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Erkenntnistheorie und Wissenschaftslehre - vaticarsten.de

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o 4. Metaphysisches Urteil<br />

� Bsp.: „Die Welt hat eine Ursache“<br />

• Hintergr<strong>und</strong>: Mensch hat Interesse an ersten Einheiten (Welt,<br />

Gott, etc.) � Vernunft (≠ Verstand) gaukelt uns Entitäten vor,<br />

die Mensch nicht erfahren kann � „metaphysischer Schein“<br />

� „Welt“ ist keine normale Größe, son<strong>de</strong>rn nur von Vernunft<br />

vorgegaukelt<br />

� � solche Urteile sind sinnlos (vgl.: „Gedanken ohne Inhalt sind leer,<br />

Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“)<br />

- Frage nach Möglichkeit <strong>de</strong>r Metaphysik<br />

o Unterscheidung zwischen metaphysischer Intention (= Mensch hat Interesse<br />

an ersten Einheiten) <strong>und</strong> metaphysischer Artikulation (= Kann Mensch<br />

Bedürfnis auf Letztes auch ausdrücken?)<br />

o Problem: metaphysische Aussagen zielen ja auf das, was jenseits aller<br />

Erfahrung ist (�� Mathe, Natur)<br />

� laut Kant muss aller Erkenntnis aber Anschau zu Gr<strong>und</strong>e liegen<br />

- Tätigkeit <strong>de</strong>r reinen Vernunft<br />

o Reine Vernunft = komplett erfahrungsfrei, hat keinen direkten Bezug mehr<br />

zum Erfahrbaren (�� Verstand: auf Wahrnehmbares bezogen)<br />

o Metho<strong>de</strong> Syllogismus � man könnte durch Rückgang irgendwann zu einem<br />

„Ur-Syllogismus“ kommen (= das Letzte, auf das Vernunft zugreifen kann)<br />

o „Ur-Syllogismus“ besteht aus <strong>de</strong>m Subjekt (= Seele: letzter Einheitspunkt auf<br />

<strong>de</strong>n „Ich“ zurückgehen kann) <strong>und</strong> zwei verschie<strong>de</strong>nen Prädikatstermen P1 (=<br />

Einheit aller Objekte <strong>de</strong>r Erscheinung � „Welt“) <strong>und</strong> P2 (= Einheit aller<br />

Objekte, dich ich <strong>de</strong>nken könnte � „Gott“)<br />

o ���� alle drei Denkeinheiten (Seele, Welt <strong>und</strong> Gott) sind lediglich Ergebnis<br />

<strong>de</strong>r Spekulation / Projektion <strong>de</strong>r Vernunft (≠ erfasst vom Verstand � keine<br />

Wissenschaft)<br />

o Gefahr: Sie könnten als Entitäten betrachtet wer<strong>de</strong>n, sind sie aber nicht!<br />

� haben viele traditionelle Metaphysiken gemacht<br />

o Vernunft täuscht die letzten Denkeinheiten vor, damit <strong>de</strong>r Mensch letzte<br />

Einheitspunkte hat<br />

� � über diese Suggestion kann nur aufgeklärt wer<strong>de</strong>n, niemals<br />

beseitigt wer<strong>de</strong>n!<br />

3. <strong>Wissenschaftslehre</strong><br />

- Unterscheidung von verschie<strong>de</strong>nen Erkenntnisformen<br />

- „Wissenschaft“ be<strong>de</strong>utet: „ausgezeichnetes Insgesamt von Erkenntnis“<br />

o subjektunabhängiges Wissen (= kann je<strong>de</strong>r nachvollziehen)<br />

o methodisches Wissen (= auf Gr<strong>und</strong>lage bestimmter Verfahren zur Erkenntnis<br />

gelangt)<br />

o zeitunabhängiges, im besten Falle ewiges Wissen (= gilt über <strong>de</strong>n Tag hinaus)<br />

3.1. Antike<br />

3.1.1. Platon<br />

- Begriffsbestimmungen<br />

o technae = Wissenschaftsgesamtheit (von <strong>de</strong>r Sattlerkunst bis Mathematik)<br />

o epistéme = wahre Wissenschaft<br />

- Ziel von Wissenschaft unklar: Vermittlung o<strong>de</strong>r Forschung<br />

- Liniengleichnis<br />

o Verschie<strong>de</strong>ne Stufen <strong>de</strong>r Erkenntnisgewinnung: doxa (= bloße Meinung),<br />

darüber dianoetisches (= mathematisches) Wissen <strong>und</strong> als höchste Form von<br />

Wissenschaft die dialektische (= Wissen um die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Guten) Wissen<br />

o Mathematik ≠ epistéme, weil sie nicht ihre Voraussetzungen hinterfragt,<br />

son<strong>de</strong>rn sie einfach anerkennt<br />

Philosophie_<strong>Erkenntnistheorie</strong>-<strong>und</strong>-<strong>Wissenschaftslehre</strong>_WS_08-09.doc Seite 11 von 16

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