Artlaunch 01/2015
Artlaunch – Das Magazin für Kunst, Design & Köpfe. Ausgabe 01/2015 mit folgenden Themen: Interviews: Suzanne von Borsody, Ingrid und Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Wolfgang Stumph, Ulrich Finger; Berichte: Amalfiküste, Olivenöl Toskana, Heinz-Detlef Moosdorf, Tauernscheckenzucht u.v.m.
Artlaunch – Das Magazin für Kunst, Design & Köpfe. Ausgabe 01/2015 mit folgenden Themen: Interviews: Suzanne von Borsody, Ingrid und Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Wolfgang Stumph, Ulrich Finger; Berichte: Amalfiküste, Olivenöl Toskana, Heinz-Detlef Moosdorf, Tauernscheckenzucht u.v.m.
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zu dürfen“. Rein betriebswirtschaftlich gesehen ist die<br />
Produktion eines derart hochwertigen Olivenöls aber<br />
völlig ertraglos. Zur „Subventionierung“ ihres feinen<br />
grünen Goldes vermietet die Olivenbäuerin auf ihrem<br />
Anwesen deshalb noch luxuriöse Ferienappartements.<br />
Vom Baum in die Kiste<br />
Die ältesten Bäume im Olivenhain von Andrea<br />
Lehmann sind bereits über 500 Jahre alt. Und jeder<br />
einzelne der 1111 Exemplare (tatsächlich 1111 Bäume)<br />
trägt sein eigenes unverkennbares Gesicht. Der eine<br />
ist längs aufgespalten und die Rinde gleicht einer<br />
wilden, schroffen Landschaft. Ein anderer wächst aus<br />
einem vor langer Zeit abgesägten Stamm heraus und<br />
windet sich fast drei Meter flach am Boden entlang.<br />
Wer Olivenbäume töten will, hat schlechte Karten. Ihr<br />
Überlebenswille ist grenzenlos. Dabei verblüffen die<br />
jahrhundertealten Bäume mit prallen Früchten.<br />
Moreno und Pedro breiten große Netze auf dem<br />
Boden aus, mit denen die Oliven aufgefangen werden.<br />
Sie klettern über Bruchsteinmauern von einer Terrasse<br />
zur nächsten und befestigen die Netze straff an den<br />
Baumstämmen. So fallen die kostbaren Früchte sanft.<br />
Zuvor müssen die Oliven jedoch von den Bäumen<br />
geschüttelt werden. Das ist die Arbeit von Cornelio<br />
und Claudio. Mit langen Erntewerkzeugen mit Rüttelmechanismus<br />
lösen sie die Früchte von den Ästen.<br />
Ein solches Rüttelgerät wiegt fast sechs Kilogramm<br />
und besitzt zwei große gegenüberliegende Harken mit<br />
Greifmechanismus, die an einer etwa vier Meter langen<br />
Teleskopstange aus Aluminium befestigt sind. Bis weit<br />
in die Baumkronen müssen diese von den Schüttlern<br />
über Kopf nach oben gestreckt werden, um die Oliven<br />
systematisch von den Ästen abzukämmen. Über einen<br />
langen Schlauch sind die Erntewerkzeuge mit einem<br />
Traktor verbunden, der etwas unterhalb im Hang steht<br />
und für Pressluft sorgt. Die harkenähnlichen Geräte<br />
fangen an zu schnattern. Auf und zu, auf und zu, auf<br />
und zu... In rasender Geschwindigkeit. Die Oliven lösen<br />
sich durch die schnellen Greif-Kämm-Bewegungen<br />
von den Ästen und fallen nach unten in die Netze,<br />
wo sie sofort von Giorgio, Tiberio und den anderen<br />
K u n s t i s t L u x u s i m A L LtA g .<br />
L u x a t Ar t - d e r O n l i n e s h o p f ü r L i c h t d r u c k , Fo t o g r a f i e u n d G r a f i k<br />
Frank Höhler, exklusiv vertreten mit<br />
Fotografien, in Halle 2 bei Lux@art auf<br />
der „room+style“ 2<strong>01</strong>5.<br />
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