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Mit Bayer CropScience auf neuem Kurs Mit Bayer CropScience auf ...

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„MR-Abstandsmanager“<br />

Ein neues Computerprogramm hilft bei der Ermittlung<br />

der Abstands<strong>auf</strong>lagen im Pflanzenschutz<br />

Dr. Johann Habermeyer, Kuratorium<br />

<strong>Bayer</strong>ischer Maschinen- und Betriebshilfsringe<br />

e.V., Neuburg an der Donau<br />

Bei der überbetrieblichen und<br />

eigenmechanisierten Ausbringung<br />

von Pflanzenschutzmitteln<br />

stellen sich Landwirte<br />

immer häufiger die Frage: Sind die<br />

gesetzlichen Auflagen für Abstandsflächen<br />

zu Oberflächengewässern<br />

und zu Nichtzielflächen für<br />

mich überhaupt relevant Was hat<br />

es mit der BBA-Gebietskulisse <strong>auf</strong><br />

sich Wenn ich die neuen<br />

abdriftmindernden Düsen verwende,<br />

darf ich dann bis an den<br />

Feldrand behandeln Wie wirkt sich<br />

die Neuanlage von Hecken oder<br />

Feldgehölzen aus<br />

<strong>Mit</strong> dem „MR-Abstandsmanager“<br />

für den Pflanzenschutz wird von<br />

den Maschinenringen ein einfacher<br />

Lösungsansatz für die leichtere<br />

Bewältigung der gesetzlichen<br />

Abstands<strong>auf</strong>lagen zu Gewässern<br />

und Nichtzielflächen angeboten. In<br />

den letzten Monaten konnten bereits<br />

über 2500 Versionen des „MR-<br />

Abstandsmanagers“ ausgeliefert<br />

werden. Zahlreiche öffentliche und<br />

private Beratungseinrichtungen sowie<br />

Handelsstellen in Deutschland<br />

haben sich ebenfalls damit ausgestattet.<br />

Bei der bayerischen Agrarverwaltung<br />

wurde der MR-Abstandsmanager<br />

im September 2002 an<br />

allen Dienststellen installiert. Von<br />

allen Erwerbern werden die einfache<br />

Installation und Programmhandhabung<br />

gelobt.<br />

Zielgruppe für den Abstandsmanager<br />

sind Landwirte, die in größerem<br />

Umfang Pflanzenschutz <strong>auf</strong> den<br />

eigenen Flächen oder überbetrieblich<br />

für andere Landwirte als Auftragnehmer<br />

erledigen. In zahlreichen<br />

Fachzeitschriften werden seit Wochen<br />

verschiedene Hinweise und<br />

Tabellen zu den Abstands<strong>auf</strong>lagen<br />

für die wichtigsten Produkte des<br />

Pflanzenschutzes dargestellt. Im<br />

Zentrum dieser Veröffentlichungen<br />

stehen meist die neuen flexiblen<br />

Gewässer<strong>auf</strong>lagen und die NT-Auflagen<br />

zu Nichtzielflächen. Daneben<br />

gelten aber auch für eine ganze<br />

Reihe von älteren Pflanzenschutzmitteln<br />

feste Abstandsflächen zu<br />

Gewässern.<br />

Den meisten Praktikern fällt es<br />

mittlerweile schwer, hierbei den<br />

Überblick zu bewahren, insbesondere<br />

wenn es um Tankmischungen geht.<br />

Bei den in der Praxis üblichen<br />

Tankmischungen von Herbiziden,<br />

Wachstumsreglern und Insektiziden<br />

gilt nämlich immer die schärfste<br />

Auflage aller Einzelkomponenten.<br />

Daneben darf seit 1. Juli 2001 <strong>auf</strong>grund<br />

der Indikationszulassung ein<br />

Pflanzenschutzmittel nur in der<br />

Kultur und gegen den Schaderreger<br />

angewandt werden, für den explizit<br />

eine <strong>auf</strong> der Gebrauchsanweisung<br />

ausgewiesene Zulassung besteht.<br />

Aufgrund der äußerst komplexen<br />

Abstandsregelungen zu Gewässern<br />

und Nichtzielflächen sind schlagspezifische<br />

Angaben notwendig.<br />

Während im Jahr 2002 noch die<br />

Flächengröße (> 1 ha) des zu behandelnden<br />

Feldstückes bestimmte<br />

Auflagen zu Nichtzielflächen auslöste,<br />

spielt ab 2003 eine Rolle, ob<br />

die angrenzenden Nichtzielflächen<br />

nachweislich <strong>auf</strong> ehemaligen Ackeroder<br />

Gartenflächen angelegt worden<br />

sind. Auch die Frage nach der<br />

BBA-Gebietskulisse ist für die Gültigkeit<br />

der NT-Auflagen von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

Ähnliche Zusammenhänge sind für<br />

die Auflagen zu Gewässern relevant.<br />

Neben zahlreichen fest vorgeschriebenen<br />

Abstandsregelungen zu<br />

Gewässern (NW 600, NW 601) wurden<br />

für die Saison 2002 erstmals<br />

