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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger - Stadt Vohburg

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UNSERE<br />

KIRCHEN<br />

GEISTLICHE PASSIONSMUSIK<br />

im Spiegel<br />

der Lutherdekade<br />

Mit Georg Philipp Telemann eröffnete am Samstag der Posaunenchor<br />

St. Matthäus aus Ingolstadt in evangelischer<br />

Tradition den Konzertabend in St. Anton.<br />

In r<strong>und</strong> eineinhalb St<strong>und</strong>en erfreute ein geistliches Konzert<br />

mit Passionsmusik die r<strong>und</strong> 60 Zuhörer. Das Konzert stand im<br />

Rahmen der Luther-Dekade in der Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum<br />

2017. Für 2012 ist nämlich Kirchenmusik<br />

das Leitthema der Vorbereitung.<br />

Nach der Begrüßung durch Hausherr Pfarrer Thomas Zinecker<br />

trug der Kantoreichor unter Leitung von Reinhold Meiser zunächst<br />

drei Motetten für gemischten Chor vor. Die Musikstücke<br />

führten durch r<strong>und</strong> 300 Jahre Kirchenmusik. Darunter fanden<br />

sich bekannte Melodien wie das „Christe, du Lamm Gottes“<br />

von Conrad Kocher oder das „Bewahre uns Gott“ von Ralf<br />

Grössler ebenso wie das moderne, kaum bekannte Stück „By<br />

my side“ für Posaune von Ingo Luis (* 1962).<br />

STEHT AUF für Gerechtigkeit<br />

In großen Buchstaben prangt an der Wand der Evangelischen<br />

Kirche St. Johannes in <strong>Vohburg</strong> das zentrale Wort:<br />

Gerechtigkeit.<br />

Der ökumenische Weltgebetstag der Frauen fand heuer für<br />

<strong>Vohburg</strong>, Geisenfeld <strong>und</strong> Münchsmünster in <strong>Vohburg</strong> statt.<br />

R<strong>und</strong> 110 Teilnehmer, darunter sieben Männer (!) hatten sich<br />

eingef<strong>und</strong>en, um auf diese Weise ihre Weltverb<strong>und</strong>enheit mit<br />

den Frauen aus Malaysia zu dokumentieren. Unter der Leitung<br />

von Hildegard Haas hatten acht Frauen den Abend vorbereitet.<br />

Musikalisch wurde er von Chor- <strong>und</strong> Instrumentalgruppe unter<br />

der Leitung von Rosemarie Edler umrahmt.<br />

Die Kantorei an St. Matthäus<br />

in Ingolstadt unter dem Dirigat<br />

von Reinhold Meiser.<br />

Foto: Bauer<br />

Dazwischen wagte der Gastgeber, der evangelische Pfarrer<br />

Reinhard Wemhöner, den mutigen Schritt, einmal nicht die her -<br />

kömmlichen Passionstexte aus der Bibel vorzutragen, sondern<br />

zitierte aus dem Buch „Das Evangelium nach Jesus Christus“<br />

des portugiesischen Literaturnobelpreisträgers Jose Sara mago.<br />

Provozierende Literatur gewiss (der Vatikan hat das Buch für<br />

blasphemisch erklärt), aber zum Nachdenken anregend. Den<br />

Schlussakkord setzte ein Stück von Mendelssohn Bartholdy für<br />

Solosopran (Karin Hartl), Klavier (Ilse Wende) <strong>und</strong> Chor. Lang<br />

andauernder Applaus belohnte die Mitwirkenden für ihr kostenloses<br />

Engagement.<br />

Mit Kerze <strong>und</strong> Globus (Wissen Sie, lieber Leser, wo Malaysia<br />

liegt?) zogen die Frauen in den Gemeinderaum ein <strong>und</strong> begrüßten<br />

alle mit „Selamat Datang“. Malaysia ist ein Spiegel von Asien.<br />

So dankten die Frauen für die Artenvielfalt, die Gott geschenkt<br />

hat, für die Farben <strong>und</strong> Genüsse, die Düfte <strong>und</strong> die Lieder. Darein<br />

mischte sich aber auch der Ruf nach Gerechtigkeit <strong>und</strong> die Aufforderung<br />

zum handeln, wenn das Gewissen nicht schweigen<br />

kann angesichts Korruption <strong>und</strong> Ungleichheiten. Eine Frau berichtet<br />

über ihren Kampf für Gerechtigkeit. Sie schreibt über Folter<br />

im Gefängnis, sexuellen Missbrauch <strong>und</strong> Korruption. Dafür<br />

wird sie wegen „böswilliger Verbreitung falscher Informationen“<br />

verhaftet. Sieben Jahre ging die Frau von Prozess zu Prozess, bis<br />

sie freigesprochen wurde. Sie gründete in der Zwischenzeit eine<br />

Organisation, die sich heute vor allem gegen den Menschenhandel<br />

stark macht. Der Chor schließt den Bericht mit dem Text<br />

aus der Bergpredigt des Matthäusevangeliums: „Selig sind, die<br />

hungern nach Gerechtigkeit.“<br />

Zum Schluss gab es noch einen Imbiss mit Gerichten <strong>und</strong> Getränken<br />

nach Rezepten aus Malaysia.<br />

Szenisch stellten die Frauen das Evangelium vom<br />

Richter dar, der einer Witwe zunächst nicht zur<br />

Gerechtigkeit verhelfen will.<br />

Foto: Bauer

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