Rhythmen der Stadt Vom Denken in dauerhafter Strukturen ... - iemar
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Franck, <strong>Rhythmen</strong> 12/23<br />
5. Städtische <strong>Strukturen</strong> als Koppelung stabiler und <strong>in</strong>stabiler Prozesse<br />
Mit <strong>der</strong> Möglichkeit, die Anpassungscharakteristik durch e<strong>in</strong>e Meßzahl<br />
auszudrücken, tut sich e<strong>in</strong> Spektrum auf, das es erlaubt, Prozesse nach Stabilität zu<br />
sortieren. Zur e<strong>in</strong>en Seite haben wir stabile Prozesse, die von <strong>der</strong> identisch sich<br />
wie<strong>der</strong>holenden Selbstgleichheit bis zu so genannten konservativen das heißt<br />
solchen Systemen reichen, <strong>der</strong>en Zustände sich zwar nicht selbstgleich<br />
wie<strong>der</strong>holen, auf Störungen aber auch nicht verstärkend reagieren. Zur an<strong>der</strong>en<br />
Seite haben wir stochastische Prozesse, <strong>der</strong>en Anpassungscharakteristik von<br />
Nichtverstärkung bis zu extremer Verstärkung <strong>der</strong> Störungen reicht. Im ersteren<br />
Fall streben die Prozesse e<strong>in</strong>em Gleichgewicht o<strong>der</strong> Attraktor zu, im letzteren Fall<br />
haben wir mit chaotischen Prozessen zu tun.<br />
Städte stellen e<strong>in</strong> <strong>in</strong>niges Zusammen von stabilen und <strong>in</strong>stabilen Prozessen dar. Ja<br />
mehr noch: <strong>in</strong> den Prozessen, aus denen Städte als sich selbst organisierende und<br />
aufrechterhaltenden Gebilde bestehen, s<strong>in</strong>d beide Typen von Prozessen<br />
grundsätzlich gemischt. Das sei an den beiden Merkmalen exemplifiziert, die <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> planerischen Wahrnehmung <strong>der</strong> Städte an vor<strong>der</strong>ster Stelle stehen: an <strong>der</strong><br />
Zentriertheit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>regionen und an <strong>der</strong> Aufrechterhaltung des Baubestands.<br />
<strong>Stadt</strong>zentren, ob Hauptzentrum o<strong>der</strong> Nebenzentren, s<strong>in</strong>d Ansammlungen<br />
zentraler E<strong>in</strong>richtungen. Den Kern <strong>der</strong> zentralen E<strong>in</strong>richtungen bilden<br />
publikumsorientierte Versorgungs- und Dienstleistungsbetriebe, die erhebliche<br />
Vorteile aus <strong>der</strong> Größenordnung des Betriebs ziehen. Publikumsorientierte<br />
Betriebe, die mit um so höherem Wirkungsgrad arbeiten, <strong>in</strong> je größerem Maßstab<br />
sie betrieben werden, neigen zu zweierlei. Sie neigen erstens dazu, e<strong>in</strong>en größeren<br />
E<strong>in</strong>zugsbereich zu versorgen, und sie haben zweitens die Neigung, mit<br />
ihresgleichen zu agglomierieren. Um die Vorteile des größeren Maßstabs zu<br />
realisieren, müssen sie e<strong>in</strong> größeres Publikum als nur die Nachbarschaft versorgen.<br />
Als publikumsorientierte E<strong>in</strong>richtungen fallen Wege zwischen ihnen an, die durch<br />
Agglomeration mit gleichen und ähnlichen E<strong>in</strong>richtungen vermieden o<strong>der</strong><br />
verkürzt werden. Durch die Agglomeration wie<strong>der</strong>um werden die Wegkosten aus