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Mundloch des Unterfahrungsstollens am Röstplateau in Hüttenberg

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„Norisches Eisen“ Mitteilungen <strong>des</strong> Montangeschichtlichen Vere<strong>in</strong>es Folge 7 – Oktober 2004, Seite 10<br />

sche Kohlenverbrauch (ungefähr 4,5 % <strong>des</strong> Rösterzgewichtes)<br />

<strong>in</strong> Anbetracht der ungünstigen Verkehrslage<br />

Hüttenbergs vorteilhaft aus.<br />

Nach Wiederaufnahme <strong>des</strong> von 1932 bis 1935<br />

ruhenden Röstbetriebes lief nur noch der Apold-<br />

Fleißner-Ofen an, während die mischbegichteten<br />

Schachtöfen für immer kalt blieben. Angeblich aus<br />

Kostengründen wurde 1942 auch der Apold-<br />

Fleißner-Ofen stillgelegt, obwohl die Donawitzer<br />

Hochöfen das ges<strong>am</strong>te Hüttenberger Rösterz<br />

abgenommen hätten. Den sodann teilweise demontierten<br />

Ofen verwendete man nun als „Durchsatzanlage“<br />

für den Erztransport zum Hüttenberger<br />

Bahnhof, und 1961 wurden auch die Reste<br />

<strong>des</strong> Apold-Fleißner-Röstofens nach Sprengung<br />

beseitigt.<br />

Günther Biermann, Juni 2004<br />

Sagenhafte Edelmetallfundorte<br />

im unteren Görtschitztal<br />

Im Heft 3 (Juli 2002) der Mitteilungen <strong>des</strong> montangeschichtlichen<br />

Vere<strong>in</strong>es NORISCHES EISEN<br />

wurden unter dem Titel „Sagenhafte Fundorte <strong>in</strong><br />

der Hüttenberger Umgebung“ vier Texte wiedergegeben,<br />

die von angeblich vorhandenen Edelmetallvorkommen<br />

im Geme<strong>in</strong>degebiet von Hüttenberg<br />

zu berichten wissen. Die Texte entst<strong>am</strong>men<br />

e<strong>in</strong>er Beilage zur Beschreibung <strong>des</strong> Werbbezirks<br />

Reichenfels und wurden vom Lehrer Michael<br />

Schuttnig und dem Pfarrer Johann Liegl 1812 an<br />

Erzherzog Johann geschickt. Die beiden Verfasser<br />

berufen sich dabei auf „mehrere alte Schriften<br />

..., welche reichlichen Stoff darbieten und nicht so<br />

viel Kosten Aufwand, als jener so verschriynen<br />

Klien<strong>in</strong>g zur Nachforschung erfordern ....“ 10 Es<br />

lagen ihnen demnach ältere, seither verschollene<br />

Lagebeschreibungen vor, denen sie ihre Angaben<br />

über angeblich reiche Fundorte im oberen Lavanttal<br />

und oberen Görtschitztal entnahmen.<br />

In der montanistischen Literatur nehmen solche als Walenbücher<br />

bezeichnete Schriftstücke e<strong>in</strong>e Sonderstellung e<strong>in</strong>. Gerhart HEIL-<br />

FURTH beurteilt sie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er umfassenden Übersicht über<br />

die bergmännische Erzählüberlieferung im deutschsprachigen<br />

Mitteleuropa als <strong>in</strong>teressante zwielichtige Dokumentationen<br />

zwischen Wissen und Sage, die als Wegweiser zu<br />

Fundorten Angaben über fiktive, manchmal auch tatsäch-<br />

10 Steiermärkisches Lan<strong>des</strong>archiv, Joannea 4396: Beantwortungen<br />

der im Jahr 1811 ausgeschriebenen Fragen über den<br />

Werbbezirk Reichenfels, Beilage A.<br />

lich vorhandene Bodenschätze enthalten 11 . In der Fachliteratur<br />

s<strong>in</strong>d solche handschriftlichen „Walenbücher“ bisher<br />

aus Bergbaugebieten Mitteldeutschlands (Erzgebirge, Harz)<br />

und <strong>des</strong> ehemaligen Oberungarn (heute Slowakei) bekannt<br />

(und publiziert), von den <strong>in</strong> österreichischen Archiven<br />

liegenden Handschriften ist bislang jedoch nur die im<br />

Besitz <strong>des</strong> Steiermärkischen Lan<strong>des</strong>archiv bef<strong>in</strong>dliche HS<br />

1256 durch den Montanisten Franz KIRNBAUER und den<br />

Germanisten R. ALTMÜLLER übertragen und kommentiert<br />

als „Steirisches Walenbüchle<strong>in</strong>“ veröffentlicht worden 12 . In<br />

der als Abschrift aus weit älteren Quellen beurteilten<br />

S<strong>am</strong>mlung von H<strong>in</strong>weisen auf Fundstellen im Alpenraum<br />

der heutigen Bun<strong>des</strong>länder Steiermark, Kärnten, Salzburg<br />

und Oberösterreich f<strong>in</strong>den sich im Abschnitt „Im Land<br />

Kärnten. Die Ärtz zu F<strong>in</strong>den“ sechzehn Angaben über<br />

Fundstellen <strong>in</strong> der Umgebung von Gmünd und <strong>in</strong> den<br />

Nockbergen, wobei die größte Häufigkeit der Nennungen<br />

sich auf das Gebiet um den Königstuhl bzw. zwischen<br />

Heiligenbach und Stangalm bezieht. Fundstellen im Görtschitztal<br />

werden nicht erwähnt.<br />

Zwei weitere Handschriften, die dieser Art von historischer<br />

Montanliteratur zuzurechnen s<strong>in</strong>d, liegen – bislang unbearbeitet<br />

– <strong>in</strong> der Handschriftens<strong>am</strong>mlung <strong>des</strong> Geschichtsvere<strong>in</strong>s<br />

im Kärntner Lan<strong>des</strong>archiv 13 , und schließlich enthält<br />

auch e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Stadl an der Mur aufgefundenes und 1931<br />

dem Volkskundemuseum <strong>in</strong> Graz übergebenes Notizbüchle<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>es obersteirischen Maurergesellen 14 im Abschnitt „Wegweiser<br />

im Lande Kärnten“ neun Angaben über angebliche<br />

Fundstellen <strong>in</strong> der Gegend um den Königstuhl. Die <strong>in</strong><br />

diesem Notizbüchle<strong>in</strong> aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert<br />

e<strong>in</strong>getragenen Lagebeschreibungen wurden vom Verfasser<br />

übertragen und zur Veröffentlichung vorbereitet 15 .<br />

Nennungen von Fundplätzen im Görtschitztal weist freilich<br />

nur e<strong>in</strong>e der genannten Kärntner Handschriften auf: das im<br />

Kärntner Lan<strong>des</strong>archiv aufbewahrte und aus der zweiten<br />

11 Gerhard Heilfurth und Ina-Maria Greverus: Bergbau und<br />

Bergmann <strong>in</strong> der deutschsprachigen Sagenüberlieferung<br />

Mitteleuropas. Marburg 1967<br />

12 Altmüller und Kirnbauer: E<strong>in</strong> steirisches Walenbüchle<strong>in</strong>.<br />

Leobner Grüne Hefte 125.<br />

13 KLA, Kat. 61/2 , HS 7/2 und 10/49.<br />

14 Bibliothek <strong>des</strong> Steirischen Volkskundemuseums Graz, Inv.<br />

Nr. 7654.<br />

15 In Vorbereitung Car<strong>in</strong>thia I, 2004.

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