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Rhythmen der Stadt Vom Denken in dauerhafter Strukturen ... - iemar

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Franck, <strong>Rhythmen</strong> 10/23<br />

4. <strong>Rhythmen</strong> als stabile Prozesse<br />

Betrachtet man Städte als Systeme synchronisierter <strong>Rhythmen</strong>, dann zeigt sich<br />

nicht nur <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>same prozesshafte Charakter <strong>der</strong> Aufrechterhaltung und <strong>der</strong><br />

alltäglichen Nutzung <strong>der</strong> gebauten Struktur. Es treten dann auch die Paramenter<br />

<strong>in</strong>s Bild, mit <strong>der</strong>en Hilfe sich <strong>der</strong> Unterschied zwischen <strong>dauerhafter</strong> Struktur und<br />

dynamischem Wechsel <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Spektrum von Differenzen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Dynamik<br />

überführen läßt.<br />

<strong>Rhythmen</strong> haben e<strong>in</strong>e Dynamik, die nicht nur durch die Wie<strong>der</strong>kehr <strong>der</strong> Zustände,<br />

son<strong>der</strong>n auch durch die Taktgeber charakterisiert ist, die den Prozess antreiben.<br />

Diese Taktgeber stellen Zusammenhänge zu an<strong>der</strong>en Bereichen und zu an<strong>der</strong>en<br />

<strong>Rhythmen</strong> her. Sie gehen zu e<strong>in</strong>em Gutteil selber aus dem hierarchischen System<br />

<strong>der</strong> <strong>Rhythmen</strong> hervor. So ist zum Beispiel <strong>der</strong> Tag- und Nachrhythmus <strong>in</strong> den<br />

Wochenrhythmus e<strong>in</strong>gespannt, <strong>der</strong> nicht nur e<strong>in</strong>en weitern Zusammenhang zu<br />

natürlichen Gegebenheiten herstellt, son<strong>der</strong>n den Grundrhythmus, <strong>in</strong> dem<br />

<strong>Stadt</strong>regionen schw<strong>in</strong>gen, se<strong>in</strong>erseits moduliert. Die monatliche Arbeitszeit ist <strong>in</strong><br />

den Rhythmus <strong>der</strong> Quartalsberichte und diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Rhythmus <strong>der</strong><br />

Konjunkturzyklen e<strong>in</strong>gespannt. Der Konjunkturzyklus ist e<strong>in</strong> Taktgeber für den<br />

Zyklus <strong>der</strong> Regierungswechsel, welcher se<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>en Taktgeber für die<br />

Schwankungen Z<strong>in</strong>ssätze und Börsenkurse darstellt. Die Z<strong>in</strong>ssätze und die<br />

Marktwerte <strong>der</strong> Firmen s<strong>in</strong>d für die längeren Investitionszyklen maßgeblich. Kurz,<br />

es s<strong>in</strong>d nicht nur externe Taktgeber, die die Dynamik des Gesamtsystems<br />

bestimmen. Die Synchronisation <strong>der</strong> <strong>Rhythmen</strong> br<strong>in</strong>gt auch eigene Taktgeber<br />

hervor, die an<strong>der</strong>enfalls freien Verläufen e<strong>in</strong> rhythmisches Schw<strong>in</strong>gen aufzw<strong>in</strong>gen,<br />

sie sozusagen „versklaven“.<br />

Betrachet man Städte <strong>der</strong>art als hierarchisch geschichtete und vertikal verschränkte<br />

Systeme von <strong>Rhythmen</strong>, dann zeigt sich die Stabilität des räumlichen<br />

Gleichgewichts, wie es herkömmlich von ökonomischen Theorien beschrieben<br />

wird, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen Licht. Das Gleichgewicht ist ökonomisch stabil (im S<strong>in</strong>ne von<br />

Pareto-optimal), wenn ke<strong>in</strong> Raumnutzer durch Umzug besser gestellt werden

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