pdf, 1.5 M - Vereinigte Hagelversicherung VVaG
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Gerhard Schulz Vorsitzender der Fachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse<br />
Wir erwarten die uneingeschränkte Solidarität der Berufsverbände<br />
Bitte schildern Sie die aktuelle Situation!<br />
Als Vorsitzender der Fachgruppe Gemüsebau<br />
haben wir Einiges für unsere Gärtner erreicht.<br />
Da sind unter anderem zu nennen, die sinn-<br />
vollen Praxislösungen beim Pflanzenschutz;<br />
die Saison-Arbeitskräfteregelung ist zufrie-<br />
denstellend, obwohl hier noch einige wich-<br />
tige Detailfragen zu lösen sind. Wir haben es<br />
gemeinsam geschafft, die Herausforderun-<br />
gen der Gemüsebauern in der Politik darzu-<br />
stellen und Lösungsmöglichkeiten aufzuzei-<br />
gen. Das hört sich gut an, war und wird aber<br />
auch in der Zukunft noch immer ein hartes<br />
Stück Arbeit sein.<br />
Massive Wettbewerbsnachteile direkt vor<br />
der Haustür!<br />
Wir haben den Politikern klargemacht, dass<br />
wir freie Unternehmer sind, und dies auch<br />
bleiben wollen. Doch wir brauchen die glei-<br />
chen Rahmenbedingungen, wie unsere aus-<br />
ländischen Gemüsegärtner. Wenn ich über<br />
die Grenzen schaue, und das sind hier nur<br />
20 Kilometer bis nach Holland, dann treten<br />
die Ungerechtigkeiten durch die unterschied-<br />
lichen Fördermöglichkeiten sehr deutlich zu<br />
Tage. So hat sich die niederländische Poli-<br />
tik dafür entschieden, ein Projekt zwischen<br />
Staat, Versicherern und Landwirtschaft zu<br />
starten. Hier liegt also ein massiver Wett-<br />
bewerbsnachteil direkt vor unserer Haustür!<br />
Wofür kämpfen Sie?<br />
Wir brauchen eine finanziell gestützte Betei-<br />
ligung an der <strong>Hagelversicherung</strong>! Hier wer-<br />
den wir uns als Fachgruppe Gemüsebau sehr<br />
deutlich positionieren. Wir müssen kämpfen,<br />
dass dieses berechtige Anliegen für die deut-<br />
schen Gemüsegärtner in die Politik getragen<br />
Betriebsspiegel:<br />
Betriebsgründung 1978, 25,8 ha Eigentum,<br />
60 ha Pachtfläche, 30.000 m2 Hochglas Typ<br />
Venlo-Bauweise, Mobiltische auf 13.000 m2 und 41.000 m2 im Bau<br />
Kulturen: Schnittlauch im Freiland; Unterglas,<br />
Beet- und Balkonpflanzen, Gurken,<br />
Schnittlauchtreiberei, Petersilie, Basilikum,<br />
gemischte Kräuter. Alle Kulturen werden über<br />
Samen gezogen bis auf die Pfefferminze. Die<br />
Vermarktung erfolgt genossenschaftlich<br />
über die Gartenbauzentrale Papenburg eG.<br />
„Wir brauchen eine finanziell gestützte Beteiligung an der <strong>Hagelversicherung</strong>!”, sagte Gerhard<br />
Schulz, Vorsitzender der Fachgruppe Gemüsebau (li.) im Gespräch mit Michael Lösche<br />
wird. Es ist aber auch der Deutsche Bauern-<br />
verband aufgefordert, dieses Thema politisch<br />
intensiver zu begleiten. Der DBV muss sich<br />
mehr bewegen und in Brüssel die Möglich-<br />
keiten für uns ausloten und für uns kämpfen.<br />
Die Sonderkulturbetriebe erwarten die Soli-<br />
darität des DBV, wie dies auch beim Thema<br />
„Erhöhung der Versicherungssteuer“ bei der<br />
Mehrgefahrenversicherung geschehen ist.<br />
Wir sitzen alle in einem Boot – und somit<br />
betrifft es uns alle!<br />
Erhöhung der Versicherungssteuer – Könn-<br />
ten Sie bitte näher darauf eingehen!<br />
Die Bundesregierung hat beschlossen, auf<br />
die Mehrgefahrenversicherung eine Steuer<br />
von 19 % zu erheben. Die Fachgruppe Gemü-<br />
sebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse<br />
hat sich massiv dagegen ausgesprochen und<br />
eine Resolution verabschiedet. Wir fordern<br />
für die Mehrgefahrenversicherung die Beibe-<br />
haltung der Besteuerung auf Versicherungs-<br />
summenbasis, analog der <strong>Hagelversicherung</strong>.<br />
Denn nur so können auch in Deutschland<br />
die Bemühungen für eine adäquate Risiko-<br />
versicherung der Betriebe verstärkt werden.<br />
Der betrieblichen Risikovorsorge kommt in<br />
Zukunft, besonders vor dem Hintergrund<br />
des Klimawandels und der damit verbun-<br />
denen Zunahme von Wetterextremen, eine<br />
besondere Bedeutung zu. Die derzeitige Auf-<br />
fassung der Bundesregierung bezüglich der<br />
Versicherungssteuer der Mehrgefahrenversi-<br />
cherung verteuert den Versicherungsschutz<br />
erheblich und bestraft die Bemühungen<br />
der Betriebe für eine private Risikovorsorge.<br />
Die Politik fordert immer wieder, dass wir<br />
Gemüsegärtner uns eigenverantwortlich den<br />
Risiken stellen sollen. Und wenn wir das tun,<br />
werden wir auch noch mit einer Strafsteuer<br />
belegt! Das kann es doch wohl nicht sein!<br />
Hier haben sich der Zentralverband Gartenbau<br />
und später dann der Deutsche Bauernverband<br />
positioniert und uns auch massiv<br />
unterstützt. Trotzdem sind wir noch nicht<br />
am Ziel.<br />
Fazit<br />
Die Erhöhung der Steuer auf Versicherungen<br />
und die finanziell geförderte Wetterrisikoabsicherung<br />
sind Themen, die von uns weiter<br />
intensiv begleitet werden. Wir müssen<br />
dafür kämpfen, dass diese Themen in die Politik<br />
getragen werden. Dass ist aber auch eine<br />
wichtige Aufgabe für unsere Berufsverbände.<br />
Wir setzen uns auch deswegen so stark dafür<br />
ein, weil es sich mit der VEREINIGTE HAGEL<br />
hier um unsere Versicherung handelt. In dem<br />
Fachbeirat <strong>Hagelversicherung</strong> der Fachgruppe<br />
Gemüsebau zeigen wir immer wieder auf,<br />
wo die Praxis Lösungen von der Versicherung<br />
braucht. Deswegen ist der Vorwurf, dass nur<br />
die Versicherungen Geld verdienen, einfach<br />
haltlos. Die VEREINIGTE HAGEL ist keine herkömmliche<br />
Versicherung, sie ist unsere Versicherung.<br />
Die Struktur der Gegenseitigkeit<br />
ist so überzeugend, dass wir als Gärtner,<br />
als Mitglieder in einem Gegenseitigkeitsverein<br />
direkten Einfluss auf die Geschäftspolitik<br />
haben.