13.11.2012 Aufrufe

lebenshilfe_03_09 (Page 1) - Lebenshilfe Steiermark

lebenshilfe_03_09 (Page 1) - Lebenshilfe Steiermark

lebenshilfe_03_09 (Page 1) - Lebenshilfe Steiermark

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> | 50 Jahre<br />

Perlen aus den <strong>Lebenshilfe</strong>n<br />

Der schwere Weg zurück<br />

Mein Name ist Beate Schieder, ich bin Diabetikerin und muss seit meiner Jugendzeit ohne Tageslicht<br />

auskommen. Ich versuchte mich der Tatsache zu stellen, besuchte das BBRZ Linz, um lebenspraktische<br />

Fertigkeiten zu erlernen. Meine Blindenhündin Gina, die ich vom Rotari-Club Baden geschenkt<br />

bekommen habe, war mir eine treue und sehr hilfreiche Begleiterin.<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> und ihre Familie stehen hinter ihr: Beate Schieder mit den Kindern Dominik und Julian sowie ihrer Mutter.<br />

In dieser Zeit bemerkte ich oft, dass<br />

meine Mitmenschen nicht recht<br />

wussten, wie sie mir gegenübertreten<br />

und mit meiner Blindheit umgehen<br />

sollten. Es wuchs in mir der Wunsch,<br />

diese Berührungsängste abzubauen und<br />

für die Akzeptanz von blinden Menschen<br />

zu kämpfen.<br />

Gemeinsam mit Frieda Schwarz begannen<br />

wir das Projekt „Schmecken,<br />

Hören, Riechen und Fühlen einer anderen<br />

Dimension“, wo sich sehende Menschen<br />

in Form eines Dinners im Dunkeln<br />

in die Welt der Blinden hineinfühlen können.<br />

Die Veranstaltungen erzielten überraschend<br />

viel Zuspruch und werden auch<br />

heute noch angeboten. Über Schulprojekte<br />

versuchte ich auch Kinder und Jugendliche<br />

auf die Thematik aufmerksam<br />

zu machen. Parallel dazu war ich im Blindenverband<br />

<strong>Steiermark</strong> tätig.<br />

Seite 24<br />

Privat habe ich mit meinen zwei Kindern<br />

Julian und Dominik und meinem damaligen<br />

Mann Norbert eine Familie<br />

gegründet. Die Tatsache, dass Norbert<br />

gehörlos und ich blind bin und wir eine<br />

„normale“ Familie waren, bescherte uns<br />

Meine Kinder und meine<br />

Mutter halten zu mir.<br />

eine große mediale Präsenz, welche bei<br />

einem Besuch bei Barbara Karlich gipfelte.<br />

Es war eine sehr glückliche Zeit und<br />

ich erfreute mich des Lebens.<br />

Im Herbst 2008, mit 30 Jahren, änderte<br />

sich mein Leben zum zweiten Mal, als ich<br />

aufgrund meiner Krankheit einen Schlaganfall<br />

und einen Herzinfarkt erlitt. Seither<br />

benötige ich einen Rollstuhl und kann nur<br />

wenige Wörter sprechen. Die lange Zeit<br />

im Krankenhaus war die schwerste; ich<br />

weinte oft und wusste nicht, wie es weitergehen<br />

sollte. Jedoch gab es Menschen,<br />

die zu mir hielten; vor allem meine Familie<br />

und meine Freunde. Es besuchten<br />

mich Kollegen vom Motorradclub, Wolfgang<br />

Niegelhell, der mir auf seiner Panflöte<br />

seine wunderschöne Musik<br />

vorspielte und noch viele andere.<br />

Heute geht es mir schon viel besser, ich<br />

habe ein kleines Stück des schweren<br />

Weges zurück schon geschafft. Mittlerweile<br />

kann ich wieder einiges mit meinen<br />

Händen selbst erledigen und erlerne<br />

immer wieder neue Wörter.<br />

Seit einigen Monaten bekomme ich<br />

die Unterstützung der mobilen Dienste<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> Hartberg. Die Familienentlastung<br />

hilft mir und meiner Mutter<br />

sehr und im Zuge der Freizeitassistenz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!