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Erkenntnistheorie und Wissenschaftslehre - vaticarsten.de

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2.2.2.2. Sophisten<br />

- Lieblingsdiskussionspartner <strong>de</strong>r Sokrates (in Platons Dialogen)<br />

- Sophisten � „Homo-mensura-Satz“:<br />

o „Der Mensch ist das Maß aller Dinge, <strong>de</strong>r Seien<strong>de</strong>n das, was sie sind, <strong>de</strong>r<br />

Nicht-Seien<strong>de</strong>n das, was sie nicht sind.“<br />

o � Erkenntnis <strong>de</strong>s Menschen richten sich nach <strong>de</strong>n Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

Grenzen <strong>de</strong>s Menschen!<br />

� <strong>Erkenntnistheorie</strong> ist immer auf <strong>de</strong>n Menschen bezogen, er erkennt<br />

Dinge nicht wie sie sind, son<strong>de</strong>rn wie sie für ihn erscheinen (~> Kant)<br />

2.2.3. Platon (*428 / +347/48)<br />

- Vorbemerkung<br />

o Keine explizit erkenntnis-theoretische Schrift, Thema nur im Kontext an<strong>de</strong>rer<br />

Philosophie (Metaphysik) angesprochen<br />

o Positive Aufnahme <strong>und</strong> Abgrenzung zu früheren Philosophen<br />

� übernimmt von Parmeni<strong>de</strong>s die Vorstellung:<br />

� dass sinnliche Wahrnehmung, nicht Wissen, son<strong>de</strong>rn nur „Meinung“<br />

zur Folge (� individuelle Überzeugung, nicht verallgemeinerbar)<br />

� wahre Erkenntnis gibt es nur von <strong>de</strong>n Dingen die jenseits <strong>de</strong>r sinnlichwahrnehmbaren<br />

Welt von Vernunft erfasst wer<strong>de</strong>n können (�<br />

Wahrheit)<br />

� grenzt sich von Skeptikern ab<br />

� Mensch kann mit <strong>de</strong>r Vernunft zur wahren Erkenntnis kommen<br />

• Kritik ggü. <strong>de</strong>n Sinnen heißt nicht, das Mensch nicht erkennen<br />

kann<br />

� wen<strong>de</strong>t sich gegen Protagoras („Homo-mensura-Satz“)<br />

� Wahrheit <strong>de</strong>r Dinge ist nicht perspektivisch<br />

� Platon glaubt, dass <strong>de</strong>r Mensch die wahre Wirklichkeit erkennen<br />

kann<br />

- Politeia � Erklärung <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>enlehre<br />

o Dialog Euthyphron: Was macht Handlung zur guten Handlung? Was ist <strong>de</strong>r<br />

Maßstab für die Bewertung?<br />

� „i<strong>de</strong>a“ ist <strong>de</strong>r Maßstab<br />

• Handlung dann gut, wenn gemäß <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e<br />

• I<strong>de</strong>e ist kein Ergebnis menschlicher Konvention (o<strong>de</strong>r<br />

menschliches Gedankenkonstrukt), son<strong>de</strong>rn unabhängige<br />

wahre Wirklichkeit, die in <strong>de</strong>r hiesigen Welt nur abbildhaft<br />

vorhan<strong>de</strong>n sind<br />

� um gerecht zu han<strong>de</strong>ln müssen I<strong>de</strong>en erkannt wer<strong>de</strong>n<br />

� Erkenntnis <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>en kein Selbstzweck, son<strong>de</strong>rn dient<br />

<strong>de</strong>r Tugendhaftigkeit<br />

o Übertrag auf Geometrie / Mathematik<br />

� Bsp.: Dialog Menon � ungebil<strong>de</strong>ter Sklave soll von Sokrates gefragt,<br />

Eigenschaften <strong>de</strong>r Geometrie nennen<br />

• durch geschicktes Fragen wird beim Sklaven verschüttetes<br />

Wissen wie<strong>de</strong>r aufge<strong>de</strong>ckt<br />

• alle Menschen haben schon mal die I<strong>de</strong>en geschaut, aber<br />

durch ihre Körperlichkeit wie<strong>de</strong>r verloren � Wie<strong>de</strong>rerinnerung<br />

notwendig � keine Erkenntnis von Neuem, son<strong>de</strong>rn nur<br />

Erinnerung an das, was er schon mal geschaut hat<br />

� Anamnesis-Lehre<br />

o „I<strong>de</strong>en“ sind eigentliche Wirklichkeit (≠ sinnlich-wahrnehmbar)<br />

� Alles Innerweltliche bleibt hinter <strong>de</strong>n I<strong>de</strong>en zurück, ist immer<br />

min<strong>de</strong>rwertig im Vergleich zum Urbild, zur I<strong>de</strong>e<br />

• Urbild – Abbild<br />

Philosophie_<strong>Erkenntnistheorie</strong>-<strong>und</strong>-<strong>Wissenschaftslehre</strong>_WS_08-09.doc Seite 4 von 16

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