Der Italiener Marco (Daniele Nese) überfällt<br />

einen reichen Geschäftsmann. Die schwangere<br />

Emily (Susanne Bohlmann) wird von<br />

einem geheimnisvollen Mann beschattet.<br />

Und während der kosovoalbanische Flücht -<br />

ling Amir (Amir Ashour) etwas zu Essen<br />

klaut, muss der Jugendliche Yasin (Sayim<br />

Kara) das erste Mal den türkischen Super -<br />

markt der Familie leiten. Die polnische Sai -<br />

son arbeiterin Ella (Isabella Lewandowski)<br />

lässt sich für das Studium ihrer Tochter ausbeuten<br />

und das französische Aupairmäd -<br />

chen Joline (Pia Slomczyk) muss in einem<br />

chinesischen Restaurant finstere Ent -<br />

deckun gen machen.<br />

Liebe, Witz und Trauer liegen in diesem vielseitigen<br />

Film nah beieinander und von der<br />

Komödie über das Drama bis hin zum Psy -<br />

cho thriller werden alle Genres bedient.<br />

Am 21.7. im Bambi mit anschließender<br />

Diskusssion mit den FilmemacherInnen<br />

PROMISED LAND<br />

Umwelt-Thriller<br />

USA 2013 - 106 Min. - Wettbewerb,<br />

Berlinale 2013 - Regie: Gus Van Sant.<br />

Mit Matt Damon, John Krasinski,<br />

Frances McDormand, Rosemarie DeWitt,<br />

Hal Holbrook u.a.<br />

Selbst hierzulande hat es der Begriff ‘Fracking’<br />

schon öfters in die Nachrichtensendungen<br />

geschafft und das, obwohl unsere Politiker<br />

immer wieder erklären, dass dieses neue<br />

Erdgasförder-Verfahren hierzulande nicht<br />

eingesetzt werden soll. In Amerika begründet<br />

sich ein neuer Wirtschaftsboom auf diesem<br />

Verfahren und ruft Umweltschutz orga -<br />

nisationen auf den Plan. Und genau über dieses<br />

Dilemma zwischen Wirtschaftskrise und<br />

Umweltschutz hat Gus van Sant einen<br />

packenden Film gemacht, der in seiner Ein -<br />

dringlichkeit und Unterhaltsamkeit an „Erin<br />

Brockovich“ erinnert.<br />

Bis 3.7. im Cinema; 4. - 10.7. im Metropol;<br />

ab 11.7. im Souterrain<br />

SAITEN DES LEBENS<br />

Musik im Film<br />

(A Late Quartet) USA 2012 - 105 Min. -<br />

Regie: Yaron Zilberman.<br />

Mit Philip Seymour Hoffman,<br />

Christopher Walken, Catherine Keener,<br />

Mark Ivanir, Imogen Poots u.a.<br />

Der erste Spielfilm des bisher durch preisgekrönte<br />

Dokumentarfilme bekannten Regis -<br />

seurs Yaron Zilberman („Watermarks“) über -<br />

rascht durch Gelassenheit und Eleganz, mit<br />

der er seine Dramatik entfaltet. Ausnahms -<br />

los hervorragende Schauspieler - u.a. Philip<br />

Seymour Hoffman und Christopher Walken -<br />

agieren in einem durchkomponierten Ge -<br />

samtwerk, das die Krise in der Geschichte<br />

eines Streichquartetts als ein vielschichtiges<br />

Gleichnis menschlicher Beziehungen und<br />

Lebensläufe erzählt. Großes emotionales<br />

Kino, musikalisch inspiriert, ungewöhnlich<br />

und bewegend.<br />

Nur noch am 29. + 30.6. im Bambi<br />

THE SAPPHIRES<br />

Feel Good Movie<br />

Australien 2012 - 103 Min. -<br />

Regie: Wayne Blair. Mit Chris O'Dowd,<br />

Deborah Mailman, Jessica Maulboy,<br />

Shari Sebbens u.a.<br />

„90 % aller Musik ist Schrott, der Rest ist<br />

Soul!“ Diesen beachtlichen Leitsatz gibt<br />

Dave Lovelace, seines Zeichens versoffener,<br />

kauziger aber auch ungemein warmherziger<br />

Musiker seinen vier Schützlingen zu Beginn<br />

ihrer Karriere mit auf den Weg. Vier mutigen<br />

jungen Aborigine-Frauen im Australien der<br />

sechziger Jahre, die es Dank ihrer Musik zu -<br />

mindest zeitweilig schaffen aus ihrer tristen,<br />

von Ausgrenzung und Diskriminierung ge -<br />

prägten Welt zu entfliehen.<br />

Bis 29.7. im Bambi<br />

SIDE EFFECTS<br />

Pharma- & Psycho-Thriller<br />

USA 2013 - 106 Min. - Berlinale 2013 -<br />

