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Förderung der Eiche - Schweizer Informationssystem Biodiversität ...

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1.6 Die Krankheiten <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong><br />

Roland Engesser<br />

Geschwächte <strong>Eiche</strong>n<br />

werden insbeson<strong>der</strong>e<br />

durch Pilze bedroht.<br />

Auch den <strong>Eiche</strong>n geht es manchmal schlecht: wie alle Organismen werden auch sie<br />

von Krankheitserregern befallen. Von <strong>der</strong> Blattverfärbung bis hin zum Absterben<br />

von Einzelbäumen bzw. von Gruppen («<strong>Eiche</strong>nsterben» [22,36] ), können verschiedene<br />

Krankheitssymptome beobachtet werden. Die Ursachen für diese Erscheinungen<br />

sind vielfältiger Natur; fast immer sind jedoch auch Pilze daran beteiligt. So wurden<br />

etwa in den vergangenen Jahren in <strong>der</strong> Schweiz wie<strong>der</strong>holt erhebliche Ausfälle in<br />

Pflanzungen und Jungwüchsen verzeichnet [53,54] . Infektionen <strong>der</strong> Rinde durch diverse<br />

Pilzarten waren die Ursache. Diese Erreger konnten die <strong>Eiche</strong>n jedoch nur erfolgreich<br />

infizieren, weil <strong>der</strong>en Wi<strong>der</strong>standskraft bereits reduziert war. Eine solche<br />

vorübergehende Krankheitsanfälligkeit wird häufig durch starke Trockenheit ausgelöst.<br />

Ein angespannter o<strong>der</strong> gestörter Wasserhaushalt ist vermutlich auch ein wesentlicher<br />

Faktor für auffällige Gelbverfärbungen <strong>der</strong> Blätter (Blattchlorosen) im<br />

Sommer und das Verdorren von Kronenteilen an <strong>Eiche</strong>n aller Altersklassen. Diese<br />

Krankheitserscheinungen waren in den vergangenen Jahren im ganzen Verbreitungsgebiet<br />

<strong>der</strong> <strong>Eiche</strong> zu beobachten, wie jährlich bei den Kreisforstämtern durchgeführte<br />

Umfragen des Phytosanitären Beobachtungs- und Meldedienstes belegen<br />

(PBMD/WSL).<br />

Abb. 15:<br />

Starke Gelbverfärbung <strong>der</strong> Blätter<br />

im Sommer ist meistens an randständigen<br />

o<strong>der</strong> allein stehenden<br />

<strong>Eiche</strong>n zu beobachten und kann<br />

mit den Jahren zu einer vollständigen<br />

Kronendegeneration führen.<br />

(Foto PBMD / WSL)<br />

Verschiedene Hallimasch<br />

Arten und <strong>der</strong> Spindelige<br />

Rübling setzen<br />

geschwächten <strong>Eiche</strong>n<br />

beon<strong>der</strong>s zu.<br />

Von den Blattchlorosen sind bevorzugt <strong>Eiche</strong>n am Waldrand und Solitäreichen<br />

betroffen. Als Ursache wird durch Trockenheit verursachter Nährstoffmangel, insbeson<strong>der</strong>e<br />

Manganmangel, vermutet [36] . Zunehmende Kronentransparenz und<br />

Absterbevorgänge deuten auf eine Schädigung des Wurzelsystems hin. In solchen<br />

Fällen sind die <strong>Eiche</strong>nwurzeln häufig von bodenbürtigen Pilzen befallen. Dazu gehören<br />

die verschiedenen Hallimasch-Arten (Armillaria sp.) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Spindelige<br />

Rübling (Collybia fusipes). Beim Hallimasch überwiegen schwach pathogene Ar-<br />

28 <strong>För<strong>der</strong>ung</strong> <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>

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