Schnitt Perspektive Grundriss 4. Obergeschoss Grundriss 5. Obergeschoss Grundriss Erdgeschoss Grundriss 2. Obergeschoss 37
Bauherr Stadtwerke Bochum GmbH Generalplaner Gatermann + Schossig Architekten Generalplaner Richartsstr. 10 50667 Köln Projektleitung: Marc Gatzweiler Mitarbeiter: Karin Geißler Regina Donner Alexander Stehling Andreas Geest Jens Kauder Subplaner TGA: Weber & Partner Statik: Horz + Ladewig Freiraumplanung: Büro Schümmelfeder Bauphysik: DS-Plan Standort Ostring 28 44787 Bochum Städtebau Der Standort des Neubaus für die Stadtwerke Bochum wird bestimmt durch eine innerstädtische Lage am Ostring in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof. Die direkte Umgebung ist vorrangig durch Solitärbauten bestimmt. Der Weilenbrink wird einseitig von Wohnbauten flankiert. Das Gelände umfaßt insgesamt ca. 5200 qm Fläche (inkl. Fläche Bestandsbau) und ist zur Arndtstraße hin leicht abschüssig. Der westliche fünfgeschossige Backsteinbau der kaufmännischen Schule bleibt erhalten und wurde saniert. Der Neubau stellt eine Symbiose aus flankierender fünfgeschossigen Randbebauung mit überdachtem Innenhof (Atrium) und einem 16-geschossigem Turm dar. Die Leitidee des Entwurfes besteht in dem Gedanken, die Reihung der markanten hohen Gebäude entlang des Ostrings sinnfällig zu ergänzen. Den Auftakt der Akzentuierung des Ostrings bilden zwei benachbarte Hoteltürme. Die vordere Gebäudekante nimmt die Flucht der Blockrandbebauung des Ostwalls auf. Die Gebäudebreite orientiert sich an der Maßstäblichkeit des westlichen gelegenen Bestandsbaus. Bürowelt Die Grundrisskonfiguration offeriert die Möglichkeit, die verschiedensten Office-Anordnungen zu realisieren. Realisiert wurde eine Kombination aus Einzelbüros mit Standardgrößen an den Aussenfassaden, welche mit leichten Trennwänden voneinander abgetrennt werden und offenen Kombibüros mit frei eingestellten Möbellandschaften, welche sich nach innen zum Atrium hin orientieren. Geschossweise werden so genannte meeting-points angeordnet. Der Meeting-point stellt als Kombimöbel mit Pantry-Küche eine zeitgemäße Interpretation der klassischen Teeküche dar; einen Ort der Begegnung und des Austauschs. Eigennutzung - Fremdvermietung Obwohl das Gebäude heute komplett von den Stadtwerken Bochum genutzt wird, wurden schon beim Entwurf Szenarien einer späteren Teilvermietung berücksichtigt. Das Gebäude verfügt über drei getrennt voneinander liegende Außenzugänge inklusive Treppenhäuser mit Aufzügen. Die Geschosseinteilung offeriert die Möglichkeit, die verschiedensten Varianten für eine Fremdvermietung zu realisieren. Die modulare Grundrisskonfiguration reagiert dynamisch auf zukünftige Veränderungen des Flächenbedarfs. Entwurf - Identität Der Neubau ist ein signifikantes Ensemble, gelegen an einem sehr urbanen Ort in der City Bochums. Der Öffentlichkeitswert ist hoch. Das Gebäude vermittelt durch seine massive Sockelausbildung und seine modulare Glasfassade Solidität und Dauerhaftigkeit. Es vermittelt Identität und Identifikation mit einem modernen, aufgeschlossenen Unternehmen, sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Kunden. Eine sechsgeschossige volltransparente Hauptfassade am Ostring akzentuiert den Eingang, wirkt einladend und sorgt für eine gute Orientierung. Die Transparenz symbolisiert Offenheit und Modernität. Im Inneren überrascht ein Atrium mit großzügiger Höhe und viel Helligkeit. Die seitlichen Flügel dienen zum Teil der offenen Kundenbetreuung und zum Teil einer zukünftigen Fremdvermietung. Der freie Grundriss schafft ein Höchstmaß an Flexibilität für viele Arten von Event-Nutzungen (Vorträge, Kino, Ausstellungen...). Die frei eingestellte zylindrische Form beinhaltet die Cantina, welche sich zu einem attraktiven, halböffentlichen Aussenraum (Terrasse, Wasserwand) hin öffnet. Galerie Herzstück der Galerie ist die Bar, die für Veranstaltungen genutzt werden kann. Sie wird flankiert von großzügigen Loungebereich wo mehrere Sofas zum Verweilen einladen. Wer den Dialog sucht ist sicherlich an der Bar und an einem der Stehtische gut aufgehoben. Am Abend kann die Galerie durch Lichtinszenierung der Stehlenleuchten illuminiert werden, wodurch ein Wechselspiel zu den im Foyer aufgestellten Lichtwänden entsteht. Materialien Die Fassade ist als Vorhangkonstruktion konzipiert. Die beiden Sockelgeschosse sind mit schwarzem Granit verkleidet. Die tiefliegenden aufrechten Fensterelemente schaffen Massivität und Plastizität im Sockelbereich. In der zweiten Ebene wechselt der Fassadentyp. Die gewählte Pfosten-Riegel-Konstruktion (Integral Fassade) hat sehr geringe Profilstärken, um möglichst filigran zu wirken. Die Fassade besticht durch den lebhaften Wechsel von transparenten und dunkel emaillierten Glaselementen. Die Aufteilung und Funktion der Felder findet ihre Begründung in den funktionalen Anforderungen des Energiekonzepts (Klappen für Nachtauskühlung). Die sechsgeschossige Eingangsfassade wird in gleicher Weise jedoch vollflächig transparent ausgebildet. Die Innenfassaden des Forums unterliegen ebenfalls der gleichen Modulordnung, werden jedoch gänzlich different interpretiert. Die Brüstungselemente sind mit gelochten Akustik-Paneelen verkleidet, welche zur Behaglichkeit und Privatsphäre innerhalb des Atriums beitragen. Die Fensterschiebeelemente werden motorisch betrieben und lassen sich individuell einseitig öffnen. Tragwerk Das sechs- bis 16-geschossige Verwaltungsgebäude plus der Untergeschosse ist, den nutzungstechnischen und wirtschaftlichen Anforderungen entsprechend, in konventioneller Ortbetonbauweise ausgeführt. Aus statischen und konstruktiven Gründen wurde das Gebäude bei Grundrißabmessungen von 55 x 50 m fugenlos konzipiert. Durch die 28 bzw. 26 cm dicken Flachdecken bei einem wirtschaftlichen Stützenraster von 5,20 bis 7,80 m wird ein Höchstmaß an Flexibilität bezüglich der Raumaufteilung und der Installationsführung erreicht. Der geringe Schalungsaufwand durch fehlende Unterzüge reduzierte zudem die Rohbauzeit. Die Aussteifung der Skelettkonstruktion wird im wesentlichen durch die drei Treppenhaus-/Aufzugskerne sichergestellt. Die klar gegliederte, modular aufgebaute Tragwerkskonzeption kommt ohne Abfangungsmaßnahmen aus und erfüllt ohne weitere Verkleidungsmaßnahmen den erforderlichen baulichen Brandschutz. Für den Innenhof wurde eine Überdachung mit einer filigranen Stahl- Glas-Konstruktion vorgesehen. Diese besteht aus einem ebenen Stahl-