Regie: Steven Soderbergh.<br />

Mit Rooney Mara, Channing Tatum,<br />

Jude Law, Catherine Zeta-Jones, u.a.<br />

Gegen alles gibt es eine Pille. Was aber<br />

wenn diese den Konsumenten zum Krimi -<br />

nellen macht Kann man schuldlos schuldig<br />

sein Steven Soderberghs neueste und nach<br />

eigenen Angaben vorerst letzte Regiearbeit<br />

lief als Europapremiere auf der Berlinale und<br />

Filmindex der Filmkunstkinos<br />

belegt einmal mehr seine Vorliebe für überraschende<br />

Plottwists. So verwandelt sich<br />

hier ein melodramatisches Sittenbild schlagartig<br />

in einen Thriller mit doppelt und dreifachem<br />

Boden.<br />

Am 2.7. im Souterrain; 8. + 15.7. im Bambi<br />

STOKER –<br />

DIE UNSCHULD ENDET<br />

Psychothriller<br />

(Stoker) USA/Großbritannien 2012 - 99 Min.<br />

- Regie: Park Chan-wook.<br />

Mit Mia Wasikowska, Nicole Kidman u.a.<br />

An ihrem 18. Geburtstag verliert India Stoker<br />

ihren geliebten Vater bei einem Autounfall.<br />

Auf der Beerdigung taucht der lange verschollene<br />

Onkel Charlie auf, um Mutter und<br />

Tochter tröstend zur Seite zu stehen. Doch<br />

irgendetwas stimmt mit dem netten Onkel<br />

nicht und Unheil macht sich breit. Die erste<br />

Hollywood-Arbeit des koreanischen Filme -<br />

ma chers Park Chan-wook („Old Boy“) ist ein<br />

extrem spannender und visuell herausragender<br />

psychologischer Thriller, an dem Alt meis -<br />

ter Hitchcock seine helle Freude gehabt hätte.<br />

Nur noch bis 1.7. im Souterrain<br />

STUD LIFE<br />

homochrom/komma-Premiere<br />

Großbritannien 2012 - 87 Min. - OmU -<br />

Regie: Campbell X. Mit T’Nia Miller,<br />

Kyle Treslove, Robyn Kerr u.a.<br />

Die butche Lesbe JJ (T’Nia Miller) und der<br />

schwule Seb (Kyle Treslove), der ständig an<br />

den falschen Orten nach Liebe sucht, arbeiten<br />

nicht nur zusammen als Hochzeits foto -<br />

grafen, sie sind auch seit Ewigkeiten beste<br />

Freunde. Beim gemeinsamen exzessiven Fei -<br />

ern im urbanen Londoner Nachleben lernt JJ<br />

die feminine Elle (Robyn Kerr) kennen. Es ist<br />

Liebe auf den ersten Blick, doch so einfach<br />

kommen die beiden nicht zusammen. Und als<br />

sie sich endlich näher kommen, muss JJ einsehen,<br />

dass sie die Diva Elle und Seb nur<br />

schwer unter einen Hut kriegen kann. Rau<br />

und doch locker setzt sich die Low-Budget-<br />

Dramödie von Campbell X mit Sexualität, Ge -<br />

schlechtsidentitäten und schwul-lesbischem<br />

Leben auf Londons Straßen auseinander. In<br />

kleinen Videoblogs von JJ differenziert STUD<br />

LIFE diese An sichten noch einmal und<br />

gewährt so einen Einblick.<br />

Nur am 22.7. im Bambi<br />

TANGO LIBRE<br />

Tanzfilm<br />

Belgien/Luxemburg/Frankreich 2012 –<br />

98 Min. - Regie: Frédéric Fonteyne.<br />

Mit Francois Damiens, Sergi Lopez u.a.<br />

Frédéric Fonteyne ist hierzulande mit „Eine<br />

pornographische Beziehung“ bekannt ge -<br />

wor den, in dem er Nathalie Baye und Sergi<br />

Lopez ihre sexuellen Phantasien ausleben<br />

ließ. Auch in seinem neuen Film spielt Sergi<br />

Lopez die Hauptrolle, gibt aber nicht den einfühlsamen<br />

Latin Lover, sondern den heißblü -<br />

tigen und eifersüchtigen Kleingangster Do -<br />

minic, der gerade mal wieder mit seinem<br />

Kumpel Fernand einsitzt, aber auch hinter<br />

den Gefängnismauern hat er seine Frau<br />

Alice fest im Blick.<br />

Bis 10.7. und ab 25.7. im Bambi;<br />

11. - 24.7. im Souterrain<br />

Ein hübscher Trümmerhaufen<br />

Die biograph Buchbesprechung von Thomas Laux<br />

Die aus Algerien stammende Albertine Sarrazin verfasste nur zwei Bücher und<br />

wurde auch nur 29 Jahre alt, ihr kurzes Leben spiegelt eine durchaus tragische<br />