auch flexible Gewässer-Abstands<strong>auf</strong>lagen<br />

für Pflanzenschutzmittel<br />

ausgesprochen. Danach werden <strong>auf</strong>grund<br />

der verwendeten Düsentechnik<br />

(abdriftmindernde Düsen) und<br />

den Vor-Ort-Gegebenheiten am<br />

Gewässer reduzierte Abstände<br />

möglich, d.h., es gibt dann schlagund<br />

produktspezifische Gewässerabstände.<br />

<strong>Mit</strong> dem Computerprogramm „MR-<br />

Abstandsmanager“ ist ein Auswertungsprogramm<br />

verfügbar, das den<br />

Anforderungen der landwirtschaftlichen<br />

Praxis gerecht wird. Dabei<br />

wurden alle Produkte mit den zugeordneten<br />

Auflagen für Gewässerabstände<br />

(feste und flexible Abstände)<br />

und Nichtzielflächen nach<br />

kulturspezifischer Zulassung<br />

eingegeben. Sie sind in verschiedenen<br />

Datenbanken<br />

geordnet. Auf<br />

Grundlage dieser<br />

Daten bestehen nun verschiedene<br />

Auswertungsmöglichkeiten:<br />

Programmteil 1:<br />

„Abstandsberechnung“<br />

Im ersten Programmteil „Abstandsberechnung“<br />

kann der Benutzer<br />

zunächst verschiedene <strong>Mit</strong>telmischungen<br />

für unterschiedliche<br />

Kulturen eingeben. Nach Auswahl<br />

einer Feldkultur werden nur die für<br />

diese Kultur zugelassenen Pflanzenschutzmittel<br />

angezeigt. Aus dieser<br />

Liste können dann verschiedene<br />

Mischungskomponenten ausgewählt<br />

werden. In Abhängigkeit davon,<br />

welche gesetzlichen Auflagen den<br />

Produkten zugeordnet sind, stellt<br />

das Programm gezielt weitere<br />

Nachfragen an. So z. B. zur Art des<br />

Gewässers, möglicher Randvegetation,<br />

verwendeter Düsentechnik<br />

oder Hangneigung der Fläche, um<br />

dann als Ergebnis die notwendigen<br />

Abstandsflächen der eingegebenen<br />

Pflanzenschutzmischung zu<br />

Gewässern und Nichtzielflächen<br />

darzustellen. Diese können<br />

abschließend zusammen mit der<br />

Schlagbezeichnung ausgedruckt<br />

werden. Somit besteht die Möglichkeit,<br />

verschiedenste Flächen und<br />

Kulturen nacheinander zu<br />

bearbeiten und zur Dokumentation<br />

auszudrucken.<br />

Programmteil 2:<br />

„Abstandsoptimierung“<br />

Bei der Auswahl geeigneter<br />

Pflanzenschutzmittel stellt sich für<br />

viele Landwirte die Frage, mit welchem<br />

Pflanzenschutzmittel (sortiert<br />

nach Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden,<br />

Wachstumsreglern,<br />

Schneckenbekämpfung) kann ich<br />

mit meiner Ausbringungstechnik in<br />

den verschiedenen Kulturen möglichst<br />

nah an Gewässer und Nichtzielflächen<br />

herankommen. Das<br />

heißt, das Programm fragt zunächst:<br />

„Zu welchem Pflanzenschutzproblem<br />

wollen Sie Informationen“.<br />

Der Nutzer wählt dann entweder<br />

„Gewässer“ oder „Nichtzielflächen“<br />

aus. Danach wählt man aus<br />

„Kultur“ und<br />

„Präparatetyp“. Nach Abfrage der<br />

Rahmenbedingungen des Schlages<br />

(Hangneigung, Gewässertyp, Randvegetation<br />

usw.) und der vorhandenen<br />

Technik ermittelt das Programm<br />

nun für die ausgewählte<br />

Kultur und Pflanzenschutzmittelart<br />

die zur Verfügung stehenden Produkte<br />

sortiert nach ihren Abständen.<br />

Diese werden im Ergebnis sortiert<br />

von geringer bis weiter<br />

Entfernung dargestellt. Die Auswertungen<br />

können wiederum zusammen<br />

mit den eingegebenen Angaben<br />

ausgedruckt werden.<br />

Programmteil 3:<br />

„Informationen“<br />

Häufig kommt es vor, dass man für<br />

die geforderten Angaben im Programm<br />

genauso wie für die notwendigen<br />

Informationen zur Beurteilung<br />

der Situation vor Ort, z. B. zu<br />

abdriftmindernden Düsen und zum<br />

BBA-Verzeichnis der regionalisierten<br />

Kleinstrukturen, nicht parat hat.<br />

Diese finden sich im Programm mit<br />

entsprechenden Links zum Nachschauen.<br />

In einem Erläuterungsteil werden<br />

mit kurzen Texten Hinweise zu einzelnen<br />

Gesetzes<strong>auf</strong>lagen gegeben.<br />

Formulare für den Pflanzenschutz<br />

wie der Erhebungsbogen für Einzelschläge,<br />

ein Dokumentationsbogen<br />

Kurier 1/2003<br />

27

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