Einweihungen und Visionen.qxd x.qxp - Globe of Spirit
Einweihungen und Visionen.qxd x.qxp - Globe of Spirit
Einweihungen und Visionen.qxd x.qxp - Globe of Spirit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
diesem sehr riskanten Spiel unterzogen.<br />
Es galt also, den Ball auf alle mögliche Art <strong>und</strong> Weise durch<br />
geschickte <strong>und</strong> kräftige Körperbewegungen von Spieler zu<br />
Spieler bzw. durch den Ring zu befördern. Symbolisch ging es<br />
dabei generell um die Geschicklichkeit, wie mensch sich im<br />
Leben mit all seinen bedeutungsvollen Schicksalen durchzusetzen<br />
vermag oder wie mensch es versteht, den Kampf des<br />
Lebens zu be - <strong>und</strong> überstehen. Vor Beginn des Spieles wurde<br />
durch das Los entschieden, ob die Gewinner oder die Verlierer<br />
den Göttern - meist galt dies dem Sonnengott - geopfert werden<br />
sollten. Es existierte ein Punktesystem, das wiederum von Stadt<br />
zu Stadt etwas unterschiedlich gestaltet war. Der Ball durfte auf<br />
keinen Fall mit den Händen berührt werden, sondern nur mit den<br />
Schultern, den Hüften, den Füssen oder mit dem Kopf. Die<br />
Hände blieben deshalb tabu, weil sie als zu “manipulativ“ im<br />
wahrsten Sinne des Wortes galten.<br />
Die Loslösung von den Verflechtungen der schicksalhaften<br />
Vernetzungen war eines der hauptsächlich angestrebten Ziele<br />
innerhalb der Lebensphilosophie der Maya. Die Sonne, die jeden<br />
Tag aufs neue “geboren“ wurde <strong>und</strong> abends ins Totenreich hinüberwechselte,<br />
war Sinnbild des Lebens <strong>und</strong> der Freiheit<br />
schlechthin. Im kollektiven Gedankengut der Maya hatte sich<br />
unter anderem die permanente Angst festgesetzt, wenn die<br />
Sonne nicht mehr “auferstehen“ würde, dann würde auch die<br />
Menschheit ihre Freiheit <strong>und</strong> den Sinn im Leben verlieren.<br />
Die Menschenopfer der Maya dienten tatsächlich der<br />
“Ernährung“ des Sonnengottes einerseits - <strong>und</strong> andererseits der<br />
Versöhnung mit dem Regengott. Sonne <strong>und</strong> Regen bildeten die<br />
zwei wichtigsten Gr<strong>und</strong>pfeiler im täglichen Leben der Maya.<br />
Die Hochkultur der Maya hat sich nach 1200 n.Chr. sozusagen<br />
wegen “Überalterung“ aufgelöst. Es kam eine Zeit, wo die herrschende<br />
Schicht nicht mehr nützlich bzw. notwendig war, weil<br />
sich zu viele Volksgruppen aufgesplittert hatten, in alle<br />
-107-