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Dominik Dreiner: Südwestmetall Heilbronn ... - TTC Technology

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Fotos: Gatermann + Schossig<br />

trägerrostsystem mit kreuzweiser Unterspannung. Das System ermöglicht<br />

eine sehr leichte, transparente und wirtschaftliche Ausführung. Die<br />

Höhe der Unterspannung misst ca. 2,50 m.<br />

Gemäß Baugrundgutachten werden die Bauwerkslasten über Pfahlgründung<br />

in den tragfähigen Baugrund eingeleitet. Das Gebäude ruht<br />

auf 135 Bohrpfählen.<br />

Sonnen- und Blendschutz<br />

Der Bedarf an Sonnenschutzmaßnahmen an den Glasfassaden wurde<br />

mit Hilfe einer Computersimulation ermittelt. Grundlage hierfür war die<br />

Berechnung der Sonnenstände an drei maßgeblichen Jahrestagen<br />

(21.03. / 21.06. / 21.09. / 21.12.). Das Ergebnis der Simulation bildete<br />

die Grundlage für eine differenzierte Auslegung des Sonnen- bzw.<br />

Blendschutzes.<br />

Die Auswertung zeigte, dass auf der Südseite vollflächig ein Sonnenschutz<br />

zum Einsatz kommen muß, wohingegen die Ost- bzw. Westfassade<br />

lediglich oberhalb des 1. OG´s Schutzmaßnahmen benötigt.<br />

Auf der Nordseite konnte gänzlich auf einen Sonnenschutz verzichtet<br />

werden.<br />

Als Sonnenschutz wird eine Kombination aus beweglichen und starren<br />

Retro-Lamellen aus Aluminium (System Köster) eingesetzt, welche<br />

über einen hervorragenden G-Wert (0,10 - 0,15) verfügen. Die Lüftungsklappen<br />

werden mit Licht lenkenden, im Scheibenzwischenraum<br />

liegenden Lamellen ausgestattet. Die vorgehängten Lamellen können<br />

individuell an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Das<br />

System hat den Vorteil, nicht den äußeren Witterungseinflüssen ausgesetzt<br />

zu sein und ist somit in großem Maße wartungsfreundlich.<br />

Das innenliegende Forum erhielt im horizontalen Dachbereich eine Isolierverglasung.<br />

Die verglasten Innenfassaden der Ebenen 2 bis 5 sind<br />

an der Nordseite mit einem innenliegenden Blendschutz ausgestattet.<br />

Bei den zu den anderen Himmelsrichtungen orientierten Flächen<br />

kommt die Retrolamelle zum Einsatz.<br />

Energiekonzept - Ökologie<br />

Das Gebäude erfüllt die Anforderungen an den konstruktiven Wärmeschutz<br />

im Niedrigenergiestandard. Als modernes, zukunftsorientiertes<br />

Haus wird der Einsatz von Klimatechnik auf ein sinnvolles Maß<br />

beschränkt. Das Gebäude wird vom Grundsatz her natürlich be- und<br />

entlüftet (Glasfassade mit Klappflügeln). Das sehr gute thermische Verhalten<br />

der Fassade durch einen erhöhten Wärmedämmwert der Fassadenelemente<br />

und einen effektiven Sonnenwärmeschutz in Form von<br />

innenliegenden Speziallamellen, ermöglicht sehr niedrige Kühl- und<br />

Wärmelasten.<br />

Die horizontale Dachverglasung des innenliegenden Forums ist dunkel<br />

eingefärbt. Die vertikalen Anschlüsse sind mit hochtransparenten Isoliergläsern<br />

mit Lüftungsklappen ausgestattet. Diese Maßnahme trägt zu<br />

einem verbesserten Klimahaushalt bei und ermöglicht einen deutlich<br />

höheren Nutzungskomfort. Über die Basisauslegung hinaus ist auch<br />

der Einsatz einer Öko-Komfortausstattung möglich. Hier ist zunächst<br />

die kontrollierte Be- und Entlüftung zu betrachten, die unter bestimmten<br />

äußeren Randbedingungen den Wärme-/Kältehaushalt und die<br />

Lufthygiene verbessert. Der zusätzliche Einsatz eines Doppelbodensystems<br />

in Verbindung mit einer fassadenintegrierten Raumgrundbeleuchtung<br />

ermöglicht optimal flexible Büronutzungen.<br />

Um das Gebäude im Sommer zu kühlen, wurden die ca. 30 m langen<br />

Bohrpfähle, auf denen das Gebäude ruht, mit einem Wasserkreislauf<br />

versehen, um die konstante Temperatur im Erdreich von etwa 10 C° zu<br />

nutzen und so die technischen Aufwendungen für Klimatechnik zu<br />

minimieren.<br />

Gebäudetechnik allgemein<br />

Ein intelligentes zeitgemäßes Energiekonzept schafft die Voraussetzung,<br />

auf zukünftige Energieverknappung und -verteuerung reagieren<br />

zu können. Durch einen verbesserten Wärmeschutz erreichen die konstruktiven<br />

