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Rhythmen der Stadt Vom Denken in dauerhafter Strukturen ... - iemar

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Franck, <strong>Rhythmen</strong> 19/23<br />

Absorptions- und Regenerationskräfte nicht über dasjenige Maß h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong><br />

Anspruch genommen werden dürfen, <strong>in</strong> dem sie sich selber regenerieren.<br />

E<strong>in</strong>er - wenn nicht <strong>der</strong> - Grund für die Existenz <strong>der</strong> Raumplanung ist, daß die<br />

Raumnutzung nach <strong>in</strong>dividueller beziehungsweise privatwirtschaftlicher<br />

Rationalität die nachhaltige Nutzung dieser Umweltressourcen nicht sicherstellt.<br />

Es sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong>dividuell vielmehr vorteilhaft, die ökologische Allmende zu<br />

überweiden. Während <strong>der</strong> Nutzen <strong>der</strong> exzessiven Nutzung privat anfällt, gehen<br />

die Kosten zu Lasten <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>heit. Raumplanung ist, wie immer sie sonst<br />

noch def<strong>in</strong>iert werden mag, öffentlich regulierende Bewirtschaftung <strong>der</strong>jenigen<br />

Umweltressourcen, die durch Bebauung und lokale Flächennutzung <strong>in</strong><br />

Mitleidenschaft gezogen werden. E<strong>in</strong>e solche Bewirtschaftung bedarf per se e<strong>in</strong>er<br />

langfristigen Perspektive, denn die Schäden haben es an sich, nur zu e<strong>in</strong>em<br />

ger<strong>in</strong>gen Teil kurzfristig anzufallen. Würde die Raumplanung <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en<br />

Tendenz zur Diskontierung <strong>der</strong> anfallenden Kosten folgen, dann müßte sie das<br />

Ziel <strong>der</strong> nachhaltigen Bewirtschaftung zwangsläufig verfehlen. Wie soll die<br />

Raumplanung dieses langfristige Ziel nun aber effektiv verfolgen, wenn Planung<br />

nur möglich ist im Zeithorizont halbwegs zuverlässiger Prognosen Es ist hier, wo<br />

die prozessuale Sicht <strong>der</strong> D<strong>in</strong>ge neue Perspektiven öffnen muß.<br />

7. Ausblick<br />

Die prozessuale Sicht <strong>der</strong> D<strong>in</strong>ge erlaubt zunächst e<strong>in</strong>mal, den dichotomischen<br />

Gegensatz von <strong>dauerhafter</strong> Struktur und dynamischem Wandel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Unterschied <strong>der</strong> Dynamik aufzulösen. Ihr stellt sich, an<strong>der</strong>s gesagt, <strong>der</strong> Gegensatz<br />

als e<strong>in</strong> Spektrum von Prozessen dar, die sich <strong>in</strong> Parametern wie Stabilität und<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit unterscheiden. Die dauerhaften <strong>Strukturen</strong> ersche<strong>in</strong>en als stabile<br />

<strong>Rhythmen</strong> mit charakteristischen Frequenzen. Als stabil ersche<strong>in</strong>en ke<strong>in</strong>eswegs<br />

nur Prozesse, <strong>in</strong> denen wenig passiert, son<strong>der</strong>n auch solche mit ausgesprochen<br />

heftiger Dynamik und charakteristisch kurzen Frequenzen – siehe die täglichen bis

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