Geschichte wider. „Astragalus“ heißt das eine dieser beiden Bücher, es ist ein<br />

autobiographisch grundierter Roman, in dem gleich zu Anfang beschrieben ist,<br />

wie die blutjunge Anne, die wegen eines Raubüberfalls im Knast einsitzt, mit einem<br />

Sprung von einer zehn Meter hohen Mauer aus besagtem Gefängnis flieht; den<br />

Sprung bezahlt sie allerdings mit der Zertrümmerung ihres Sprungbeins, des<br />

Astragalus. Bald wird die Verletzte von Julien aufgelesen, einem Kleinkriminellen,<br />

der sie zunächst bei seiner Mutter unterbringt, wo sie auch weiterhin versorgt<br />

wird. Julien und Anne verlieben sich, doch beginnt hier nun kein kitschiger oder<br />

wie auch immer gearteter „amour fou“ à la Bonnie und Clyde, sondern eine eigenwillige<br />

subtile Beziehung von zwei gesellschaftlich Gescheiterten, die sich in<br />

Schick salhaftigkeit begegnen, sich in den Grenzen ihrer Möglichkeiten aber<br />

wech selseitig zu unterstützen suchen. Auch Juliens Entourage kümmert sich um<br />

Anne, sodass sie schließlich zur Behandlung und mit gefälschten Angaben zur<br />

Person in ein Krankenhaus gelangt und dort operiert werden kann. Dabei wird ihr<br />

der Astragalus entfernt, werden ihr stattdessen zwei Stifte eingesetzt, was eine<br />

Versteifung zur Folge hat. Fortan humpelt Anne also durch ihr trostloses Leben.<br />

Doch vieles ändert sich auch, und die Stadt Paris wird zu einer Art Erweckung:<br />

„Paris, ich bin wieder da, ein Trümmerhaufen, aber ich fange wieder an zu leben<br />

und zu kämpfen.“ Sie ignoriert das Prekäre ihres Lebens, wissend, dass sie jederzeit<br />

auffliegen kann; sie hat keine Papiere vorzuweisen und prostituiert sich überdies<br />

– bloß ein wenig, wie sie sagt, im Grunde nur, um etwas dazuzuverdienen. Am<br />

Ende, damit verrät man nicht zu viel, wird sie von der Polizei doch noch ge -<br />

schnappt, und es ist, als habe sie selbst nie mit etwas anderem gerechnet. Ihr<br />

Abgang hat Stil, zeigt eine erhabene Nonchalance.<br />

Der Roman selbst wirkt wie eine traurig-schöne Dokumentation existenzieller Ver -<br />

lorenheit und ist dennoch keine Variante der allseits bekannten Loser- oder Steh -<br />

aufmännchengeschichten. Das mitunter planlos wirkende Sichhangeln von<br />

Situation zu Situation, das ziellose Hineinleben in den Alltag, verbindet Sarrazin<br />

mit sehr poetischen Momenten, ungewöhnlichen Perspektiven, einer eigenen<br />

Sprache. Man denkt ein wenig an Jean Genet, der für sich die Kriminalität wählte,<br />

um sich von der Gesellschaft abzusetzen und ihr damit gleichzeitig einen<br />

Spiegel vorzuhalten. Auch Anne entwickelt da eine ganz eigene Linie. Als Julien<br />

mal wieder verhaftet ist, fängt sie eine Beziehung mit dem Mechaniker Jean an,<br />

zieht auch bei ihm ein, obwohl sie Julien – im Kosmos ihrer ganz eigenen Ethik –<br />

irgendwie auch treu bliebt. Spätestens hier wird klar: Mit konventionellen<br />

Moralbegriffen kommt man bei dieser Frau nicht weiter, erfrischend abseitig und<br />

trotzig bahnt sie sich ihren Weg. Dass so zwei unterschiedliche, in Moralfragen<br />

aber wohl weitgehend ähnlich denkende Frauen wie Patti Smith und Simone de<br />

Beauvoir diesen autobiographischen Roman der damals – wir befinden uns mitten<br />

in den 1960ern – sehr jungen Albertine Sarrazin lobend heraushoben, kommt nicht<br />

von ungefähr. Anne geht ganz und gar unlarmoyant mit ihrem Schicksal um. Man<br />

folgt ihr jederzeit fasziniert. //<br />

37<br />

ALBERTINE SARRAZIN:<br />

ASTRAGALUS. ROMAN.<br />

Aus dem Französischen von<br />

Claudia Steinitz. Mit einem<br />

Nachwort von Patti Smith.<br />

Hanser Berlin<br />

2013, 232 S., 19.90 €

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