und technischen Maßnahmen neben der Reduzierung des<br />

Heizwärmebedarfs auch eine deutliche Reduzierung der unkontrollierten<br />

Aufheizung. Das System der Nachtauskühlung funktioniert über die<br />

nächtens motorisch aufklappbaren “Fassaden-Kiemen” bzw. die Klappen<br />

im Glasdach des Atriums.<br />

Die Primärluft wird in den Fluren unterhalb der Decke verteilt und über<br />

ein Gitter über der Glastrennwand eingebracht. Zusätzlich befindet sich<br />

noch ein Heiz-/Kühlelement in jeder zweiten Rasterachse in der Decke,<br />

welches flächenbündig eingelassen ist. Der Heiz- und Kühlbetrieb wird<br />

im Change Over betrieben. Das System wird bis zur gesetzlichen Heizgrenze<br />

von 15° C mit Warmwasser versorgt. Ab einer Außentemperatur<br />

von ca. 22° C wird das System mit Kaltwasser beaufschlagt. Die<br />

Umschaltung erfolgt himmelsrichtungsabhängig.<br />

Die Heizenergie wird über einen Fernwärmeanschluss bezogen. Der<br />

erforderliche Wärmebedarf wird mit statischen Heizkörpern und über<br />

die Lüftungsanlage eingebracht.<br />

Lichtwand<br />

Im Bereich der Treppenhaustürme des Mantelgebäudes sind zum Atrium<br />

hin ab dem 1. OG Lichtwände installiert, welche in Zusammenarbeit<br />

mit der Firma Zumtobel Staff entwickelt wurden. Die Wände bestehen<br />

aus 36 rechteckigen Kuben, welche durch eine intelligente<br />

Steuerelektronik individuell angesteuert werden. Durch Kombination<br />

von roten, grünen, und blauen Lichtstrahlern können alle Lichtfarben<br />

wiedergegeben werden. Die Farben der einzelnen Elemente können so<br />

sanft wechseln, dass die Veränderung durch den Betrachter nicht<br />

wahrgenommen wird. Es können verschiedene Lichtszenarien verwendet<br />

werden; so könne Programme für die Jahreszeiten, Feste und<br />

besondere Anlässe erstellt werden.<br />

Winterlicher Wärmeschutz<br />

Der Nachweis des winterlichen Wärmeschutzes wurde sowohl nach<br />

der Wärmeschutzverordnung 1995 als auch nach der Energieeinsparverordnung<br />

2002 geführt. Die Berechungen haben ergeben, dass die<br />

Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz (spezifischer Transmissionswärmebedarf)<br />

gemäß der Energieeinsparverordnung um ca. 45<br />

Prozent unterschritten werden. Die Anforderung an den Jahresprimärenergiebedarf,<br />

der neben dem baulichen Wärmeschutz auch noch die<br />

zum Einsatz kommende Anlagentechnik berücksichtigt, wird bei diesem<br />

Bauvorhaben um ca. fünf Prozent unterschritten.<br />

Der Bedarf von flankierenden Dämmmaßnahmen (z. B. von Unterzügen<br />

in der Tiefgarage) wurde mit Hilfe einer dreidimensionalen Computersimulation<br />

ermittelt. Mit den Ergebnissen der Simulationen konnte ein<br />

wirtschaftliches Dämmkonzept des Gebäudes umgesetzt werden.<br />

39<br />

Gatermann + Schosssig zur Architektur<br />

des Neubaus für die Stadtwerke<br />

in Bochum<br />

Flächen<br />

HNF 10.090m²<br />

BGF 21.322m²<br />

BRI 68.273m³<br />

BGF oberirdisch 14.101m²<br />

BGF unterirdisch 6.470m²<br />

BRI oberirdisch 48.212m³<br />

BRI unterirdisch 20.061m³<br />

(BRI Glashalle 12.036m³)<br />

Stellpl. oberirdisch 15<br />

Stellpl. unterirdisch 157

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