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Erkenntnistheorie und Wissenschaftslehre - vaticarsten.de

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3.2. Blick in Mittelalter <strong>und</strong> Neuzeit<br />

3.2.1. Mittelalter<br />

- Rezeption <strong>de</strong>s Aristoteles:<br />

o sämtliche Wissenschaftsvorstellung orientiert sich bis 19. Jh. an Aristoteles<br />

o alle versuchen etwas „Erfahrungsfreies“ in ihren Disziplinen zu ent<strong>de</strong>cken,<br />

damit sie Wissenschaft sein können, <strong>de</strong>nn Aristoteles verlangt erfahrungsfreies<br />

Wissen<br />

- Probleme bei Rezeption:<br />

o Die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Syllogismus hat Aristoteles für die Lehre ausgewählt, nicht<br />

für die Forschung � oft falsches Verständnis!<br />

- Probleme für Neuplatoniker:<br />

o Wissenschaft geht von vielen Voraussetzungen aus, Neuplatoniker versuchen<br />

auf eine einzige Voraussetzung für Wissenschaft zu kommen<br />

o man will Aristoteles optimieren, bspw.: Duns Scotus<br />

� Reduzierung auf einen einzigen Begriff wäre wissenschaftlich gesehen<br />

i<strong>de</strong>al<br />

� Duns Scotus weiß, dass Mensch das aber nicht hinbekommt � nur<br />

Gott kann das<br />

• Vorstellung <strong>de</strong>s i<strong>de</strong>alen Wissens = intuitives Erfassen<br />

(�� <strong>de</strong>duktiv)<br />

• Intuitives Erfassen ist nur <strong>de</strong>m I<strong>de</strong>alen (= Gott) selbst möglich<br />

- TvA: Theologie als höchste Wissenschaft<br />

o Theologie selbst ist abhängig vom Wissen Gottes<br />

o Theologische Prämissen für die wissenschaftliche Theologie sind die<br />

Glaubenssätze, die aus <strong>de</strong>m Wissen Gottes erworben wur<strong>de</strong>n<br />

3.2.2. Descartes – Das Interesse an <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

Mathematisierbarkeit wissenschaftlicher Gegenstän<strong>de</strong><br />

- Unzufrie<strong>de</strong>n mit bestehen<strong>de</strong>n Wissenschaften<br />

o So viele Metaphysiken wie Philosophen<br />

o Vorstellung <strong>de</strong>s Baumes <strong>de</strong>r Wissenschaft (Metaphysik = Wurzel)<br />

� Wurzel für gesamten Baum wichtig, <strong>de</strong>swegen müssen feste Regeln<br />

für Wissenschaft eingeführt wer<strong>de</strong>n<br />

- Regeln:<br />

o 1) F<strong>und</strong>ament allen Wissen muss evi<strong>de</strong>nt gelten (= unmittelbar einsichtig)<br />

o 2) Regel <strong>de</strong>r Auflösung / Aufglie<strong>de</strong>rung: durch Zweifel an allem komme ich zu<br />

einem ersten gültigen Satz = „Resolution“<br />

o 3) Regel <strong>de</strong>r Anordnung: Rückgang bis zum ersten Satz muss systematisch,<br />

geordnet sein<br />

o 4) Vollständigkeitsregel: wenn ich ein erstes Evi<strong>de</strong>ntes gef<strong>und</strong>en habe, wie<strong>de</strong>r<br />

Aufbau bis zum Ausgangspunkt = „Rekomposition“<br />

� für Descartes : Mathe die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wissenschaft<br />

� Vgl.: Aristoteles � Geometrie, Kant � Analysis als Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Wissenschaft<br />

� Mathematisierung <strong>de</strong>r Gegenstän<strong>de</strong> aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Unterscheidung zwischen res<br />

cogitum (<strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Sache) <strong>und</strong> res extensa (ausge<strong>de</strong>hnte Sache)<br />

o nur Mensch Kompositum aus bei<strong>de</strong>n, alles an<strong>de</strong>re nur res extensa<br />

o Reduzierung auf Ausge<strong>de</strong>hntheit � Quantifizierung <strong>und</strong> dadurch<br />

Mathematisierung möglich � Natur wird mathematisch verstan<strong>de</strong>n<br />

� „mathematische Naturwissenschaft“<br />

Philosophie_<strong>Erkenntnistheorie</strong>-<strong>und</strong>-<strong>Wissenschaftslehre</strong>_WS_08-09.doc Seite 13 von 16

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