Erkenntnistheorie und Wissenschaftslehre - vaticarsten.de
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� Mathe hat hervorragen<strong>de</strong> Stellung unter <strong>de</strong>n technae, weil sie<br />
• mit I<strong>de</strong>en (= Zeitlosem) arbeitet<br />
• beispielhaft ist für an<strong>de</strong>re Wissenschaften wegen<br />
mathematischer Metho<strong>de</strong> � eine technae ist umso<br />
wissenschaftlicher, je mehr sie sich <strong>de</strong>r mathematischen<br />
Metho<strong>de</strong> bedient<br />
o Aufgabe <strong>de</strong>r Wissenschaft ist es zu ordnen, je<br />
mathematischer <strong>de</strong>sto besser<br />
o dialektisches Wissen ist das vornehmste Wissen, weil es Wissen um <strong>de</strong>n<br />
Anfang aller an<strong>de</strong>ren Begründungen (= I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Guten) weiß<br />
- alle Wissenschaften (technae & epistéme) setzen voraus, dass entsprechen<strong>de</strong><br />
Gegenstän<strong>de</strong> vorhan<strong>de</strong>n sind � Abgrenzung <strong>de</strong>r einzelnen Wissenschaften nur über<br />
Gegenstän<strong>de</strong> (≠ durch Metho<strong>de</strong>)<br />
o Gegenstän<strong>de</strong> sollen mit ihren Ursachen erfasst wer<strong>de</strong>n<br />
3.1.2. Aristoteles<br />
- formuliert als erster eine <strong>Wissenschaftslehre</strong><br />
- Texte: 2. Analytiken & 6. Buch <strong>de</strong>r Nikomachischen Ethik<br />
o in nikomachischer Ethik wird die Wissenschaft als eine theoretische Tugend<br />
betrachtet<br />
- Wissenschaftstheoretiker Diehmer zu Aristoteles´ Ansatz: „Ex-Struktur“<br />
o „Erklärung aus <strong>de</strong>m Vorgegebenen“ � <strong>de</strong>duktives Satzwissen!<br />
- Formulierung eines Standards für Wissenschaft<br />
o Wissenschaftliches Wissen ist Wissen vom Allgemeinen<br />
� Anspruch: notwendiges (kann sich nicht an<strong>de</strong>rs verhalten),<br />
unverän<strong>de</strong>rliches <strong>und</strong> ewiges Wissen<br />
o Wissenschaftliches Wissen geht immer (�� Platon) von Voraussetzungen<br />
aus; aus Voraussetzungen wird mit <strong>de</strong>m Syllogismus Wissen abgeleitet<br />
� Komplexes System von Syllogismen<br />
� Wissenschaft = Satzwissen<br />
� Problem: gute Prämissen können nur gemacht wer<strong>de</strong>n, wenn man<br />
Vorwissen von <strong>de</strong>m Gegenstand hat<br />
o Wissenschaftliches Wissen ist „Warum-Wissen“<br />
� Frage nach Warum hat Endpunkt: erste, unhintergehbare Grün<strong>de</strong><br />
� zu ersten Ursachen kommt man durch ständige Beobachtung eines<br />
Gegenstan<strong>de</strong>s � irgendwann ist es gewiss<br />
o Wissenschaftliches Wissen ist immer Lehrwissen (≠ Forschungswissen)<br />
� damit Wissen gelernt wer<strong>de</strong>n kann, muss es methodisch (mit <strong>de</strong>m<br />
Syllogismus) erworben wor<strong>de</strong>n sein<br />
o Wissenschaften unterschei<strong>de</strong>n sich nicht durch verschie<strong>de</strong>ne Metho<strong>de</strong>n,<br />
son<strong>de</strong>rn durch jeweilige Gegenstän<strong>de</strong> (� objektgerichtet)<br />
� Gegenstand muss existieren (� Problem für Theologie)<br />
� nicht alles ist Gegenstand von Wissenschaft: z.B. Verhalten <strong>de</strong>s<br />
Menschen (ist nicht notwendig, unverän<strong>de</strong>rlich) � Ethik ≠<br />
Wissenschaft<br />
o Wissenschaften sind hierarchisch geordnet<br />
� Hierarchie <strong>de</strong>r Wissenschaften � oberste Wissenschaft: Metaphysik<br />
(= Weisheit), weil sie die Voraussetzungen selbst auffin<strong>de</strong>t, an<strong>de</strong>re<br />
bekommen Voraussetzungen vorgesetzt<br />
Philosophie_<strong>Erkenntnistheorie</strong>-<strong>und</strong>-<strong>Wissenschaftslehre</strong>_WS_08-09.doc Seite 12 von 16