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Politik Gesellschaft Umwelt - Volkshochschule

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<strong>Politik</strong>,<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />

Stärker als der Tod<br />

Der Theologe und Psychologe Gisbert Greshake,<br />

geht den Fragen nach: Was ist mit<br />

dem Tod? Was geschieht im Tod? Was darf<br />

nach dem Tod erhofft werden?<br />

„Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen".<br />

Das Kirchenlied drückt aus: Der Tod<br />

umfängt unser Leben unablässig und stellt<br />

es damit radikal in Frage: Was bedeutet<br />

Leben? Was hat es für einen Sinn angesichts<br />

eines todsicheren Endes? Ist unser<br />

Mensch-Sein nur ein kurzer, lichter Augenblick<br />

zwischen Noch-Nicht-Sein und Wieder-<br />

Zunichte-Werden? Ist Leben das Produkt<br />

eines Zufalls, das vergeht, ähnlich dem<br />

Leben einer Eintagsfliege? Zeigt sich nicht<br />

schon unser Lebensvollzug ständig vom Tod<br />

durchwirkt?<br />

Das Leben selbst ist immer schon ein Stück<br />

Sterben; in vielfacher Gestalt greift der Tod<br />

in unser Leben ein: Krankheit, Leid, Erfolglosigkeit,<br />

Altern, Pensionierung, das Lassen-Müssen,<br />

Abschied-Nehmen: all das sind<br />

nicht nur Zeichen und Vorboten des Todes,<br />

sondern Wirklichkeiten des Todes im Leben<br />

selbst.<br />

Der Tod ist also im Leben ständig präsent.<br />

Umgekehrt ist auch das Leben im Tod gegenwärtig.<br />

Der Tod führt das Leben zu seiner<br />

Vollendung, er bringt es zu seiner endgültigen<br />

Gestalt. Erst im Tod wird das Ganze<br />

des Lebens endgültig.<br />

Achtung:<br />

Wir bieten Ihnen einen Vorverkauf für die „Werler Gespräche”<br />

an. Sie können Karten im Museum Forum der Völker, in der VHS<br />

und in der Buchhandlung an der Basilika bis 12.00 Uhr am Tag<br />

der Veranstaltung erwerben. Ab 19.00 Uhr hat die Abendkasse<br />

geöffnet. Vorbestellte Karten gehen um 19.15 Uhr in den Abendkassenverkauf<br />

zurück.<br />

6<br />

Mehr noch: Vom Tod her erhält es auch das<br />

Drängende und Unaufschiebbare. Wäre der<br />

Tod nicht, wäre das Leben gleichgültig, beliebig,<br />

aufschiebbar.<br />

Der Tod wird so zum dunklen, sinnwidrigen<br />

Abbruch des gehabten Lebens. Unter<br />

einem solchen Lebensvollzug (des Habens,<br />

Besitzens, Ergreifens statt Empfangens, Beschenkt-Werdens,<br />

Entgegennehmens) wird<br />

die nackte Existenz selbst zu einem Besitz,<br />

den es unter allen Umständen festzuhalten<br />

gilt. Gott, vor dem man sich im Leben verschlossen<br />

hat, wird im Dunklen des Todes<br />

nicht mehr als lichtvolle Nähe erlebt, sondern<br />

als der abweisende, ja tote Gott.<br />

Der Tod bedeutet den bedrohlichen Abbruch<br />

des Lebens ohne die Sicherheit des Glaubens,<br />

der Hoffnung und der Liebe, in das<br />

unendlich größere Leben Gottes hineinzusterben.<br />

Eine andere Gestalt des Todes zeigt sich<br />

dort, wo der Mensch sich ein Leben lang<br />

einübt, sein Leben in Gottes Hände zu legen,<br />

da wird der Tod zum „Bruder Tod" und<br />

zur „Pforte des besseren Lebens" (Franz von<br />

Assissi), zum Übergang in Gottes Herrlichkeit.<br />

Diese neue Todeserfahrung ist eine<br />

Frucht des Glaubens, der Hoffnung und der<br />

Liebe, dass der Tod nicht das Letzte ist.<br />

Prof. Greshake (geb. 1933), studierte in<br />

Münster/Westf. und an der Gregoriana in<br />

Rom, anschl. seelsorgerlicher Dienst. Promotion<br />

bei Prof. Walter Kasper und anschließend<br />

wiss. Assistent. Habilitation und<br />

apl. Professor in Tübingen, von 1974 - 1985<br />

Professor für Dogmatische Theologie und<br />

Dogmengeschichte an der Kath. Theol. Fakultät<br />

der Universität Wien. 1985 Professor<br />

für Dogmatik und Ökumenische Theologie<br />

an der Theologischen Fakultät der Universität<br />

Freiburg i. Br. Seit 1999 im Ruhestand.<br />

Gastprofessuren in Jerusalem, Rom, Innsbruck,<br />

Berlin und Rom (Gregoriana).<br />

Die Veranstaltung wird im Rahmen der<br />

„Werler Gespräche” – eine Veranstaltungsreihe<br />

der VHS und des Museums Forum der<br />

Völker – durchgeführt.<br />

*1105<br />

Werler Gespräche<br />

Prof. Dr. Gisbert Greshake,<br />

Wien/Freiburg<br />

Donnerstag, 22.11.2012, 19.30 Uhr,<br />

Museum Forum der Völker, Melsterstr. 15,<br />

59457 Werl, € 10,00<br />

Ansprechpartner: Wolfgang Klesse Tel.: 02922/972411 Mail: wolfgang-klesse@vhs-werl.de

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