Kapitel 6,7 - Risikofaktoren / Prognose - Praxisgemeinschaft | Dr ...
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Ribeiro,D.C.<br />
Talmage,J.<br />
Wahlström,J.<br />
Wilkens,P.<br />
Spine 37 (2012)1130 - 7<br />
Aldabe,D., Abbott,J.H., Sole,G., Milosavljevic,S.<br />
Dose-response relationship between work-related<br />
cumulative postural exposure and low back pain: A<br />
systematic review<br />
Ann Occup Hyg 56 (2012)684 – 96<br />
Commentary: The spine and vibration: whole lotta<br />
shaking on<br />
Spine J 13 (2013)437 - 8<br />
Burström,L., Nilsson,J., Järvholm,B.<br />
Risk factors for hospitalisation due to lumbar disc<br />
disease<br />
Spine 37 (2012)1334 - 9<br />
Scheel,I.B., Grundnes,O., Hellum,C., Storheims,K.<br />
Prognostic factors of prolonged disability in patients with<br />
chronic low back pain and lumbar degeneration in<br />
primary care. A cohort study<br />
Spine 38 (2013)63 - 74<br />
6.2. Trauma<br />
In den USA, Australien und einigen anderen Ländern hängt die Entschädigung für<br />
Arbeitsunfähigkeit (worker’s compensation oder insurance claims) bei Rückenschmerzen von<br />
einem stattgehabten Trauma ab. Rückenschmerzen, die am Arbeitsplatz entstanden sind,<br />
führen dort zu einem <strong>Dr</strong>ittel aller Kompensationsansprüche und zu zwei <strong>Dr</strong>itteln aller<br />
Entschädigungszahlungen (Hadler, 1996, Johnson et al., 1998).<br />
Im letzten Jahrhundert hat sich die Auffassung entwickelt, dass Rückentraumen (low back<br />
injuries) im Allgemeinen keine klaren knöchernen oder ligamentären Verletzungen<br />
verursachen (Adams et al., 1986, 2000, Allan & Waddell, 1989). Es besteht die Meinung,<br />
dass kleine Traumata, die nicht ausreichen, ein normales spinales Segment zu verletzen, zu<br />
ernsthaften strukturellen Verletzungen bereits degenerativ veränderter Strukturen führen. Als<br />
verletzliche Strukturkomponente in diesem Szenario wird meist die degenerative Bandscheibe<br />
angesehen (Adams et al., 1986, 2000, Allan & Waddell, 1989).<br />
Um diese Annahme zu überprüfen, führten Carragee et al. (2006) eine prospektive<br />
Kohortenstudie an arbeitenden Probanden aus, in die 200 Probanden mit erhöhtem Risiko für<br />
die Entwicklung von LBP ohne aktuelle oder anamnestisch angegebene stärkere<br />
Rückenschmerzen aufgenommen wurden. Als Personen mit erhöhtem Risiko für<br />
Rückenschmerzen wurden Patienten mit cervikalen Bandscheibenproblemen oder anderen<br />
nicht lumbalen chronischen Schmerzen ausgewählt. Alle Patienten wurden eingangs mit<br />
Röntgen und MRT untersucht und alle 6 Monate nach aufgetretenen Rückenschmerzen<br />
und/oder Rückentraumen befragt und bei persistierenden Rückenschmerzen wurde ein neues<br />
MRT angefertigt und mit der Erstaufnahme verglichen. Es ergab sich keine Assoziation von<br />
kleineren Traumata und Rückenschmerzereignissen. Das Risiko für LBP mit Trauma 2,4 %,<br />
ohne Trauma 2,1 %. Weder die Häufigkeit von Traumata noch deren berichtete Schwere<br />
korrelierten mit dem Verlauf und Patienten mit fortgeschrittenen degenerativen<br />
Veränderungen hatten kein höheres Risiko, posttraumatische Rückenschmerzen zu entwickeln<br />
(Carragee et al., 2006c).<br />
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